[HWLUXX] ...am Puls der Zeit! [2-2]

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Richtig. Den Kandidaten darf man das allerdings nicht vorwerfen. Die können nichts dafür, wenn das System so durchlässig ist. Ich wurde z.B. wegen meiner Sehschwäche (hatte zum Zeitpunkt der Musterung -8 Dioptrin) ausgemustert. Was da das Problem ist, war mir erstmal unklar. Ob -4 oder -8, in jedem Fall braucht man Brille/Kontaktlinsen und in beiden Fällen ist man ohne Sehhilfe aufgeschmissen. Und in beiden Fällen sieht man mit Sehhilfe genau so gut bzw. oft besser, als jemand ohne Sehschwäche.

Warum ich darüber hinaus noch nicht einmal Zivildienst machen konnte, das versteht vermutlich niemand. :lol:

So wurde ich dann ausgemustert und bin deshalb mit 21 Jahren bereits im 4. Semester. Hurra! :d
 
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Glückwunsch Bertel, das freut mich für dich :bigok: . Ich mache den Leuten die ausgemustert werden auch überhaupt keinen Vorwurf. Hatte in meinen Bekanntenkreis auch zwei exemplarische Beispiele für diesen Irrsinn: der eine war Zehnkämpfer in der Leichtathletik und der andere ist Zimmermann und arbeitet auf dem Bau und beide wurden ebenfalls ausgemustert. Das soll einer mal verstehen :fresse:, beim Bund oder auch beim Zivildienst gibt es mit Sicherheit auch Tätigkeiten, die weitaus unbeschwerlicher sind als Zehnkämpfer oder Zimmermann :stupid:. Meiner Meinung nach gehört das abgeschafft entweder es gibt da eine gewisse Gerechtigkeit und ("fast") jeder geht zum Bund oder macht Zivi oder man schafft das ganze System mit Wehrpflicht und Zivildienst gleich ganz ab.
 
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Gilt eigentlich eine Sehschwäche ab einem bestimmten Dioptrin-Wert als eine Behinderung?

Wenn ja, dann würde das einiges erklären. ;)
 
Man war der Scheiße :haha:

Edit: Zu spät ich hab's gelesen :d
 
ich weiß :fresse:, darum habe ich den auch wieder rausgemacht :haha:, wurde ja schon oft genug im Bilderthread angesprochen :fresse:

Edit: da war ich wohl zu langsam :d
 
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Muss mal gerade das Thema wechseln, denn heute war ja Bildungsstreik:

So habe ich mir einen Bildungsstreik gewünscht! Endlich sind mal alle Bevölkerungsteile des Bildungssystems auf die Straße gegangen und haben protestiert. Eltern, erstaunlich viele Kinder, leider etwas wenig Studenten. Der Protest war keine Spaßveranstaltung der Marke "Social Happening", sondern konsequent durchgezogen inkl. Blockade der gesamten Straßenbahnlinien in der Innenstadt für über eine Stunde. Das hat eine Menge Leute zunächst geärgert, aber dann doch dazu gebracht, sich mit uns auszutauschen. Und bewirkt hat es anscheinend auch etwas: aus Reihen der CDU (!) kommen Kommentare wie: "Es gibt eine Menge am Bildungssystem zu verändern" oder "Ich habe Verständnis für den Unmut der Studierenden", nachdem es gestern von der Schavan noch hieß, die Forderungen seien "gestrig".

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Der Protest war keine Spaßveranstaltung der Marke "Social Happening", sondern konsequent durchgezogen inkl. Blockade der gesamten Straßenbahnlinien in der Innenstadt für über eine Stunde.
In meinen Augen eine völlig schwachsinnige Aktion im Sinne des Bildungsstreiks, sorry.
Genauso blödsinnig wie einige Forderungen, die dahinter stehen, wie z.B. die Abschaffung des G8, was ja nun in einigen Bundesländern seit Jahrzehnten funktioniert. Statt dass die Leute froh darum sind, nicht erst mit 25 oder 26 ihr erstes Geld zu verdienen ...
 
