Beispielsweise ne Wirecard, die jetzt am Arsch ist doch durch wundersame weise gerettet wird und in 20 Jahren ein Top Unternehmen sein wird.
Sowas wird nicht passieren, denn der Börsenmatel dürfte wertlos sein und es gab das verschwundene Geld ja nie, es waren ja nur erfundene Umsätze und Gewinne. Dazu sind massive Schulden vorhanden. So ein alter Börsenmantel hat allenfalls einen Wert, wenn durch Verlutsvorschreibungen mehr Steuern gespart werden als Schulden vorhanden sind die bei einer Übernehme getragen werden müssen, plus den Kosten der Übernahme. Das sehe ich bei Wirecard aber nicht, schon alleine weil sie ja offiziell Gewinne ausgewiesen haben und alle Steuererklärung neu gemacht werden müssten, was auch gewaltige Kosten verursachen würde und ob so viele Steuern gezahlt wurden, dass der Insolvenzverwalter dies machen wird? Wobei ich nicht weiß, für wie viele Jahre er dann die gezahlten Steuern überhaupt zurückholen könnte.
Aber mal ganz ehrlich, das was seit 2 Jahren an den Börsen passiert ist doch schon fast organisierte Kriminalität. Da werden Kurse manipuliert von Organisationen das es kracht. Konsequenz = 0. Zwei mal im Jahr, oh wird die FED oder EZB nun die Anleihkäufe reduzieren oder gar aussetzen, nein wird sie nicht und die nächste Rakete.
Du hast eine seltsame Sicht auf die Realität, was nicht hilfreich ist, wenn man an der Börse Erfolg haben möchte. Die großen Zentralbanken wie die EZB und die FED habe Null- oder Negativzinsen zur Stimulierung der Wirtschaft eingeführt und die Geldmenge massiv ausgeweitet. Das niedrige Zinsniveau verschiebt natürlich die Bewertungsmaßstäbe für Aktien oder auch Immobilien, denn wenn man auf eine sichere Staatanleihe 5% p.a. bekommen hat, dann entspricht das bei Aktien einem KGV von 20, wobei wegen der Volatilität bei Aktien meist ein geringere KGV als für als sicher eingestufte Staatsanleihen akzeptiert wird. Bekommt man nur noch 1%, entspricht das bei Aktien einer Bewertung wie bei einem KGV von 100 und daher sind Aktien heute aus historischer Sicht hoch bewertet, aber eben nicht im Vergleich zu anderen Anlagen.
Denn natürlich gilt dieser Vergleich auch für Immobilien, da schaut man ja bei einer Anlage darauf wie viele Jahren Mieteinnahme man für die Immobilie bezahlen muss, also welche Rendite man erwirtschaften kann und die wird eben auch mit der Rendite sicherer Staatsanleihen verglichen. Wegen des QE und der geringen Zinsen ist auch genug Geld bzw. Kredit vorhanden um diese Assetinflation zu erzeugen und dazu kommt die Sorge vor den Folgen der Geldmengenausweitung, die eben Sachwerte (dazu gehören neben Immobilien eben auch Aktien) attraktiv macht, so dass manche gar nicht mehr auf die Rendite schaut, sondern die Sachwerte rein als Versicherung gegen einen Zusammenbruch des Geldsystems betrachtet.
Das sind ja nur 50% der Kursmanipulation. Die anderen 50% sind ja die Hedgefonds etc.
Dir scheint nicht klar zu sein, was Hedgefonds wirklich machen und wie gering ihre Bedeutung heutzutage nur noch ist.
Was ich sagen möchte, das ist vermutlich das Spiel welches gerade gespielt wird aber das die Firmen idR maßlos überbewertet sind ist doch offensichtlich.
Pauschal würde ich nicht sagen, dass alle Aktien maßlos überbewertet sind, dazu unterscheiden sich doch die Bewertungen doch zu sehr. Übrigens sind US Aktien, auf die die meisten hier im Thread ja fokussiert zu sein scheinen, im Schnitt deutlich stärker überbewertet als europäische und auch deutsche Aktien. Dies dürfte auch daran liegen, dass es in den USA immer noch üblich ist, dass auch private Anleger auf Kredit (Margen) Aktien kaufen können, i.d.R. bekommen sie dort 100% der Anlagesumme als Kredit dazu. Wer also 1000$ einzahlt, kann für 2000$ Aktien kaufen und wenn diese ihren Wert verdoppeln, dann hat er 300% statt nur 200% Gewinn gemacht, aber wenn sie um 50% gefallen, dann ist er pleite und würden sie weiter fallen, dann hätte der Broker ein Problem seinen Kredit von 1000$ zurückzubekommen und deshalb wird er den Anleger schon vorher auffordern nachzuschießen (Margin Call) bzw. automatisch oder wenn der Anleger nicht nachschießt, die Aktien eben verkaufen um wenigstens die Kreditsumme zu retten. Crahes fallen dort deshalb tendenziell heftiger aus.
Ganz extrem sind aus meiner Sicht unternehmen wie UBER.
