[Sammelthread] NostalgieDeLuxx Bastelthread

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@xXx-Eagleone-xXx ich meins nur gut. Ab neu oder nicht, schau da bitte Mal nach. Gibt 2-3 große die solltest du kurz checken
Mache ich auf jeden fall, ich werde die warscheinlich sowieso proforma austauschen, wenn ich schon einmal dran bin. bei den Boards Cappe ich auch JEDEN Cap bis runter zum 10uF, wenn ich einmal dran bin, dann auch richtig :d Ich werde das NT übermorgen zerelgen und alles prüfen. =)
 
Hallo zusammen,

wie schon drüben im Retro-PC-Thread erwähnt, sollte ich meinem Asus P4P800-E sowie meiner Gainward 7800GS+ wohl mal neue Kondensatoren gönnen. Beide haben u.a. diese anfälligen/fehlerhaften United Chemi-Con KZG.

Aufm Mobo sinds 2 (das Board ist ja gepflastert damit...), die gewölbt sind, und bei dem am 4-Pin-12V-Anschluß ist scheints auch schon ein klein bisschen Elektrolyt ausgetreten. Im Betrieb ist allerdings (noch?) nichts zu bemerken, aber wie ich nun gelernt hab, muß das ja nichts heißen, und auch optisch unauffällige können morgen versagen. Also tabula-rasa...

Auf der GraKa scheins bisher nur einer von vieren dieser Sorte zu sein, der sich leicht wölbt. Die anderen 3 liegen allerdings auch komplett unterm Lüfter, den ich seit der Reinigung nach dem Kauf nicht mehr demontiert habe. Aber so oder so, wenn man da rangeht, macht man auch hier natürlich zumindest diese 4 neu.

Optisch komplett unauffällig ist mein Sockel 370 Board ASUS TUSL2-C. Das scheint noch aus der Zeit vor den Schrott-Kondensatoren zu stammen. Gibt es hier Erfahrungen, ob diese Kondensatoren prophylaktisch erneuert gehören?

Nun die grundsätzliche Frage - Wie geh ichs sinnvoll an? Ich bin zwar feinmotorisch recht geschickt, habe aber nicht wirklich Löterfahrung. An Equipment ist eine "Regelbare Lötstation" vom Aldi (Parkside) mit 48W Nennleistung, Temperaturbereich 100-500°C, vorhanden, die ich mal mit Blick auf die alte Hardware mitgenommen hab. Dabei sind 2 Spulen "Elektronik-Lot" á 10g mit 1,5 bzw. 1,0mm Stärke.

Würdet ihr mir eher raten, passende Kondensatoren zu identifizieren und die anhand ein paar Youtube-Videos und Tips selbst anzulöten, oder die schönen alten Sachen einem Profi zu geben? Ich tendiere ja eher zu letzterem, will aber auch nichts delegieren wenn mans mit etwas Geschick und Anleitung problemlos selbst machen kann...

Besten Dank schon mal, Björn.
 
@MisterBJ abhängig von deiner löterfahrung musst du selbst wissen oder beurteilen was du kannst. Da wird dir niemand etwas vorschreiben. Die relevanten Austauschkondensatoren werden dir hier mit Sicherheit genannt. Gainward 7800gs+ kenn ich gut. Ziemlich flotte karte. Definitiv Erhaltenswert. Da würde ich empfehlen erst an anderen karten etwas zu üben. Dein Einsatz soll ja auch von Erfolg gekrönt werden. Viel schneller als die gainward 7800gs+ wird's im grünen Lager auf AGP definitiv nicht :)
 
@MisterBJ

Awa! Wag dich ran! Wenn du wüsstest, wie ich hier löte und trotzdem läuft alles... Hol dir Ausrüstung, die du immer mal brauchst, Entlötlitze, Fließfett und eine Absaugpumpe, sieh dir ein Video an, wie du die Lötspitze lange erhälst und pflegst und wie du auf einer Platine lötest. Bebeinte Bauteile sind kein Hexenwerk und wenn du von dir schon sagst, dass du feinmotorisch bist, dann packst du das locker!

(PS: wenn du wissen willst wie ich löte: auf dem Wohnzimmerboden (Joka Vinyl Breitdiele Eiche), auf einem runden Schneidbrett, das ich meiner Frau geklaut habe, mit einem nichtregelbaren Lötkolben von Conrad für damals 19€ - ersatzweise mit Gaslötkolben von Würth, einem Küchenschwamm und beginnendem Tremor... Der Boden ist mir heilig, aber noch sieht er gut aus!)
 