Ja, dass sich einige so extrem über G8 beschweren finde ich auch merkwürdig.
Bin bisher nicht gestorben, weil ich mein (Zentral-) Abi nach 12 Jahren in der Tasche hatte...
 
Wenn ich mir die Schuljahre 5 bis 13 rückblickend anschaue, wäre es kein Problem gewesen, davon eins zu streichen. Man muss dann halt nicht alles dreimal durchkauen. DIe Lehrer machen sich nen Plan, den sie dann durchziehen. Da reichen 6 Stunden am Tag völlig aus.
An der Uni heist es auch "Friss oder stirb." Und dagegen ist die Oberstufe ein kleiner Spaziergang.
 
In meinen Augen eine völlig schwachsinnige Aktion im Sinne des Bildungsstreiks, sorry.
Genauso blödsinnig wie einige Forderungen, die dahinter stehen, wie z.B. die Abschaffung des G8, was ja nun in einigen Bundesländern seit Jahrzehnten funktioniert. Statt dass die Leute froh darum sind, nicht erst mit 25 oder 26 ihr erstes Geld zu verdienen ...
Man kann auch Hauptschule machen und schon 10 Jahre früher froh drum sein, sein erstes Geld zu verdienen :d. Ich seh den Vorteil, ein Jahr Schule gegen ein Jahr Arbeit zu tauschen, ehrlich gesagt nicht. Wer gerne so früh wie möglich arbeiten will, kann damit, nach Ende der Schulpflichtzeit, jederzeit anfangen..
 
Es ist ja auch wie gesagt einfach mal so, das es funktionierende Lehrpläne für G8 gibt, bzw. die funktionieren genauso gut oder schlecht wie die G9. Bei PISA macht's nicht wirklich einen Unterschied, wenn ich das so recht in Erinnerung habe.
Einzig die Umsetzung von der 8-jährigen Sekundarstufe in Ländern, die bisher 9 Jahre hatten, scheint ziemlicher Murks zu sein, gerade in Hinblick auf die Studienplätze danach. Aber das ist ja nun kein grundlegendes Problem von G8.

Man kann auch Hauptschule machen und schon 10 Jahre früher froh drum sein, sein erstes Geld zu verdienen :d. Ich seh den Vorteil, ein Jahr Schule gegen ein Jahr Arbeit zu tauschen, ehrlich gesagt nicht. Wer gerne so früh wie möglich arbeiten will, kann damit, nach Ende der Schulpflichtzeit, jederzeit anfangen..
Bei G8 oder G9 geht es nun überhaupt nicht um Schulpflichtzeit. :hmm:
Ich kann das weinerliche Getue um G8 nicht nachvollziehen, ich hatte mein Abitur nach 12 Jahren Schulzeit in der Tasche und sehe Schule heute trotzdem als eine Zeit mit unheimlich viel Freizeit, von der man später nur träumen kann. Als hätte man durch G8 von früh bis abends nur mit der Schule zu tun.
 
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Das mag ja alles sein, aber ich sehe kein einziges (überzeugendes) Argument für die gekürzte Ausbildung.
 
Dem kann ich nur zustimmen BadSanta.
Ich hatte auch nur 12 Jahre (wenn auch nicht als G8) und finde es gab ziemlich viel Freizeit.
 
In meinen Augen eine völlig schwachsinnige Aktion im Sinne des Bildungsstreiks, sorry.

Das war pragmatischer Natur. Hätte man in einem Grüppchen vor der Uni regungslos gestanden und Plakate in die Luft gehalten, wäre nichts dabei herumgekommen. So hat man die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und konnte mit Menschen ins Gespräch kommen.

Demonstrationen funktionieren auch darüber, dass man Unbeteiligte aktiv ins Geschehen reinholt. :d Und damit meine ich nicht das, was radikale Randgruppen machen. :fresse:

Genauso blödsinnig wie einige Forderungen, die dahinter stehen, wie z.B. die Abschaffung des G8, was ja nun in einigen Bundesländern seit Jahrzehnten funktioniert. Statt dass die Leute froh darum sind, nicht erst mit 25 oder 26 ihr erstes Geld zu verdienen ...

