Morpog
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p1
Extrememory XLR8 Express
60, 120 & 240GB - Sandforce SF2281 Trio
Inhaltsverzeichnis
Vorwort - Die Sandforceproblematik
Einleitung
Die Testmethoden
Die Details
Das Innenleben
Die Benchmarks
Kompression und Durawrite
Fazit und Dank
p2Vorwort - Die Sandforceproblematik [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Es begann alles so vielversprechend. Erste Vorabbenchmarks auf Messen ließen neue Geschwindigkeitsrekorde erhoffen. Auch das erste Preview auf Anandtech stimmte positiv. Vom Sandforce 2xxx Controller erhoffte man sich all die Vorteile des Vorgängercontrollers, (geringe write-amplification, Zuverlässigkeit, hohe random Werte) mit abgemilderten Nachteilen (weniger Einbruch durch Durawrite, letzte Standby Bugs behoben) und einem zukunftsträchtigen SATA 6Gb/s Interface. Vieles vom erhofften wurde erfüllt und die ersten Reviews waren durchwegs positiv.
Leider folgte dann das worst-case Szenario - beim User. Ziemlich schnell häuften sich Beschwerden in den Supportforen der Hersteller, die die Produkte zuerst auf den Markt brachten. Seit dem wurde mehr oder weniger erfolgreich versucht die Probleme, durch Firmware Updates oder sogar durch einen Rückruf der ausgelieferten Ware, in den Griff zu bekommen. Laut aktuellen User Rückmeldungen in Herstellerforen, scheinen die Problem aber bis heute immer noch zu bestehen.
Wem wirft man jetzt hier versagen vor? Dem kleinen Controller Hersteller Sandforce? Den kleineren oder größeren Hardwarepartnern? Fakt ist: Validierung ist teuer und sehr aufwändig. Auf eine Validierung wie bei Intel oder Samsung zu hoffen, dürfte vergebens sein. Doch auch die beste Validierung kann nicht immer verhindern, dass ein Produkt mit einem schwerwiegendem Fehler ausgeliefert wird. Selbst Intel konnte nicht verhindern, dass bei der Intel 320 ein schwerer Bug auftrat, der sogar Datenverlust bedeutete. Dagegen erscheinen mir die Bugs bei Sandforce eher als "Problemchen". Klar sind diese extrem nervig und dürfen nicht passieren, aber es gibt keinen Datenverlust - was für mich der worst-case ist.
Extrememory stach im HWLuxx Forum hervor durch die Behauptung, dass ihre Sandforce 2281 basierenden SSDs keine der oben angesprochenen Probleme hätten. Eine mutige Aussage, sind doch gefühlt durch die Bank weg alle bekannten Hersteller betroffen. Dementsprechend habe ich mir für dieses Review extra lange Zeit gelassen, um diese Aussage kritisch zu überprüfen. Über 6 Wochen lang habe ich alle drei SSDs getestet. Mal habe ich mehrere hunderte Gigabytes 4k random Daten geschrieben, mal riesige Datenmengen hin und her kopiert. Auch vor absichtlich herbeigeführten Stromausfällen bzw. Resets bin ich nicht zurückgeschreckt. Aber nicht nur Lastzustände habe ich geprüft. Auch ausgedehnte Ruhephasen bzw. Standbyszenarien waren in meinem Praxistest vorhanden. Verschiedene CPU Stromsparmodi, LPM, usw. wurde alles in verschiedenster Kombination eingesetzt. Bis heute konnte ich auf meinem System nicht einen Bluescreen oder Hänger verursachen. Diese Zeilen schreibe ich übrigens gerade mit einem auf einer 120GB XLR8 Express installiertem Betriebsystem.
Was machen die jetzt also anders oder besser? Dafür stecke ich zugegebenermaßen nicht tief genug in der Materie drin, um darüber eine fundierte Aussage treffen zu können. Seitens Extrememory wurde aber mehrfach betont, dass man ein eigenes PCB-Layout und spezielle Firmware nutzt. Eventuell ist es ja diese spezielle Kombination, welche die Probleme beseitigt.
p3Einleitung [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Mit diesem User-Review habe ich die Möglichkeit drei neue Produkte aus dem Hause Extrememory zu testen. Extrememory ist eine deutsche Firma, die es seit 1999 gibt. Man spezialisierte sich auf Speicherprodukte und baute das Produktportfolio über die Jahre aus. Der Vorteil von Extrememory ist meiner Meinung nach hauptsächlich der deutsche Support, sowie die kurzen Laufzeiten bei RMA Fällen durch den deutschen Firmensitz und Lager. Hierdurch wird eine Nähe zum Kunden geschaffen, die ich bei vielen internationalen Firmen vermisse. Aber auch preislich muss sich Extrememory nicht vor der Konkurrenz verstecken. Die hier getesteten Produkte stellen die dritte SSD Generation seitens Extrememory dar. Es sind Sandforce SF2281 basierende Geräte und somit die ersten SATA 6Gb/s Produkte der Firma.
Zur Übersicht eine kleine Historie der SSDs die ich besitze oder besaß bzw. getestet habe:
p4Die Testmethoden [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Das System
Die Methoden
Getestet wird stets mit den Standardeinstellungen der jeweiligen Programme. Falls von den Standardeinstellungen abgewichen wurde, wird dies beim jeweiligen Programm/Test gesondert vermerkt. Vor oder nach einigen Tests wird das SSD mit aktiviertem TRIM in Windows 7 schnellformatiert um die Ausgangsleistung des SSDs wiederherzustellen (sofern möglich).
p5Die Details [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Zusätzlich zum Aufkleber mit den nützlichen Informationen (Kapazität, Firmware Version, etc.) auf der Rückseite, enthalten die SSDs auf der Vorderseite einen schicken Aufkleber. Das hochwertig verarbeitete Gehäuse besteht aus schwarz eloxiertem Aluminium, mit abgeflachten Kanten auf der Vorderseite.
Lieferumfang
Ausgeliefert wird die Express in einer vorwiegend schwarz gehaltenen schicken Verpackung. Abgesehen von der hübschen Verpackung gibt es noch ein paar Zugaben: Zum einen ein Einbaurahmen, um das 2,5" SSD auch in 3,5" Schächten verbauen zu können, sowie Schrauben um das SSD und den Einbaurahmen zu befestigen. Auf der Rückseite der Verpackung werden die Vorzüge des Produkts erläutert.
Spezifikationen
Die verschiedenen Kapazitäten der XLR8 Express haben unterschiedliche Spezifikationen. Je größer die Kapazität, je schneller schreibt das SSD - sequenziell und random. Ausgenommen von dieser Regel ist das 480GB Modell, welches schreibend nur 40000 4k random write IOPS leistet. Auch die NAND Bestückung weicht unter den verschiedenen Kapazitäten ab - dazu später mehr. Die restlichen Daten sind vergleichbar mit den vielen verschiedenen Sandforce Modellen der Konkurrenz.
p6Das Innenleben [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Kommen wir zu dem Teil der mir immer am meisten Spaß bereitet: Dem Aufschrauben von neuer, teurer Hardware . Den drei Testprobanden gemein ist der verwendete Sandforce Controller SF2281. Wie bei diesem Controller üblich, wird kein zusätzlicher Schreibcache in Form eines DRAM Bausteins genutzt. Bei der NAND Bestückung geht Extrememory einen Sonderweg und setzt für die jeweilige Kapazität den von Performance Sicht passendsten NAND Flash ein. Andere Hersteller setzen entweder immer auf denselben Typ, oder haben ein extra Produkt zum Aufpreis.