Da bin ich bei Dir, zumal UBER selbst mal gesagt hat, dass sie womöglich nie einen Gewinn erwirtschaften können. Die Hoffnung beruht hier meines Wissens nach darauf, dass sie eines Tages mit autonomen Taxis Geld verdienen können, wobei da einmal offen ist, wann dies der Fall sein wird und zum anderen, was die Konkurrenz dann macht, denn dies wird ja dann auch nicht schlafen und zahlreiche andere Firmen habe auch ein Augen auf diesen Markt geworfen. Es ist eben eine Spekulation und solange sich genug Leute finden die da mitmachen, ist der Kurse auch solcher Aktien eben hoch, auch wenn die Unternehmen keine Gewinne machen und vielleicht nie welche machen werden.
Aber jeder Anleger hat es ja selbst in der Hand welche Aktien er auswählt und man wird immer Beispiele für alles finden, was man aussagen möchte. Nur sagen die Fälle einzelner Aktien nicht wirklich viel über den Gesamtmarkt aus und es ist daher nicht sinnvoll sich solche Extrembeispiele rauszusuchen um darauf eine Entscheidung für den Gesamtmarkt zu treffen. Die breite Streuung ist bei der Kapitalanlage sowieso das A&O und mit Aktien einfacher als etwa mit Immobilien zu realisieren. Denn auch bei Immobilien gab es Nieten, google mal nach Schrottimmobilie und trotzdem haben die meisten Immobilienbesitzer in den letzten Jahren massive Wertgewinne erlebt. Es ist eben nicht alles Gold was glänzt, auch bei Gold sind einige auf falsche Goldbarren reingefallen, schau mal was da alles in der Bucht angeboten wird.
Trotzdem kann man daraus nicht den Schluss ziehen, dass man weder Aktien, Gold noch Immobilien kaufen sollte, sondern vielmehr, dass man eben die Augen aufhalten sollte was man genau kauft, wo und zu welchem Preis. Aktien haben da gleich zwei Vorteile gegenüber Gold und Immobilien, denn es gibt keine Fakeaktien, kauft man bei einem seriösen Broker eine Aktien von Unternehmen xyz so besitzt man eine Aktien dieses Unternehmens die so echt wie jede andere Aktien des Unternehmens ist, auch wenn das Unternehmen vielleicht ein Fake wie Wirecard ist, aber die Aktie die man hält ist real und in Gegensatz zu Immobilien kann man leicht diversifizieren. Bei Immobilien geht dies nur über Fonds oder nicht immer seriöse Angebote am Graumarkt. Wobei ich nie am Graumarkt investieren würden, egal ob da Gold, Immobilien, Schiffe, Container, Windkraft oder sowas dahinterstecken soll, denn man kann die Seriosität der Anbieter nicht prüfen und die Bafin prüft auch nur ob der Prospekt den inhaltlichen Aufforderungen entspricht und nicht, ob die Geld wie versprochen verwendet werden oder gar, ob die versprochene Rendite wirklich erwirtschaftet werden kann oder wird.
Die Leute lassen sich aber gerne von Prüfsigeln verarschen und dies nicht nur am Kapitalmarkt, denn sie schauen nicht hin was genau geprüft wurde. So gibt es alle möglichen Wundermittel die z.B. mit einem TÜV Zertifikat werben, aber am Ende hat der TÜV nur geprüft ob die Inhaltsstoffe gefährlich sind oder ob die Kindersicherung am der Verschluss der Flasche funktioniert und eben nicht ob die versprochene Wirkung erreicht wird. Genau solche Tests werden aber dann eben in Auftrag gegeben um mit dem TÜV Siegel werben zu können und die meisten fallen dann darauf rein und denken der TÜV hätte die Wirksamkeit bestätigt und TÜV kann man mit fast jedem anderen Siegel ersetzen.
Daher ist meine Empfehlung zu Geldanlage eben sich bei einem seriösen Broker (welche das sind, müsste ihr leider selbst rausfinden, ich bin bei der Onlinetochter einer großen deutschen Bank, auch wenn die Kosten da nicht die geringsten sind) mindestens zwei Dutzend breit gestreuter Aktien zu kaufen und/oder replizierende ETFs. Auch habe ich nichts gegen Immobilien, zumal wenn es eine selbst genutzte ist um die Lebensqualität zu steigern und wer Gold möchte, sollte Xetra-Gold oder noch besser physikalische Barren von einem seriösen Goldhändler wie z.B. der Degussa holen. Beim Immobilienkauf muss man natürlich aufpassen nicht auf eine überteuerte Ruine reinzufallen, also selbst genug Ahnung haben oder jemanden mitnehmen der Ahnung hat, auch wenn das ggf. eben Geld kostet, aber dann wer sich daran hält, erleidet vielleicht einen Wert- oder besser Preisverlust, wird aber keinen Totalverlust (solange man nicht auf Kredit an der Börse spekuliert) erleiden und kein Opfer von Betruegern werden.
Schnell wird man damit auch nicht reich, aber vielleicht langsam, denn wie sagte schon André Kostolany so schön:
„Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird; ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden.“