Abgesehen davon, dass es tatsächlich, wie Wishes schon richtig anmerkt, wenig überzeugende Argumente für eine Kürzung gibt, richtete sich der Protest nicht explizit gegen den G8-Beschluss, sondern gegen die Art der Umsetzung, die in Sachen Professionalität in etwa die Güteklasse eines chinesischen Automobils erreicht...
 
Das mag ja alles sein, aber ich sehe kein einziges (überzeugendes) Argument für die gekürzte Ausbildung.
Schneller fertig zu sein?

Man kann natürlichlich auch ein 20-jähriges Abitur einführen und dann mit Mitte 30 anfangen, zu arbeiten. Den volkswirtschaftlichen Schaden dafür kann ich dir leider nicht beziffern.

Deutschland hat eine international vergleichsweise lange Schulzeit und das wird ganz klar als Wettbewerbsnachteil gesehen, da ja nun ein Land mit den Löhnen wie sie in Deutschland üblich sind, in erster Linie von gut ausgebildeten Fachkräften "lebt", die man nach Möglichkeit in endlicher Zeit auf dem Arbeitsmarkt haben sollte.
 
Meiner Meinung nach, nimmt die Volkswirtschaft mittelfristig, durch konsquente Kostensenkung auf Kosten der Qualität, weit größeren Schaden.
@ Freizeit
Weit über 40 Stunden pro Woche(An- und Abreise mit eigerechnet, Hausaufgaben- oder Lernzeit nicht), in den letzten 3 meiner Schuljahre, waren zumindest schon mehr als ich abzuleisten bereit war. Zu erst ist mal für mehr Schulen und eine bessere Anbindung durch öffentliche Verkehrmittel zu sorgen, dann könnte man vielleicht über G8 reden. Vorher müsste man dann allerdings auch noch erläutern, wozu man dieses eine Jahr so dringend braucht, dass man es an der Bildung spart.
 
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Deutschland hat eine international vergleichsweise lange Schulzeit und das wird ganz klar als Wettbewerbsnachteil gesehen

Und genau da ist das Problem. Wer Bildung als "Wettbewerb" versteht, der kann Reformen unmöglich professionell durchführen. Deshalb haben wir auch einen verkorksten Bätscheler (da kann man sein Geld auch gleich versaufen) und überfüllte Lehrsääle.
 
Das war pragmatischer Natur. Hätte man in einem Grüppchen vor der Uni regungslos gestanden und Plakate in die Luft gehalten, wäre nichts dabei herumgekommen. So hat man die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und konnte mit Menschen ins Gespräch kommen.
Ich kann Dir gerne meine Sicht der Dinge dazu erklären: Es weckt sicher nicht besonders viele Sympathien, wenn Menschen, die mehr Bildung fordern, eben diese nicht in Anspruch nehmen und andere daran hindern, ihrer Tätigkeit nachgehen zu können.
Gerade was man sich als Student manchmal für einen Schwachsinn anhören muss, man würde ja nur auf Staatskosten leben während andere einen mit ihren Steuergeldern aushalten - na da wirkt einmal Innenstadt blockieren sicher Wunder. :rolleyes:

Und, ich kann es nur noch einmal wiederholen: Teile der Forderungen des Bildungsstreiks sind in meinen Augen einfach nur naiv oder falsch. Ganz auffällig ist vor allem, das der Bildungsstreik mit sehr wenigen Argumenten von statten geht. Schau Dir deren Homepage an, da stehen irgendwelche Aussagen, die alles und nichts bedeuten, nirgendwo etwas dazu, was wie besser gemacht werden sollte. Mir schlägt da eher die wir-sind-dagegen-Mentalität entgegen, und mit der kann keiner was anfangen.
Abgesehen davon, dass es tatsächlich, wie Wishes schon richtig anmerkt, wenig überzeugende Argumente für eine Kürzung gibt, richtete sich der Protest nicht explizit gegen den G8-Beschluss, sondern gegen die Art der Umsetzung, die in Sachen Professionalität in etwa die Güteklasse eines chinesischen Automobils erreicht...
Dann stürmt den Landtag und nicht die Innenstadt, daran kann doch nur das Kultusministerium etwas ändern.