Beim 60GB Modell werden acht 32nm Toshiba Toggle DDR NAND Bausteine zu je 8GB eingesetzt.
Beim 120GB Modell werden acht 32nm Toshiba Toggle DDR NAND Bausteine zu je 16GB eingesetzt.
Beim 240GB Modell werden sechzehn 25nm Micron syncronous NAND Bausteine zu je 16GB eingesetzt.
p7Die Benchmarks [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Mit diesem Review ändere ich ein wenig meine bisherigen Benchmark- und Darstellungsgewohnheiten. Zum einen habe ich Tests wie ATTO und IOMeter gestrichen und mit CDM 0-Fill, sowie berechneten IOPS Werten ersetzt. Zum anderen verzichte ich auf Screenshots der Benchmark Anwendungen und bereite stattdessen die Ergebnisse in Excel Diagrammen auf. Ich hoffe damit bessere Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit zu schaffen.
Mit den durchgeführten Benchmarks möchte ich die zum Teil angegebenen Herstellerwerte überprüfen. Da bei allen drei Testprobanden Kompressionstechniken eingesetzt werden, besteht eine Abhängigkeit der Leistung vom Komprimierungsgrad der Daten. Die Praxiswerte können also von den Benchmark Werten in die eine oder andere Richtung abweichen, je nachdem wie gut sich die Testdaten des jeweiligen Benchmarks komprimieren lassen.
Der synthetische Allrounder: AS SSD
Der AS SSD Benchmark stammt von einem User hier aus dem Forum und hat sich in kürzester Zeit weit verbreitet im Internet. Er testet mit einem zufälligen Muster, was es vor Optimierungen bei den SSD Controllern auf einfache Muster (z.B. 00000000) "schützt". Diese einfachen Muster kommen in der Praxis so gut wie gar nicht vor. Die Beschränkung auf Sequenziell, random 4K und random 4K-64 Tests ist vermutlich gefällt worden, da man mit diesen je die Extremfälle eines SSDs testen kann. Die Testgröße beträgt 1000MB und wird pro Test komplett genutzt. Die Ergebnisse des Benchmarks liegen dann als Durchschnittswert der im Messverlauf ermittelten Werte.
Beim seq. Lesen unterscheiden sich die drei Modelle nur innerhalb der Messtoleranz. Erst beim Schreiben zeigen sich die Vorteile der höheren Kapazitäten. Durch den Toshiba Toggle DDR NAND, erreichen die beiden kleineren Modelle immer noch sehr beachtliche Werte. Beim 4k-random Lesen tut sich wiederum nicht sehr viel, nur das größte Modell kann sich leicht absetzen. Beim 4k-random Schreiben ergibt sich eine leichte Steigerung pro Kapazitätsstufe. Beim 4k64-random Lesen profitiert das 120GB Modell deutlich durch die größere Kapazität. Das 240GB Modell liegt nur gleichauf, da der Micron NAND in dieser Disziplin dem Toshiba NAND unterliegt. Die hohe Kapazität gleicht dieses Manko aber aus. Beim 4k64-random Schreiben wiederum ergibt sich eine lineare Steigerung durch den Kapazitätsanstieg.
4k random IOPS:
60GB = Lesen: 26842 / Schreiben: 33280
120GB = Lesen: 50424 / Schreiben: 47642
240GB = Lesen: 50268 / Schreiben: 58929
AS SSD - mit aktivem Durawrite
Oft nach Reviews von Nutzern gefordert, aber selten durchgeführt, werden Benchmarks mit eingesetztem Durawrite. Dieses Feature des Sandforce Controllers, schützt die Zellen des NAND Speichers vor allzu schneller Abnutzung bei starker Beanspruchung. Das Durawrite nicht der gehasste Performancekiller ist, für den er oft gehalten wird, werde ich später im User-Review näher erläutern.
Im Grunde haben wir hier dasselbe Bild wie im obigen Test nur mit leicht niedrigeren Werten. Einzig beim seq. Schreiben ist der Einbruch durch Durawrite größer und beträgt grob 25%.
4k random IOPS:
60GB = Lesen: 24978 / Schreiben: 26488
120GB = Lesen: 46116 / Schreiben: 43341
240GB = Lesen: 51325 / Schreiben: 57224
Der Kopierbenchmark: AS SSD Copy
AS SSD besitzt auch einen Kopierbenchmark, welcher als Praxistest angesehen werden kann. Er beinhaltet 3 verschiedene Kopierszenarien wie sie in der Praxis sicher häufig vorkommen. Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass dieser Test extrem stark von der verbauten RAM Menge beeinflusst wird. Man sollte also nur mit gleicher RAM Kapazität die Werte vergleichen.
Wie im AS-SSD Benchmark schon erläutert, unterscheiden sich die Modelle grob durch ihre seq. Schreibleistung. Daher auch der starke Anstieg im "ISO" Test und die kleineren Unterschiede im "Programm" bzw. "Spiel" Test, da dort auch zufällige Daten gelesen/geschrieben werden. Wie schon angesprochen wirken sich 4k-64 Werte in der Praxis beim Nutzer so gut wie nie aus.
Die AS SSD Alternative: CrystalDiskMark
Crystal Disk Mark (CDM) ist schon lange bekannt und bewährt. Es eignet sich gleichermaßen für HDDs und SSDs. Es testet standardmäßig wie AS SSD mit einem zufälligen Muster, was es ebenfalls vor Testmusteroptimierungen "schützt". CDM ist wie AS SSD auf einige Testszenarien beschränkt: Sequenziell, random 512K, random 4K, random 4K QD32. Die Beschränkung auf QD32 ist hier wohl gewählt worden, da laut offizieller NCQ Spezifikation nur bis zu 32 Kommandos angenommen werden. CDM testet stichprobenartig in der Testgröße und gibt den Höchstwert aus den gewählten Durchläufen pro Test an.
Im CDM Test kann man die gleichen Schlussfolgerungen wie im AS-SSD Test ziehen. Die Testmethoden der beiden Benchmarks unterscheiden sich auch nicht allzu sehr. Daher verzichte ich auf eine Erläuterung der Ergebnisse.
4k random IOPS:
60GB = Lesen: 24696 / Schreiben: 36198
120GB = Lesen: 48563 / Schreiben: 52545
240GB = Lesen: 51072 / Schreiben: 63744
Der ATTO ersatz: CrystalDiskMark 0-Fill
Seit einiger Zeit kann man in CDM, statt mit dem standardmäßig verwendeten zufälligen Datenmuster, auch mit einem 0-Fill Muster testen. Dabei werden für die Testdaten ein Testmuster aus Nullen verwendet. Dabei können Controller, die Kompression nutzen, optimal arbeiten und erreichen ihre theoretischen Höchstwerte. Da CDM nicht nur rein sequenziell testet, ist dieser ein hervorragender Ersatz für den ATTO Disk Benchmark - mit deutlichem Mehrwert.
