Wie meinst du das mit der Inflation? Höhere Ausgaben wegen der steigenden Preise?
Zur Inflation gehören neben den Preis- auch die Lohnsteigerungen, aber wenn es nur zu Preissteigerungen kommt, ohne entsprechende Anpassung auf der Lohnseite, dann wäre es noch schlimmer für den Wohlstand des Einzelnen und seine Möglichkeit Geld auf die Seite zu legen. Die Hauptfrage bei dem Thema ist aber eigentlich, wie die Zentralbanken und da vor allem die EZB und damit Zinsen darauf reagieren.
Die Sonderkündigung lohnt sich in meinen Augen schon, da wir noch noch verhältnismäßig hohe Zinsen zahlen (ca. 2,6%).
Verhältnismäßig im Vergleich zu was? Es gibt sicher einige die weniger Zahlen, aber der entscheidende Vergleich ist ja erst 2026 möglich, nämlich dann wenn die Option der Sonderkündigung im Raum steht. Wenn 2,6% dann sehr günstig sind und ein neue Finanzierung z.B. erst ab 5% möglich wäre, dann wären 2,6% relativ günstig und sollte die Zinsbindung nicht gerade auslaufen, würde ich mir das mit der Sonderkündigung noch mal gut überlegen-
Trotzdem investiere ich ja mehr oder weniger auf Pump, solange ich offene Kredite habe.
Naja, in gewisser Weise schon, aber eher weniger als mehr. Wirklich auf Pump investieren bedeutet, dass man das Asset in welches man auf Kredit investiert als Sicherheit für den Kredit nimmt, so wie es in den USA bei Aktien üblich ist, da geben die Broker i.d.R. den gleichen Betrag hinzu (Margen genannt) und man kann also wenn man 1000$ eingezahlt hat, für 2000$ Aktien kaufen. Verdoppeln die ihren Wert und man verkauft sie dann für 4000$, hat man seinen Einsatz verdreifacht (bzgl. Zinsen, Gebühren, Steuern) statt nur verdoppelt, aber fallen sie auf die Hälfte so hat man alles verloren, da sie ja dann nur noch den Wert der Margen abdecken und der Brocker wird sie spätestens dann verkaufen, wenn die Gefahr besteht das dies nicht mehr der Fall sein könnte und vorher zum Nachschießen (Margencall) auffordern, wenn man dies verhindern will und wenn sich die Akten danach wieder erholen, dann nimmt man daran nicht mehr teil.
Dies kann Dir aber nicht passieren, da ja das Haus das Sicherheit für den Kredit ist und damit kannst Du es Dir auch leisten an der Börse durch den Keller zu fahren, was jemand der wirklich richtig auf Pimp investiert, eben nicht kann.
lieber sichere 2,6% als wahrscheinliche 6%.
Na gut, bei der Einstellung scheint die Entscheidung ja schon getroffen zu sein, egal was passieren wird.
Und ich meine nicht Sondertilgung, sondern Sonderkündigung gemäß § 489 BGB.
Ganz oder teilweise? Man kann die Sonderkündigung gemäß § 489 BGB ja auch teilweise ausführen um damit eine Sondertilgung zu erreichen, sollte diese im Vertrag nicht vorgesehen sein. Wenn Du es aber schaffst alles abzuzahlen, dann haben sie Deine wirtschaftlichen Verhältnis ja sehr massiv verbessert, dass es Dir gelungen ist das Haus innerhalb von 10 Jahren komplett abzuzahlen, obwohl am Anfang kaum Eigenkapital vorhanden war und damit dürftest Du dann auch schnell wieder Geld zum Investieren ansparen können.
Heute wird in der Regel auf 10 meist 20 Jahre Zinsbindung finanziert. Da kratzt es erstmal herzlich wenig was da so passiert.
Erstmal, einem der vom Dach eines Hochhauses gefallen ist, kann es auch erstmal wenig kratzen, bis er am Boden angekommen ist, ist ja noch alles in Ordnung. Nur der Aufprall ist das Ereignis vor dem man sich Sorgen machen muss.
Es geht also nicht um erstmal, sondern um den Zeitpunkt wann die Zinsbindung ausläuft und dann kommt es darauf an wie hoch die Restschuld (eben ggf. abzüglich dessen was an nebenbei angespart hat) ist, wie viel die Immobilien dann wert ist und welche Raten man danach zu Zahlen in der Lage ist.
anschlussfinanzierungen sind drastisch weniger "gefährlich" wie immer behauptet wird
Nein, die Anschlussfinanzierungen sind besonders dann gefährlich, wenn die Zinsen zu dem Zeitpunkt wo sie anstehen, höher sind als die Zinsen die man vorher gezahlt hat. Der Eindruck Anschlussfinanzierungen wären weniger gefährlich entsteht im Moment dadurch, dass die meisten genau das Gegenteil erlebt haben, nach rund 20 Jahren fallender Zinsen. Es dürften also fast alle die jetzt schon ihre Anschlussfinanzierung haben, dadurch einen Zins als vorher bezahlen und daher verbreitet sich dann genau so eine Ansicht, aber die muss nicht für immer gelten und vor allem wird sie bei steigenden Zinsen nicht mehr stimmen.
Nehmt doch nicht immer irgendwelche Annahmen, das Haus wäre in 22 Jahren gesamt abbezahlt, wenn ich keine Sondertilgung mache, stand jetzt mit Erhöhung der Rate und allemöglichen Sondertilgungen, werden wir unter 15 Jahren gesamt fertig sein, Tendenz geht eher Richtung 13 Jahre.
Dann geht es Dir ganz ähnlich wie HgTe, aber es dürfte kaum der Normalfall sein, dass jemand sein Haus in nur 22 Jahren abbezahlen kann, von 15 oder sogar 13 Jahren ganz zu schweigen. Auch bei Dir dürften sich als die wirtschaftlichen Verhältnisse ungewöhnlich verbessert haben oder so gut gewesen sein, dass die Finanzierung sorgenfrei war, aber bei vielen ist diese sehr auf Kante genäht und es sollte möglichst bis zur Rente nichts passieren um dies überhaupt zu schaffen.
Nur eine wie die immoblase in den usa halte ich für de für quasi ausgeschlossen. Und selbst wenn: die auswirkubgwn auf den weltmarkt wären vei weiten nicht so massiv
Es geht doch gar nicht darum welche Auswirkungen das Platzen einer Immobilienblase in Deutschland auf den Weltmarkt hat, sondern darum welche Auswirkungen das Platzen einer Blase wie z.B. das sich ankündigende Platzen der gewaltigen Immobilienblase in China auf den deutschen Immobilienmarkt hat. Es sind ja bekanntlich viele ausländische Investoren in deutsche Immobilien investiert und diese könnten bei Platzen einer Blase irgendwo auf der Welt dann gezwungen sein ihre deutschen Immobilien zu verkaufen. Was dann nicht ohne Folgen für die Preise bleiben wird.
Ganz ehrlich, in der aktuellen Marktsituation habe ich auf 5 weitere Jahre kein großes Vertrauen.
Die Zinsen sind mir dann eigentlich egal, ich werde wahrscheinlich privat nie wieder einen Kredit aufnehmen.
Also kannst Du dann 2026 die Hypothek komplett abbezahlen und wenn Du jetzt schon genug Geld dafür zusammen hast, dann würde ich das auch nicht mehr an der Börse anlegen, denn die nächste Zeit könnte wirklich turbulent werden. Es ist wie gesagt an der Börse immer problematisch wenn man einen festen Ausstiegszeitpunkt hat.