Ich habe mich auch aktiv dagegen entschieden nach Wochen bis Monaten Recherchieren und Vergleichen.
Ich hatte mich vor ca. 19 Jahren, nach den ersten Jahren Selbstständigkeit, für die PKV entschieden. Meine Frau auch.
Da ich jetzt kurz vor der Alters-Schwelle bin, wo ich die letzte Chance hätte, wieder aus der PKV rauszukommen, habe ich das Ganze letztes Jahr mal durchgerechnet. Da ich immer im GKV Höchstsatz (ohne AG-Anteil) gewesen wäre, habe ich in den 19 Jahren KV-Beiträge von etwas mehr als 120K gespart und dazu eine optimale medizinische Versorgung in der PKV (Hausarzt & Fachärzte in ner Privatklinik in Berlin genutzt & 100 % Zahnersatz) gehabt.
Natürlich sind die Beiträge der PKV die letzten ca. 8 Jahre (bis 40 um die 300 €, bis 45 unter 400 € bei niedrigem 3-stelligem SB und fast immer 3 Beiträge Rückerstattung > inzwischen ca. 550 € bei 4-stelligem SB) deutlich gestiegen - habe daher auch schon 1x einen Tarifwechsel innerhalb der Axa gemacht.
Letztlich werden die PKV-Beiträge natürlich auch immer weiter steigen. Habe daher einen Wechsel-Spezialisten konsultiert und den Wechsel mit ihm durchgespielt. Lohnt sich für mich schlicht nicht, da ich dann noch bis zur Rente (bzw. dem Beginn meines "Privatier-Elends"
) weiter GKV-Höchstsatz zahlen müsste (immer noch etwa 350 € mehr mtl. als die PKV), aber auch viel kostspieliges Gewürge & Getrickse mit meinem Gewerbe für etwa 1,5 Jahre hätte, um überhaupt aus der PKV herauszukommen.
Lange Rede, kurzer Sinn - selbst wenn die PKV auf nen Tausi monatlich (unwahrscheinlich - wird eher so bei 750-850 landen, je nach Tarif - da kann ich auch noch Einiges downgraden und bin immer noch besser dran als mit GKV) ab Rentenbeginn hochgehen würde, müsste ich min. 90 Jahre alt werden (wenn ich die Ersparnisse über die gesamte Laufzeit & die Umstiegskosten dagegen rechne), damit sich der Umstiegs-Bohei für mich beginnt zu lohnen. Und dann wäre ich in der GKV auch noch deutlich schlechter versichert. Daher bleibe ich drin.
Meine Frau können wir hingegen ganz easy aus der PKV rausbekommen (bekommt bei mir nen Vollzeitjob unter der Beitragsbemessungsgrenze) und werden es dann auch so machen. Danach wird bei ihr der GKV Weg der
Kostenerstattung (statt Sachleistungsprinzip - kann man aber auch immer wieder hin und her switchen) genommen - gibt es ja auch noch als Zwischenlösung. Also selbst alles als Privatzahler zahlen und dann den GOÄ Grundbeitrag von der GKV wieder erstatten lassen. Kostet zwar etwas Geld im Krankheitsfall, ist aber trotzdem ne gute Lösung, wenn man weiterhin PKV-Leistungen möchte, aber ohne Berufstätigkeit dann nur niedrige freiwillige GKV-Beiträge zahlen möchte. Klar, falls sie sehr krank werden oder uns das Geld ausgehen sollte, wird halt zum Sachleistungsprinzip geswitcht. Dann ist es wie bei jedem anderen GKV-Versicherten auch.
@Pommbaer80s
Es ist definitiv alles andere als ne einfache Rechnung und eine langristig auswirkende Entscheidung, die Dir niemand mit ein paar Pro- & Contra Argumenten abnehmen kann.
Ich würde vermuten, dass sich für die meisten Angestellten PKV nur dann lohnt, wenn kinderlos und vor 55 der Umstieg in die GKV zurück möglich ist.
Bei Selbstständigen, die gut verdienen, sieht es dann eben aus, wie oben beschrieben.