Hier kann man durch die perfekte Komprimierbarkeit der Testdaten, die Rohleistung des SF2281 Controllers begutachten. Sequenziell lesend wie auch schreibend kratzt man schon am SATA 6Gb/s Limit. Bei den 4k-random Tests erscheint der Kapazitätsvorteil aufgehoben, denn alle 3 Modelle erreichen die gleichen Werte. Erst beim 4k32-random Lesen wird höhere Kapazität wieder belohnt und so kann sich das 120GB Modell deutlich absetzen. Das 240GB Modell wird wieder vom Micron NAND von Höhenflügen abgehalten. Auch beim 4k32-random Schreibtest zeigt sich dies, denn das 240GB Modell muss sich sogar dem 60GB Modell geschlagen geben.
4k random IOPS:
60GB = Lesen: 27567 / Schreiben: 85094
120GB = Lesen: 53913 / Schreiben: 85146
240GB = Lesen: 56038 / Schreiben: 77414
p8Kompression und Durawrite [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Seit dem Aufkommen der Sandforce Controller gab es leider vielfach Verwirrung, wie sich die beiden oben genannten Features in der Praxis auswirken. Die Hersteller werben mit im Werkszustand ermittelten Werten unter optimalsten Bedingungen. Zumeist hies dies ATTO für die Sequenziellen Werte und IOMeter für die random 4k IOPS Werte. Beiden gemein ist ein in der Standardeinstellung genutztes 0-Fill Muster welches zu 100% Komprimierbar ist. Dementsprechend hoch fallen die Herstellerwerte aus. Benchmarker und User gingen daraufhin dazu über, SSDs mit Tools zu benchmarken die ein zufälliges Datenmuster aufweisen (AS-SSD, CDM, etc.). Dies sorgte bei vielen Usern für lange Gesichter, da damit die Herstellerwerte unerreicht blieben. Einige gingen sogar soweit von unlauterem Verhalten der Hersteller zu sprechen. Was in diesem Prozess leider oft missachtet wurde ist die Tatsache, dass auch Benchmarks mit vollständig zufälligen Datenmustern ein verzerrtes Bild der tatsächlichen Leistung von Sandforce Controllern zeichnen. Vielmehr muss der User sich im Klaren sein, für was er ein Sandforce SSD einsetzen möchte anhand der vorkommenden Daten und ihrer Komprimierbarkeit.
Oft kritisiert wurde auch Durawrite. Durawrite zeichnet sich darin aus, dass es erst nach einer "Einlaufzeit" aktiv wird. Dieses Verhalten ist in der Firmware hinterlegt und kann seitens des Benutzers nicht konfiguriert werden. Waren viele Benutzer schon von den Benchmarkwerten von AS-SSD und weiteren Tools geschockt, gab ihnen das Einsetzen von Durawrite meist den Rest. Dementsprechend entsetzt waren viele Reaktionen in den Foren. Leider informiert sich ein Großteil der Käufer nicht ausreichend vorher, sondern schaut nur auf die Hersteller Benchmarkwerte. Ein Teufelskreis der sicherlich auch Sandforce anzukreiden ist. Hätte man den Partnern klare Vorschriften gemacht wie die SSDs zu bewerben sind, hätte es sicherlich deutlich weniger Empörung bei den Käufern gegeben. Aus diesem Kreis der ermittelten Werte kann auch kein Hersteller einfach ausbrechen, da er sonst die Käufer verliert die eben nur nach hohen Herstellerangaben ihre Kaufentscheidung fällen.
Dass beide Features die Lebenszeit der Flashzellen deutlich erhöht ist allgemein bekannt. Dass diese aber leistungsmäßig in einem viel schlechteren Licht dastehen als es eigentlich der Fall ist, möchte ich im folgenden Abschnitt anhand des 120GB Modells aufzeigen.
Kompression: Das unterschätzte Leistungsplus!
Für die Untersuchung der Sandforce Leistung anhand der Komprimierbarkeit gibt es bereits ein hervorragendes Tool: Der AS-SSD Kompressionstest. Leider hat dieser keinerlei Möglichkeit eine Skala Festzusetzen oder die Ergebnisse zu exportieren. Dazu kommt, dass Sandforce SSDs in diesem Test starke Schwankungen aufweisen. Anhand der wenigen Testpunkte die man mit dem Mauszeiger ermitteln kann, konnte ich nur ein sehr verzerrtes Bild aufzeigen, mit Werten die ich guten Gewissens nicht veröffentlichen wollte. Daher habe ich mich entschlossen für diesen Zweck einen eigenen "Benchmark" zu entwickeln. Herausgekommen ist "Morpogs Compression Mark" (MCM) welcher per Batch Skript, zuvor erzeugten Testdaten und dem CMD copy Befehl arbeitet. Einen Einblick zur einfachen Funktionsweise gewährt der folgende Abschnitt.
Schön zu sehen ist, dass die Intel keinen Unterschied macht ob komprimiert oder nicht, der Sandforce Controller aber deutlich darauf reagiert. Selbst für mich einigermaßen überraschend ist der Zeitpunkt ab dem die XLR8 Express mit aktivem Durawrite mit der Intel gleichzieht. Das dies bereits bei 10 prozentiger Komprimierbarkeit auftritt hatte ich nicht erwartet. Anders als vielerorts vermutet, wirkt sich die Kompression eben doch weit stärker in der Praxis aus als man erwartet. Nur bei Absolut unkomprimierbaren Daten zieht der Sandforce Controller gegen den Marvell Controller den kürzeren.
Warum im MCM nicht, wie im AS SSD Kompression Test, die volle Schreibrate bei 100% prozentig komprimierbaren Daten erreicht werden, kann ich nur mutmaßen. Im MCM sind die Testdaten vorerzeugt und werden von einem zweiten SSD auf das zu testende SSD kopiert. Vermutlich limitiert hier beim Kopieren der SATA Controller im P67 Chipsatz, da dieser nur zwei SATA 6Gb/s Ports bereitstellt. Das gleichzeitige lesen und schreiben der Testdaten mit theoretisch über 1000MB/s könnte diesen überlasten. Der AS SSD Kompression Test hingegen, erzeugt die Testdaten zur Laufzeit auf dem SSD. Es ist also nur ein Port des SATA 6GB/s Controllers aktiv. Dieser Umstand ist aber kein Grund die Ergebnisse anzuzweifeln, betrifft es doch gleichermaßen alle Testprobanden.
Wie oft kommen komprimierbare Daten überhaupt vor?
Ich habe, um dem auf den Grund zu gehen, eine typische Windows Partition mit Winrar auf der schnellsten Stufe komprimiert, um den durchschnittlichen Grad der Komprimierbarkeit für einen normalen Desktop User zu ermitteln.
