Magath wird mittlerweile mehr gefürchtet als geachtet
Das war jahrelang kein Problem für Magath, denn gleichzeitig galt er als undurchschaubarer Stratege. Einer, dem man nur genug Macht geben muss, bis er auch aus einer grauen Maus wie dem VfL Wolfsburg einen Deutschen Meister macht. Der in seiner Freizeit Schach spielt und bei Pressekonferenzen erst mal an seiner Teetasse nippt, bevor er Fragen der Journalisten beantwortet. Hoch geachtet und ein bisschen gefürchtet - so gefällt sich Magath.
Sein Problem: Mittlerweile wird er mehr gefürchtet als geachtet. Das gilt nicht nur bei den Spielern, die auch beim HSV angeblich alles andere als begeistert waren von der möglichen Verpflichtung Magaths. Es gilt auch bei den Vereinsbossen. Das Bild von Magath als großem Strategen hat gelitten. Seit seinem Scheitern bei Schalke und bei seinem zweiten Engagement in Wolfsburg gilt Magath als einer, der in erster Linie viel Macht fordert und für viel Geld neue Spieler kauft - ohne dabei zwangsläufig erfolgreich zu sein.
Nun will sich nicht einmal der Hamburger SV auf das Wagnis Magath einlassen. Ein Verein, bei dem in den vergangenen Tagen wegen der verzweifelten sportlichen Lage die Sehnsucht nach einer starken Führungskraft groß war. Zudem wird Magath wegen seiner glorreichen Zeit als Spieler beim HSV bis heute in Hamburg verehrt, von vielen Fans und vor allem von HSV-Mäzen Klaus-Michael Kühne.
Dass es trotzdem Menschen gab, die ein Engagement Magaths beim HSV mit aller Kraft verhindern wollten, sollte ihm zu denken geben. Es scheint, als habe der Schachspieler Felix Magath die Kontrolle über sein Spiel verloren. Und das liegt nicht nur am Chaos beim HSV.