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"Regelbare Lötstation" vom Aldi (Parkside) mit 48W Nennleistung
Regelbar ist schonmal gut, aber 48W klingen reichlich wenig, auch wenn eine zu dünne Spitze zum Einsatz kommt. Ich habe zwar "nur" einen 60W-Lötkolben, aber es gibt so manche Hardware, die zieht mir regelrecht die Wärme aus meinem Lötkolben, trotz großer Meißelspitze. Manchmal brauche ich quasi 2 Lötkolben, um das Lötauge frei zu bekommen.

Da würde ich empfehlen erst an anderen karten etwas zu üben.
Der Empfehlung schliesse ich mich an. Übe erstmal an billiger, ersetzbarer Hardware, ob du Kondensatoren, konkret im SpaWa-Bereich aus- und wieder eingelötet bekommst, am besten so, dass es aussieht, als wäre das original so gewesen.

Ich kann da leider ein Lied drüber singen, was ich mir alles zugetraut hatte und es dann doch so versaut hatte, dass ich es am liebsten gar nicht erst angefasst hätte. Darunter war ein Asus-Board, was heute nicht mehr ohne weiteres ersetzbar ist.

Verbinde er sich...
Er soll den Heizkörper heiraten? :hmm:
 
Das scheint noch aus der Zeit vor den Schrott-Kondensatoren zu stammen. Gibt es hier Erfahrungen, ob diese Kondensatoren prophylaktisch erneuert gehören?

Aus der Zeit "vor" und "danach" ist relativ, wir reden hier dennoch von 20 Jahre alten Caps, die egal ob genutzt oder nicht, fortwährend altern. Dazu kommt, dass auch vor dem großen Flächenbrand gewisse Marken eher hochwertige Caps gebaut haben und manche halt einfach minderwertiger waren / gewisse Serien bekannt waren für Probleme. Ich persönlich tausche bei Hardware, die langfristig verwendet werden soll, mindestens alle kritischen Kandidaten, also alle Ultra-Low- und Low-ESR Caps. Meine Prall gefüllte Kiste mit den Caps-of-Shame zeichnet ein eindrucksvolles Bild davon, wie viele optisch scheinbar intakte Caps hinterher dann aber im Tester doch schon außerhalb der Specs lagen oder tot waren. Von den offensichtlichen Zeitbomben wie KZG, HM, SZ, RLX usw. brauchen wir gar nicht erst reden.

Hängst du dran, mach sie neu, wenigstens die wichtigsten, bevor du dir langsam die Hardware grillst. Die Kosten für einen ReCap Satz belaufen sich pro Board auf etwa 20-50€, wobei die 50€ eher für Boards mit massig Caps gelten, wie z.B. ein komplett gemachtes DFI Ultra-D / SLI-DR oder dergleichen.

. An Equipment ist eine "Regelbare Lötstation" vom Aldi (Parkside) mit 48W Nennleistung, Temperaturbereich 100-500°C, vorhanden, die ich mal mit Blick auf die alte Hardware mitgenommen hab. Dabei sind 2 Spulen "Elektronik-Lot" á 10g mit 1,5 bzw. 1,0mm Stärke.

Wichtig ist viel Masse in der Spitze und auf keinen Fall mit 500°C drauf herum braten, denn wenn du mit hohen Temperaturen dran gehst hilft das i.d.R. nicht, sondern du brutzelst dir nur die Lötaugen weg und dann fängt das Problem erst richtig an. Bei manchen Boards ist auch Vorwärmen absolut notwendig, weil da so viel Masse in der Platine ist, dass es dir die Hitze so weg nuckelt. Du musst da wirklich üben und ein Gefühl für bekommen. Man kann auch mit 48W löten, wenn man etwas geübt ist und viel Hitze über die Spitze bekommt. Ich löte mit massiver Spitze i.d.R. mit ca. 325°C – 350°C, das reicht völlig aus.

