Quantor
Enthusiast
Hallo Community,
in diesem Thread möchte ich Euch mein Schreibtisch-PC-Projekt vorstellen.
Die Planungsphase für dieses Projekt hat bereits vor 3,5 Jahren ihren Anfang genommen, auf Grund diverser Widrigkeiten kommt es allerdings erst jetzt zu einer Umsetzung, doch dazu weiter unten mehr.
Mit der Bauphase und einem dazugehörigen "Worklog" habe ich allerdings auch schon vor 6 Wochen begonnen und dieses bereits in einem anderen Forum veröffentlicht. Mittlerweile sind also schon 55 Stunden an 16 "Bautagen" an diesem Projekt ins Land gegangen.
Warum ich das Tagebuch dann jetzt auch hier einstelle ?
Dafür gibt es mehrere Gründe:
Zum einen bin ich auch hier bereits seit 2012 registriert, habe aber noch nie einen Beitrag geschrieben da ich mich eher zu den eher stillen Mitlesern zähle. Zeit dies mal zu ändern. Zum anderen habe ich gesehen, dass hier in letzter Zeit auch eine Menge "Tischprojekte" an den Start gehen und davon verspreche ich mir einen regen Gedankenaustausch und diverse Anregungen. Auch bin ich natürlich auch auf das Feedback (positiv und negativ) aus dieser Community gespannt (bei der es ja auch Überschneidungen mit anderen Foren gibt). Und zu guter letzt: Vielleicht ist ja auch mein Projekt dazu geeignet anderen ein paar Impulse für ihre Projekte zu geben.
In diesem Startpost werde ich daher jetzt erst einmal mein Projekt und dessen Hintergründe vorstellen. In meinem zweiten Post werde ich dann einen "schnellen" Überblick darüber geben, was bereits in den 16 Bautagen alles passiert ist. Und danach werde ich den Worklog dann immer aktuell halten und pflegen.
Zu meiner Person: Ich bin 43 (bald 44) Jahre alt und gelernter DV-Kaufmann. Nach einigen Jahren im Vertrieb eines großen Computerkonzerns habe ich mich dann irgendwann mehr in den technischen und administrativen Bereich umorientiert. Bis vor einem halben Jahr habe ich als System Analyst und Abteilungsleiter (1st/2nd Level Support und Infrastruktur) in der IT-Abteilung eines der weltweit größten Banken-/Versicherungsunternehmen gearbeitet. Zur Zeit arbeite ich freiberuflich von zu Hause aus. Ich baue und "modde" meine PCs und die von Freunden schon seit über 20 Jahren, wobei sich das aber immer auf kleinere "Verbesserungen" und Änderungen beschränkte. Außerdem bin ich begeisterter Heimwerker.
Hintergründe des Projektes
Die erste Idee meine PCs in einen Schreibtisch einzubauen hatte ich bereits vor 3,5 Jahren, als das noch nirgendwo ein wirklich großes Thema war. Schon damals habe ich erste Skizzen und Entwürfe angefertigt. Leider ist es niemals zu einer Umsetzung des Projektes gekommen, da kurz nach Fertigstellung der Entwürfe meine Mutter starb und ich mit dem für das Projekt vorgesehenen Budget meinen Vater bei den Beerdigungskosten unterstützt habe. Die Entwürfe wanderten in eine Schublade und gerieten in Vergessenheit, nicht zuletzt auch aufgrund diverser beruflicher und privater Veränderungen.
Letztes Jahr im September bin ich dann durch Zufall über einen Bericht und ein Worklog über den Cross-Desk der Fa. Red Harbinger gestolpert. Direkt sind mir Ähnlichkeiten des Designs (insbesondere die Bodenplatte) zu meinen eigenen, alten Entwürfen aufgefallen. Dieser Tisch hat mich so fasziniert, dass ich direkt meine alten Skizzen wieder rausgesucht habe. Ich beschloss das Projekt wieder in Angriff zu nehmen.