Und genau da ist das Problem. Wer Bildung als "Wettbewerb" versteht, der kann Reformen unmöglich professionell durchführen. Deshalb haben wir auch einen verkorksten Bätscheler (da kann man sein Geld auch gleich versaufen) und überfüllte Lehrsääle.
Ich sehe Bildung nicht als Wettbewerb, aber das, was dabei rauskommt, muss im Wettbewerb bestehen können.
Und das zweite Problem wäre mein Aufhänger für den Bildungsstreik: Bildung hat auf Länderebene nichts verloren, das ist Wurzel vieler Ungerechtigkeiten in diesem Bildungssystem. Wenn ich schon sehe das jetzt einige Bundesländer Lehrer abwerben könnte ich kotzen.


Nicht das du mich falsch verstehst, das Bildungssystem hierzulande bedarf einer gründlichen Überarbeitung und vor allem einer Aufwertung im Stellenwert, aber in meinen Augen ist der Bildungsstreik sowohl argumentativ als auch kommunikativ eher schwach.
 
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Ich kann Dir gerne meine Sicht der Dinge dazu erklären: Es weckt sicher nicht besonders viele Sympathien, wenn Menschen, die mehr Bildung fordern, eben diese nicht in Anspruch nehmen und andere daran hindern, ihrer Tätigkeit nachgehen zu können.

Zugegeben...der Name irritiert. Der Bildungsstreik war aber in erster Linie kein Streik, sondern eine Demo. Allzu viel Bildung ist dabei nicht verloren gegangen. Zudem wäre es ja ziemlich zynisch, wenn man auf dem Weg zum internationalen Wettbewerb keine Chance mehr hätte, diesen auch auf anderem Wege als durchs "Pauken, Prüfen, Punkte Sammeln" zu beeinflussen.

Gerade was man sich als Student manchmal für einen Schwachsinn anhören muss, man würde ja nur auf Staatskosten leben während andere einen mit ihren Steuergeldern aushalten - na da wirkt einmal Innenstadt blockieren sicher Wunder. :rolleyes:

Jap, hat es. Das Echo war allgemein positiv. In Freiburg ist das sowieso etwas anders, als im Rest des Landes. Hier ist jeder irgendwie verkappter Revoluzzer. :fresse:

Und, ich kann es nur noch einmal wiederholen: Teile der Forderungen des Bildungsstreiks sind in meinen Augen einfach nur naiv oder falsch. Ganz auffällig ist vor allem, das der Bildungsstreik mit sehr wenigen Argumenten von statten geht. Schau Dir deren Homepage an, da stehen irgendwelche Aussagen, die alles und nichts bedeuten, nirgendwo etwas dazu, was wie besser gemacht werden sollte.
Die Forderungen auf der Demo waren ziemlich konkret. Das kann man freilich nur dann erleben, wenn man auch da war. Dass trotzdem Kiddies mit ihren Che Guevara-Shirts auftauchen und einen auf 68 machen, lässt sich nicht verhindern.

Ich sehe Bildung nicht als Wettbewerb, aber das, was dabei rauskommt, muss im Wettbewerb bestehen können.

Das bedeutet dann aber, dass die Bildung ausschließlich auf den Wettbewerb ausgerichtet sein muss. Das kann sie mit den derzeitigen Reformen allerdings deutlich schlechter als mit Diplom und G9.
 
Zugegeben...der Name irritiert. Der Bildungsstreik war aber in erster Linie kein Streik, sondern eine Demo. Allzu viel Bildung ist dabei nicht verloren gegangen.[...]

