Tadaa - wir haben da also 2 unterschiedliche Welten:
1) Analytische Betrachtung der Rohleistung einer CPU
Vorteil: Wir können in relevanten Anwendungen (Spiele) Skalierungseffekte erkennen und somit herausfinden, welche Spiele gut skalieren, welche CPUs dafür am besten geeignet sind und wie die Zusammenhänge zwischen Frequenz, Latenz, Cachegröße etc pp aussehen.
Nachteil: Es ist selten bis gar nicht auf den tatsächlichen Anwendungsfall anwendbar, da die tatsächlich existierenden Systeme nichts mit dem Testsystem zu tun haben
2) Betrachtung bezüglich der tatsächlich existierenden Systeme zu Hause bei den Leuten
Vorteil: Hier kann man echte Kaufempfehlungen geben und anhand des Hauptflaschenhalses (was meistens Auflösung und max. Bildaktualisierungsrate des Monitors ist) eine maximal kosteneffiziente Kombination an Hardware herausgeben, die für den kleinsten Aufwand am Geldbeutel alle Bedingungen erfüllt, ohne einen zweiten Flaschenhals aufzumachen. In 99,9% der Fälle ist diese Hardwarekombination an das Budget gebunden, weshalb gute Empfehlungen auch mit Monitorauflösung+Refresh-Rate
beginnen
Nachteil: Eventuelle Dreckeffekte durch die nicht identische Programmierung diverser Spiele können damit nicht vollständig abgefangen werden, weshalb so ein empfohlenes Setup in einem Spiel exakt so funktioniert wie es soll und in einem anderen schon anfängt zu ruckeln.
Genau aus diesem Grund gibt man bei den möglichen Hauptflaschenhälsen (CPU+GPU) gerne etwas "Fleisch nach oben" um diese Effekte aufzufangen und genau aus diesem Grund gibt es Benchmark-Parkours und nicht nur ein einziges Spiel, an dem man rumexperimentiert. Die einzelnen Reviewer haben sich in den letzten Monaten und Jahren auch tolle diagramme ausgedacht, um genau diese Information wunderbar zusammenzufassen.
Von der Mittelung aller Ergebnisse über Polardiagramme, Min/Max Auflistungen der Abweichungen über alle Spiele, Gestapelte Diagramme über verschiedene Parameter (1% low bis max FPS) und so weiter. Auch die Art und Weise wie gemessen wird hat sich adaptiert, um den Enthusiasten die immer am lautesten schreien auch befriedigen zu können. Da gibts dann OC-Tests, Tuning Guides und zu jedem Spiel mindestens drölfundachzig Einstellungs-Guides für den effizientesten Weg bei minimale Last zu maximaler Bildpracht zu kommen.
Und ALL DAS, der gesamte Aufwand, die stundenlangen Analysen, die kompletten Auswertungen und Abgleiche werden dann einfach mal bei Seite geschoben, um hier im Forum sein Ego zu streicheln, weil man nicht zugeben will, dass man sich ein System zusammengestellt hat, was total Banane ist.
Ich hab zum Bleistift nur meinen 2700X in meiner Kiste weil ich die als Übergangs-CPU zum 3950X benutze. Meine Monitoraktualisierungsrate beträgt maximal 74Hz und die Auflösung ist grad mal 1080p. Meine 5700XT ist dafür genauso überdimensioniert wie der 2700X. Die langweilen sich beide zu Tode bei diesem Monitor. Deswegen ist meine nächste Investition auch ein dazu besser passendes Display.
Der größte CPU Kracher ist derzeit 1440p bei 144Hz. Drawcalls kombiniert mit hoher Refresh-Rate und mehr geht derzeit nicht. Bei 4k gibts keine GPU, die 144Hz schafft (es sei denn, man reduziert die Details, aber dafür hat man ja ne 1.200€ Graka gekauft, nech?
) und dort beträgt die Differenz vom 3700X zum 9900k ganze 2,5% - und da wird dann so ein Fass aufgemacht, als wenn die Welt grad untergeht. Sorry, aber das ist Kindergarten.
/rant