Da es auch finanziell zu dieser Zeit recht gut bei mir gepasst hat, habe ich angefangen mein Konzept zu überarbeiten und neu zu planen. Im Oktober letzten Jahres war es dann soweit. Meine Planungen waren soweit abgeschlossen, ein Budget in Höhe von ca. 3000 Euro für das zu verbauende Material und entsprechende Hardware-Komponenten stand zur Verfügung
Leider musste ich die Pläne zu diesem Zeitpunkt erneut verwerfen, denn Dummerweise hatte ich meine Hardwarebestellung (2 Mainboards, 2 Prozessoren, 2 Grafikkarten, 2 SSDs) über Ebay-Aufrüstbundle-Angebote an einen großen Onlineshop gerichtet, der genau 3 Tage später Insolvenz anmeldete. Ware habe ich keine erhalten und da ich das Geld überwiesen hatte auch keine Rückzahlung von PayPal.
2048 Euro verbrannt um die ich mich seitdem mit dem zuständigen Insolvenzverwalter streite und die ich in Anbetracht eines 60 Millionen Euro Schadens mittlerweile so gut wie abgeschrieben habe.
400 Euro von dem knapp 1000 Euro Restbudget hatte ich dann schon direkt in Baumaterialien investiert und die knapp 600 Euro die ich für die Wasserkühlung eingeplant hatte sind mittlerweile von meinem Anwalt aufgebraucht worden...
Schöner Mist...
Da mein Vater in diesem Jahr dann auch noch seinen 3. Schlaganfall erlitten hatte und dadurch pflegebedürftig wurde hatten meine Freundin und ich beschlossen unser Heim behindertengerecht umzubauen und meinen Vater zu uns zu holen. Dies hat dann auch noch meine restlichen Ressourcen aufgefressen. Meinen Job im Ausland habe ich gekündigt und arbeite seitdem von zu Hause aus um meine Freundin bei der Versorgung meines Vaters auch aktiv unterstützen zu können.
Das Geld, dass ich als Freiberufler verdiene, reicht zwar aus um unseren 4 Personen-Haushalt (Mein Vater, meine Freundin, ihr Sohn und mich) nebst Haustieren zu ernähren und um ein paar kleinere Rücklagen für die Versorgung meines Vaters, bzw. unerwartete Sonderausgaben zu bilden, allerdings nicht um große Sprünge in Sachen neuer Hardware zu machen...
Trotzdem habe ich mich dann vor ein paar Wochen dazu entschlossen mein Projekt zu bauen. Allerdings nun halt für meine schon vorhandene (veraltete) Hardware.
Auch dafür gibt es Gründe:
1. Die im letzten Jahr bereits gekauften Materialien standen hier eh immer noch unangetastet (im Weg) rum.
2. Mein alter Schreibtisch hat seine besten Tage hinter sich und löst sich so langsam in seine Bestandteile auf.
3. Meine Lebensgefährtin hat einen kleinen, jungen Kater "adoptiert", nur das der Kleine sich wohl eher für ein Kaninchen oder einen Hamster hält und alle Kabel annagt, die er so finden kann. Nachdem ich jetzt schon diverse Kabel ersetzen musste (3 Ladekabel für Handys, 1 Ladekabel für ein Tablet, 2 Kopfhörerkabel) und ich durch den Umzug meines Vaters zu uns mein Arbeitszimmer verloren habe, habe ich jetzt die größten Sorgen um den "Kabelsalat" in meiner Computerecke.
