[User-Review] Lesertest MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X

b3nn1

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Einleitung

Im Rahmen des Lesertests wurde ich ausgewählt für euch das MSI MPG X570 Gaming Edge WIFI und die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X zu testen. Dafür möchte ich sowohl Hardwareluxx als auch MSI danken, da ohne sie diese Art von Test gar nicht möglich wäre und wir hier schon über einen Batzen hochwertiger Hardware reden.

So wie die professionellen Tests sicherlich einen gewissen Standard haben, will ich hier anmerken, dass ich nicht vor habe viele Benchmarks zu vergleichen, da dies die großen Reviewer sicherlich besser können und auch die bessere Vergleichbarkeit aufgrund der Modellvielfalt haben. Nichtsdestotrotz vermittle ich gerne meinen Erfahrungsbericht mit der Grafikkarte hier. Sicherlich lag mein Fokus beim Lesertest mehr auf dem Mainboard, aber die Grafikkarte will nicht zu kurz kommen – mit Triple-Slot-Design und fast 300mm Länge geht das auch nicht.

Bisher hatte ich eine ASUS ROG Strix Radeon RX Vega 64, einer der besseren Custom-Karten aus der Generation zuvor. Ein 0dB-Modus bzw. allgemein ruhiger Betrieb war mir schon damals wichtig.


Anschlüsse1x HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.4
GrafikAMD Radeon RX 5700 XT (Desktop), 8GB GDDR6
ChipNavi 10 XT "RDNA 1.0"
Fertigung7nm (TSMC)
Chiptakt1730MHz, Boost: 1870-1980MHz
Speicher8GB GDDR6, 1750MHz, 256bit, 448GB/s
Shader-Einheiten/TMUs/ROPs2560/160/64
TDP225W
Kühlung2x Axial-Lüfter (100mm)
Besonderheiten0dB-Zero-Fan-Modus
Backplate
RGB-Beleuchtung
Basis-Takt übertaktet (+125MHz)
Boost-Takt übertaktet (+75MHz)
drei Jahre Garantie (ab Produktionsdatum)

Erster Eindruck

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Was ne Wucht. Mit knapp 1,4kg definitiv kein Leichtgewicht und auch ebenso keine kleine Karte. Dabei drängt sie sich vom Design her trotz der Größe mit dem gebürsteten Alu nicht auf. Mich persönlich spricht das Design eher an als das etwas abstraktere Design, wie es auch bei der Strix üblich ist. Das ist natürlich reine Präferenz, was man denn bevorzugt.

Die Karte wirkt sauber verarbeitet und die kleinen Details wie das MSI-Logo an den Staubschützern an den Ausgängen und auch der PCIe-Abdeckung wirken als nettes Gimmick. Der Garantiesticker auf einer der vier Schrauben direkt an der GPU unterbricht leider etwas das sonst durchgezogene Design, wobei das gängige Praxis ist und die Strix dies ebenso hat. Lenkt aber auch vom leicht schrägen Sticker mit der Seriennummer ab :d




Gaming X vs. Strix (Vega 64)



Und im eingebauten Zustand - der Einbau war etwas erschwert, da ich die Rückseite komplett demontieren musste, da es sonst zu eng an der Stromversorgung wurde. Die Strix konnte ich zumindest so direkt einbauen und verkabeln, aber der MSI-Karte nehme ich das jetzt nicht übel, da es schließlich mein Gehäuse ist ;)



Praxistest – Leistung

Zu der MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X gesellen sich noch folgende Komponenten
  • CPU Ryzen 7 3700X (gekühlt von einem Arctic Freezer 34 Duo und 5xP12 Lüfter für das Gehäuse)
  • RAM 32GB Crucial Ballistix Sport LT, DDR4-3000 CL15
  • Gehäuse Jonsbo UMX4
  • PSU Enermax 750W Platinum
  • SSD 1TB Silicon Power P34A80 NVMe, PCIe 3.0
Da ich jetzt nicht die Möglichkeit habe verschiedenste Grafikkarten zu testen und keine bewährte Testmethodik habe, sodass die Werte auch vergleichbar wären, will ich euch großes Gebenche ersparen. Wenn ihr genaue Werte wollt, was mit einer 5700 XT, und somit auch die Gaming X von MSI, möglich ist, schaut euch doch am besten den Test von Hardwareluxx bzgl. der 5700 XT an. Die Gaming X ist natürlich einen Tick schneller, da sie werkseitig übertaktet ist – wir reden hier von 3% Performancezuwachs gegenüber der Referenzkarte von AMD.

