Die Art, wie die ganze Posse in den letzten Monaten ablief, war sicher unschön und der Steiner hat oft eine ecklige Art, aber
im Grunde hat er mit seinen Aussagen volkommen recht. Wenn das Auto nur Mittelmaß ist und das Team selbst regelmäßig
Fehler macht, Probleme hat, dann braucht es einen typischen Mittelfeld-Fahrer, der das Auto an guten Tagen auch genau da
hinfährt wo es von Material und Teamleistung stehen könnte. Ein unter Druck stehender Youngster ist in so einer Situation
genau der falsche Pilot
Aber Haas hat Mick doch permanent unter Druck gesetzt. "Teamführung" ist genau das Stichwort an der Stelle. Ralf Schumacher und Vettel kritisieren da nicht ohne Grund.
Bei einem vernünftigen Umgang mit Mick wäre das Thema Druck gar nicht da und dann wäre es evtl. auch etwas konstanter unterwegs gewesen. Denn sonst macht ja niemand Druck, weil alle Außenstehenden - bis auf das Haas Team selbst - genau wissen, dass es mit dem Haas schon ein Erfolg ist, wenn man nicht auf dem letzten Platz rumfährt.
Es ist nun nicht so, als ob Magnussen regelmäßig in die Punkte fährt, während Mick völlig abschmiert. Daher ist es etwas merkwürdig, hier den Fahrerwechsel mit "fehlender Erfahrung von Mick" zu begründen, wenn der erfahrene Teamkollege es kaum besser macht.
Da sollte eigentlich erkannt werden, dass das Problem in erster Linie das Auto ist und die Verantwortlichen ihre Ansprüche evtl. etwas herunterschrauben müssten.
Überhaupt ist das Haas Team ja unfassbar konzeptlos. Man hatte mit Magnussen und Grosjean zwei Fahrer im mittleren bis höheren Altersbereich, fuhr hinten rum. Man hat sich daraufhin stragetisch neu ausgerichtet und zwei Rookies genommen, um als Team gemeinsam zu wachsen. Man hatte also mit das jüngste Fahrerpaar im Feld.
Nur zwei Jahre später sind beide Jungfahrer weg und durch Fahrer im gehobenen Altersbereich ersetzt worden. Jetzt hat man nicht mehr das jüngste Fahrerpaar, sondern mit das älteste. Innerhalb von nur zwei Jahren hat man sich um 180 Grad gedreht. Und redet plötzlich von Erfahrung, etc.
Auch Steiners Aussagen zu Ricciardo sind merkwürdig gewesen. Er sagte ja, Ricciardo sei ein Risiko, weil nicht klar ist, ob er nach seinem schwachen Jahr bei McLaren wieder sein altes Niveau erreichen könne.
Er redet, als ob er da gerade Vettel oder Alonso oder gar Hamilton verpflichtet hat. Tatsächlich ist sein neuer Fahrer 35 und seit 3 Jahren raus aus der F1. Gut, dass er da kein Risiko sieht, aber hauptsache eins bei Ricciardo sehen.