Den besten Überblick bzgl. der Leistung bieten halt entsprechende Benchmarks.
Jupp und die gibts in Sachen VM und Desktop-CPUs so häufig wie Sand in der Arktis...
Grob zur Architektur:
Intel hat einen dicken, fetten, leistungsstarken Kern, auf dem 2 Threads laufen. Auf nem Quadcore also 4 davon, auf denen 8 Threads laufen. Eben weil der so fett ist, werden nie alle Einheiten gleichzeitig gebraucht, deswegen kann da ein 2. Thread nebenher laufen. Der Leistungs-Zugewinn ist nicht astronomisch, aber mit ~30% pro Kern nicht zu verachten, nimmt man gerne mit.
AMDs 8-Kerner besteht aus 4 Modulen, jedes Modul ist auch sehr fett, aber 2 Threads haben dort nen eigenen "Mini"-Core samt L1-Cache. Nachteil: Ein einzelner Thread hat nicht alle Rechenunits zur Verfügung, an den Nachbarcore im selben Modul kommt er nicht ran. Vorteil: Der Speedup eines 2. Threads in nem Modul ist deutlich besser, mind. 60% aufwärts.
Die FPU läuft so wie bei Intel, aber die ist bei VMs eher nebensächlich.
Weitere Unterschiede gibts dann noch beim Cachedesign, AMD setzt auf viel L2+L3, der insgesamt etwas langsamer läuft, Intel auf weniger, dafür sind sie schneller. Als Vergleich würde ich da mal nen Marathonläufer und nen 100m Sprinter hernehmen. Dem AMD sollte unter Vollast dank der größeren Caches die Puste nicht so schnell ausgehen, dafür ist er bei ein paar wenigen Threads halt langsamer als der Intel. Aber das ist ne pure Einschätzung, ohne Garantie auf Richtigkeit.
Insgesamt tendier ich zu Intel, denn bei Haswell wurde der Kern noch fetter. Eventuell ist das mit ein Grund, weshalb das OC noch schlechter als bei Ivy ausfällt, denn große Kerne haben wg. der Designkomplexität Schwierigkeiten auf Takt zu kommen. AMD dagegen hat auch ne 5 GHz Chipversion draußen, nur bringt das einem auch nichts, bei 220W TDP ... da wäre ein Shrink höchste Zeit.
Aber zurück zum Haswell, wie besagt, der einzelne Kern wurde noch komplexer, d.h. ein 2. Thread sollte noch etwas mehr Power haben. Zusammen mit dem geringeren Stromverbrauch und der höheren Single-Thread-Leistung sollte man da gut zurecht kommen. So anspruchsvoll scheinen Deine VMs ja auch nicht zu sein, wenn das System oft idelt.
Weiterer Nebeneffekt, von dem ich nicht weiss, obs wichtig ist, den man aber beachten sollte: Die VM-Befehlssatzerweiterungen sind bei Intel und AMD unterschiedlich. Da kanns sein, dass Du beim migrieren der alten VMs Problemchen haben könntest. Aja und da fällt mir noch was ein, der Xeon unterstützt da ein Feature mehr als der 4770k, VT-d oder was das war. War glaub ich für IO-Virtualisierung. Mach Dich mal schlau, ob Du das brauchen könntest.
Falls das mit dem Xeon OC um +400 MHz noch klappt, würde ich nen Xeon nehmen,wie besagt kommt man mit den Haswells nicht so hoch wie früher, für ein Produktivsystem würde ich deshalb nicht bis an die Grenze übertakten, 3,7 Ghz wären mMn ein guter Kompromiss (wenns denn nun ginge).