Ich sehe es schon kommen, wenn meine Kids erwachsen sind werden die mich auslachen und sagen: Was waren schon 5Ghz.
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Wie alt sind denn Deine Kids? Also wenn nicht in den nächsten Jahren Fertigungstechnisch oder von mir aus auch Architekturtechnisch ein Wunder geschieht werden wir wohl in 10 Jahren auch nicht sehr viel weiter sein. In den 90ern hat sich der Takt bei CPUs etwa 1-2 jährlich verdoppelt, zumindest ab ca. Mitte der 90er bis etwa Anfang/Mitte der 00er. Klar daß die selbe CPU mit doppelten Takt ca. doppelt so schnell ist (Speicher, Busanbingung, Cache und Latenzen etc. mal außer Acht gelassen). Soetwas spielt es halt heute nicht mehr.
Vergleiche - bereits Ende 2002/Anfang 2003 waren wir bei 3GHz und mehr. Bis Ende 2004 dann bei fast 4GHz Serie(!). Gut - das waren noch Single Core Pentium 4 CPUs und seit dem sind mehr Kerne dazu gekommen und die IPC gestiegen, aber wie gesagt rein auf den Takt würde ich da jetzt nicht allzuviel vertrauen daß dieser großartig steigt. Die Core2 Serie nach der Netburst Pentium 4 Serie hatte mehr Kerne und eine bessere IPC, die Taktraten waren aber vorerst niedriger. Erst Ende der 00er mit den schnellsten Core2 Modellen bzw. dann schön langsam mit den Core i Modellen war man wieder mit deutlich über 3GHz unterwegs.
Also wo sind wir in 10 Jahren? Vielleicht 6, 7 oder gar 8GHz? Im Boost auf wenigen Kernen? Eventuell möglich. Lacht man dann deswegen über 5GHz? Denke eher nicht. Vielleicht haben wir dann anstatt 8 oder 10 Kernen schon alle 64 ... denke ich aber auch eher nicht. Ich glaube Ihr überschätzt den technischen Fortschritt.
Normalerweise erkauft man sich die bessere IPC mit einer höheren Transistorzahl. ...
Nein eigentlich nicht. Wie Du selbst später schreibst braucht man mehr Transistoren für mehr Kerne, mehr Cache, erweiterte Befehlssätze, breitere Anbindungen (Speicher, Bussystem) oder Sonstiges was in die CPU verlagert wird (Chipsatzfunktionen sowie Grafikeinheit - Stichwort SoC). Das Thema IPC ist halt auch eher eine sehr vage Angabe. Was für Befehle sind das? Was für Befehlserweiterungen werden genutzt, etc.
Aber nur mal als Beispiel - Architekturunterschied wo die Transistormenge nicht greift z.B. Pentium 4 Prescott (90nm Fertigung, 1MB 2nd Level Cache, Release 2004) = 125 Millionen Transistoren. VS Pentium-M Banias (130nm Fertigung, 1MB 2nd Level Cache, Release 2003) = 77 Millionen Transistoren.
Der Pentium-M hatt aber die deutlich besserer IPC.
Rocket Lake hätte man schon entwickeln müssen, als klar war, dass die 10nm Fertigung massive Probleme hat. Als Fall-Back. Das war mMn ein großer strategischer Fehler, der unabhängig von den Foundry-Problemen begangen wurde.
Und heute muss Intel def zweigleisig entwickeln, einmal fürs eigene Haus, einmal mit TSMC zusammen.
Intel hat darauf reagiert indem man eine neue Architektur nicht mehr an eine Fertigung bindet. Deswegen ist überhaupt ein Backport von Rocket Lake auf 14nm möglich. Vielleicht hat man das etwas spät gemacht, das wissen wir alle nicht. Aber wir wissen daß zwischen dem Beginn der Entwickung einer neuen Archektur und dem Release auf den Markt doch einige Zeit vergeht. Und wer weiß, vielleicht sind sie nun auch flexibler was es anbelangt auf eine komplett andere Fertigung als Ihre eigene umzusteigen, Stichwort TSMC oder Samsung. Ist halt immer die Frage wie gut die Architektur mit der anderen Fertigung harminiert, performt und wie es um die Effizienz steht.
@Topic
Also ich bin gespannt wie es weiter geht bei Intel. Über kurz oder lang müssen sie wohl etwas unternehmen. Aktuell können sie in Teilbereichen gut mit AMD mithalten, in einigen Bereichen haben Sie (trotz "veralteter" Fertigung) die Nase vorn, in anderen liegen sie zurück (Kernanzahl, Features wie PCI-E 4.0 etc.). Aufgrund der Marktdominanz passen natürlich auch noch die Absatzzahlen. Das ändert sich eher sehr träge.
Die letzten Meldungen daß nun 7nm bei Intel auch nach hinten verschoben wird sind aber schlechte News. Falls sich das ähnlich entwickelt wie bei 10nm dann muß sich Intel wirklich etwas einfallen lassen. Externe Fertiger wären eine Möglichkeit.