und die anhand ein paar Youtube-Videos und Tips selbst anzulöten

Puh, da muss man aber aufpassen :d Hier hatte letztens jemand ein YouTube Video gezeigt, wo ein ABIT BP6 gerecapped wurde und obwohl das mit als "Hilfestellung" für andere gemeint war, war das maximal ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Da passte gar nichts, weder die ersetzten Caps, noch war da irgendwas schön dran gelötet. Es kommt auch immer etwas darauf an, wie perfekt man es am Ende machen will. Es gibt z.B. viele, die stecken die Caps durch, löten sie fest und knipsen dann die Beinchen ab. Bin ich persönlich absolut kein Fan von, denn a) sehen die Lötstellen danach nicht mehr so sauber aus und b) heißt es eigentlich, dass die Lötstelle immer freizuhalten ist von Krafteinwirkungen um die Lötstelle und die Lötpads/Augen nicht mechanisch zu belasten. Also kürze ich die Beinchen vorher auf die passende Länge und spare mir beide Probleme. Wie gesagt, das kommt aber halt immer drauf an, wie penibel man sein möchte und welchen Anspruch man da zu Grunde legt.

Im Idealfall sieht man hinterher gar nicht, dass etwas am Board gemacht wurde. Da spielt aber auch das Lötzinn mit rein, tlw. alleine schon von der Optik. Wenn du z.B. eine alte Platine hast, wo die Lötpunkte auf der Rückseite richtig funkeln und blitzen, kommst du, wenn du die originale Optik erhalten willst, an Bleilot nicht vorbei, denn modernes bleifreies Lot wirkt immer etwas matter, aber das sind dann eher die Feinheiten. Wichtig ist, dass du erstmal übst an Hardware, die übrig ist und wo es nicht weh tut.

Denn eines kann ich dir sagen, die ASUS P4*800 Bretter saugen dir im VRM Bereich die Hitze nur so weg, weil sie darauf ausgelegt sind, die Hitze der Spannungswandler möglichst schnell wegzuleiten und das gilt dann auch für die Hitze, die du mit dem Lötkolben einbringst. Allgemein ist das ein "Problem" in VRM Bereichen von Platinen ab Sockel A / 478 und aufwärts, denn ab diesem Zeitpunkt musste immer mehr Hitze abgeführt werden. Hast du einen schwachen Kolben und keine dicken Spitzen, wird das richtig schwer und spätestens dann musst du definitiv darüber nachdenken die Platine vorzuwärmen, d.h. wenn du keine regelbare Heissluft hast oder einen PCB Preheater, dann nimmst du dir z.B. einen Fön oder ein Heizlüfter und sorgst dafür, dass da in die großen Masseflächen schonmal etwas Wärme rein kommt, natürlich nicht zu viel, du musst das ja auch noch alles anfassen können, aber eine gewisse Grundwärme halt, dass nicht sofort der Kolben kaltgezogen wird.

Außerdem halten die ASUS Bretter, genau wie ASRock und Leadtek eine kleine Falle bereit, die man als Anfänger kennen sollte: Die Markierung der Capflächen ist auf den Platinen getauscht, bzw. wie bei Tantals gekennzeichnet. Während du bei allen anderen Herstellern immer die Markierung der Caps ausrichtest auf den gefüllten Halbkreis der Capmarkierung auf dem Board, ist es bei ASUS und eben genannten genau anders herum und die Cap Markierung kommt auf die nicht ausgefüllte Markierung:

Bildschirmfoto 2022-12-28 um 09.32.18.png

(Beispiel P4C800-E Recap)

Hier siehst du was ich meine. Die Markierung der Caps zeigt eben nicht auf die weiß ausgefüllte Fläche, wie du sie unter dem Cap auf dem Board sehen kannst, sondern auf die leere Fläche, wohingegen nahezu alle anderen Hersteller:

Bildschirmfoto 2022-12-28 um 09.33.23.png

Immer die Darstellung verwenden, dass die Markierung des Caps auf die ausgefüllte Fläche ausgerichtet wird.

Achtest du da bei ASUS und den anderen genannten nicht drauf, hast du beim Einschalten Feuerwerk :fresse:

Ich empfehle daher gerade anfangs immer, solange die Erfahrung noch nicht da ist, auf jeden Fall vom Vorher-Zustand immer ein Bild zu machen, damit man sich im Lötprozess nochmal vergewissern kann, wie die Caps alle standen und wo die Markierung der Caps war um sicher gehen zu können, dass die neuen auch alle genau so stehen wie es vorher war. Irgendwann machst du das dann automatisch richtig, aber gerade ASUS Platinen sind auf Grund der Verbreitung und dieser Besonderheit immer eine kleine Falle für erste Versuche :d