Da ein Lesertest nicht ganz starr ist und ihr euch doch bestimmte Testläufe wünschen solltet, könnt ihr sie gerne kommentieren.

Der große Zocker bin ich nicht (mehr) und derzeit verbringe ich ein wenig Freizeit mit dem guten alten BF4. Während meine alte Grafikkarte im Durchschnitt bei 110FPS landete, sind es nun 140FPS im Schnitt (2560x1440/High-Settings/MP mit 64 Spielern). Also schon mal eben runde 25% mehr Leistung, welche ich auch in anderen Spielen so wahrgenommen habe.

Praxistest – Lautstärke

Eins vorweg: Ich besitze kein Equipment um Lautstärke exakt zu messen, sodass es nur meine subjektive Wahrnehmung der Lautstärke darstellt. Grundsätzlich bin ich jedoch jemand, der gerne ein leises System hat. Ein leiser drehender Radial-Lüfter wäre mir auf Dauer schon zu laut, aber ein laufruhiger Lüfter bringt mich Nachts nicht um den Verstand.

Der 0dB-Modus funktioniert hervorragend. Im Windows-Betrieb springt der Lüfter nicht an und auch in der Konstellation von zwei Monitoren mit 2560x1440 Auflösung und 144Hz ist die GPU nicht dauerhaft in einem höherem Leistungsmodus.

Unter Last habe ich zwei Stufen vom Lüfter feststellen können. Unter mäßiger Last dreht der Lüfter mit ca. 1350RPM/45% und so höre ich aus dem Rechner, der unter dem Tisch steht, ein leises Surren. Mäßige Last tritt auf, wenn die GPU nicht am Limit ist, indem man z.B. die FPS limitiert. So reichen mir bei Overwatch 150FPS auf hohen Settings (WQHD), was dann zu ca. 70% Auslastung führt



Erhöhe ich nun die Settings führt dies zu 100% GPU-Last und die Karte fährt auf 1600RPM/53% hoch. Die Grafikkarte ist so wahrnehmbar, aber nicht laut. Mit der Geräuschkulisse würde ich auch nachts problemlos längere Zeit rendern ohne verrückt zu werden. Gegenüber meiner alten Strix ist die Geräuschentwicklung definitiv ein Fortschritt, da diese bei hoher Last dann doch präsent im Raum war – speziell im höheren Frequenzbereich. Hier gibt sich die MSI-Grafikkarte laufruhiger. Natürlich hat die Strix mit 260W etwas mehr Wärme abzuführen als die Gaming X mit ihren 225W. Dennoch eine schöne Entwicklung, wie die 5700 XT schneller und gleichzeitig energieeffizienter arbeitet als der Vorgänger.



Um herauszufinden, ob der Lüfter noch weiter geht, habe ich FurMark genommen. Zwar realitätsfern, dass solch eine Last so auftritt, aber es erzeugt nun mal ordentlich Abwärme und fordert die Grafikkarte. Was soll ich sagen – selbst nach einer Stunde sind wir weiterhin bei den 1600RPM/53%. Top!



Das Kühlkonzept überzeugt. Stille im Idle und leise unter jeglicher Last und die Temperaturen sind dabei auch weiterhin alle im grünen Bereich. Bei der Strix war der Lüfter unter Last ohne Kopfhörer bzw. Audio von Boxen doch präsent, die Gaming X zeigt hier ein besseres „Kühlerlebnis“ und bleibt mit der Geräuschkulisse im Hintergrund.

Ansonsten ist mir kein Spulenfiepen oder ähnliches aufgefallen, bei offenem Case und unterschiedlichen Szenarien (z.B. Menü mit >300FPS).

