Nein der Leitungsschutzschalter kommt bei Kurzschluss zw. Außen und Nullleiter oder bei Überlast.
Ah, dachte immer Phase und Erdung wäre ein Kurzschluss. Thx
Ein Leitungsschutzschalter kommt auch bei einem Schluss zwischen Außenleiter(Phase) und Schutzleiter (Erdung). Das nennt sich dann Erdschluss, ist aber am Ende nichts anderes, als dass der maximale Strom fließt, wie beim Kurzschluss auch.
Rein technisch gesehen, kann man den PE auch als N benutzen, weil der N am Ende mit dem PE eh zusammenkommt. (hängt von der Netzform ab)
Das ist auch der Grund, warum die Lampe ging.
Nur sollte das so nicht sein. Der PE ist eine zweite Sicherungseben und darf im Normalbetrieb nicht mit normalen Strömen belastet werden. (ist aber der Fall, wenn die Lampe am PE hängt)
Harte Verbindung L-N = Kurzschluss
Harte Verbindung L-PE = Erdschluss
In beiden Fällen muss der Leitungsschutzschalter auslösen.
Daher misst man bei der E-Abnahme die Schleifenimpedanz. Der ist der Widerstand im L-PE Stromkreis.
Dabei muss ein Widerstand rauskommen, dass der LS zuverlässig abschaltet. (das tut er idR hinreichend schnell, dass krasse Folgeschäden (auch am Menschen) vermieden werden.
Das selbe gilt für den L-N Stromkreis. Das nennt man dann Netzinnenwiderstand. Ist so ähnlich wie die Schleifenimpedanz, nur dass da eben L-N gemessen wird.
Auch da muss der Leitungsschutzschalter entsprechend auslösen.
In beiden Fällen, muss der Strom so groß werden, dass der Leitungsschutzschalter auslöst. Desto höher der Strom ist, desto schnell löst der auch aus. Daher auch möglichst niedriger Widerstand, damit der Auslösestrom sehr groß wird und damit die Zeit sehr klein.
In beiden Fällen gilt, dass eine entsprechend geringe Auslösezeit vor Schäden schützt.
Da man aber noch besser werden kann, was den Personenschutz angeht, hat man irgendwann den FI entwickelt. Der ist mittlerweile so "billig" geworden, dass man damit bald jeden Stromkreis einzeln absichern kann.
Der FI überwacht auch den Erdschluss. Der Unterschied ist, dass der FI, gegenüber dem Leitungsschutzschalter, bereits kleinste Ströme L-PE, die selber nicht die Definition an den Erdschluss erfüllen, erkennt und damit weit vor dem FI auslöst. Weiterhin löst er auch aus, wenn das kein satter Erdschluss ist, sondern nur ein bisschen Strom abfließt. Dabei muss nicht zwingend bereits eine Gefährdung bestehen, aber sicher ist sicher.
D.h. aber nicht, dass ein FI sofort auslöst. Bei Leistungen von <7W, was 0,3mA entspricht, kann es gut sein, dass der FI nicht auslöst.
Das ist auch gut so, da auf den PE ja eigentlich kein Strom eingeleitet werden sollte. (passiert aber eben dennoch, mal standardmäßig oder bei sich anschleichenden Defekten)
Damit lässt sich auf erklären, warum das im Bad so war.
Während der Leitungsschutzschalter bei der Lampe gesagt hat "ja gut, ist halt ne Lampe, scheiß drauf" und damit nicht auslöst, reagiert der FI schon bei <7W Last und schaltet entsprechend ab.
Hätte die Lampe einen Kurzschluss gehabt, wäre auch der Leitungsschutzschalter gekommen (Erdschluss), genauso wie er jetzt kommen würde, wenn jetzt ein Kurzschluss (also der Richtige L-N) passieren würde.
Kurz kann man sagen, dass es vorher brandsicher (Überlast) ist es jetzt auch personensicher.
Aber ja, so ist das im Bestand, da gibt es die lustigsten Geschichten. Nicht alles was funktioniert ist auch richtig. Großflächig FI nachrüsten ist auf jeden Fall eine gute Idee.
EDIT: Auch wenn im Erdschlussfall beiden Sachen auslösen müssen (der FI wird idR früher kommen und dem Leitungsschutzschalter keine Zeit lassen), so haben beide doch ein unterschiedliches Schutzziel.