Im RAR Archiv enthalten ist das komplette Laufwerk C: inkl. aller System und versteckten Dateien. Beispielhaft möchte ich aufführen was alles in den knapp 100GB enthalten war:
Wie man erkennen kann ist diese typische Konstellation durchschnittlich zu 37% komprimierbar. Ein durchaus beachtlicher Wert wenn man sich das obige Diagramm erneut anschaut und die Schlüsse daraus zieht.
Durawrite: Der Leistungseinbruch - oder doch nicht?
Mit den Erkenntnissen aus dem Kompressionstest im Hinterkopf, sollte man Durawrite noch einmal kritisch betrachten. Sicherlich ist der Einbruch gegenüber frischem Zustand beachtlich (vor allem im sequenziellen schreiben), doch mit dem versteckten Leistungsplus der Kompression egalisiert sich dies weitestgehend. Im folgenden Diagramm ist eine simuliertes AS SSD Ergebnis enthalten, das auf einer 30 prozentigen Kompression beruht. Ich habe bewusst pessimistischer weise nur 30%, statt der oben erreichten durchschnittlichen 37%, verwendet um den Kritikern entgegenzukommen. Wie man erkennen kann ist bei aktivem Durawrite, durch die Kompression, ungefähr der gleiche Schreibwert zu erreichen wie mit inaktivem Durawrite.
p9Fazit und Dank [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Fazit
Noch nie habe ich mir so extrem lange Zeit gelassen mit einem User-Review. Aber es hat sich gelohnt meiner Meinung nach. Mein Stabilitätstest gibt mir selbst die Gewissheit keine problembehafteten Produkte zu empfehlen und die Untersuchungen zu Durawrite und Kompression haben auch mir selbst einige Überraschungsmomente beschert. Zudem habe ich jetzt tolle Vorlagen für Benchmark Diagramme, kleine Lupenbilder um auf größere verlinkte Bilder hinzuweisen und sogar einen eigenen kleinen Benchmark.
60GB
Vom kleinsten Modell bin ich begeistert, hat es doch für ein Sandforce SF2281 SSD beachtliche Schreibwerte - selbst mit Durawrite. Dies ist wohl vor allem dem Toggle DDR NAND geschuldet. Es braucht sich also vor Modellen wie der Samsung 470 oder der Crucial M4 nicht zu verstecken und verdient sich eine Kaufempfehlung.
120GB
Das 120GB Modell weiß ebenfalls zu überzeugen. Wischt es doch, durch die Verwendung von Toggle DDR NAND, den Boden auf mit jeglichen Konkurrenzprodukten die auf ONFI NAND setzen. Preislich ist es aber auf dem Niveau der Konkurrenz mit ONFI NAND. Auch hierfür kann ich eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Vor ein paar Wochen wäre es sogar noch ein Preistipp gewesen, aber der Markt entwickelt sich schnell.
240GB
Das 240GB Modell kann sich leistungsmäßig von der Konkurrenz nicht absetzen. Der bei dieser Kapazität eingesetzte ONFI NAND ist aber auf jeden Fall zu bevorzugen, da die höheren 4k64-random Werte mit Toggle DDR NAND in der Praxis keine Rolle spielen und daher die höheren sequenziellen Werte, bei dieser Kapazität, den Ausschlag geben. Somit hat Extrememory auch hier ein Topprodukt in petto. Eventuell kommt ja hier der Bonus des deutschen Herstellers dem Käufer wieder in den Sinn.
Dank
Ich möchte der Firma Extrememory für das Bereitstellen der Testmuster danken!
Extrememory XLR8 Express
60, 120 & 240GB - Sandforce SF2281 Trio
Inhaltsverzeichnis
Vorwort - Die Sandforceproblematik
Einleitung
Die Testmethoden
Die Details
Das Innenleben
Die Benchmarks
Kompression und Durawrite
Fazit und Dank
p2Vorwort - Die Sandforceproblematik [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Es begann alles so vielversprechend. Erste Vorabbenchmarks auf Messen ließen neue Geschwindigkeitsrekorde erhoffen. Auch das erste Preview auf Anandtech stimmte positiv. Vom Sandforce 2xxx Controller erhoffte man sich all die Vorteile des Vorgängercontrollers, (geringe write-amplification, Zuverlässigkeit, hohe random Werte) mit abgemilderten Nachteilen (weniger Einbruch durch Durawrite, letzte Standby Bugs behoben) und einem zukunftsträchtigen SATA 6Gb/s Interface. Vieles vom erhofften wurde erfüllt und die ersten Reviews waren durchwegs positiv.
Leider folgte dann das worst-case Szenario - beim User. Ziemlich schnell häuften sich Beschwerden in den Supportforen der Hersteller, die die Produkte zuerst auf den Markt brachten. Seit dem wurde mehr oder weniger erfolgreich versucht die Probleme, durch Firmware Updates oder sogar durch einen Rückruf der ausgelieferten Ware, in den Griff zu bekommen. Laut aktuellen User Rückmeldungen in Herstellerforen, scheinen die Problem aber bis heute immer noch zu bestehen.
Wem wirft man jetzt hier versagen vor? Dem kleinen Controller Hersteller Sandforce? Den kleineren oder größeren Hardwarepartnern? Fakt ist: Validierung ist teuer und sehr aufwändig. Auf eine Validierung wie bei Intel oder Samsung zu hoffen, dürfte vergebens sein. Doch auch die beste Validierung kann nicht immer verhindern, dass ein Produkt mit einem schwerwiegendem Fehler ausgeliefert wird. Selbst Intel konnte nicht verhindern, dass bei der Intel 320 ein schwerer Bug auftrat, der sogar Datenverlust bedeutete. Dagegen erscheinen mir die Bugs bei Sandforce eher als "Problemchen". Klar sind diese extrem nervig und dürfen nicht passieren, aber es gibt keinen Datenverlust - was für mich der worst-case ist.
Extrememory stach im HWLuxx Forum hervor durch die Behauptung, dass ihre Sandforce 2281 basierenden SSDs keine der oben angesprochenen Probleme hätten. Eine mutige Aussage, sind doch gefühlt durch die Bank weg alle bekannten Hersteller betroffen. Dementsprechend habe ich mir für dieses Review extra lange Zeit gelassen, um diese Aussage kritisch zu überprüfen. Über 6 Wochen lang habe ich alle drei SSDs getestet. Mal habe ich mehrere hunderte Gigabytes 4k random Daten geschrieben, mal riesige Datenmengen hin und her kopiert. Auch vor absichtlich herbeigeführten Stromausfällen bzw. Resets bin ich nicht zurückgeschreckt. Aber nicht nur Lastzustände habe ich geprüft. Auch ausgedehnte Ruhephasen bzw. Standbyszenarien waren in meinem Praxistest vorhanden. Verschiedene CPU Stromsparmodi, LPM, usw. wurde alles in verschiedenster Kombination eingesetzt. Bis heute konnte ich auf meinem System nicht einen Bluescreen oder Hänger verursachen. Diese Zeilen schreibe ich übrigens gerade mit einem auf einer 120GB XLR8 Express installiertem Betriebsystem.