Eine Lösung musste also unbedingt her
Meine Hardware sieht zur Zeit wie folgt aus:
Arbeits-PC:
Asus Striker Extreme Board
Intel Core2Quad Q6600 Prozessor
4 GB Ram (Mehr geht nicht, da 2 Ram-Bänke des Boards defekt sind)
Samsung 1 TB Festplatte
NVidia GTX 480 Grafikkarte mit Aquagrafx Wasserkühler
Heatkiller 3.0 Prozessorkühler
Wassergekühlt mit einem 10/8mm Schlauchsystem
Game-PC:
Asus Striker II Extreme Board
Intel Core2Quad Q6600 Prozessor
8 GB Corsair Vengeance 1600er RAM
HIS Radeon R9 280x Grafikkarte (umgelabelte HD7970) mit Luftkühler
Thermaltake Kandalf LCS Gehäuse mit intergrierter Big Water Wasserkühlung (13/10mm Schlauchsystem)
WD 500 GB und Samsung 1TB Festplatte
Das Konzept:
Bei meinem Projekt werden ein Arbeitsrechner und ein Spiele-Rechner in einem neu zu konstruierenden Schreibtisch verbaut.
Bis auf ein einzelnes Stromkabel das aus der Rückwand des Tisches herauskommen wird und einem DSL-Kabel das in den Tisch hineinführt soll kein weiteres den optischen Gesamteindruck trüben.
Ich habe meinem Projekt den Namen „Heaven & Hell“ gegeben. Himmel und Hölle sind hierbei ein Synonym für all die Höhen und Tiefen die ich in den letzten Monaten und Jahren bei der Planung dieses Schreibtisches durchlitten habe. Verdeutlichen will ich dies zu einem durch als Ambigramme eingearbeitete Schriftzüge und zum anderen durch entsprechende farbliche Akzente.
Der Tisch wird von den Materialien her in Weiss und Schwarz gehalten, die Beleuchtung der „Innereien“ entsprechend in Blau (Arbeitsrechner ) und Rot (Game-PC). Auch die Gestaltung der entsprechenden PC-Desktops werden später, wenn die Systeme in ihr neues „Zuhause“ umgezogen sind, entsprechend dem Thema angepasst.
Nachdem ich den Entschluss gefasst hatte mein Projekt der Modding-Community zugänglich machen zu wollen, habe ich mich hingesetzt und meinen Entwurf noch einmal überarbeitet. Obwohl mein Grundkonzept schon 3,5 Jahre alt ist möchte ich nicht, dass es als eine Art "Kopie" bereits veröffentlichter Projekte wirkt. Aus diesem Grund habe ich ein paar Alleinstellungsmerkmale erarbeitet von denen ich hoffe, dass sie in dieser Art und Weise noch nicht irgendwo zu finden sind. Obwohl ich den einen oder anderen "Showeffekt" angedacht habe, lag mein Fokus aber eindeutig darauf, dass diese Baugruppen auch eine Funktionalität vorweisen können.
Folgende Features sind daher für meinen „neuen“ Schreibtisch fest eingeplant:
1. Zwei integrierte 7“ Touchscreens in der Tisch-Front zur individuellen Nutzung. (Lüftersteuerung, Beleuchtungssteuerung,
Display von Systeminformationen, Status-Screens von Anwendungen/Spielen)
2. Ein riesiger 220mm Lüfter an der Unterseite um das innere des Schreibtischs mit genügend Frischluft zur Kühlung zu versorgen.
3. Entsprechende Isolierungen und Dämmungen um Geräuschemissionen so gut wie möglich zu eliminieren.
4. EMV-Abschirmung des kompletten Gehäuses (falls möglich) mit Speziallack und/oder Spezialfolie
5. Acryl-Röhren-Tubing in allen Bereichen in denen die Kühlkreisläufe sichtbar sind (entsprechend beleuchtet und in
„Szene“ gesetzt).
6. In die Tischplatte eingearbeitete und entsprechend beleuchtete Röhren des Kühlkreislaufs.
7. Weitestgehend unsichtbare Verlegung aller Kabel in diversen doppelten Böden und Hohlräumen.
8. Direkt nahtlos in den Schreibtisch integrierte Dockingstation für Smartphone/Tablet
9. Bei Bedarf elektrisch aus dem Tisch ausfahrende USB-Hubs.
10. Direkt in den Tisch integrierte Bedienungselemente für sämtliche angeschlossene Peripheriegeräte.
11. Offen und „Versteckt“ eingebaute Zusatzperipherie wie z.B. Subwoofer, WLAN-Router, NAS-System, usw.
12. Zwei sprudelnde und beleuchtete Wassersäulen, die sowohl als Tischbeine, als auch als Ausgleichsbehälter für die
Wasserkühlung dienen sollen.
