Reinige mal den CPU-Kühler - das schadet nie. Aber ich glaube nach den beschriebenen Symptomen ehrlich gesagt nach wie vor, dass das Problem die nicht vollständige Entlüftung ist - und dabei geht es nicht um die Bläschen die du im Schlauch siehst, sondern um eine große Luftblase die irgendwo festhängt. Eventuell hängt sie oben im DFM, denn das ist ja der höchste Punkt in deinem Kreislauf. Der DFM ist btw. sowieso recht ungünstig verbaut mit den Winkeln direkt davor und danach. Flügelrad-DFM wie der High-Flow von AC sind zwar etwas toleranter was das Vorhandensein und die Länge von Beruhigungsstrecken angeht, aber ein Winkel direkt davor und dahinter kann das Messergebnis dennoch verfälschen. Aber damit wir uns nicht falsch verstehen - dabei geht es um die Messung, wenn bereits alles richtig läuft. Im Moment hast du keinen. bzw, keinen nennenswerten Durchfluss und daher ein anderes Problem - außer das Flügelrad des DFM würde festsitzen, aber dein flow-indicator bestätigt ja auch, dass kein nennenswerter Durchfluss herrscht. Am ehesten ist das ein Problem mit einer festhängenden Luftblase. Ein verstopfter Kühler kann so was zwar auch hervorrufen und auch eine unvollständige Entlüftung begünstigen. Aber wenn es nur ein verstopfter Kühler wäre, hättest du keine solchen Änderungen beim Durchfluss, wenn du einschaltest. Zudem hat dein Puste-Test ja ergeben, dass der Durchgang ja prinzipiell gegeben ist.
Vorschlag: Entferne doch während des Entlüftens mal die Kabelbinder, die den DFM da oben halten, und schwenke ihn zur Seite, so dass er keinen Hochpunkt mehr darstellt (am besten sogar ein wenig unter den Eingang des CPU-Kühlers). Wenn sich dann ne große Luftblase löst und und durch den Kreislauf zum AB rauscht, hast du dein Problem gefunden und kann den Kreislauf sauber entlüften. Den AB beim Entlüften natürlich geschlossen halten und ruhig mal das ganze Gehäuse ein bisschen schwenken
. Sollte ich mit meiner Vermutung richtig liegen. würde ich mir an deiner Stell einen anderen Platz für den DFM suchen und vom MoRa kommend den CPU-Kühler ohne Umwege direkt anfahren.
Im Übrigen ist das Wasser nicht im gesamten Kreislauf gleich schnell - sprich die Strömungsgeschwindigkeit ist lokal unterschiedlich (vom jeweiligen Querschnitt abhängig). Was jedoch im gesamtem Kreislauf stets konstant ist, und auch konstant sein muss (sonst hättest du nämlich ein Leck), ist der Volumenstrom - also der Durchfluss. Deshalb ist es grundsätzlich egal wo ein DFM oder ein flow-indicator im Kreislauf verbaut sind. Für den Volumenstrom gilt die Kontinuitätsgleichung im gesamten Kreislauf.
Die Strömungsgeschwindigkeit richtet sich hingegen in großen Querschnitten mit überwiegend laminarer Strömung (z. B. im AB und je nach Volumenstrom auch noch in den Schläuchen) im Wesentlichen nach der Bernoulli-Gleichung, da es sich beim Wasser um ein, im Rahmen der betrachteten Drücke, inkompressibles Medium handelt. In der laminaren Grenzschicht sieht das sein wenig anders aus, aber das würde jetzt zu weit führen.
Im turbulenten Strömungsfall, also in allen engen Querschnitten in denen der lamiar-turbulent-Übergang nahezu bis vollständig überschritten ist (z.B. in den Kühlstrukturen), gelten für die Strömungsgeschwindigkeit im Wesentlichen die Navier-Stokes-Gleichungen für inkompressible Fluide. Im turbulenten oder teilturbulenten Fall hat die Strömung innere Reibung, was bei laminarer Strömung nicht der Fall ist.
Leider werden Strömungsgeschwindigkeit und Volumenstrom im Wakü-Bereich gern in einen Topf geworfen. Zwar haben beide miteinander zu tun, wenn man einen bestimmten Querschnitt betrachtet, aber global über den Kreislauf gesehen ist der Volumenstrom an sich keine Messgröße die direkt etwas über die Strömungeschwindigkeiten im Kreislauf aussagen würde
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