Praxistest – RGB & Software

Die Grafikkarte verfügt über eine RGB-Beleuchtung, aber diese ist mehr Schein als Sein. So wird ausschließlich das kleine Logo seitlich illuminiert. So können in der Software neun Effekte ausgewählt werden und zusätzlich durch Geschwindigkeit und Helligkeit eingestellt werden. Es sind aber schon ein paar LEDs, die auch einzeln adressierbar sind und nicht nur ein einfacher RGB-Streifen, der insgesamt nur eine Farbe annehmen kann. Bei meiner bisherigen Strix war das ROG-Logo hinten, die Seite und die Lüfter drum herum beleuchtet. Was hätte ich gut gefunden? Statt den roten Ringen um die Lüfter herum ein transparenter/diffuser Kunststoff, wo noch ein paar adressierbare RGB-LEDs liegen. Da es zig RGB-Lüfter, die solch einen Ring haben, sollte das technisch möglich sein.

Um die RGB-Farben einzustellen, wird von MSI das Dragon Center verwendet. Hier ergibt sich eine Symbiose, falls man bereits ein MSI-Mainboard hat, sodass die RGB-Komponenten hier gemeinsam verwaltet werden können.



Und in Aktion sieht es dann so aus:

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Rot, pulsierend

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Regenbogen - hier sieht man schön, dass es einzelne LEDs sind

Ob man nun RGB benötigt oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Aber die RGB-Beleuchtung ist so definitiv kein Grund die Gaming X zu kaufen.

Im Dragon Center kann man die GPU- und Speicherfrequenz einstellen, aber ich habe alles auf stock gelassen. Ansonsten lässt sich dort der Semi-Passiv-Betrieb, Zero Frozr, ein- und ausschalten. Ebenso gibt es dort die „Cooler Boost“-Funktion, welche den Grafikkartenlüfter für 30 Sekunden auf 100% drehen lässt bzw. laut GPU-Z auf 91%, was aber an der fraglichen Grundfunktion nichts ändert. Danach wird die Funktion tatsächlich für fünf Minuten gesperrt, was auch nach einem Neustart vom Programm nicht überbrückt werden kann. So essentiell für mich ein Semi-Passiv-Betrieb ist, ist die Cooler Boost-Funktion das Gegenteil, unnötig. Es scheint gerade erst ein Update gegeben zu haben, sodass die Funktion auch erklärt wird. In der Version zuvor war statt „Start“ nur ein chinesisches Zeichen, ohne weitere Erklärung und selbst wenn man danach die Suchmaschine seines Vertrauens bemühte, wird man kaum schlauer.

Die Funktion wird auf Englisch beschrieben, das Programm ist an sich auf Deutsch. Das zieht sich leider bei MSI durch.




Fazit

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Pro/Contra
+unter Last leise, dauerhaft​
+schlichtes Design​
+0dB-Modus​
+solide Performance für Titel in WQHD und hohen FPS läuft einfach​
-Beleuchtung überzeugt nicht​
-Software mal Deutsch, mal Englisch​
Mit der Radeon RX 5700 XT Gaming X hat MSI eine solide Karte abgeliefert. Das Kühlkonzept geht auf und in Verbindung mit der starken GPU-Leistung steht hohen FPS nichts entgegen. Wer nach einer neuen Grafikkarte sucht und auf RGB wenig bis keinen Wert legt, sollte sich dieses Custom-Design definitiv näher anschauen.

Nochmal danke an Hardwareluxx und MSI, dass sie uns das Testen ermöglichen.

Falls ihr Fragen zur Grafikkarte habt, stellt sie gerne. Sollte mir nach einiger Zeit noch etwas auffallen wie Spulenfiepen, gibt es auch ein Update in diesem Thread.
 
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Vorab das was ich gut finde: Ich mag deine Bilder und das du die RGB Funktionalität nicht nur als Bild, sondern als GIF eingebunden hast:)
Was mir total fehlt ist eigentlich das, was für mich ein Test ausmacht. Ich weiß jetzt nicht, ob die Karte für mich geeignet ist. Klar hast du nicht das Equipment da, wie die großen Redaktionen, aber ich hätte mir schon ein Leistungsnachweis (ggf. einfach Benchmarks im Vergleich zu deiner alten/anderen Graka) und auch eine etwas bessere Dokumentation der Lautstärke gewünscht. Wieso keine Übertaktung vorgenommen wurde, ist mir ebenfalls schleierhaft. Ich selber hätte mir hier etwas mehr Mühe für eine > 400€ Grafikkarte (die ja eben auch die Entlohnung der Arbeit darstellt) gewünscht.
Für mich leider nur ein etwas komplexeres unboxing, aber leider kein Test.
 
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