Ich hab auf der Providerseite gearbeitet und kenne auch die Realität hinter einem Flatrate Angebot. Und es gibt eben Leute, die "All inclusive" Leistungen missbräuchlich nutzen, und das find ich einfach daneben. Genauso wie Menschen, die zu einem All you can eat Buffet gehen, sich den Teller VOLL machen, und dann die Hälfte wegschmeissen, um sich den Teller dann wieder VOLL zu machen. Argument: "Dafür habe ich ja bezahlt! Und was ich weggeschmissen hatte war nicht mehr warm!". Analog dazu gibts die Dauerleecher, die sich alles Mögliche an Filmen und Musik runterladen, und dann einige Sachen auch einfach wieder löschen, weil die Filme dann nicht mehr aktuell sind, oder eben doch nicht so interessant sind. Pure gelebte Verschwendung. Der Leidtragende ist dann immer der ehrliche Kunde, der die Mischkalkulation tragen muss, und dadurch ggf. mehr zahlen muss als möglich wäre, wenn man die Intensivkunden "rausrechnet".
Und meine Form zu bemängeln finde ich lustig. Hier wird teilweise ein Blödsinn verzapft, da stellen sich einem die Haare zu berge. Es werden auch Fakten einfach nicht beachtet (hat hier wirklich einer die Stellungnahme der Telekom WIRKLICH gelesen?). Und wie mans in den Wald hineinruft...
Wie ich es einen Beitrag höher schon erwähnt hatte:
Das Nutzungsverhalten hat sich zu früher geändert (ich würde sogar sagen "radikal verändert"), und entsprechend müssen sich Unternehmen dem auch anpassen, das ist ein ganz normaler Akt. Während früher das mögliche Datenvolumen abzusehen war (6Mbit/s max, 24/7) ist es heute mit 100MBit/s ein vielfaches und gleitet in die Unkalkulierbarkeit ab. Entsprechend der verfügbaren Bandbreite wachsen auch die Dienste mit. Komplexe Onlinespiele, Cloud, Online Backup, FullHD Videostreams,... tolle Möglichkeiten! Aber die Nutzerschicht spaltet sich so in Wenignutzer (<1GB/Monat), Normalnutzer (50-200GB) und Intensivnutzer (>1TB). Irgendwann muss man als Provider dann die Notbremse ziehen.
Ein Blick in die Vergangenheit würde helfen, als man noch zeitbasiert analog oder mit ISDN ins Netz gegangen ist! Da gab es auch Flatrateanbieter, die Zugänge mit 24/7 angeboten haben. Das haben die Leute dann auch ausgenutzt und waren eingewählt, auch wenn es nicht nötig war. Resultat: Der Provider musste die Zeit ja TROTZDEM an die Telekom zahlen, die Mischkalkulation funktionierte nicht mehr => Insolvenz.
Dass andere Provider "nachziehen" werden, ist absolut abzusehen. Kein Unternehmen hat was zu verschenken und muss die gelieferte Leistung ja auch entweder selber bezahlen, oder selber zur Verfügung stellen (also investieren). Sehr viele Provider haben in den Verträgen ja auch schon entsprechende Drosseln in ihren Verträgen drinstehen. Aber es ist meist soviel, dass die gerade mal bei einem Bruchteil der Nutzer greift - wenn sie überhaupt angewendet wird.