Probleme sehe ich eher in Korruption der Regierungen...
Auch, aber nicht ausschließlich. Durch ihre hohe Wirtschaftskraft haben sich Europa, Nordamerika und ostasiatische Staaten, wie Japan und Südkorea) eine internationale Stellung aufgebaut, die sich dank der vorhandenen Großkonzerne auch bequem politisch verteidigen lässt. Diese Staaten (G8, G20) haben eine Lobby in der Welt. Diese Lobby äußert sich bei jeder internationalen Entscheidung, insbesondere wenn es um ökonomische Belange geht. Afrika hat diese Lobby nicht. Die Golfstaaten hatten diese auch nicht, bis sie in den 50ern die OPEC gegründet haben, was nur möglich war, weil diese Staaten autoritär regiert wurden (und größtenteils immer noch werden) und das Öl die einzige Ressource war, die sie hatten und um sicherzustellen, dass man noch möglichst lange davon leben kann, schloss man sich zusammen. Das Ergebnis seht ihr an der Zapfsäule und auf dem internationalen Parkett. Die Chinesen haben mit eine Öffnung ihrer Märkte Investoren angelockt, deren Know-How aufgesaugt, aufgekauft und zusammengeklaut und streben nun nach der Weltspitze. Der Schlüssel dazu war eine autoritär geführte Regierung, die das Land unter ihren Fingern hat und den Investoren so Sicherheit garantierte. Japan und Südkorea sind so große Industriestaaten geworden, weil sie einerseits schon länger eine industrielle Historie hatten (Japan) und sich nach dem zweiten Weltkrieg den USA anschlossen, was ihnen amerikanische Investoren, finanzielle Zuwendungen der Amerikaner und deren militärischen Schutz vor kommunistischen Regimen nebenan brachte. Dieser Schutz, die Bindung an die USA und die Öffnung ihrer Märkte verhalfen diesen beiden Staaten zu großen Industriestaaten zu werden.
In Afrika fehlt weithin eine gemeinsame Politik. Es fehlt den Menschen an politischer Erfahrung. Afrikanische Großkonzerne gibt es keine, es fehlt also auch an ökonomischer Expertise. Afrika war seit jeher Spielball von Großindustriellen und den dazugehörigen Staaten, egal ob im 18. oder 21.Jh. Früher Sklaverei auf amerikanischen Booten, heute de facto Sklaverei auf ihrem eigenen Boden. Schaut euch die Chinesen an. Die suchen die Ressourcen, sichern sich diese bevor Amis oder Europäer sie sich sichern, buddeln alles aus und bezahlen dafür den Afrikanern läppische Beträge, versauen die Umwelt genauso wie sie es in China selbst getan haben und ziehen dann weiter zum nächsten Kupfervorkommen. Die Afrikaner haben alle keinerlei politische Macht. Die nordafrikanischen Staaten waren immer mehr orientalisch und somit eher ein verlängerter Arm des Nahen und Mittleren Ostens (insbesondere Ägypten) und Südafrika nach dem Überwinden der Apartheid die einzige Hoffnung auf ein besseres Afrika. Schau dir doch den Rest an. Das einzige was man von Afrika hört sind Hungersnöte, Bürgerkriege, Diktatoren die "ihr" Volk verprügeln lassen, Hungersnöte, Umweltkatastrophen (Nigeria anyone?), Artensterben in der Savanne, Bürgerkriege und Hungersnöte ausgelöst durch Massenvertreibungen wegen Bürgerkriege die um Flecken Land geführt werden, weil der Rest des Landes durch Desertifikation schon unfruchtbar geworden sind und man sich deshalb um Wasser und Boden für Hirsefelder prügelt. Das einzige, was "der Westen" getan hat, war Hilfslieferungen in die Länder zu schicken ohne daran zu denken, dass mit 3 Sack Hirse oder Reise niemandem geholfen ist. Oder aber man schickte Blauhelme, die nichts machen konnten, weil ihr Mandat es nicht zuließ. Das einzige, was man getan hat, war symbolisch und eine perfekte Spiegelung von Politik in Deutschland: Bisschen Kratzen an den Symptomen, um diese zu verändern aber bloß nicht die Ursache anpacken, da das ja Geld kosten könnte und Arbeit bedeuten würde und noch mehr Verhandlungen um Kompromisse und Geld... ach, und Geld.
Afrika würde seine Probleme lösen können, wenn man wirklich Hilfe anbietet. Das bedeutet nicht Geld ins Land zu pumpen, weil sich davon nur irgendwer ne Villa baut oder damit chinesiche Bergbaufirmen anlockt, die ihm ein Handgeld zahlen, um die Vorkommen des Landes zu plündern. Es muss sachliche Hilfe rangeschafft werden. Man muss die Menschen anlernen und zwar nicht nur den einfachen Bauern, damit er sich fortan selbst versorgen kann und noch ein wenig mehr auf dem Markt verkaufen kann. Auch die jetzt schon mächtigen des Landes muss man gewissermaßen erziehen und schulen. Die Menschen sind nicht dumm, sie sind nur unerfahren und mittellos, international ohnmächtig. Was Afrika braucht ist Expertise und Lobby.