Auch wenn das viele hier nicht wahrhaben wollen. Die Netzbetreiber sind Eigentümer der Netze. In dem Moment, wo man nicht mehr einfacher Verbraucher ist, denn eine BKW ist kein Verbraucher, sondern ein Erzeuger, sondern ein Energieerzeuger ist, ist man mehr oder weniger auf der gleichen Stufe wir sonst jedes Kraftwerk auch, was am Netz hängt.
Und damit einher gehen ein paar technische Feinheiten. Und da hat der Netzbetreiber schon ein sehr starken Wort mitzureden. Denn er hat für das Netz die Verantwortung.
Und dazu gehört auch die Einspeisesteckdose, aber nicht nur. Diese sieht mitunter sogar explizit einen eigenen Stromkreis vor.
Mit einem BKW hat man die Chance sich selber umzubringen, weil gewisse Abschaltbedingen nicht mehr in der normgerechten Anforderung wirken können. D.h. man geht damit ein Risiko ein. Und das ist nicht ohne. Wenn ich dann lese, dass ein User sich 3kW wünscht, wir mir übel.
Man kann nicht einfach so irgendeinen Generator an irgend einen Kupferdraht hängen und ab geht die Post.
Selbst die 600VA sind schon eine Baustelle und gerade noch so das, was man irgendwie verantworten kann. Und daher gibt es Normen aus dem DKE, wo man noch etwas als vertretbar ansieht.
Es hat einen Grund, warum die Einspeisesteckdose nur von einem Elektriker zu installieren ist. Denn der hat nämlich die Verantwortung da mal gesamtheitlich draufzuschauen. Und dann zu bewerten oder das nur irgendwie machen kann oder ob er sich was anderes einfallen lassen kann.
Einfach so die Balkonsteckdose als Einspeisesteckdose hernehmen oder die gegen eine Wielandsteckdose zu tauschen kann man schonmal kräftig nach hingen losgehen.
Und so kommt es, dass solche Aussagen unten nur von Laien kommen, die eigentlich gar keine Kompetenz haben, da auch nur einen Hauch von Bewertung abzugeben und es dennoch tun. Aber so ist das in Deutschland. Wie haben 80mio Rechtsanwälte, 80mio Gesundheitsminister und beim BKW natürlich auch 80mio Elektrikermeister.
Geht da eher drum wie unnötig das Ganze ist. Eine Steckdose zu tauschen ist natürlich erstmal kein Aufwand aber es ist reine Schikane, gerade für Mieter die eben nicht einfach mal an der Elektroinstallation rumbasteln wollen. Der Grundgedanke von Steckersolar war, kaufen, dranhängen und in die nächste Steckdose damit. In DE macht man wieder alles kompliziert und deswegen ist Wieland so unbeliebt
Ich bin erstmal grundsätzlich dabei, dass Wieland sich da sehr weit aus dem Fenster hängt und vor allem auch, dass sich der VDE überhaupt in Richtung eines proprietären Steckers bewegt. Auf der anderen Seite ist es aber so, dass JEDE Standardisierung mit etwas proprietärem anfängt, bis man irgendwann die technische Eigenschaften des Proprietären abstrahiert hat und dann auch Alternativprodukte kommen oder das Patent geöffnet wird.
Aber, die Einspeisesteckdose an sich hat schon einen Sinn, egal ob da nun Wieland oder sonst was dranhängt. Es geht hier um die Gesamtheit der el. Anlage. Und so kann es sein, dass das gleiche BKW bei dem einen Anwender überhaupt kein Problem ist, während es bei einem anderen User zu lebensbedrohlichen Auswirkungen kommen kann.
Es gibt beim BKW viele Interessen, die da wirken. Zu aller erst ist es eine verkorkste Energiepolitik der letzten 10-20 Jahre, wo man versucht hat, das alte Konzept der zentralen Energieerzeugung auf die Erneuerbaren Energien zu übertragen. Und die Konsequenz haben wir jetzt. Wir erzeugen Strom da, wo wir ihn nicht brauchen und haben keine Leitungen um ihn zu übertragen wo wir ihn brauchen.
Und natürlich hat auch ein Netzbetreiber seine Interessen. Denn der verdient mit jedem kW, was er durchs Netz leitet, ja auch Geld. Und wenn plötzlich alle selber Strom machen, geht auch weniger durchs Netz -> weniger Verdienst für den Netzbetreiber. Und das kann hier auch jeder verstehen, denke ich.
Es kommt jetzt darauf an, wer beim jeweiligen Betreiber das sagen hat. Da gibt es einige, die versuchen einem nen 5t schweren Stein in den Weg zu legen und andere wiederum fragen wie beim Fleischer, ob es nicht noch ein bisschen mehr sein darf. Da kommt es immer so ein wenig darauf an, wie sehr man hinter dem Thema erneuerbare Energien usw. steht.
Und so lange die Regierung es quasi nicht schafft einen Freifahrtsschein für BKWs zu machen, wird das auch so weitergehen. Aber Freifahrtsscheine sind auch schwer. Denn wer will schon, dass in einer historischen Altstadt plötzlich überall Solarpanele am Fenster hängen.
Kurz um, einige sehen das hier ziemlich einfach, ist es aber bei weitem nicht.