Vor allem aber gilt, wenn du dir bei irgendwas unsicher bist, stelle deine Frage einfach hier im Bastelthread, da wird dir garantiert geholfen. Lieber ein Mal mehr fragen als Hardware zu killen ;) Hier in dem Thread gibt es jede Menge sehr hilfsbereite Leute :bigok:
 
Außerdem halten die ASUS Bretter, genau wie ASRock und Leadtek eine kleine Falle bereit, die man als Anfänger kennen sollte: Die Markierung der Capflächen ist auf den Platinen getauscht, bzw. wie bei Tantals gekennzeichnet. Während du bei allen anderen Herstellern immer die Markierung der Caps ausrichtest auf den gefüllten Halbkreis der Capmarkierung auf dem Board, ist es bei ASUS und eben genannten genau anders herum und die Cap Markierung kommt auf die nicht ausgefüllte Markierung:

Anhang anzeigen 833329
Ja da hatte nen Kumpel auch schon mal blöd aus der Wäsche geschaut, als er die runter nahm und die neuen Solids setzen wollte. Er hat glaube 20x geschaut, obs nun richtig ist. :LOL:

Gab es so etwas nicht sogar mit nem neueren ASUS Z690 wo es gebrannt hatte, weil da wer die Dinger verkehrt herum drauf gesetzt hat?
 
Danke schon mal für die Tips, vor allem bzgl. der Fallen bei Asus.
D.h. mit meinen, ich sag mal gehobenen, Ansprüchen ans Ergebnis wird das doch ne größere Aktion.

Ich würde nun also so ne „Landkarte“ mit den original verbauten Caps erstellen, und dann könnt ihr mir sagen was diese ersetzen sollte?
 
Ich würde nun also so ne „Landkarte“ mit den original verbauten Caps erstellen, und dann könnt ihr mir sagen was diese ersetzen sollte?

Jep. Hersteller, Serie, Kapazität, Spannung, Durchmesser und Höhe bitte angeben, denn von manchen Serien gibt es mehrere Varianten mit unterschiedlichen Specs, z.B. 8x11,5 / 8x15 / 10x16 alles für eine Kapazität und Spannung ;)
 
Der obige Text mit der Polarität beim Bestücken auf den Asus, ASRock und Leadtek ist sehr interessant, den habe ich mal in den Startbeitrag mit aufgenommen.
 
Man kann das Problem mit der Polarität umgehen, wenn die neuen Caps die Markierung einfach an gleicher Stelle wie die alten haben und man den Druck auf dem Board ignoriert. Mache ich immer so
 
Das Problem mit der Polarität entsteht, weil man kein vorher Foto, daneben legt. Denn dann würde einem das auffallen. Ich kontrolliere nachdem löten noch Mal alle caps. Noch schwieriger wird's wenn man die Caps so umbaut wie ich. Da empfiehlt es sich immer neue zu nehmen:)
 
sonst stresst das die Lötverbindung.
Ich hatte deswegen schonmal nachgefragt, aber keine konkrete Antwort erhalten. Gibt es zufällig Nachforschungen darüber, wie die Lötverbindungen gestresst werden? Ich hatte mal ein Lötfachbuch gesehen, wo nach dem Löten die Lötaugen per Mikroskop ausgewertet wurden - gibts das hierzu zufällig auch?

Andererseits habe ich mal den "Selbstversuch" unternommen. Sprich einen Drahtrest von einem Kondensator zwischen die Finger genommen und mit dem Elektronikseitenschneider durchschnitten. Gemerkt habe ich nichts, vielleicht habe ich auch zu dicke Hornhaut.

Erst als ich ein Stück 2,5² Kupferdraht genommen hatte, habe ich was bemerkt, aber nur auf der einen Seite, die idR von der Platine wegzeigt. Demnach wirken die Kräfte auf den Draht beim Schneiden nur in eine Richtung - von der Platine weg.
 
Ich hatte deswegen schonmal nachgefragt, aber keine konkrete Antwort erhalten. Gibt es zufällig Nachforschungen darüber, wie die Lötverbindungen gestresst werden?

