Ne Kennzeichnung wär scho wirklich mal was feines. Ist etz zwar scho a weng her aber was die für Rechte haben und welche wir ist scho der Wahnsinn:
In der Nacht zum 03. Oktober bekam der Nano Club ein ganz besonderes Feiertagsgeschenk:
Gegen 2:00 Uhr stürmten mindestens 100 Beamte den Nano Club, komplett mit Rammbock und schusssicheren Westen. Teilweise kamen sie aus dem Hintereingang der Sparkasse (!). ALLE Anwesenden vor und im Club (wegen dem darauffolgenden Feiertag und dem freien Eintritt war es auch entsprechend sehr voll) mussten die Hände auf den Kopf oder an die Wand legen und durften sich nicht von der Stelle bewegen. Wer nicht sofort parierte wurde mit Gewalt dazu gezwungen - überhaupt war das Auftreten sehr aggressiv, so als ob ein Waffenlager mit schiesswütigen Mafiagangstern gestürmt werden würde.
Ab diesem Zeitpunkt durfte sich niemand mehr vom Platz bewegen, JEDER wurde einzeln komplett gefilzt, incl. Schuhe ausziehen. Wer draussen ohne Jacke grad Rauchen war, hatte Pech und musste länger als 45 Minuten in der Kälte warten, mit Händen auf dem Kopf (so wie ich selbst) oder manche hinter dem Rücken mit Kabelbinder fixiert.
Im Club machte sich nach einer Weile Unmut breit und einige Anwesende wurden wegen Beamtenbeleidigung abgeführt.
Schliesslich durften die Gäste Wasser trinken und auf die Toilette, allerdings nur unter ständiger Beobachtung.
Ein Gast, der sich übergeben musste, durfte dazu nicht auf die Toilette gehen, sondern musste vor aller Augen in den mit Gästen und Beamten gefüllten Club kotzen, damit die Polizei das Erbrochene nach Drogen durchleuchten konnte. Kein Witz.
Man konnte das komplett gesperrte Weikertsgässchen erst nach einer vollständigen Personenkontrolle verlassen, mit einem für 24 Stunden gültigen Platzverweis und natürlich nicht ohne die für den Platzverweis nötigen persönlichen Daten hinterlassen zu haben. Die letzten Gäste durften den Club erst kurz vor 5 Uhr verlassen - macht 3 Stunden. Alle die vom Club aus die Treppe hoch mussten, mussten einzeln gehen und wurden dabei direkt von vorne gefilmt.
Morgen wird der entsprechende Artikel in der NN erscheinen.
Im Laufe der Woche wird sich Michi äußern, nach Anwalts- und Polizeiterminen.
Ich als Veranstalter und Resident habe alle Informationen als Betroffener oder aus erster Hand von bekannten und befreundeten Zeugen.
Soweit ich das sehen kann war der Aufwand und das Auftreten deutlich übertrieben für die Größe des Clubs und die "Gefährlichkeit" seiner Gäste. Ich schätze dass es maximal 10 Leute bei denen sie irgendwas gefunden haben, aber das dürften dann so geringe Mengen gewesen sein, dass es den Aufwand auf keinen Fall rechtfertigt.
Am Samstag dann, auf unserem Pon Di Attack Special, kamen zwei Uniformierte insgesamt 3 mal vorbei, auch in den Club, und haben Leute gefilzt (mich auch wieder). So soll es auch am Freitag gewewsen sein.
Allerdings ohne die Ausweise durchzuchecken, also pure Schikane. Symbolischer Akt.
Und man hat verlauten lassen, dass die Reggae-Parties den Haschischkonsum fördern, und sie deshalb aus der (Innen-)Stadt verschwinden sollen - Michi also, wenn er keinen Bock mehr auf Ärger hat, uns dort nicht mehr veranstalten lassen soll.
Bin auf das Echo gespannt. Lasst Euch den Nano nicht vermiesen.
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Razzia im Nano Club
Dienstag, 7. Oktober 2008
Jetzt wurden die großen Geschütze ausgepackt! In der Nacht auf den 3.10. stürmte eine Polizei-Hundertschaft den kleinen Nano Club von Michi Volkmann, sprengte eine harmlose Party (Pon di Attack), filzte alle 208 anwesenden Gäste teilweise bis auf die Socken und schickte danach Drogenhunde durch den Club. Die Hunde fanden nichts, bei acht Gästen wurden kleine Drogenmengen zum Eigenkonsum entdeckt.
Dass die Gäste über zwei Stunden auf der Tanzfläche sitzen mussten, mit Händen überm Kopf, dürfte ihnen vermutlich nicht gefallen haben. Auch Michi ist fassungslos, befürchtet dauerhaft verprellte und verängstigte Gäste und somit natürlich nicht nur an diesem Razzia-Abend einen nachhaltigen Schaden.
Warum die Hundertschaft schussischere Westen trug, was man bei dem Einsatz erwartete und ob die armen Polizisten an einem Feiertag nicht lieber privat mit ihren Freunden selbst 10 bis 25 Biere gezischt hätten, was solch ein Einsatz uns arme Steuerzahler kostet, ob man intern diesen offensichtlichen Superflop als Erfolg feiert ... das werden wir wohl nie erfahren. Und: müssen wir nun befürchten, dass dieser Polizeieinsatz der Auftakt einer Razziaserie wird, die unserem Nachtleben noch mehr zusetzt? Wundern würde uns nichts mehr ...
