Hi Leute,
schade das hier so viele persönliche Anfeindungen am Start sind. Bin über den Fred hier gestolpert und weil ich grad krank bin und Zeit und Langeweile hab, hab ich mal eben ein kleines Testsetup gebastelt um zu sehen, wie "schlecht" die X-FI soundmässig nun wirklich ist. Oben wurde ja teilweise geschrieben, die analogen Ausgänge wären mies, der Soundchip wär mies etc...
(P.S.: nicht NUR der Chip macht den Sound, die Wandler und die analogen Schaltwege/Platinenlayout sind genauso wichtig)
Der Link zu dem Soundkarten-Vergleichstest ist auch sehr nett, aber die M-Audio BX sind leider auch nur Einstiegsklasse bei den Studiomonitoren und durchaus nicht neutral im Sound. Die Aufstellung im letzten Bild ist, naja, ein Witz was Nahfeldmonitore angeht.
Persönlich nutz ich die X-Fi nur zum Zoggn an nem älteren "Cambridge Soundworks" Quadspeakersys + Sub (wenn man den so nennen kann hrhr...) und hab zuerst auch gedacht, mir reicht der Onboardsound, als ich nen neuen Rechner gekauft hab. Dann hab ich mir doch eine geholt und selbst an den kleinen Schrottspeakern und ohne EAX war die X-FI nach dem Einbau DEUTLICHST besser im Vergleich zum Realtek 889a vom Gigabyte Board, der ja in Tests allgemein sehr gelobt wurde. Plötzlich hab ich zB. in Guildwars Details gehört, die zuvor nicht wahrnehmbar waren. Creative Fan bin ich deshalb noch lange nicht, denn die Treiberkagge der Vergangenheit und das Gewürge bis so ne alte Soundblaster mal funzte kenn ich auch noch. Deswegen wollte ich ja keine Neue mehr......
Egal, durch diesen Thread wurde ich neugierig und hab nen kleinen HÖRTEST CREATIVE X-FI XTREME GAMER VS. PROFISOUNDKARTE RME FIREFACE 400 per A/B-Vergleich gemacht:
Abhöre besteht aus Adam P11a Studiomonitoren, angesteuert über Mackie Big Knob (ein Recording-Desktop-Highend-Minimischpult) und meinen in der Tat geschulten Ohren.
PC1 Zoggrechner mit X-FI (alle Fürz wie EQ, Crystalizer etc abgeschaltet)
PC2 Musikrechner mit Recordingsoundkarte RME Fireface 400
jeweils aus den analogen Stereoausgängen der Soundkarten in den Big Knob, Ausgänge voll ausgesteuert und am Big Knob gleich eingepegelt
8 Musikstücke ausgesucht (alles WAVs 16Bit/44,1kHz):
Evgeny Kissin - Moscow Virtuosi, Mozart Klavierkonzert Nr.12 1.Satz
Tori Amos - Pretty Good Year und Cornflake Girl
RHCP - Walkabout
System Of A Dawn - PLUCK
Dreamtheater - 6:00
T. Chapman - Talkin....
Wayne Shorter - Mahogany Bird
jedes Musikstück wurde auf beiden Rechnern annähernd gleichzeitig per MediaPlayer wiedergegeben - ich musste also nur noch mitm Knöpfsche hin- und herschalten...
Ergebnis: die X-FI kommt beim reinen Abspielen von Musik in Stereo/CD-Qualität und Ausgabe über analog an Highend-Equip wirklich ERSTAUNLICH NAH an das Fireface 400 heran.
Das hat mich doch auch überrascht. Insgesamt hat die X-FI den etwas weniger gut gestaffelten Bass und wirkt ein wenig "dünner", ist nicht ganz so hochauflösend im Panorama und etwas weniger dynamisch - aber all das sind Nuancen und dürften den allermeisten Menschen erst gar nicht auffallen.
Deutlicher ist da schon der Rausch-/Geräuschspannungsabstand (ohne Audiosignal sehr laut gedreht am Big Knob): Das Fireface rauscht im relevanten Pegelbereich und darüber hinaus quasi null, bei der X-FI jedoch raschelts ordentlich - allerdings auch bedingt durch die unterschiedlichen Beschaltungensarten an den analogen Ausgängen. Diese sind beim Fireface studio-typisch symmetrisch, bei der X-FI Consumer-mässig unsymmetrisch. Aber auch das spielt im Consumer-Alltag bezogen auf den relevanten Pegel eine eher untergeordnete Rolle.
Ich hab weder bei den Streichern, noch beim Klavier beim Mozart entscheidendes vermisst im Vergleich zum Fireface, Nuancen in der Wärme bei den Piano-solo-Stellen, im Anstrich der Saiten könnten auch fast als Geschmacksfrage durchgehen. Die stets exellente Produktion beim Gesang von Tori kommt auch gut rüber (hat man die Boxen richtig stehen, kann man in die "Gesangsblase" raus und rein gehen), typische Pop-Gitarren wie bei Tracy kommen silbrig-fein wie es sein soll. Der Druck der Drums bei Dreamtheater und die Brett-Produktion bei S.O.A.D. passt auch und ist erstaunlich nah am Fireface - und das will was heissen. Das Sopran-Sax bei Shorter steht mit seinen Luftgeräuschen nicht ganz so im Raum wie beim Fireface, aber auch hier - Nuancen, die in Anbetracht des Preisunterschieds der Interfaces mehr als in Ordnung gehen. Am nächsten Tag hört man eh wieder vieles anders...
Zum Schluss hab ich noch meinen alten Rechner genommen und in meine alte Soundblaster und nen Pentium4 MSI_Onboard Sound reingehört, die alte SB war gar net so schlecht, fällt aber trotzdem ab, der alte Onboard ziemlich grützig. Meinen neuen Onboardsound im Zoggrechner wollte ich nicht auch noch gegentesten, weil ich keine Lust hatte den Treiber zu installieren (wer weiss was dann die X-FI macht.... *Scherz*)
Mein Fazit: Zwar kann ich nicht viele Consumer-Karten untereinander vergleichen, aber eins steht fest: Unter optimalen Abhör-Bedingungen in Stereo/CD-Quali ist der Sound der X-FI top. Ohne wenn und aber, "matt" (so wie ich das verstehe) ist da nichts. Wie es mit den digitalen Schnittstellen ausssieht weiss ich net, auch dürften die verschiedenen 5.1-PC-Consumer-Sets sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Soundkarten reagieren.
Auch gilt das Gesagte nur für die Stereo-Hauptausgänge. Der DAC auf der X-FI ist ein 8-Kanal Cirrus Logic, dennoch scheint der Hauptkanal anders beschaltet zu sein: Laut Creative mit ner Auflösung von 24Bit/192kHz, die anderen Kanäle mit 96kHz. Inwieweit also Sourround Sound anders (schlechter) klingt, auch was die Signalaufbereitung angeht - keine Ahnung. Richtige Unterschiede wird man ohnehin erst mit 24Bit/96kHz Vergleichstests hören, aber dat wär dann zuviel des Guten.
Und wenn gesagt wird, eine Asus Sonar wäre "brillianter" o.ä., kann es genauso gut sein, dass die im Höhenbereich einfach einfach ein bissle überpräsent ist und das Consumer-mässig an PC-Sourround-Speakern "frischer" wirkt. Kann ich aber net testen.
So, jetzt bin ich mal n bissle ausgerastet, hat Spass gemacht vielleicht hilfts ja noch wem weiter
Guts Nächtle, Mike