Gute Frage. Ich denke schon, dass es da was geben wird. Ein Bekannter von mir arbeitet in der Fertigung bei einem Hersteller für Steuerungsgruppen für Industrie-Elektroantriebe und die ganzen Kleinst-Sonderserien werden dort handbestückt und gelötet. Bei denen ist es jedenfalls verboten eine fertige Lötstelle in welcher Form auch immer mechanisch zu belasten. Das nachträgliche Abknipsen von Beinchen von Bauteilen ist ein NoGo und führt in der Qualitätskontrolle zur sofortigen Beanstandung. Angeblich ist das in der seriösen Fertigungsindustrie meist Gesetz, dass Lötstellen zu jeder Zeit kraftfrei zu halten sind. Auch der Einsatz von facettierten ESD Schneidern, die den Draht angeblich nur gezielt in eine Richtung belasten (von der Lötstelle weg) ist nicht zulässig, da alleine der Ansatz des Schneiders am Bauteilbeinchen mit beginnender Krafteinwirkung die Lötstelle mechanisch belasten kann. Ich persönlich habe da jetzt noch keine wissenschaftlichen Abhandlungen zu gelesen, aber wenn da in der Industrie so penibel drauf geachtet wird, muss ja irgendwas dran sein an der Sache. Vielleicht hat @CryptonNite da ja noch etwas tiefere Infos zu.

Schon, aber wenn der "Standard" genau andersrum ist, ist das schon schwer dämlich.

Ja, das ist genau das "Problem". Mit entsprechender Erfahrung erkennt man das natürlich sofort, aber gerade bei Anfängern ist das Gefahrenpotential an dieser Stelle enorm. Gerade bei Anfragen zu ASUS Boards weise ich da immer wieder explizit drauf hin, weil ich schon ganz oft komplett falsch bestückte Boards gesehen habe. Manche zum Glück noch bevor etwas passiert ist, bei anderen kam jede Hilfe zu spät. Die meisten orientieren sich einfach blind an den Markierungen und bringen beide gefüllten Bereiche übereinander.

Daher ist das was @Stangelator sagte immer auch direkt der nächste Tipp – vorher Foto machen und anschließend alles nochmal vergleichen und kontrollieren. Selbst, wenn man um die Besonderheit weiß, ist es nie verkehrt alles nochmal zu prüfen, bevor Strom drauf kommt, ob wirklich alle wieder richtig herum sitzen, denn gerade in engen / dicht bestückten Stellen liegt viel Fehlerpotential. Falsch geschaut, Board hin und her gedreht, Cap vielleicht aus Versehen zwischen den Fingern gedreht bei der Bestückung und ehe man sich versieht ist der Cap falsch herum drin und wegen der Baudichte kann man die Markierungen auf der Platine nicht mehr sehen, sodass eine Sichtkontrolle auf diese Weise schwer möglich ist. Hier hilft dann ein Foto enorm um die Ausrichtung der Markierungen sehen zu können.

Auch wenn es für Profis unnötig erscheint, denke ich schon, dass Anfängern solche Tipps helfen dürften, die "Lehrgeld-Erfahrungen" zu minimieren und das Frustlevel niedrig zu halten ;)
 
Sieht man die Polarität auch an normalen Kondensatoren ? Die haben ja keine farblichen Bereiche. Bei den Polymerkondensatoren sind ja oben die Felder farblich abgestuft.
 
Aha, ok, vielen Dank.
Ich habe zwar diese Markierungen immer wieder gesehen, konnte damit aber nichts anfangen ;)
 
Schon, aber wenn der "Standard" genau andersrum ist, ist das schon schwer dämlich. Zumal die Caps dann auch auf der "falschen" Seite markiert sind...
Einen "Standard" gibt es so in der Art nicht. Rein vom Aufwand macht das keinen Unterschied. Man schaut sich einen Elko an, sieht, daß die Anode auf der Leiterplatte markiert ist und weiß dann einfach, wie sie gepolt werden müssen.
Nur, weil viele die Kathode markieren, heißt das nicht, daß man nicht auch die Anode markieren kann. Dann ist halt die Kathode der Pol ohne Markierung und schon passt es wieder.
Ist so nen bisschen wie Linksverkehr. Nur, weil in den meisten Ländern rechts gefahren wird, heißt das nicht, daß man nicht auch links fahren kann, so wie es einige Länder auch machen.
Aber ja, gerade für Anfänger ist das eine fiese Stolperfalle. Dafür hat man dann tolle Effekte :d

Zum Thema Kürzen der Drähte:
Es geht eher darum, daß man beim Schneiden nicht ruhig schneidet, sondern immer hin- und herwackelt (außer mit 5 Promille vielleicht, aber da muss man erstmal den Draht treffen :d ). Das ist menschlich und genau das birgt die Gefahr, daß die Lötstelle bricht oder schlecht wird (Übergangswiderstände). Je nach Schneidewerkzeug ist die Gefahr größer oder kleiner. Da man dieses Problem umgehen kann, indem man eben vorher kürzt, sollte man das auch so machen.
Aber na ja, es gibt auch Leute, die im Wollpullover CMOS-Schaltkreise löten und sich dann wundern, warum der Schaltkreis verreckt ist.

