Als würde Kapitalertragssteuer irgendjemanden in die Armut treiben...
und als würde sich der Staat einen Zacken aus der Krone brechen wenn er den Privatinvestoren z.B. bis 150.000€ Kapitalvermögen eine vollständige Steuerbefreiung z.B. über Steuerfreibeträge gewähren würden, wohlgemerkt von bereits versteuertem und angelegten Netto Geld
Den meisten Leuten fehlt schlicht das Geld zum investieren.
das mag gesamtgesellschaftlich vielleicht stimmen aber nicht für die arbeitende Bevölkerung. ETF Sparpläne beginnen ab 25€. Provokativ behaupte ich, jeder der sich einen überteuerten Kaffee am Bahnhof leisten kann oder sich belegte Brötchen kauft statt sie selbst zu schmieren kann auch soviel Geld zusammenkratzen um für sich selbst vorzusorgen.
Und doch, Anleger leben auf Kosten anderer: andere erledigen die Arbeit für sie, während sie selbst "nur anlegen".
Begründe bitte deine Aussage, ich halte sie nämlich für falsch. Als Investor gehst Du Risiken ein, gibst aber gleichzeitig Gelder an die Unternehmen um Beispielsweise Arbeitsplätze bzw. Wohlstand zu schaffen, nichts anderes machst Du als Arbeitnehmer. Der eine Tauscht Zeit gegen Geld, der andere tauscht Risiko gegen Geld. Meinst Du irgendeine Eisenbahn wäre damals gebaut worden wenn das Risiko nicht durch viele Aktionäre getragen worden wäre?
@Pommbär: Klar, nen paar Euro wird jeder übrig haben. Bei solch kleinen Summen lohnt die investierte Zeit dafür allerdings nicht. Warum soll ich mir viele Stunden um die Ohren schlagen, um aus 50 Euro 52,50 zu machen?
also ich brauche ca. 2-3 Tage um einen Broker zu finden, 2-3 Tage um einen für mich passenden ETF herauszusuchen und vielleicht 10 Minuten um eine Dauerüberweisung bzw. einen Sparplan anzulegen der über etliche Jahre mit gelegentlicher Kontrolle läuft. Ich weiss nicht wo du da einen Mordsaufwand siehst. Jede Steuererklärung ist aufwendiger.
Zudem wird der Anteil an Geringverdienern immer höher. Knapp 20% der AN verdienen Mindestlohn oder weniger. Die können sich nicht wie die Top-Leute hier im Thread mal eben 1k im Monat aus den Rippen schneiden zum rumspielen. Zudem nutzt denen das imaginäre Sümmchen in 40 Jahren auch nichts, weil es wieder für die eigene Lebenshaltung eingesetzt werden muss.
Mit diesem Strohmann Argument der reichen-Luxxer wird es dennoch nicht wahrer. Wer beispielsweise über 40 Jahre einen Betrag von 50€ monatlich anlegt bei einem börsen-üblichen Zinssatz von 7% sitzt am Ende auf einen Betrag von fast 100.000€ inkl. der jetzt geltenden Steuerabgaben zwischendurch.
Warum sollte die Rente überhaupt ein Hochrisikoinvestment sein?! Natürlich sind die Versicherungen Mist, aber das hat auch seinen Grund. Aber statt dagegen vorzugehen, wird hier die Kapitalertragssteuer als Teufel persönlich ausgemacht. Das tun doch normalerweise nur Leute, die das entweder nicht wissen oder die sich vom Staat um ihre Kapitalertragssteuer betrogen sehen (mimimi).
Warum soll irgendeiner gegen die Versicherungen vorgehen? Die meisten davon sind auf freiwilliger Basis und jeder kann sich selbst vorher informieren was er tun oder lassen will. Es mag vielleicht in deiner Welt eine absolute Normalität sein, aber für mich ist eine Mehrfachbesteuerung einfach nunmal eine schreiende Ungerechtigkeit. Ich gehe ein Risikoinvestment mit versteuertem Geld ein und hafte auch persönlich dafür. Nicht der Staat, in keiner Situation. Er kann aber großflächig die Hand aufhalten wenn ich gewinne, wird dann aber sehr still wenn ich verliere. Ich komme dem Staat ja sogar entgegen und sage, jemand der wirklich Millionen auf dem Konto hat, dem wird es wohl egal sein ob er am Ende des Jahres nur um 30.000€ statt 50.000€ reicher geworden ist. Aber lasst doch endlich dem Privatinvestor Luft zum atmen und erhöht den Freibetrag oder führt die steuerfreie Veräußerung nach der Spekulationsfrist wieder ein.
Ich habe langsam den Eindruck, dass es sich bei Dir um eine reine Neid-Diskussion, aus welchen Gründen auch immer, handelt.
Vielleicht eine gesamtgesellschaftliche Lösung anstreben und sich mal nicht egoistisch zu verhalten?
ich hätte mal einen anderen Vorschlag, vielleicht einfach generell mal weniger Staat, mehr Eigenverantwortung und Konsequenzen aus persönlichen Handlungen, sprich Haftung. Meinetwegen eine Prise Sozialstaat die verhindert das irgendjemand wie ein Bettler auf der Straße haust. Der Staat, die Banken und die Versicherungen waren noch nie die Freunde des Bürgers, aber vielleicht kommst Du da ja auch noch drauf.
Merz hat vorgeschlagen, dass jeder Geld in Aktien stecken soll. Das ist für mich eher Spekulation als Vorsorge.
kann man so sehen, die Statistik für Langfrist-Investments spricht allerdings eine andere Sprache. Und während wir hier schon etliche Total-Versagen von Währungen auf diesem Grund und Boden erlebt haben, wüsste ich nicht, dass der "Investierte" Aktieninvestor jemals völlig mittellos wurde, zumindest solang irgendeine Art von Rechtsstaat noch vorhanden war. Und was genau ist die Rente? Es ist die Hoffnung darauf, dass der Staat dir in Zukunft etwas gibt mit Geld das noch gar nicht erwirtschaftet ist, da die Umlage ja unmittelbar und nicht langjährig in irgendeinem Fonds angesammelt wird. Gleiches gilt für Pensionen. Was soll denn das genau sein wenn nicht Spekulation? Gleiches gilt für Lebensversicherungsverträge, Spekulation was am Ende herauskommt, womöglich abgeschlossen in einer Währung die gar nicht mehr existiert. Einer Aktie ist die Basiswährung darunter ziemlich egal. Bei Staatsanleihen usw. sieht das anders aus. Und wo genau wurden eigentlich die damals noch guten Zinsen im festverzinslichen Umfeld erwirtschaftet? Richtig...u.A. bei höchst zweifelhaften Banken in Griechenland.
Inflation ist keine Enteignung. Die Aussage ist schlimmster Stammtischpopulismus
und was genau soll es sonst sein? Wenn die Inflation durch Markt-Kräfte entsteht wäre ich sogar noch dabei, die jetzige Manipulation des Marktes , inbesondere im EU Raum zulasten der deutschen Sparer um die Kredite in den Südländern niedrig zu halten ist eine bewusste Enteignung.