Beschäftigt sich auch jemand mit anderen Anlageformen?
Ja, aber welche schwebt Dir da vor? Da die Diversifizierung das A&O einer guten Anlage ist, muss man bei den meisten anderen Anlageformen schon recht viel Geld haben um diese zu realisieren, z.B. bei Immobilien, Kunst, Oldtimern. Mit Aktien und vor allem ETFs ist es halt sehr einfach breit gestreut anzulegen und dazu sind die Transaktionskosten z.B. vergleichen mit Immobilien, auch sehr gering.
Mich treibt die Frage um, ob sich die Märkte nach einer Rezession wirklich immer in absehbarer Zeit erholen müssen, nur weil es bisher immer so war.
Das ist die große Frage, schau mal in meine Signatur, da steht was über Peak Child, die Bevölkerung wird noch wachsen, weil die Leute älter werden, aber es wird nicht lange dauern, bis die Menschheit schrumpft, was ja viele Länder, allen voran Japan, schon kennen. Welche Folgen dies für die jeweiligen Anlageklassen haben wird, wird sich zeigen, aber bei Aktien geht es ja nicht nur um das Wachstum der Weltwirtschaft, die ja auch mit weniger Menschen möglich ist, sondern genauer um das der Aktienunternehmen. Wenn diese andere, kleinere Unternehmen übernehmen, dann können sie auch wachsen, wenn die Wirtschaft gar nicht wächst.
Immobilien sind natürlich sehr von der Bevölkerungsentwicklung an der Stelle abhängig, wo die Immobilie ist. Weniger Menschen brauchen auch weniger Immobilien und da reichen schon ein paar Prozent weniger Nachfrage aus um die Preise deutlich fallen zu lassen.
Aber ob Aktien, Edelmetalle, Immobilien oder was auch immer, der Wert von all dem hängt immer davon ab, dass es auch in Zukunft jemanden gibt der bereit und in der Lage ist dafür Geld zu bezahlen. Außerdem hängen Unternehmen natürlich davon ab Kunden und Mitarbeiter zu haben und eine Immobilie die niemand kaufen oder mieten möchte, ist auch schlicht und einfach wertlos. Da wird es in Zukunft also neue Herausforderungen geben, aber ich denke bis dahin dauert es noch etwas, denn auch wenn es weniger Menschen sind, wächst die Wirtschaft ja auch noch, wenn die Armen wohlhabender werden, was man am Beispiel Chinas ja sehr gut sehen kann.
Etwas Edelmetalle sind in meinem Besitz, aber will man davon viel Zuhause haben?
Eben, die Sicherheit sollte auch eine Rolle spielen und dazu gehört bei Edelmetallen einmal die Sicherheit auf keinen Fake reinzufallen, es gibt haufenweise falsche Barren auf eBay und es fallen immer noch Leute darauf rein und dazu kommen die ganzen dubiosen Anlagen die angeblich mit Gold besichert sind, also besser immer nur physikalisches Gold beim seriösen Goldhändler kaufen und der Schutz vor Diebstahl. Einbrecher finden die meisten Verstecke leider sehr schnell und Bankschließfächer kosten Geld. Kosten gehen aber immer von der Rendite ab und sollten daher möglichst gering gehalten werden. Außerdem wirft Gold natürlich keine Rendite ab.
Blieben noch Anleihen, darüber hatte ich jetzt nicht gesprochen, aber die kann man bei den aktuellen Zinsen auch vergessen, denn entweder ist die Rendite nach Abzug der Inflation negativ oder man muss ein hohes Währungs- und/oder Ausfallrisiko in Kauf nehmen. Außerdem dürften die Zinsen eher wieder steigen als weiter zu fallen, womit der Kurs der bestehenden Anleihen fällt. Daher sehe ich keinen Grund warum jemand jetzt freiwillig Anleihen kaufen sollte. Darüber kann man ggf. mal nachdenken, wenn die Zinsen wieder deutlich über der Inflationsrate liegen, vorher aber besser nicht.
Mustis, ich bin damit durch und natürlich ist das Risiko auf der Shortseite höher, da es nur ein begrenztes Gewinnpotential aber ein unbegrenztes Verlustpotential gibt, während es auf der Longseite ein begrenztes Verlustpotential gibt, aber ein unbegrenztes Gewinnpotential. Schon die Tatsache dies abzustreiten, zeigt die Sinnlosigkeit jeglicher weiteren Diskussion und viel Glück mit deinen Anlagen, wirst es brauchen.