Was machen die jetzt also anders oder besser? Dafür stecke ich zugegebenermaßen nicht tief genug in der Materie drin, um darüber eine fundierte Aussage treffen zu können. Seitens Extrememory wurde aber mehrfach betont, dass man ein eigenes PCB-Layout und spezielle Firmware nutzt. Eventuell ist es ja diese spezielle Kombination, welche die Probleme beseitigt.
p3Einleitung [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Mit diesem User-Review habe ich die Möglichkeit drei neue Produkte aus dem Hause Extrememory zu testen. Extrememory ist eine deutsche Firma, die es seit 1999 gibt. Man spezialisierte sich auf Speicherprodukte und baute das Produktportfolio über die Jahre aus. Der Vorteil von Extrememory ist meiner Meinung nach hauptsächlich der deutsche Support, sowie die kurzen Laufzeiten bei RMA Fällen durch den deutschen Firmensitz und Lager. Hierdurch wird eine Nähe zum Kunden geschaffen, die ich bei vielen internationalen Firmen vermisse. Aber auch preislich muss sich Extrememory nicht vor der Konkurrenz verstecken. Die hier getesteten Produkte stellen die dritte SSD Generation seitens Extrememory dar. Es sind Sandforce SF2281 basierende Geräte und somit die ersten SATA 6Gb/s Produkte der Firma.
Zur Übersicht eine kleine Historie der SSDs die ich besitze oder besaß bzw. getestet habe:
- OCZ Core SSD 64GB (MLC - JMicron JMF602) - ausgemustert
- MTRON 3525 64GB (SLC - MTRON Controller) - verkauft
- Supertalent Ultradrive GX 32GB (MLC - Indilinx Barefoot) - verkauft
- Supertalent Ultradrive GX2 128GB (MLC - Indilinx Barefoot Eco) - Privatnutzung
- Solidata K5 64GB (SLC - Indilinx Barefoot) - ehemaliges OS Laufwerk - verkauft
- Solidata K6 64GB (MLC - Indilinx Barefoot) - Privatnutzung
- Extrememory XLR8 Plus 60GB (MLC - Sandforce SF1200) - Privatnutzung + User-Review
- Solidata K8-60GB (MLC - Sandforce SF1200) - getestet für ein User-Review
- Solidata SC-64GB (SLC - Sandforce SF1200) - getestet für ein User-Review
- Samsung 470 Series 128GB (MLC - Samsung MAX) - getestet für ein User-Review
- Memoright FTM-25 120GB - getestet für ein User-Review
- Memoright STM-25 128GB - getestet für ein User-Review
- Intel 510 128GB - Privatnutzung
- Crucial m4 64GB - Privatnutzung
- WINKOM Superdrive SL-K532 32GB SLC (Prototyp) - getestet für ein User-Review
p4Die Testmethoden [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Das System
- Mainboard: MSI P67A-GD65 (B3)
- Controller: P67 SATA 6Gb/s @ AHCI
- CPU: Intel Core i5-2500K @ 4,5Ghz (45x100)
- RAM: 4x 4GB GeIL Value Plus DDR3, 9-9-9-24 @ 1333Mhz
- GPU: GeForce GTX 560 Ti 1024MB RAM
- Sound: Onboard
- Netzteil: Corsair HX 750W
- OS: Windows 7 Ultimate x64 SP1
- Controller Treiber: Intel RST 10.6.0.1002 & MSAHCI (für MCM)
- EIST, C1E und C-States deaktiviert, sowie Hotplugging aktiviert
Die Methoden
Getestet wird stets mit den Standardeinstellungen der jeweiligen Programme. Falls von den Standardeinstellungen abgewichen wurde, wird dies beim jeweiligen Programm/Test gesondert vermerkt. Vor oder nach einigen Tests wird das SSD mit aktiviertem TRIM in Windows 7 schnellformatiert um die Ausgangsleistung des SSDs wiederherzustellen (sofern möglich).
p5Die Details [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Zusätzlich zum Aufkleber mit den nützlichen Informationen (Kapazität, Firmware Version, etc.) auf der Rückseite, enthalten die SSDs auf der Vorderseite einen schicken Aufkleber. Das hochwertig verarbeitete Gehäuse besteht aus schwarz eloxiertem Aluminium, mit abgeflachten Kanten auf der Vorderseite.
Lieferumfang
Ausgeliefert wird die Express in einer vorwiegend schwarz gehaltenen schicken Verpackung. Abgesehen von der hübschen Verpackung gibt es noch ein paar Zugaben: Zum einen ein Einbaurahmen, um das 2,5" SSD auch in 3,5" Schächten verbauen zu können, sowie Schrauben um das SSD und den Einbaurahmen zu befestigen. Auf der Rückseite der Verpackung werden die Vorzüge des Produkts erläutert.
Spezifikationen
Die verschiedenen Kapazitäten der XLR8 Express haben unterschiedliche Spezifikationen. Je größer die Kapazität, je schneller schreibt das SSD - sequenziell und random. Ausgenommen von dieser Regel ist das 480GB Modell, welches schreibend nur 40000 4k random write IOPS leistet. Auch die NAND Bestückung weicht unter den verschiedenen Kapazitäten ab - dazu später mehr. Die restlichen Daten sind vergleichbar mit den vielen verschiedenen Sandforce Modellen der Konkurrenz.
p6Das Innenleben [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Kommen wir zu dem Teil der mir immer am meisten Spaß bereitet: Dem Aufschrauben von neuer, teurer Hardware . Den drei Testprobanden gemein ist der verwendete Sandforce Controller SF2281. Wie bei diesem Controller üblich, wird kein zusätzlicher Schreibcache in Form eines DRAM Bausteins genutzt. Bei der NAND Bestückung geht Extrememory einen Sonderweg und setzt für die jeweilige Kapazität den von Performance Sicht passendsten NAND Flash ein. Andere Hersteller setzen entweder immer auf denselben Typ, oder haben ein extra Produkt zum Aufpreis.
Beim 60GB Modell werden acht 32nm Toshiba Toggle DDR NAND Bausteine zu je 8GB eingesetzt.
Beim 120GB Modell werden acht 32nm Toshiba Toggle DDR NAND Bausteine zu je 16GB eingesetzt.
Beim 240GB Modell werden sechzehn 25nm Micron syncronous NAND Bausteine zu je 16GB eingesetzt.
p7Die Benchmarks [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Mit diesem Review ändere ich ein wenig meine bisherigen Benchmark- und Darstellungsgewohnheiten. Zum einen habe ich Tests wie ATTO und IOMeter gestrichen und mit CDM 0-Fill, sowie berechneten IOPS Werten ersetzt. Zum anderen verzichte ich auf Screenshots der Benchmark Anwendungen und bereite stattdessen die Ergebnisse in Excel Diagrammen auf. Ich hoffe damit bessere Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit zu schaffen.
Mit den durchgeführten Benchmarks möchte ich die zum Teil angegebenen Herstellerwerte überprüfen. Da bei allen drei Testprobanden Kompressionstechniken eingesetzt werden, besteht eine Abhängigkeit der Leistung vom Komprimierungsgrad der Daten. Die Praxiswerte können also von den Benchmark Werten in die eine oder andere Richtung abweichen, je nachdem wie gut sich die Testdaten des jeweiligen Benchmarks komprimieren lassen.
