Ersatz für NAS

SaTom

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Moin,

derzeit plane ich meine 3 NAS (Thecus N5550, Zyxel NAS540 und eine Buffalo Linkstation 220) zu ersetzen.
Das Zyxel läuft 24/7, die anderen nur ab und an. Ersetzt werden soll das ganze durch einen Homeserver,
primär als NAS, gerne dann in einer VM ein pi-Hole, ein Twonky oder ähnliches darf auch gerne dabei sein,
eine kleine VM als DB Server.

Clients sind 5/6 PC, zwei Intel Nuc mit Kodi, zwei mehr oder weniger smarte TV.
10 Gbit ist angedacht für erstmal 2 der PC, ein bißchen mehr als Gbit sollte beim Transfer
von A nach B und zum NAS dort drin sein.

Hardwaretechnisch denke ich an ein Gehäuse mit Platz für 10 3.5' HDD, eine kleine X86-64 CPU,
ausreichend RAM, 10 Gbit Ethernet, LSI HBA. Jedenfalls dachte ich an einen kleinen 4/6 Kerner,
2*8GB RAM, Aquantia 107 Ethernet. Kosten soll das ganze also auch nicht die Welt, Platten
& SSD sind vorhanden. Bords mit 10GBit Ethernet on board sind offenbar noch recht selten,
erst recht, wenn es nicht die Luxusklasse sein soll.

Als OS schwebt mit etwas unixiodes vor, Unraid erscheint mir interessant, ein GUI wäre schon nett.
Das ganze Ding zu Fuß zu warten mittels Ubuntu LTS oder ähnlich als ServerOS mit SSDCache etc.
scheint mir zuviel Aufwand. An Freenas stört mich ZFS, für mich gemessen an den Anforderungen
(ECC, kein Spindown der Platten) auch zu viel. Ich bin da noch sehr unschlüssig ;).

Hinweise, Tips, Fragen, nicht bedachtes?
 
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An Freenas stört mich ZFS, für mich gemessen an den Anforderungen
(ECC, kein Spindown der Platten) auch zu viel. Ich bin da noch sehr unschlüssig ;).

Wieso solltest du Platten mit ZFS nicht in den Spindown schicken? Kenne genug Leute (inkl. mir) die das machen.
Ich nutze auf manchen ZFS Systemen auch kein ECC, dafür habe ich Backups (Cloud, privates Datencenter & USB Disks).
Ein MD-Raid mit defekten Arbeitsspeicher macht genau soviel Spass wie ein ZFS-Pool mit defektem Arbeitsspeicher.
 
Wieso solltest du Platten mit ZFS nicht in den Spindown schicken?
Bei FreeNAS geht das halt nicht out of the box, weil das System Dataset standardmäßig auf dem ersten Pool liegt.
Im System Dataset wird häufiger geschrieben, das weckt die Platten immer wieder auf.

Wenn man aber noch einen zweiten Pool, am besten SSDs, hat für z.B. VMs oder so, kann man das System Dataset da hin verschieben und der Haupt-Pool kann länger schlafen.
Dann muss man nur noch schauen dass keine dauerhaften SMART- oder HDD-Temp-Abfragen an den Pool gehen, und er kann friedlich schlummern.

ZFS ist für mich momentan das beste Dateisystem-Konzept, und meiner Meinung nach anderen Lösungen wie der von UnRaid klar überlegen.
Man bekommt Verschlüsselungstrojaner-sichere Read-Only-Snapshots, Erweiterbarkeit bis ins fast Unendliche und vieles mehr.
Es kommt eben aus der professionellen Ecke, in der Datenintegrität nun mal mit einer der wichtigsten Punkte ist.

FreeNAS benutze ich selbst, weil man das allermeiste schön einfach über eine GUI erledigen kann.
Andere BSDs mit ZFS-Unterstützung haben zwar zusätzlich noch die neueren ZFS-Features die in FreeNAS noch fehlen, müssen dafür aber dann mehr oder ausschließlich über CLI konfiguriert werden.
Und wenn man mal ein paar Jahre nichts an der Kiste gemacht hat weil einfach alles problemlos läuft, kann man im CLI schon mehr Fehler machen als in einer GUI...
Deshalb bevorzuge ich FreeNAS.

Wegen ECC: Klar geht sowohl FreeNAS als auch alles andere ohne ECC, es kann jahrelang problemlos laufen ohne Datenkorruption.
Aber wenn es schon ein Dateisystem gibt, das solche Fehler erkennen und sogar beheben kann, dann sind mir das meine Daten wert, und ich gebe die paar zusätzlichen Euronen gerne aus.
Mein jetziger Desktop ist auch noch ohne ECC, aber beim nächsten wird das definitiv mit an Bord sein.
Wenn aber ohnehin nur gerippte DVDs, BDs und CDs auf dem NAS liegen sollen, und keine wichtigen unwiederbringlichen persönlichen Daten, kann man ECC natürlich getrost weglassen und einfach irgendein Linux mit irgendeinem Dateisystem nehmen.
 
