Dank @all!
Kannst Du mir ein paar Tips geben, wie Du da vorgehst?
1. Früh morgens, meist bin ich um Sonnenaufgang vor Ort.
2. Beobachten. Mal in die Knie gehen, mit der Zeit lernt man, die kleinen Tierchen zu finden. Mittlerweile (mache es nun ja über 4 Jahre) sehe ich kleinste Insekten auf mehrere Meter.
3. Kämpfe gegen den Wind. Ich nutze eine Pflanzklammer. 1m-Gartenstange aus dem Baumarkt mit 2 x Schwanenhälse und Wäscheklammern. Damit fixiere ich die Pflanzen. Je mehr Makro man macht, umso mehr weiß man, was windstill eigentlich bedeutet (es gibt nahezu kein windstill)
4. Makroschlitten nutzen, muss nicht mal der teuerste sein. Damit lässt sich die Schärfeebene viel besser justieren, als über den Fokusring.
5. Liveview ist keine Schande, im Gegenteil. 10x Lupe und man sieht jede Facette.
6. Brauchbares Stativ + Kopf. Manfrotto 055 oder, was ich nutze, Vanguard Alta Pro 263. Natürlich gehen auch teurere, aber normal (für ABM bis 1:1) reicht das. Mit dem Kugelkopf keine Experimente, der muss halten. Sirui K20X in meinem Fall.
7. Gummstiefel.
8. Unbedingt schon vor Aufbau am Motiv Gedanken über den Bildaufbau machen. Was will ich? Nichts nervt so sehr, wie im dichten Gras wieder alles umzustellen. Ausser der Wind, der nervt noch mehr.
9. Mückenspray für die Haut. Kein Witz, ich sah gerade letztes WE wieder aus wie ein Streuselkuchen.
10. Lange Hosen und Ärmel. Zeckenimpfung. Ich habe ein mal Borreliose hinter mir. Wobei man gegen diese ja eh nichts präventives machen kann.
11. Das Licht im Rücken oder seitlich sollte klar sein. Diffusor ist was feines, ich hab immer einen 60cm-Faltdiffusor dabei. Wenn die Sonne hart kommt. Manche nutzen einen Bierfilz mit Alufolie um das Licht auf das Motiv zu lenken. Mein Diffusor beinhaltet auch Reflektoren, von daher passt das.
12. Geduld. Nicht aufgeben, wenn man nix findet. Meist findet sich dann doch noch was.
13. Erst Grashüpfer, dann Fliegen, dann Libellen und Schmetterlinge. Letztere sitzen morgens am längsten still, erstere sind schon früh aktiv.
14. Sommer und nur 5°C morgens? Macht nix. So lange es am Vortag mild war, findet man normal was. Und bei 5°C sitzen die noch länger ruhig.
15. Das gilt auch für Regen. Es hat nachts geregnet, macht nichts. Ich hatte das schon, da war ich kurz nach dem Regen vor Ort. Viele Insekten waren eher oben an den Pflanzen als unten.
16. Es geht auch freihand, es muss nicht immer der größte ABM sein, siehe mein letzter Beitrag.
17. Ich versuche so wenig wie möglich Wiese platt zu laufen. Ich will sie fotografieren, also respektiere ich sie und ihr Biotop.
18. Nach "Revieren" Ausschau halten. Wenn wir wandern gehen, schaue ich immer nach Wiesen. Mit der Zeit lernt man, wo was sitzen könnte.
19. Sich über die Flugzeiten von Insekten schlau machen. Ohne dies wäre mein Foto vom Apollofalter nicht möglich gewesen.
20. Kaffee. Siehe Pos.1.
#398
#399 Stack aus 6 Einzelaufnahmen.
Die Pflanzklammer im Einsatz (damals noch mit der 60D und dem 60/2,8 sowie dem Billig-Pistolengriff, letzterer ist wie gesagt nicht zu empfehlen)
Klasse Kugelkopf!