Guten Tag zusammen!
Ich bin Mitglied einer Studentenorganisation, die sich eine eigene Cloud einrichten möchte, wir haben für unsere ca. 25 Benutzer den HP ProLiant MicroServer Gen8 Intel CDC G1610T ins Auge gefasst. Darauf hätte ich dann über ein Ubuntusystem owncloud installiert (wie zB hier:
https://www.youtube.com/watch?v=xWVcUHo8YWg). Grundsätzlich sollte dies ja funktionieren.
Ich hätte nun aber die Frage, was denn die beste Option zur Datensicherung wäre. Mir wäre es am liebsten, wenn eine 1 TB - Festplatte für owncloud genutzt wird und auf der anderen 1 TB - Festplatte in der Nacht eine Datensicherung durchgeführt wird, damit bei einem Festplattenaufall nicht alles weg ist. Wie lässt sich das am Besten umsetzen, bzw gibt es Programmempfehlungen?
Ich bin sehr dankbar für jegliche Hilfe!
Viele Grüße
Hallo,
also erstens, 2x1 TB wird nicht reichen. Wenn Cloud speicherplatz vorhanden ist, werden mit sicherheit mehr Dienste dazukommen und dementsprechend euer Speicherplatz den Ihr benötigt.
- Einwurf: Ich spreche hier tatsächlich aus eigener Erfahrung im Uni Umfeld -
Geht zu eurem Dekan / eurer Dekanin und bittet hier um Unterstützung. Normalerweise gibt es hier spezielle Töpfe aus denen Ihr unterstütz werden könnt. Alternativ auch z.B. in München, fragt beim LRZ (oder eurem jeweiligen Rechenzentrum) nach Hardware. Hier ist normalerweise ein ganzer Funduns an Hardware bis hin zu ganzen Servern für Lau zu bekommen. Vom LRZ gab es seinerzeit immer mal wieder interne Mails mit Hardware die man sich (auch teils Privat) abholen konnte. Da waren schon ein paar sehr sehr schöne Stücke dabei. Zur Not -> Ausschlachten.
Aber weiter im eigentlichen Thema:
Meine Empfehlung:
Nextcloud -> inkl. Bayerncloud Authorisierung. Das hat den extremen Vorteil, dass Ihr lokal auf der Installation nur den Nutzernamen erstellen müsst und die Quota/internen Berechtigungen setzen müsst. Die Authentifizierung des Nutzers selber passiert dann jedoch direkt über die Radius-Kennung. Somit ist auch nach Ausscheiden aus dem universitärem Umfeld kein Log-In auf dem System mehr möglich und das vollautomatisch. Nur das Löschen der Nutzer darf man natürlich nicht vergessen
Nextcloud hat, genauso wie Owncloud den Vorteil mehrerer Apps. Ich selber benutze z.B. sehr gerne den LaTeX Kompiler, da ich mir hier das ewige Installieren der Umgebung spare und auch mal Online, oder auch vollautomatisiert PDF Daten generieren kann.
Zur Hardware: Ich selber bin ich in solch einem Umfeld eher Raid 6 verfechter. D.h. z.B. 4 x 2 TB Enterprise Platten = 4 TB nutzbar. Meiner persönlichen Meinung nach sollte man in diese kleinen Kisten keine Desktop-Festplatten verbauen. (Stichwort MTBF, Temperaturbereich etc...). Wenn NUR die Cloud darauf laufen soll würde ich dannn z.B. 16 GB RAM verbauen und einen Teil davon (z.B. 6 GB) als Upload Cache für die Cloud, respektive WebDAV einsetzten. Das funktioniert sehr sehr gut.
Und natürlich eine USV darf hier einfach nicht fehlen. Eine kleine APC für zirka 160 Euro sollte hier genug Überbrückungszeit liefern, damit das System geregelt Herunterfahren kann. Beispielsweise über USB das USV an das Cloud System durchreichen und über apcupsd das Shutdownsignal auslösen.
In Summe überschlage ich mal 180,- Server + 100,- 16GB DDR3 ECC RAM + 4 x 150,- = 600,- Festplatten + 160,0 USV. -> 1040,- Euro. Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, dass das im Uni Umfeld normalerweise geradezu lächerlich kleine Beträge sind, gerade jetzt wo das Jahr dem Ende zugeht und die Gelder noch zwingend ausgegeben werden MÜSSEN!
Und wie gesagt, evtl. lässt sich das noch durch kostenlosen Rechenzentrums-Zugaben drücken.
Aber überhaupt, es gibt doch z.B. in Bayern die Bayerncloud mit 50 GB für Lau. Was ist den damit?
Edit die n-te:
- Fragt außerdem mal bei eurer zentralen IT nach Anschluss an das globale Backupsystem. Bei uns z.B. konnte man sich gut an das Vertias Backupsystem ankoppeln und kostenlos sichern. Ich glaub sogar bis 10 TB, aber da bin ich mir jetzt nicht so sicher. Außerdem bietet normalerweise euer Rechenzentrum einen Backupdienst und Archivierungsdienst an, der auch äußerst kostengünstig ist.
Bei uns konnten sich die Fakultäten auch zwei virtualisierte Server für Lau stellen lassen. Fragt auch da mal nach ob Ihr die Möglichkeit habt, denn dann habt Ihr gar keine Probleme mehr.
Gruß
Tom