Die Forderungen auf der Demo waren ziemlich konkret. Das kann man freilich nur dann erleben, wenn man auch da war. Dass trotzdem Kiddies mit ihren Che Guevara-Shirts auftauchen und einen auf 68 machen, lässt sich nicht verhindern.
Wie ich schon sagte: Das Problem des Bildungsstreiks lag für mich auch auf kommunikativer Ebene. Auch an unserer Uni wurde der Bildungsstreik massiv beworben und mir hat dabei absolut die Darlegung der Argumente gefehlt. Zu einer Demo, deren Veranstalter mir nicht mitteilen, wofür ich überhaupt konkret eintrete wenn ich da hingehe, gehe ich selbstverständlich nicht.
Jap, hat es. Das Echo war allgemein positiv. In Freiburg ist das sowieso etwas anders, als im Rest des Landes. Hier ist jeder irgendwie verkappter Revoluzzer. :fresse:
Hier wählen 40%+ CDU, hier ist das anders. :p
Das bedeutet dann aber, dass die Bildung ausschließlich auf den Wettbewerb ausgerichtet sein muss. Das kann sie mit den derzeitigen Reformen allerdings deutlich schlechter als mit Diplom und G9.
Ich denke man darf die Augen nicht davor verschließen, das Bildung das Fundament überhaupt für Wettbewerbsfähigkeit ist. Ziel der Bildung muss volkswirtschaftlich gesehen sein, das am Ende was bei rum kommt, ganz einfach.
Zu G9 habe ich in meinen Augen genug gesagt. Dass die Umsetzung stümperhaft ist mag wohl wahr sein, aber das es keinen Grund gibt an G9 festzuhalten ist für mich ebenso ein Fakt. Mehr bewegen würde man mit Ganztagsschulen und weniger Schülern pro Klasse und damit mehr individueller Förderung als mit einem Jahr mehr Gymnasium.
Bachelor/Master gehört in meinen Augen aber auch zu den Dingen, die Welt nicht braucht.
Zur Zeit stimmt in meinen Augen das Verhältnis von Investition in Bildung zu Anspruch, was am Ende dabei rauskommen soll, nicht. Aber, um da nochmal zum Bildungsstreik zurück zu kommen, der hat dabei meine Sicht der Dinge nicht repräsentiert. Studentische Mitbestimmung, demokratische Strukturen an Hochschulen (um mal bei den Hochschulen zu bleiben weil mich das zur Zeit einfach mal mehr betrifft ;) ), das ist ja alles richtig, schön und gut. Aber die Wurzel allen Übels ist für mich, das jedes Land bei der Bildung sein eigenes Süppchen kocht. Und ein reiches Land kann mehr Fleisch reinschneiden als ein armes. ;)
Und das hätte für mich in den Mittelpunkt des Bildungsstreiks gehört.
 
Wie ich schon sagte: Das Problem des Bildungsstreiks lag für mich auch auf kommunikativer Ebene. Auch an unserer Uni wurde der Bildungsstreik massiv beworben und mir hat dabei absolut die Darlegung der Argumente gefehlt. Zu einer Demo, deren Veranstalter mir nicht mitteilen, wofür ich überhaupt konkret eintrete wenn ich da hingehe, gehe ich selbstverständlich nicht.

Hier wählen 40%+ CDU, hier ist das anders. :p

Ich denke man darf die Augen nicht davor verschließen, das Bildung das Fundament überhaupt für Wettbewerbsfähigkeit ist. Ziel der Bildung muss volkswirtschaftlich gesehen sein, das am Ende was bei rum kommt, ganz einfach.

Da bin ich eben anderer Meinung. Bildung muss unabhängig von Wirtschaftsinteressen sinnvoll, durchführbar und möglich sein. Dass sie dann im Nachhinein der Wettbewerbsfähigkeit dient bzw. Deutschland pusht, ist ein schöner (Neben)effekt, der bei einem vernünftig aufgesetztem Bildungswesen auch garantiert eintritt. Das, was wir im Moment erleben, ist der Pseudoreformationswahn, der letztendlich niemandem etwas bringt. Sind Studiengänge/abschlüsse durch das Bachelor/Master-System etwa internationaler geworden? Von wegen...die Zahl der Auslandsstudierenden ist seit der Einführung dieses Rosenverkäuferabschlusses gesunken. Keine Zeit, keine Möglichkeiten (modulares System ftw!).

