Ich solidarisiere mich nicht mit denen. Mir geht es nur auf den Sack, dass Dynamo zum Sündenbock erklärt wird. Mir geht es auf den Sack, dass wir den Blame für alles einstecken. Der BVB zahlt für Einlasskontrollen, völlig zurecht, da der Verein daran tatsächlich Schuld ist. Aber was kann die SG Dynamo Dresden für eine Horde wildgewordener Hooligans die untereinander eine Subkultur bilden und zusammenhängen wie Pech und Schwefel. Mit drakonischen Strafen löst du das Problem nicht. Mit völlig bescheuerten Stehplatzverboten auch nicht. Dynamo ergreift in Ansätzen die richtigen Schritte. Man schafft eine neue Vollzeitstelle für die Fanbetreuung und behält sich vor bei brisanten Auswärtsspielen die eigenen Fans zum Selbstschutz des Vereins zurückzuhalten. Letzeres ist sehr umstritten, aber es bewahrt den Verein in der Zeit der Verhandlungen zumindest vor noch mehr Schaden. Jeder wahre Dynamo-Fan und auch die Ultras haben sich entschieden distanziert und solidarisieren sich sicherlich nicht mit denen, die für die jetzige Diskussion verantwortlich sind. Ich persönlich kann die elende Leier nicht mehr hören. Nach den Frankfurter Ausschreitungen letzte Saison wurde kurz im Doppelpass diskutiert, die Strafe die Woche drauf verhängt und alles hatte sich. Aber bei uns flackern täglich die gleichen Bilder durchs Netz, übern TV, in Zeitungen und Zeitschriften. Ich wage es dem ZDF dabei ne Mitschuld zu unterstellen, aber einseitige Berichterstattung ist unser letztes Problem.
Der DFB misst mit zweierlei Maß, wenn es um Vereine mit einer starken Fankultur und eventueller Historie in Sachen Hooligans oder politische Strömungen geht. Das trifft St. Pauli, wie Dynamo oder auch Hansa Rostock. Der DFB bevorzugt anscheinend Eventpublikum, das still auf seinen Sitzen sitzt und alle 15 min ne Welle macht, damit das ZDF den Spaß tolle Atmosphäre nennen kann...
Edit:
Der DFB bestraft die Vereine nur, weil er diese als einzige zu fassen bekommt. Ich halte es bspw. für sinnvoll die Stadionverbotsordnung neu zu regeln. Bekannte gewaltbereite/gewalttätige Fans sollten in einer zentralen Kartei erfasst werden, die allen Vereinen und den Innenminsterien/zuständigen Polizeipräsidien zur Verfügung gestellt wird, um solche Leute generell aus deutschen Stadien rauszuhalten. In Kombination mit personalisierten Tickets (auch wenns ne ziemlich komplizierte und für Fans nervige Sache ist) zumindest bei Risikospielen würden helfen Gewalttäter aus dem Stadion zu verbannen. Es müssen imo auch Ordnungskräfte und Polizeikräfte weitergehend geschult werden, wie man mit vermummten und gewalttätigen "Fans" umgeht. Zuallerst in Sachen Deeskalation und Vorbeugung und dann eben auch wenn es um einen entschiedenen Zugriff geht. Wenn die Trottel von Hools nicht selbst zur Gesinnung kommen, muss man es halt machen wie zu DDR-Zeiten. Wer als Fußball-Randalierer polizeibekannt war, musste sich vor dem Spiel bei derselbigen melden, sonst wurde man halt für die Zeit des Spiels in den Bau gesteckt. So hast du die Spinner unter Kontrolle und das Spiel ist ruhig...