@ Nemesys
Laut
diesem Blog-Artikel schon.
Oder geht es dir um die Frage, ob ein Wolf enthäutetes Wolfsfleisch am Geruch oder Geschmack erkennen würde? (Dass ein Wolf einen toten Wolf als Artgenossen erkennt, halte ich für sehr wahrscheinlich. Es sei denn, die Leiche befindet sich
in einem relativ weit fortgeschrittenen Stadium der Verwesung.)
Edit: Die Frage ist interessant, finde ich. Einerseits ist die Natur nicht verschwenderisch. Andererseits darf bei Tieren mit relativ geringer Fortpflanzungsrate die Neigung zum Kannibalismus nicht zu stark ausgeprägt sein. Mich würde es schon wundern, wenn Kannibalismus in Revierkämpfen zwischen Wolfsrudeln der Regelfall wäre, sofern keine Nahrungsknappheit herrscht. Da Wölfe in Rudeln leben und hochsoziale Tiere sind, dürfte die Neigung zum Kannibalismus nicht sehr stark ausgeprägt sein. Allerdings kommt auch bei Schimpansen Kannibalismus vor. Die verhalten sich eh gegenüber Artgenossen aus anderen Gruppen höchst aggressiv. Aber sie stehen näher an der Schwelle zum Bewusstsein als der Wolf, und ich schätze, dass sie Angehörige ihrer Gruppe noch so lange als Angehörige wahrnehmen, bis sie in ein Stadium der Verwesung eingetreten sind, in dem sie Fleisch ohnehin nicht mehr fressen würden, egal von welchem Tier es stammt.
Edit 2: Es kommt wohl auch
innerhalb von Wolfsrudeln zu Tötungen von Artgenossen, nämlich den Jungtieren rangniedriger Gruppenmitglieder, und Kannibalismus, aber nicht primär, um den Hunger der erwachsenen Tiere zu stillen, sondern den der Jungen des Leitwolf-Paares. Und höchstens indirekt über das Fleisch der getöteten Tiere. Schon ziemlich tricky, was die Natur sich da ›ausgedacht‹ hat.
Ich weiß allerdings nicht, wie seriös scinexx.de ist. Klingt aber plausibel.
Edit 3: Im Wikipedia-Artikel über Nahrungstabus
wird ein Anthropologe angeführt, der das Kannibalismus-Tabu des Menschen nicht auf ethische Überlegungen zurückführt. Na ja, bevor sich wieder jemand über zu viele Informationen beklagt …