Helft mir nochmal, es gab doch mal eine Funktion in Windows, die festplatten so zusammenfügte, das sie nach außen hin wie ein Laufwerk erscheinen, aber nicht wirklich verbunden sind. Sprich geht eine Platte kaputt sind nur die Daten auf dieser einzelnen Platte weg und das ganze lies sich auch noch beliebig erweitern, war der Platz knapp konnte man einfach eine Weitere Platte zuschalten...
So und jetzt die Frage A: wie hieß diese Funktion und B: kann man sowas in der Art auch Controllerseitig und am besten systemübergreifend lösen, also 2~3 Arrays irgendwie als ein Laufwerk bereitstellen, ohne das gleich alles weg ist, wenn mal ein Controller/Array ausfällt ?
Controller sind Areca 1880er
die Verwaltungssoftware von Raid-Controllern läßt das normalerweise nicht zu, schon gar nicht, wenn die RoC Single-Core ist,
denn das erforderte mehr, zudem voneinander abhängige Abstraktionsschichten, die zu berechnen wären (was etwas weitaus komplizierteres ist, als nur zwei unabhängige Hardware-raid durch eine RoC zu berechnen)
was man stattdessen machen kann, haste ja schon angedeutet, ist, zwei oder mehr hardware-raid software-mäßig, also über das OS zusammenzuschalten
warum ist das überhaupt kein Problem?
1. weil das OS von den Hardware-Raid nicht das geringste weiß, genau null-komma-nix
das OS bekommt hier lediglich zwei (große) Volumes gemeldet, und ob das jeweils eine einzelne Platte ist oder irgendwie zusammengesetzt ist und wenn ja, auf welche Weise zusammengesetzt, das sind für das OS Böhmische Dörfer, ne Black Box, das OS erfährt davon nicht das geringste
2. alles, was das OS selber irgendwie zusammenschaltet, muss natürlich auch berechnet werden, aber dafür ist dann die CPU zuständig,
wenn daher mehrere Hardware-Raid nochmal softwaremäßig zusammengeschaltet werden, arbeiten daran also (mindestens) gleich zwei Chips, also eine Menge Rechenpower,
allein daraus folgt, dass eine solche Konstruktion für außergewöhnliche Speed sorgt; richtig exorbitant werden die Raten aber, wenn die beteiligten Hardware-Raid von jeweils eigenen Controllern generiert werden
es liegen hier also zwei hardware-raid-5 vor
Platten können unter windows wie folgt zusammengeschaltet werden:
übergreifendes Volume (= jbod), stripeset volume (= raid-0), gespiegeltes volume (= raid-1) und raid-5 volume
letzteres scheidet mangels Masse aus, ein software raid-5 über hardware raid-5 macht aber auch keinen Sinn
jbod und raid-0 sind die beiden (bekanntesten) pooling-techniken
jbod hängt die speicherräume der beteiligten volumes einfach als ganzes aneinander
während raid-0 (logisch) horizontal weiterliest/schreibt und damit die beteiligten volumes praktisch in Streifen teilt
weder jbod noch raid-0 bieten Redundanz, deswegen liegt die Gesamtredundanz eines systems, das besteht aus einem (software) jbod/raid-0 über zwei (hardware) raid-5, bei genau 1 platte pro hardware raid-5
denn: fällt eine platte aus, sind durch die redundanz des darunterliegenden hardware-raid auch die daten eines darüberliegenden software raid-0 geschützt, nämlich noch verfügbar wegen der Paritätsdaten
denn dem hardware-raid ist egal, was für daten das sind, die durch den Plattenausfall fehlen;
die fehlenden Daten, egal ob es sich um Datei-Teile oder daten-Streifen eines software raid-0 handelt, werden aus den Paritätsdaten des hardware raid-5 rekonstruiert
darum schützt ein darunterliegendes redundantes hardware-raid ein darüberliegendes nicht-redundantes software-raid oder jbod in derselben Weise wie es normale einzelne Daten-Dateien schützt
wird also ein nicht-redundantes software-raid über zwei hardware raid-5 errichtet können also insgesamt sogar zwei platten ausfallen,
wenn sie nicht dasselbe raid-5 betreffen
von der redundanz her verhält sich die beschriebene Konstruktion also genau so wie ein hardware-raid-10, in welchem aus jedem leg eine platte ausfallen darf ohne daß Daten verloren gehen
und noch eines:
von raid-controllern an windows gemeldete volumes können von windows natürlich nochmal beliebig aufgeteilt werden,
übergreifende volumes oder stripeset volumes von windows müssen sich daher nicht über die gesamten von dem/den Controllern gemeldeten
Volumes erstrecken
liefern zwei controller je ein 10TB Volume, könnte windows aus 2 * 3 TB ein 6TB-Raid-0 machen, und aus dem Rest beliebige JBODs oder Einzel-Volumes
machen