Holt
Legende
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Es geht doch hier nicht um die Autos, sondern das Unternehmen und die Aktie, weshalb das im Autothread komplett fehlplatziert wäre. Bestimmte Technologien wie die Batterietechnik oder das autonome Fahren spielen natürlich auch eine große Rolle für die Bewertung des Unternehmens, gerade wenn Tesla sie selbst entwickelt hat und nicht einfach zukauft. Solche Technologien zu entwickeln ist ja gerade was gerne als Begründung genommen wird, warum Tesla als Technologiefirma und nicht als Autohersteller zu bewerten sei.Können wir den Tesla-beef hier bitte raushalten? Geht in den Autothread.
Gestern wurde ich übrigens gefragt ob ich es für möglich halte, dass in 10 bis 15 Jahren nur noch eAutos gebaut werden. Klar können die Regierungen dies erzwingen, aber man sollte nicht vergessen, dass der Anteil an eAutos immer noch nur einen Bruchteil der gesamten Fahrzeugproduktion ausmacht. Zwischen 2015 und 2019 wurden weltweit jedes Jahr mehr als 90 Millionen Fahrzeuge produziert, 2019 waren es aber nur 7,9 Millionen E-Autos, nicht einmal ein Zehntel davon. Mann müsste also die Fertigung grob verzehnfachen und dazu braucht man auch die Rohstoffe, vor allem Lithium. Kommen noch die Nutzfahrzeuge dazu, die ja allein schon wegen des Gewichtes größere Batterien brauchen, selbst wenn man von regionalen Lieferverkehr redet, dann reicht der Faktor 10 wohl nicht mehr und dazu kommen die anderen Anwendungen für Batterien wie als Speicher für erneuerbare Energien. Dann kommt noch dazu, dass schon 2014 (jüngere Daten habe ich nicht gefunden) die Autos in Deutschland im Schnitt 18 Jahre alt waren als sie verschrottet wurden und da das
durchschnittliche Alter der PKWs seither gestiegen ist, sind es heute eher mehr als 18 Jahre.
Wie wird es aber bei den eAutos sein? Die Batterien verlieren an Kapazität und irgendwann genügt die Reichweite den Ansprüchen nicht mehr, oder es gibt einen Schaden und ein Teil der Batterien wird deaktiviert, ist die Garantie auf die Batterien dann abgelaufen hat man schnell einen wirtschaftlichen Totalschaden. Wer gibt denn schon 20.000€ oder mehr für einen neue Batterien eines Autos aus welches schon 10 Jahre oder älter ist, sofern er dann überhaupt noch ein bekommt, denn da steckt ja viel Elektronik drin und jeder Hersteller hat seine eigenen Batterien, da ist nichts standardisiert wie bei den 12V Batterien in normalen PKWs und wenn der Autohersteller keine neue Batterie mehr anbietet, war es das im wesentlichen für das Auto, denn auch der Gebrauchtmarkt dürfte für viele kaum eine Alternative sein, zumal die Batterien der anderen Autos ja auch nicht viel jünger und besser sind. Erreichen die Autos dann im Schnitt nur ein Alter von 12 statt 18 Jahren, müssten 50% mehr Autos als heute gebaut werden um die gleiche Versorgung mit Autos zu erreichen, was dann den Faktor von 10 auf 15 steigen lässt. Dann kommt irgendwann das Recycling ins Spiel und man hat dann auch irgendwann genug Batterien die zwar fürs Auto nicht mehr reichen, aber die man noch eine Weile als stationäre Energiespeicher nehmen kann, aber man braucht trotzdem eine Menge mehr Rohstoffe um all diese Batterien erstmal herzustellen.
2015 gab es weltweit 1,3 Milliarden Fahrzeuge, 950 Millionen davon PkW, 2017 aber erst 3 Millionen Elektro- und Hybridfahrzeuge, inzwischen schon deutlich mehr, aber selbst wenn es jetzt 30 Millionen sind, wäre nochmal mehr als Faktor 30 nötig bis alle PKW eAutos sein könnten, aber vermutlich wird das Autofahren dann so viel teurer sein, je mehr umso mehr die Nachfrage nach den Rohstoffen steigen wird und ein Faktor 10 bis 15 in ebensovielen Jahren ist gigantisch, dass sich viel weniger Leute ein Auto leisten können und damit kommt man zur großen Frage, wie viele Autos dann noch gebaut werden, wenn Verbrenner verboten sind, was dann ja auch eine große Bedeutung für die Bewertung der Aktien der Hersteller hat.