Hier könnt Ihr ein kleines animiertes Video von meinem Konzept finden:
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Youtube-Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Youtube setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.
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Die größte Herausforderung bei der Ausstattung ist zweifelslos der Kühlkreislauf, sind doch eine Menge Dinge zu berücksichtigen. Angefangen von der Leistung der benötigten Pumpen (Steigleistung und Fördermenge), der Größe des Kühlkreislaufes, die Planung der in die Tischplatte einzulassenden Leitungen, bis hin zu den Problemen die die Verwendung von Wasser-Sprudel-Säulen als Tischbeine (Tragfähigkeit) und Ausgleichsbehälter (wegen der Luftblasenbildung durch die Sprudler) so mit sich bringen.
Auf die meisten aufgelisteten Punkte werde ich erst während der Bauphase näher eingehen, da sich der ein oder andere Punkt erst dann ordentlich planen lässt, bzw. neu geplant werden muss.
Zum Kühlkreislauf will ich jetzt erst einmal nur soviel sagen:
Erste Versuche mit einem wesentlich kleineren Probekreislauf haben mich sehr optimistisch gestimmt, dass sich das Konzept verwirklichen lässt.
So, für heute habe ich (mehr als) genug geschrieben. Zum Schluss noch ein paar Bilder vom "Tatort" meines Schaffens. Hierbei handelt es sich um die gut ausgestattete und gemeinsam genutzte, ehemalige Schreinerwerkstatt eines Freundes und Nachbarn (selbst kein Schreiner - war die Werkstatt seines Vaters), der mir bei dem Projekt ab und zu zur Hand gehen wird.
Was die Qualität der Fotos angeht bitte ich um ein wenig Nachsicht, da ich dafür zumeist meine Handy-Kamera verwenden werde. Die Werkstatt ist kein idealer Ort für eine teure Spiegelreflexkamera. Hochglanz-Fotos werde ich aber später gerne nachreichen.
Viel Spaß beim lesen und schon einmal vielen Dank für Eure Anregungen und Euer Feedback.
Viele Grüße,
Oliver
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Edit: 16.10.2014
Vor etwas über 6 Wochen habe ich mit dem bau meines Projektes begonnen... viel ist seitdem passiert und gerade in den letzten Tagen und Wochen haben sich tolle Dinge ereignet:
Ich möchte mich daher bei den folgenden Firmen (in alphabetischer Reihenfolge) ganz herzlich für ihre tolle Unterstützung bedanken:
1. Angelbird, die mit ihren pfeilschnellen SSDs meinen Rechnern "Flügel" verleihen !!!
2. Aquatuning, die mir ein tolles "Grundausstattungs"-Paket für mein Projekt zur Verfügung gestellt haben.
3. BitFenix, die mich mit einem tollen Sortiment an zum Projekt farblich passenden Lüftern und Kabelverlängerungen ausgestattet haben, sowie der Firma Caseking die mir als zuständiger Distributor dieses tolle Paket haben zukommen lassen.
4. CoolerMaster, die mit Ihren Netzteilen und Eingabegeräten dafür sorgen, dass dem neuen Desk so schnell nicht der Saft ausgehen wird....
5. Liquid Extasy, die mir freundlicherweise einen Kühler für meine Sapphire R9 290x 8GB Vapor-X Grafikkarte angefertigt und zur Verfügung gestellt haben
6. Sapphire, die mit Ihren Grafikkarten dafür sorgen, dass auf meinen Monitoren und Touchscreens immer was los ist....
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