Übrigens gibt es auch ungepolte Kondensatoren mit einer markierten Seite. Das hat dann aber eher etwas mit Abschirmung zu tun. Die markierte Seite stellt die Außenwicklung des Kondensators dar und die sollte an Masse liegen. Bei HF ist es übrigens auch egal, ob man das Minus- oder das Pluspol als Masse definiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur, weil viele die Kathode markieren, heißt das nicht, daß man nicht auch die Anode markieren kann.
Klar. Nur wenn man an Polys und Elkos als Industrie"standard" schon den Minuspol fett markiert, warum kommt Asus dann auf die gloreiche Idee das andersrum zu machen?! Das ist doch total bekloppt ;)
 
Elko und Poly wird einheitlich die Kathode markiert. Bei Tantal wiederum die Anode. Abweichungen sind mir in meiner Praxis noch nicht untergekommen.

Edith: OK, nicht den Ausgangspost gesichtet. Auf der Platine kann beides aufgedruckt sein, da kommt es auf den Bestücker an die Komponenten richtigrum zu setzen. :d
 
  • Danke
Reaktionen: Tzk
Es geht eher darum, daß man beim Schneiden nicht ruhig schneidet,

Na dann kann ich ja beruhigt sein. :p
Also in dem Moment, wo die Schneidbacken sich aufeinander zu bewegen liegt eh lein Kraftschluss am Draht an. Aber danach geht es eigentlich recht schnell und der Draht ist durch. Also zumindestens mache ich es nicht so wie bei Kabelbindern, wo man noch etwas dran "festzurrt", ehe man durchschneidet.

Und ich tu mich leichter, wenn der Draht noch lang ist, weil man so mehrere Kondensatoren aufeinmal einlöten kann, ohne dass die rausfallen und man jeden einzelnen noch festhalten muss.

Es wäre tatsächlich mal interessant, obs eine mikroskopische Auswertung des Lötaugenquerschnitts gäbe, das das Problem veranschaulicht.

Elko und Poly wird einheitlich die Kathode markiert. Bei Tantal wiederum die Anode.

Elkos haben in der Markierung oft ein "Minus", bei den Tantal-Dingern kann man manchmal noch ein "Plus" erkennen. Daran hatte ich mich orientiert. Bei den Polys wars dann tatsächlich ungewohnt, weil da kein konkretes Polungszeichen erkennbar ist. Aber man solls ja auch noch an der Drahtlänge erkennen können. Bei Leuchtdioden habe ich mich tatsächlich am inneren Aussehen statt an der Drahtlänge oder der Markierung am Gehäuse orientiert
 
Ich löse das Problem mit den Beinchen einfach so, dass ich die Elkos einlöte, dann abkneife und anschließend jede Lötstelle nochmals füssig mache. Damit habe ich zwar mehr Arbeit, aber das Beste aus beiden Welten (Elko fällt nicht raus und kein Stress auf der Lötstelle).
 
Das mache ich auch so, wenn sich jemand wegen Schnitten in der Lötstelle ins Höschen macht - Problem: Dann kann der nächste kommen und aufs Lötdatenblatt zeigen, wo drinnen steht, dass man nur 1x mit diesem und jenen Temperaturprofil löten darf, sonst alles schlecht und kaputt und außerhalb Spezifikation.

Grundsätzlich schneide ich aber die Beinchen hinterher, denn wenn man ordentlich (also nicht "ordentlich") lötet und verzinnt, muss man im Endeffekt nur das Beinchen und nicht noch 2-3mm Lötzinnbatzen abzwicken. Richtig ins Material rein zu schneiden würde ich tatsächlich vermeiden, gerade bei bleifreiem Zinn.
 
dass man nur 1x mit diesem und jenen Temperaturprofil löten darf, sonst alles schlecht und kaputt
Genau das wurde in dem "Löthandbuch" behandelt, welches ich nur kurz erwähnt hatte. Da wurden schlechte sowie gute Beispiele unters Mikroskop genommen, teilweise nach mehrmaligen Löten. Es ist also kein Problem durch mehrmalig gut löten.
 
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