Zugegeben...der Name irritiert. Der Bildungsstreik war aber in erster Linie kein Streik, sondern eine Demo. Allzu viel Bildung ist dabei nicht verloren gegangen.[...]
Die Forderungen auf der Demo waren ziemlich konkret. Das kann man freilich nur dann erleben, wenn man auch da war. Dass trotzdem Kiddies mit ihren Che Guevara-Shirts auftauchen und einen auf 68 machen, lässt sich nicht verhindern.
Wie ich schon sagte: Das Problem des Bildungsstreiks lag für mich
auch auf kommunikativer Ebene. Auch an unserer Uni wurde der Bildungsstreik massiv beworben und mir hat dabei absolut die Darlegung der Argumente gefehlt. Zu einer Demo, deren Veranstalter mir nicht mitteilen, wofür ich überhaupt konkret eintrete wenn ich da hingehe, gehe ich selbstverständlich nicht.
Jap, hat es. Das Echo war allgemein positiv. In Freiburg ist das sowieso etwas anders, als im Rest des Landes. Hier ist jeder irgendwie verkappter Revoluzzer.
Hier wählen 40%+ CDU, hier ist das anders.
Das bedeutet dann aber, dass die Bildung ausschließlich auf den Wettbewerb ausgerichtet sein muss. Das kann sie mit den derzeitigen Reformen allerdings deutlich schlechter als mit Diplom und G9.
Ich denke man darf die Augen nicht davor verschließen, das Bildung das Fundament überhaupt für Wettbewerbsfähigkeit ist. Ziel der Bildung muss volkswirtschaftlich gesehen sein, das am Ende was bei rum kommt, ganz einfach.
Zu G9 habe ich in meinen Augen genug gesagt. Dass die Umsetzung stümperhaft ist mag wohl wahr sein, aber das es keinen Grund gibt an G9 festzuhalten ist für mich ebenso ein Fakt. Mehr bewegen würde man mit Ganztagsschulen und weniger Schülern pro Klasse und damit mehr individueller Förderung als mit einem Jahr mehr Gymnasium.
Bachelor/Master gehört in meinen Augen aber auch zu den Dingen, die Welt nicht braucht.
Zur Zeit stimmt in meinen Augen das Verhältnis von Investition in Bildung zu Anspruch, was am Ende dabei rauskommen soll, nicht. Aber, um da nochmal zum Bildungsstreik zurück zu kommen, der hat dabei meine Sicht der Dinge nicht repräsentiert. Studentische Mitbestimmung, demokratische Strukturen an Hochschulen (um mal bei den Hochschulen zu bleiben weil mich das zur Zeit einfach mal mehr betrifft
), das ist ja alles richtig, schön und gut. Aber die Wurzel allen Übels ist für mich, das jedes Land bei der Bildung sein eigenes Süppchen kocht. Und ein reiches Land kann mehr Fleisch reinschneiden als ein armes.
Und
das hätte für mich in den Mittelpunkt des Bildungsstreiks gehört.