Der synthetische Allrounder: AS SSD
Der AS SSD Benchmark stammt von einem User hier aus dem Forum und hat sich in kürzester Zeit weit verbreitet im Internet. Er testet mit einem zufälligen Muster, was es vor Optimierungen bei den SSD Controllern auf einfache Muster (z.B. 00000000) "schützt". Diese einfachen Muster kommen in der Praxis so gut wie gar nicht vor. Die Beschränkung auf Sequenziell, random 4K und random 4K-64 Tests ist vermutlich gefällt worden, da man mit diesen je die Extremfälle eines SSDs testen kann. Die Testgröße beträgt 1000MB und wird pro Test komplett genutzt. Die Ergebnisse des Benchmarks liegen dann als Durchschnittswert der im Messverlauf ermittelten Werte.
Beim seq. Lesen unterscheiden sich die drei Modelle nur innerhalb der Messtoleranz. Erst beim Schreiben zeigen sich die Vorteile der höheren Kapazitäten. Durch den Toshiba Toggle DDR NAND, erreichen die beiden kleineren Modelle immer noch sehr beachtliche Werte. Beim 4k-random Lesen tut sich wiederum nicht sehr viel, nur das größte Modell kann sich leicht absetzen. Beim 4k-random Schreiben ergibt sich eine leichte Steigerung pro Kapazitätsstufe. Beim 4k64-random Lesen profitiert das 120GB Modell deutlich durch die größere Kapazität. Das 240GB Modell liegt nur gleichauf, da der Micron NAND in dieser Disziplin dem Toshiba NAND unterliegt. Die hohe Kapazität gleicht dieses Manko aber aus. Beim 4k64-random Schreiben wiederum ergibt sich eine lineare Steigerung durch den Kapazitätsanstieg.
4k random IOPS:
60GB = Lesen: 26842 / Schreiben: 33280
120GB = Lesen: 50424 / Schreiben: 47642
240GB = Lesen: 50268 / Schreiben: 58929
AS SSD - mit aktivem Durawrite
Oft nach Reviews von Nutzern gefordert, aber selten durchgeführt, werden Benchmarks mit eingesetztem Durawrite. Dieses Feature des Sandforce Controllers, schützt die Zellen des NAND Speichers vor allzu schneller Abnutzung bei starker Beanspruchung. Das Durawrite nicht der gehasste Performancekiller ist, für den er oft gehalten wird, werde ich später im User-Review näher erläutern.
Im Grunde haben wir hier dasselbe Bild wie im obigen Test nur mit leicht niedrigeren Werten. Einzig beim seq. Schreiben ist der Einbruch durch Durawrite größer und beträgt grob 25%.
4k random IOPS:
60GB = Lesen: 24978 / Schreiben: 26488
120GB = Lesen: 46116 / Schreiben: 43341
240GB = Lesen: 51325 / Schreiben: 57224
Der Kopierbenchmark: AS SSD Copy
AS SSD besitzt auch einen Kopierbenchmark, welcher als Praxistest angesehen werden kann. Er beinhaltet 3 verschiedene Kopierszenarien wie sie in der Praxis sicher häufig vorkommen. Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass dieser Test extrem stark von der verbauten RAM Menge beeinflusst wird. Man sollte also nur mit gleicher RAM Kapazität die Werte vergleichen.
Wie im AS-SSD Benchmark schon erläutert, unterscheiden sich die Modelle grob durch ihre seq. Schreibleistung. Daher auch der starke Anstieg im "ISO" Test und die kleineren Unterschiede im "Programm" bzw. "Spiel" Test, da dort auch zufällige Daten gelesen/geschrieben werden. Wie schon angesprochen wirken sich 4k-64 Werte in der Praxis beim Nutzer so gut wie nie aus.
Die AS SSD Alternative: CrystalDiskMark
Crystal Disk Mark (CDM) ist schon lange bekannt und bewährt. Es eignet sich gleichermaßen für HDDs und SSDs. Es testet standardmäßig wie AS SSD mit einem zufälligen Muster, was es ebenfalls vor Testmusteroptimierungen "schützt". CDM ist wie AS SSD auf einige Testszenarien beschränkt: Sequenziell, random 512K, random 4K, random 4K QD32. Die Beschränkung auf QD32 ist hier wohl gewählt worden, da laut offizieller NCQ Spezifikation nur bis zu 32 Kommandos angenommen werden. CDM testet stichprobenartig in der Testgröße und gibt den Höchstwert aus den gewählten Durchläufen pro Test an.
Im CDM Test kann man die gleichen Schlussfolgerungen wie im AS-SSD Test ziehen. Die Testmethoden der beiden Benchmarks unterscheiden sich auch nicht allzu sehr. Daher verzichte ich auf eine Erläuterung der Ergebnisse.
4k random IOPS:
60GB = Lesen: 24696 / Schreiben: 36198
120GB = Lesen: 48563 / Schreiben: 52545
240GB = Lesen: 51072 / Schreiben: 63744
Der ATTO ersatz: CrystalDiskMark 0-Fill
Seit einiger Zeit kann man in CDM, statt mit dem standardmäßig verwendeten zufälligen Datenmuster, auch mit einem 0-Fill Muster testen. Dabei werden für die Testdaten ein Testmuster aus Nullen verwendet. Dabei können Controller, die Kompression nutzen, optimal arbeiten und erreichen ihre theoretischen Höchstwerte. Da CDM nicht nur rein sequenziell testet, ist dieser ein hervorragender Ersatz für den ATTO Disk Benchmark - mit deutlichem Mehrwert.
Hier kann man durch die perfekte Komprimierbarkeit der Testdaten, die Rohleistung des SF2281 Controllers begutachten. Sequenziell lesend wie auch schreibend kratzt man schon am SATA 6Gb/s Limit. Bei den 4k-random Tests erscheint der Kapazitätsvorteil aufgehoben, denn alle 3 Modelle erreichen die gleichen Werte. Erst beim 4k32-random Lesen wird höhere Kapazität wieder belohnt und so kann sich das 120GB Modell deutlich absetzen. Das 240GB Modell wird wieder vom Micron NAND von Höhenflügen abgehalten. Auch beim 4k32-random Schreibtest zeigt sich dies, denn das 240GB Modell muss sich sogar dem 60GB Modell geschlagen geben.