Wir haben Michi Volkmann zu dem denkwürdigen Abend befragt:
curt: Was ist vergangenen Donnerstag passiert?
Michi: Nun, es hat, wie heute ja bereits der Presse zu entnehmen war (siehe Nürnberger Nachrichten, Anm. d. Red.), in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Nano eine große Drogenrazzia gegeben. An dem Tag war 'Pon di Attack', was vermutlich gezielt so getimed war.
Also zum Ablauf: Den großen Knall hat es um knapp 2 Uhr gegeben. Von allen Seiten Sixpacks, Einsatzwägen und Zivilfahrzeuge. Aus den Wägen und zudem auch aus dem Hintereingang der Sparkasse ist eine Hunderschaft mit schusssicheren Westen, Rammböcken und Dokumentationskommando gestürmt und hat binnen Sekunden jeden an die Wand gedrückt oder auch mit Kabelbindern gefesselt. Ohne Übertreibung, es waren über hundert Einsatzkräfte.
Dann wurde jeder Anwesende einzeln, jeweils in Begleitung von zwei Polizisten und einem Kamerateam, zum Teil bis auf die Socken gefilzt. Zuerst diejenigen, die draußen waren. Wartezeiten ohne Jacke von zum Teil einer Stunde waren da schon gegeben. Die Gäste unten im Club haben mit über dem Kopf verschränkten Händen bis zu zwei Stunden auf der Tanzfläche gesessen, bis sie zur Leibesvisitation 'den Adler' machen durften.
Um niemandem Unrecht zu tun: es konnte sich dann nach einiger Zeit darauf geeinigt werden, die Hände vor dem Bauch zu verschränken. Ich selbst war fast dreieinhalb Stunden in der Kälte vor der Tür gestanden.
Als alle kontrolliert waren und nach etwa drei Stunden keiner mehr im Laden war, wurde ein Drogensuchhund geschickt.
Und - als kleines Zusatz-Schmankerl - sind wir (zufälligerweise) doch glatt auf dem Heimweg nochmal von der Polizei rausgezogen worden. Fahrer übrigens auch hier mit Nullkommanull Promille. Und Danke!
curt: Womit haben die ausführenden Organe die Razzia begründet?
Michi: Mit dem konkreten Verdacht, "irgendetwas mit Drogen sei am Laufen." Näher kann ich mich dazu nicht äußern, da mir dieses erst in kommenden Gesprächen genau mitgeteilt werden wird. Ich werde es Euch und vor allem aber den Gästen, die dabei waren, dann noch mitteilen.
curt: Worin siehst du die Gründe für diese Razzia?
Michi: Auch dazu kann ich mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht äußern. Dass auf jeden Fall mein Ruf schwer beschädigt ist, steht aber wohl jetzt schon fest!
curt: Hast du das Gefühl, dich hat jemand "auf dem Kieker"?
Michi: Ob mehr oder weniger als den Rest der Innenstadtgastronomie, das weiß wohl nur die Hundertschaft in ihren schusssicheren Westen.
curt: Wie geht es jetzt weiter?
Michi: Hoffentlich doch so normal wie möglich. Wie es auch der Presse zu entnehmen ist, sind von 208 kontrollierten Personen bei 8 Leuten 'kleines Zeug' gefunden worden. (Zitat NN: "... Die Polizei fand laut Polizeisprecher Grösch bei acht Gästen Drogen. Sie stellte Amphetamin, Haschisch und Marihuana sicher. Die Mengen waren jedoch so klein, dass davon auszugehen ist, dass sie nicht für den Verkauf, sondern für den Eigenverbrauch bestimmt waren ...", Anm. d. Red.)
Es kann also nicht die Rede von einem regen Drogenhandel oder einem Coffeshop sein.
Mein Problem ist dennoch, dass der Ruf des Nano dahingehend bestimmt nicht so leicht wieder herzustellen sein wird, wie er kaputt gemacht wurde. Ich sehe keinen allzu großen Anlass zur Beunruhigung und hoffe, Ihr lieben Leute lasst Euch dadurch nicht abschrecken. Ganz nebenbei noch was: Raucherclub ab November!
curt: Erwägst du irgendwelche Sofortmaßnamen als direkte Konsequenz?
Michi: Ich sehe bisher die ganze Problematik, beziehungsweise, die Vorwürfe nicht. Ich werde, wenn ich nicht muss, gar nichts machen.
curt: Ändert sich in den kommenden Wochen/Monaten etwas an deinem Programm/deiner Konzeption?
Michi: Nichts! Die Gespräche bleiben zunächst abzuwarten.
curt: Was wurde dir im 'worst case' angedroht?
Michi: Eine Razzia mit 'ner Hundertschaft Wink
curt: Na dann viel Spaß weiterhin mit Deinem Club, danke für das Gespräch. Noch abschließend ein Tipp von uns: Lass die Herrschaften nächstes Mal einfach nicht rein. Und wenn doch, dann sollen sie wenigstens Eintritt zahlen.