Zur Zeit stimmt in meinen Augen das Verhältnis von Investition in Bildung zu Anspruch, was am Ende dabei rauskommen soll, nicht. Aber, um da nochmal zum Bildungsstreik zurück zu kommen, der hat dabei meine Sicht der Dinge nicht repräsentiert. Studentische Mitbestimmung, demokratische Strukturen an Hochschulen (um mal bei den Hochschulen zu bleiben weil mich das zur Zeit einfach mal mehr betrifft ;) ), das ist ja alles richtig, schön und gut.
Das ist sicher auch ein ortsspezifisches Thema hier. Wir dürfen ja keinen AStA haben wegen Filbinger, dem alten "Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus" (*husthust*). Deshalb bedeutet gerade hier "mehr demokratische Mitbestimmung" auch "bundesweit einheitliche Regelung zur Verfassten Studierendenschaft", genau das, was du am Föderalismus in Deutschland ja auch verändert sehen möchtest.
 
Bundestag beschließt Internet-Sperren

Der Bundestag hat den Zugriff auf Internetseiten mit Kinderpornografie massiv erschwert. Mit dem neuen, umstrittenen Gesetz dürfen gelistete Webseiten gezielt gesperrt werden.
Der Bundestag hat das umstrittene Gesetz zur Sperrung von Kinderpornografie im Internet verabschiedet. Dafür stimmten am Donnerstagabend 389 Abgeordnete, dagegen 128. Es gab 18 Enthaltungen. Damit sollen Nutzer in Deutschland künftig ein Stoppschild sehen, wenn sie eine gesperrte Seite anklicken. Strafrechtlich bleibt dies aber folgenlos. Die Liste der gesperrten Seiten wird vom Bundeskriminalamt geführt.


http://www.n24.de/news/newsitem_5145779.html



Willkommen in China, ich hoffe die Klage vorm BVerfg ist erfolgreich.
 
Bestimmt. Das wissen die auch ganz genau, das Gesetz ist nur dazu da, um sich im Wahlkampf damit zu profilieren. Da hilft nur, ihnen am Wahltag die Quittung auszustellen, an vorderster Front der pseudochristlich-antidemokratischen Union!
 
@Bildungsstreik

Ich studiere in Dresden an der TU und hier wurde auch am Bildungsstreik teilgenommen. Allerdings haben die meiner Meinung nach eher nen Eindruck als Lachnummer hinterlassen. Seit nen paar Wochen gab es bei uns vor einer Mensa nen kleinen Tisch, wo immer 2-3 Studenten saßen mit nem großen Bildungsstreik-Banner und haben da Kaffee getrunken. Ich habe nie gesehen, wie sie mal versucht haben jemand zu erklären, was das denn bitte ist.
Dann wurde 2x in einer Vorlesung in der ich war gemeint, man soll doch mit demonstrieren, weil unser Bildungssystem zur Zeit "super schelcht" ist und es doch "super wichtig" ist, dass man streikt. Konkrete Punkte wurden da nicht genannt. Der 2. Auftritt war noch viel lächerlicher. Da kam ne Bande von 4 Studenten mit Maleranzügen und Alufolie auf dem Rücken und Trillerpfeifen in unsere Vorlesung und wollten Werbung für die Demo am Mittwoch machen. Allesdings wurde der Auftritt nur mit Gelächter quittiert ... was ich voll verstanden habe.
Auch die Sachen, die gefordert wurden ... Bachlorsystem muss druchaus überarbeitet werden, Studiengebühren sind nicht per se gut, Ganztagsschulen sind was tolles, keine Frage. Aber so breit gefächert das Thema zu stellen und vorallem ohne irgendwo mal klar Gegenvorschläge zu bringen (außer das die Banken doch 500 Milliarden Euro bekommen haben und das die Bildung auch bekommen soll) ... das kann man meiner Meinung nach nicht richtig ernst nehmen.
Und als Argument für den Bildungsstreik zu sagen, dass es gut aufgenommen wurde, ist auch nicht sehr zielführend. Alle Parteien, die im Bundestag sind, haben doch schon seit Ewigkeiten ein Punkt im Programm der mehr Geld für die Bildung fordert. Umgesetzt wurde es nicht. Dass das Bachlorsystem so nicht läuft, wie es soll, ist ebenfalls bekannt.

Allgemein würde ich eine Single-Issue-Party zum Thema Bildung deutlich sinnvoller finden. Das ist dann eine Basis, auf der man nicht mit wenigen Schlagworten um sich hauen muss. Aber der Streik ... naja, ich glaube meine Position ist klar.
 
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