4k random IOPS:
60GB = Lesen: 27567 / Schreiben: 85094
120GB = Lesen: 53913 / Schreiben: 85146
240GB = Lesen: 56038 / Schreiben: 77414
p8Kompression und Durawrite [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Seit dem Aufkommen der Sandforce Controller gab es leider vielfach Verwirrung, wie sich die beiden oben genannten Features in der Praxis auswirken. Die Hersteller werben mit im Werkszustand ermittelten Werten unter optimalsten Bedingungen. Zumeist hies dies ATTO für die Sequenziellen Werte und IOMeter für die random 4k IOPS Werte. Beiden gemein ist ein in der Standardeinstellung genutztes 0-Fill Muster welches zu 100% Komprimierbar ist. Dementsprechend hoch fallen die Herstellerwerte aus. Benchmarker und User gingen daraufhin dazu über, SSDs mit Tools zu benchmarken die ein zufälliges Datenmuster aufweisen (AS-SSD, CDM, etc.). Dies sorgte bei vielen Usern für lange Gesichter, da damit die Herstellerwerte unerreicht blieben. Einige gingen sogar soweit von unlauterem Verhalten der Hersteller zu sprechen. Was in diesem Prozess leider oft missachtet wurde ist die Tatsache, dass auch Benchmarks mit vollständig zufälligen Datenmustern ein verzerrtes Bild der tatsächlichen Leistung von Sandforce Controllern zeichnen. Vielmehr muss der User sich im Klaren sein, für was er ein Sandforce SSD einsetzen möchte anhand der vorkommenden Daten und ihrer Komprimierbarkeit.
Oft kritisiert wurde auch Durawrite. Durawrite zeichnet sich darin aus, dass es erst nach einer "Einlaufzeit" aktiv wird. Dieses Verhalten ist in der Firmware hinterlegt und kann seitens des Benutzers nicht konfiguriert werden. Waren viele Benutzer schon von den Benchmarkwerten von AS-SSD und weiteren Tools geschockt, gab ihnen das Einsetzen von Durawrite meist den Rest. Dementsprechend entsetzt waren viele Reaktionen in den Foren. Leider informiert sich ein Großteil der Käufer nicht ausreichend vorher, sondern schaut nur auf die Hersteller Benchmarkwerte. Ein Teufelskreis der sicherlich auch Sandforce anzukreiden ist. Hätte man den Partnern klare Vorschriften gemacht wie die SSDs zu bewerben sind, hätte es sicherlich deutlich weniger Empörung bei den Käufern gegeben. Aus diesem Kreis der ermittelten Werte kann auch kein Hersteller einfach ausbrechen, da er sonst die Käufer verliert die eben nur nach hohen Herstellerangaben ihre Kaufentscheidung fällen.
Dass beide Features die Lebenszeit der Flashzellen deutlich erhöht ist allgemein bekannt. Dass diese aber leistungsmäßig in einem viel schlechteren Licht dastehen als es eigentlich der Fall ist, möchte ich im folgenden Abschnitt anhand des 120GB Modells aufzeigen.
Kompression: Das unterschätzte Leistungsplus!
Für die Untersuchung der Sandforce Leistung anhand der Komprimierbarkeit gibt es bereits ein hervorragendes Tool: Der AS-SSD Kompressionstest. Leider hat dieser keinerlei Möglichkeit eine Skala Festzusetzen oder die Ergebnisse zu exportieren. Dazu kommt, dass Sandforce SSDs in diesem Test starke Schwankungen aufweisen. Anhand der wenigen Testpunkte die man mit dem Mauszeiger ermitteln kann, konnte ich nur ein sehr verzerrtes Bild aufzeigen, mit Werten die ich guten Gewissens nicht veröffentlichen wollte. Daher habe ich mich entschlossen für diesen Zweck einen eigenen "Benchmark" zu entwickeln. Herausgekommen ist "Morpogs Compression Mark" (MCM) welcher per Batch Skript, zuvor erzeugten Testdaten und dem CMD copy Befehl arbeitet. Einen Einblick zur einfachen Funktionsweise gewährt der folgende Abschnitt.
Im folgenden Diagramm sind die Testergebnisse des MCM dargestellt. Testprobanden waren eine frisch secure erasete 120GB XLR8 Express, eine 120GB Intel 510 und dieselbe 120GB XLR8 Express mit eingesetztem Durawrite.Die zufälligen Testdaten wurden mit dem Tool "SVL Random File Generator" erzeugt. Die komplett komprimierbaren Testdaten mit dem CMD Tool "fsutil". Um eine 2GB große, zu 70% komprimierbare Datei zu erzeugen, wurden also zwei Dateien erzeugt. 600MB mit dem SVL Tool und 1400MB mit dem fsutil Tool. Anschließend wurden beide Dateien mit dem Tool "File generator (Disk-Tools)" zu einer Datei zusammengesetzt. Diese Vorgehensweise wurde für die Testdateien von 0% bis 100% Komprimierbarkeit in 10er Schritten durchgeführt.
Anbei Screenshots von Winrar in der schnellsten Stufe die aufzeigen, dass die Komprimierbarkeit genau wie gewünscht erfolgte. Dargestellt sind 0%, 70% und 100% Komprimierbarkeit.
Folgend der Batch Script Code, der zwar nicht schön ist und sicherlich einfacher zu realisieren gewesen wäre, wofür ich aber einfach zu faul war . Wie im Script zu sehen wird vor jedem Test eine Pause gemacht um die Messergebnisse nicht zu verfälschen. Die Übertragungsrate wurden durch eine geloggte Zeitausgabe (inklusive Zentel- und Hundertstelsekunde) vor und nach dem Kopiervorgang ermittelt. Als Quelle diente die 240GB XLR8 Express, die genug Rohleistung bereitstellt um nicht zu limitieren. Damit eine gewisse Konstanz herrscht, habe ich den Testlauf dreimal gemacht und aus den Ergebnissen den Durchschnitt errechnet. Durch die vielen Pausen und Wiederholungen, dauerte der Vorgang pro Testproband ca. 3 Stunden. Um Verfälschungen durch Stromsparmodi und Windows Datenträger Cache auszuschließen, habe ich den MSACHI Treiber verwendet, sowie den RAM des Testsystems per MSCONFIG auf 2GB begrenzt. Zwischen jedem Testproband wurde das Testsystem neugestartet.
@echo off
ping -n 480 localhost
echo Runde 1
copy dummy.dat g:\dummy.copy
ping -n 240 localhost
echo %time% >time.log
copy 0-Prozent.dat g:\0-Prozent.copy
echo %time% >>time.log
ping -n 240 localhost
echo %time% >>time.log
copy 10-Prozent.dat g:\10-Prozent.copy
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echo %time% >>time.log
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echo %time% >>time.log
copy 30-Prozent.dat g:\30-Prozent.copy
echo %time% >>time.log
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echo %time% >>time.log
copy 40-Prozent.dat g:\40-Prozent.copy
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echo %time% >>time.log
ping -n 240 localhost
echo %time% >>time.log
copy 60-Prozent.dat g:\60-Prozent.copy
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ping -n 240 localhost
echo %time% >>time.log
copy 70-Prozent.dat g:\70-Prozent.copy
echo %time% >>time.log
ping -n 240 localhost
echo %time% >>time.log
copy 80-Prozent.dat g:\80-Prozent.copy
echo %time% >>time.log
ping -n 240 localhost
echo %time% >>time.log
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echo %time% >>time.log
ping -n 240 localhost
echo %time% >>time.log
copy 100-Prozent.dat g:\100-Prozent.copy
echo %time% >>time.log
del g:\dummy.copy
del g:\0-Prozent.copy
del g:\10-Prozent.copy
del g:\20-Prozent.copy
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del g:\100-Prozent.copy
ping -n 480 localhost
echo Runde 2
copy dummy.dat g:\dummy.copy
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del g:\100-Prozent.copy
ping -n 480 localhost
echo Runde 3
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copy 50-Prozent.dat g:\50-Prozent.copy
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echo %time% >>time3.log
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ping -n 240 localhost
echo %time% >>time3.log
copy 80-Prozent.dat g:\80-Prozent.copy
echo %time% >>time3.log
ping -n 240 localhost
echo %time% >>time3.log
copy 90-Prozent.dat g:\90-Prozent.copy
echo %time% >>time3.log
ping -n 240 localhost
echo %time% >>time3.log
copy 100-Prozent.dat g:\100-Prozent.copy
echo %time% >>time3.log
del g:\dummy.copy
del g:\0-Prozent.copy
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del g:\80-Prozent.copy
del g:\90-Prozent.copy
del g:\100-Prozent.copy
Schön zu sehen ist, dass die Intel keinen Unterschied macht ob komprimiert oder nicht, der Sandforce Controller aber deutlich darauf reagiert. Selbst für mich einigermaßen überraschend ist der Zeitpunkt ab dem die XLR8 Express mit aktivem Durawrite mit der Intel gleichzieht. Das dies bereits bei 10 prozentiger Komprimierbarkeit auftritt hatte ich nicht erwartet. Anders als vielerorts vermutet, wirkt sich die Kompression eben doch weit stärker in der Praxis aus als man erwartet. Nur bei Absolut unkomprimierbaren Daten zieht der Sandforce Controller gegen den Marvell Controller den kürzeren.