Es geht mir primär um den etwas schnelleren Transfer und die Möglichkeit, verschiedene Plattengrößen und
Geschwindigkeiten mischen zu können ohne viel Geld ausgeben zu müssen. Ein ZFS fühlt sich doch erst wohl,
wenn ausreichend RAM und CPU vorhanden sind - ich laß von der Faustregel pro TB 1 GB RAM und eine
möglichst hohe Singlecore Leistung? Ich tue mich schwer, vernünftige Benchmarks in Sachen Transferraten
in Sachen Freenas zu finden - wenn man von einem kleinen Dual/Quadcore, 8GB RAM und 3 * 6 oder 8 TB HDD
ausgeht. Was bewegt wird, dürften hauptsächlich Dateien im Bereich 10-50 GB sein, der ganze Kleinkram wie
mp3, jpegs oder irgendwelche Videos sind unkritisch in der Performance. Oder andersum: Was braucht man
um solche Dateien möglichst schnell und aber kostengünstig via 10 Gbit auf ein Nas zu packen oder dort
abzuholen?

Was wichtig ist, liegt nicht (nur) auf dieser Kiste.
 
Ein ZFS fühlt sich doch erst wohl, wenn ausreichend RAM und CPU vorhanden sind - ich laß von der Faustregel pro TB 1 GB RAM und eine möglichst hohe Singlecore Leistung?
Nein. ZFS "geht" ab 2GB, macht aber keinen Spass. FreeNAS braucht allerdings ca. 8GB, da sie viel aussen rum gebaut haben. XigmaNAS ist ressourcenschonender.
Die "pro TB 1 GB RAM" Regel gilt nur für Deduplizierung. Die will man aber eh nicht nutzen.
Hoher singe-core ist immer gut, braucht ZFS aber auch nicht übermäßig.
Es nutzen genug Leute ZFS auf einem HP N40L/N54L, der hat typischerweise nur 8GB und eine eher schwache x64 CPU.
Fazit: Ab 8GB bist Du bei ZFS gut dabei, vorzugsweise aber XigmaNAS oder OmniOS o.ä. statt FreeNAS, da letzteres mehr RAM braucht.

Für 10G braucht es aber uU mehr RAM und mehr CPU, kann ich nichts zu sagen.
 
Andere BSDs mit ZFS-Unterstützung haben zwar zusätzlich noch die neueren ZFS-Features die in FreeNAS noch fehlen, müssen dafür aber dann mehr oder ausschließlich über CLI konfiguriert werden.

Es gibt aktuell keine "anderen BSDs" mit aktuellen ZFS Features (z.B. Verschlüssellung oder spezielle Vdevs). Das kommt aber im Laufe des Jahres.

Aktuell gibt es Features wie Verschlüssellung im Original-ZFS (in Oracle Solaris seit 2011) und in den Solaris Forks mit Open-ZFS (OmniOS, OpenIndiana) seit letztem Jahr. Unter den Solaris basierten Unix Optionen (Solarish) hat ZFS zudem die beste OS Integration (dafür wurde es 2005 bei Sun entwickelt), den geringsten Resourcenverbrauch und den genialen ZFS kernelbasierten SMB Server (statt SAMBA). Mit meinem napp-it auch komplett unter diesen Betriebssystemen per Web-GUI managebar (inkl. neueste ZFS Features).

Neueste ZFS Features gibts auch bei einem aktuellen Linux. Einen vergleichbaren Komfort als webbasierte Storage Appliance gibts unter Linux aber nicht (Qnap wird teilweise ZFS unter Linux unterstützen, das ist aber keine offene Lösung)
 
Zuletzt bearbeitet:
So, nach vielem Lesen und Nachdenken wird das Teil wohl erstmal HW-technisch so aussehen:
  • Supermicro X11SCL-F, weil 3* PCI-E (einen für den HBA, einen für eine 10 Gbit Ethernet, 1 Slot Reserve)
  • Core i3-9100F
  • 2 *8 oder 2*16 GB ECC RAM
  • 300 Watt Netzteil sollte dicke reichen
Das Board hat Fernwartungsmöglichkeiten, wenn der Rechner mal im Keller landet, ist das nützlich. Die vielen
Hinweise auf Datensicherheit haben mich überzeugt, doch auf Serverboard und ECC-RAM zu setzen.

Hostadapter wird ein wohl LSI im IT Modus aus der Bucht werden, in Sachen Ethernet tendiere ich auch zu entweder einem gebrauchten Mellanox Connectix-3 oder einem Intel X520/40 - da der angedachte Switch Netgear XS505M einen SPF+ Port hat, könnte ich doch mit einem entsprechenden SPF Kabel diesen direkt mit der Mellanox verbinden? Kann man da beliebige Kabel nehmen oder muß es speziell eines sein welches sowohl Mellanox als auch Netgear verträgt?

Ob das Board den i3-9100 verträgt weiß ich auch noch nicht so genau, der Supermicrosupport hat genau
diese CPU bisher wohl nicht getestet. Vermutlich muß es mindestens das neuste Bios sein, mangels alter CPU für diesen Sockel muß ich einen Händler finden, der entweder weiß, was für ein Bios ab Werk drauf ist oder zumindest einen Flashservice anbietet. Es ist kompliziert :). Bin ich da komplett auf dem Holzweg oder paßt das erstmal so?
 
Also das X11SCL-IF (Mini-ITX) kann i3-9100F, habe ich schon 2x problemlos verbaut!
 
Scheinbar Ja, daß erste Board habe ich im Juli letzten Jahres verbaut, das 2. im Oktober, beide Boards liefen von vornherein mit dem 9100F.
 
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