Nachdem Intel Anfang der Woche einen Hardware-Fehler in allen Chipsätzen für die neue Prozessorgeneration "Sandy Bridge" eingeräumt hat, haben die ersten Hersteller und Händler nun darauf reagiert. Viele haben die Auslieferung von betroffenen Produkten gestoppt.
So hat Asus in einer Mitteilung den Austausch oder die Rücknahme bei Erstattung des Kaufpreises angekündigt und dazu eine Liste von betroffenen Produkten veröffentlicht. Der Hersteller hat zudem alle seine internationalen Hotlines auf einer eigenen Support-Seite zusammengefasst.
Gigabyte hat ebenfalls angekündigt, alle bisher verkauften Sandy-Bridge-Mainboards kostenlos gegen ein gleichwertiges Modell auszutauschen. Der Hersteller rechnet eigenen Angaben zufolge für Ende April 2011 mit der Verfügbarkeit der überarbeiteten Mainboards. Käufern eines betroffenen Produkts wird empfohlen, Kontakt zu dem Händler aufzunehmen, bei dem das Mainboard erworben wurde.
MSI gab bekannt, alle Verkäufe von P67- und H67 Mainboards an den Handel gestoppt zu haben. Eine Austauschaktion wurde noch nicht angekündigt. Man wolle zuerst noch die Modalitäten mit Intel klären, hieß es. Der Hersteller verweist aber auf die übliche Garantie, wonach Mainboards bei einem fehlerhaften Betrieb eingeschickt und getauscht werden können.
Toshiba hat in den USA eine Rückrufaktion gestartet und bittet alle Besitzer eines Rechners mit den Sandy-Bridge-Prozessoren, die Geräte beim Verkäufer gegen eine Erstattung des bezahlten Preises zurückzugeben. Betroffen sind neun Modelle der Serien Satellite, Portege und Qosmio in verschiedenen Ausstattungsvarianten. Über eine entsprechende Aktion in Deutschland liegen noch keine Angaben vor.
Samsung will laut einem Bericht des Wall Street Journal in den USA und Südkorea alle betroffenen und schon verkauften PCs zurücknehmen und den vollen Kaufpreis erstatten. Auf die Bilanzen des Unternehmens werde dies keine Auswirkungen haben, da die gesamten Zahlungen von Intel finanziert werden, so ein Samsung-Sprecher.
Schenker Notebooks hat mitgeteilt, dass die Modelle XMG A501, XMG P501 und XMG P701 betroffen sind. Der Hersteller vergibt ab sofort Reklamationsnummern zur kostenfreien Abholung/Einsendung und zum Tausch der entsprechenden Mainboards. Die fehlerbereinigten Mainboards sollen im April 2011 zur Verfügung stehen.
Weiterhin haben die bekannten Versandhändler Alternate und Mindfactory sämtliche Mainboards mit LGA1155-Sockel aus dem Angebot genommen und den Versand gestoppt. Beide Händler bieten ihren Kunden die Rücknahme oder den Austausch der betroffenen Produkte an. Weitere Informationen finden sich auf den Webseiten von Alternate und Mindfactory.
Intel hat am Montag bekannt gegeben, dass die Serie-6-Chipsätze für die "Sandy-Bridge"-Prozessoren einen Hardware-Fehler aufweisen. Laut Intel handelt es sich um einen Fehler, der die Leistung der SATA-Ports für maximal 3 GBit/s mit der Zeit verschlechtern kann. Der Fehler kann sich beispielsweise darin äußern, dass hohe Fehlerraten bei der SATA-Kommunikation mit den Geräten auftreten oder diese schlichtweg nicht mehr vom SATA-Controller erkannt werden. Die beiden Schnittstellen für SATA 6 GBit/s der neuen Chipsätze sind von dem Problem nicht betroffen.
Die Ursache des Fehlers ist offenbar eine zu hohe Spannung für einen Transistor, der dafür sorgt, dass die SATA-Anschlüsse bei Anfragen schnell zur Verfügung stehen. Dadurch werde der Transistor über die Norm belastet, was zu dem Defekt führen kann. Der Fehler soll laut Intel mit einer Rate von ungefähr fünf Prozent in einem Lebenszeitraum von drei Jahren auftreten.
Intel rechnet damit, dass sich die Kosten für den Austausch bereits verkaufter Systeme auf rund 700 Millionen US-Dollar belaufen. Dazu kommen voraussichtlich weitere 300 Millionen US-Dollar Umsatzausfall wegen der verzögerten Markteinführung der fehlerbereinigten Prod????