Warum im MCM nicht, wie im AS SSD Kompression Test, die volle Schreibrate bei 100% prozentig komprimierbaren Daten erreicht werden, kann ich nur mutmaßen. Im MCM sind die Testdaten vorerzeugt und werden von einem zweiten SSD auf das zu testende SSD kopiert. Vermutlich limitiert hier beim Kopieren der SATA Controller im P67 Chipsatz, da dieser nur zwei SATA 6Gb/s Ports bereitstellt. Das gleichzeitige lesen und schreiben der Testdaten mit theoretisch über 1000MB/s könnte diesen überlasten. Der AS SSD Kompression Test hingegen, erzeugt die Testdaten zur Laufzeit auf dem SSD. Es ist also nur ein Port des SATA 6GB/s Controllers aktiv. Dieser Umstand ist aber kein Grund die Ergebnisse anzuzweifeln, betrifft es doch gleichermaßen alle Testprobanden.
Wie oft kommen komprimierbare Daten überhaupt vor?
Ich habe, um dem auf den Grund zu gehen, eine typische Windows Partition mit Winrar auf der schnellsten Stufe komprimiert, um den durchschnittlichen Grad der Komprimierbarkeit für einen normalen Desktop User zu ermitteln.
Im RAR Archiv enthalten ist das komplette Laufwerk C: inkl. aller System und versteckten Dateien. Beispielhaft möchte ich aufführen was alles in den knapp 100GB enthalten war:
- Windows7 Ultimate x64 inkl. SP1 (über 1,5 Jahre alte Installation) (18,3GB)
- Pagefile (2GB)
- Benutzerprofilordner (25,2GB)
- Alle Standardprogramme (inkl. Office, Videoschnitt und Grafikprogramme) (über 10GB)
- DRM geschützte WMA Musik (6,8GB)
- Steam inkl. Spiele (13,2GB)
- Dokumente (217MB)
- Bilder (5,9GB)
- SSD Tools- und Firmwaresammlungen (1,1GB)
- Ältere Webseitenprojekte (1,1GB)
- Dateien aus meiner UT2004 Moddingzeit (1,2GB)
- Verschiedene DIVX und WMV Videos (10GB)
- Dem restlichen kram (rest)
Wie man erkennen kann ist diese typische Konstellation durchschnittlich zu 37% komprimierbar. Ein durchaus beachtlicher Wert wenn man sich das obige Diagramm erneut anschaut und die Schlüsse daraus zieht.
Durawrite: Der Leistungseinbruch - oder doch nicht?
Mit den Erkenntnissen aus dem Kompressionstest im Hinterkopf, sollte man Durawrite noch einmal kritisch betrachten. Sicherlich ist der Einbruch gegenüber frischem Zustand beachtlich (vor allem im sequenziellen schreiben), doch mit dem versteckten Leistungsplus der Kompression egalisiert sich dies weitestgehend. Im folgenden Diagramm ist eine simuliertes AS SSD Ergebnis enthalten, das auf einer 30 prozentigen Kompression beruht. Ich habe bewusst pessimistischer weise nur 30%, statt der oben erreichten durchschnittlichen 37%, verwendet um den Kritikern entgegenzukommen. Wie man erkennen kann ist bei aktivem Durawrite, durch die Kompression, ungefähr der gleiche Schreibwert zu erreichen wie mit inaktivem Durawrite.
p9Fazit und Dank [zurück zum Inhaltsverzeichnis]
Fazit
Noch nie habe ich mir so extrem lange Zeit gelassen mit einem User-Review. Aber es hat sich gelohnt meiner Meinung nach. Mein Stabilitätstest gibt mir selbst die Gewissheit keine problembehafteten Produkte zu empfehlen und die Untersuchungen zu Durawrite und Kompression haben auch mir selbst einige Überraschungsmomente beschert. Zudem habe ich jetzt tolle Vorlagen für Benchmark Diagramme, kleine Lupenbilder um auf größere verlinkte Bilder hinzuweisen und sogar einen eigenen kleinen Benchmark.
60GB
Vom kleinsten Modell bin ich begeistert, hat es doch für ein Sandforce SF2281 SSD beachtliche Schreibwerte - selbst mit Durawrite. Dies ist wohl vor allem dem Toggle DDR NAND geschuldet. Es braucht sich also vor Modellen wie der Samsung 470 oder der Crucial M4 nicht zu verstecken und verdient sich eine Kaufempfehlung.
120GB
Das 120GB Modell weiß ebenfalls zu überzeugen. Wischt es doch, durch die Verwendung von Toggle DDR NAND, den Boden auf mit jeglichen Konkurrenzprodukten die auf ONFI NAND setzen. Preislich ist es aber auf dem Niveau der Konkurrenz mit ONFI NAND. Auch hierfür kann ich eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Vor ein paar Wochen wäre es sogar noch ein Preistipp gewesen, aber der Markt entwickelt sich schnell.
240GB
Das 240GB Modell kann sich leistungsmäßig von der Konkurrenz nicht absetzen. Der bei dieser Kapazität eingesetzte ONFI NAND ist aber auf jeden Fall zu bevorzugen, da die höheren 4k64-random Werte mit Toggle DDR NAND in der Praxis keine Rolle spielen und daher die höheren sequenziellen Werte, bei dieser Kapazität, den Ausschlag geben. Somit hat Extrememory auch hier ein Topprodukt in petto. Eventuell kommt ja hier der Bonus des deutschen Herstellers dem Käufer wieder in den Sinn.
Dank
Ich möchte der Firma Extrememory für das Bereitstellen der Testmuster danken!
Ich hoffe ihr hattet ein wenig Freude beim lesen meines "kleinen" User-Reviews!
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