Was sind die Vorteile von E-Fuels?
Befürworter argumentieren, dass sich mit E-Fuels der Bestand der Fahrzeuge klimaneutral weiter betrieben werden könnte. Es bräuchte weder neue Autos noch eine andere Infrastruktur zur Verteilung der Fahrenergie. Zur Produktion könne überschüssiger Ökostrom genutzt werden. Damit wären E-Fuels klimaneutral, so die Schlussfolgerung. Flüssiger Kraftstoff ist zudem schneller nachgefüllt als eine Batterie heute aufgeladen werden kann. Die Zeit, um ein Auto fit zu machen für weitere Kilometer, ist also kürzer.
Was sind die Nachteile von E-Fuels?
Gegner halten dem entgegen, dass auf absehbare Zeit global kaum überschüssiger Ökostrom massenhaft zur Verfügung stehen wird. Um die teuren Anlagen rentabel betreiben zu können, müssten sie zudem dauerhaft betrieben werden – und nicht nur temporär dann, wenn gerade Ökostrom zur Verfügung steht, der andernfalls abgeregelt werden müsste.
Vor allem aber ist die Produktion von E-Fuels sehr energieintensiv.
Der Wirkungsgrad über die Produktion bis hin zum Rad liegt deutlich unter dem eines batterieelektrischen Autos. [Anm. Es geht da nicht um Vielfaches. Ich hab x4 bzw 1/4 Effizienz im Kopf] Teure Produktionsanlagen und hoher Energiebedarf bei der Herstellung legen zudem nahe, dass E-Fuels auch unter Berücksichtigung von möglichen Skaleneffekten nach heutiger Einschätzung nicht billig sein werden. Nicht zu vergessen: Bilanziell mag die Verwendung von E-Fuels in Verbrennungsmotoren CO₂-neutral sein. An Abgasen vor Ort und auch am Lärm von Verbrennern ändert sich lokal durch sie nichts.
Wo sind E-Fuels dennoch sinnvoll?
Die kurze Antwort darauf ist: Überall dort, wo sich anders schlecht bis gar nicht dekarbonisieren lässt. Es wäre also denkbar, dass Flugzeugmotoren mit E-Fuels betrieben werden. Auch für Teile des Lastverkehrs könnten E-Fuels eine Lösung sein, wobei hier die Kosten, in diesem Bereich sehr wichtig, gegen einen großflächigen Einsatz sprechen. In der Individualmotorisierung werden E-Fuels auch deshalb langfristig vermutlich vorrangig dort eingesetzt, wo Treibstoffkosten eine Nebenrolle spielen. Das ist im Rennsport der Fall, wo die Materialkosten jene für Sprit deutlich übersteigen. Auch beim Unterhalt von Oldtimern, die im Jahr maximal ein paar Tausend Kilometer bewegt werden, liegen die Fixkosten oftmals so hoch, dass jene für Kraftstoff nebensächlich sind.
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Was kosten E-Fuels?
Aktuell werden E-Fuels zumeist nur im kleinen Maßstab hergestellt, was die Kosten extrem in die Höhe treibt. In Chile wurde eine große Anlage in Betrieb genommen, mit der erstmals nennenswerte Skaleneffekte eintreten könnten. Diese sind unerlässlich, wenn E-Fuels irgendwann für die Masse der Autofahrer bezahlbar sein sollen. Ein Liter E-Fuels aus einer kleinen Produktionsanlage hat aktuell Gestehungskosten, die nicht etwa zu verwechseln sind mit dem Endkundenpreis, von deutlich mehr als vier Euro je Liter. Optimisten gehen davon aus, dass ein Liter E-Fuels irgendwann zu einem Gestehungspreis von etwa 1,2 bis 1,5 Euro/Liter hergestellt werden kann. Mit Transport, Gewinn und Steuer kommen dann weitere Kosten hinzu, die dann zusammen mit den reinen Produktionskosten den Endpreis an der Tankstelle bilden.
Wann kommen E-Fuels?
Im sehr kleinen Rahmen wird das bald der Fall sein. Porsche will E-Fuels Kunden im Motorsport zur Verfügung stellen. Sollte die Anlage in Chile wie geplant erweitert werden, könnten pro Jahr dort etwa 800 Millionen Liter E-Fuels hergestellt werden. Das dürfte allerdings frühestens Ende dieses Jahrzehnts so weit sein. Dann konkurrieren zudem viele Abnehmer um diesen Sprit. Bevor private Pkws die Chance bekommen, in relevanter Menge E-Fuels zu tanken, dürften diese im Flug- und Lastverkehr eingesetzt werden.
Quelle:
Geht es mit synthetischem Sprit weiter wie bisher oder führt er in eine teure Sackgasse? Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema E-Fuels.
www.heise.de
Andere Quelle, nicht zitiert: