Zwar geht die Verlustleistung aktueller CPUs eher wieder zurück, doch weiss jedermann, dass man mit einem größerem Kühlkörper bessere Temperaturen bei einem niedrigeren Geräuschpegel erreichen kann. Durch die bessere Kühlleistung kann man dann seinen Prozessor weiter übertakten und so noch beim CPU-Kauf Geld sparen. Spitzenreiter in der Disziplin waren Thermaltake mit ihrem SonicTower, welcher beim aktiven Betrieb sämtliche Konkurenz hinter sich liess, sowie Scythes Ninja, der passiv alle Kühlrekorde brach. Kurz darauf kam der MineCooler, der dann mit dem SonicTower um die Aktivkühlerkrone kämpfte... und gesiegt hat. Nun bringt Scythe den Infinity raus und will diesen Vorsprung weiter ausbauen und sich endgültig vom Rest der Hersteller absetzen.
Der Lieferumfang:
Der Kühler kommt in einer aufwendig designten Packung daher. In der Packung befinden sich:
-> der Kühler
-> ein 120er Lüfter (bekannt vom Ninja plus)
-> Silikon-Wärmeleitpaste
-> jede Menge Befestigungsmaterial für alle möglichen Sockel
-> Anleitung auf Koreanisch, Englisch, Französisch und Deutsch
Technische Daten:
-> Größe (HxBxT): 125x116x160mm
-> Gewicht: 960g
-> 5 U-Heatpipes
-> 30 Hauptlamellen + 30 Seitenlamellen auf jeder Seite
-> Sockel: 478, LGA775, AM2, 754, 939, 940
-> Lüfter: 120x120x25mm; 1200rpm; 46,5CFM
Bilder:
Die beiden Kontrahenten:
Der Kühler im Detail:
Der Infinity ist tadellos verarbeitet. Keine Lamelle, die wackelt, kein Teil, was klappert und alles glänzt und funkelt. Ein Traum für jeden, der schonmal einen SonicTower besessen hat
Das einzige, was mich persönlich etwas stört ist, dass leichte Kratzer oben auf den letzten Seitenlamellen sind, aber da kommen eh noch mehr drauf
Die Kupferbodenplatte ist poliert und absolut plan, weisst jedoch ein paar Flecken auf, welche vom Kleber des Bodenschutzes kommen, einmal mit nem Stück Küchenrolle drüber und weg sind sie. Die Schrauben oben auf dem Kühler sind auch fest angezogen, sowass da auch nix klappern kann.
Der Kühler bietet Montagevorrichtungen an allen 4 Seiten. Da er aber im Vergleich zum Ninja keine quadratische Draufsicht hat, ist es dienlich, den Lüfter an die lange Seite zu setzen, da sonst nicht der ganze Kühlkörper durchlüftet wird und die Kühlleistung etwas abnehmen könnte. Desweiteren bläst er, wenn der Lüfter an der kurzen Seite ist von Heatpipebündel zu Heatpipebündel. Somit eignet sich der Kühler besonders für DFI nforce4 besitzer, da bei denen Towerkühler generell ins Netzteil geblasen haben (ausser Thermalright HR10). Der Infinity bringt somit auch einen besseren Luftstrom ins Gehäuse und lasst sich seine Abluft gleich von Heckfan rausbefördern. Ein grosses Plus für den Kühler ist auch, dass man einen Lüfter seiner Wahl benutzen darf, wobei der mitgelieferte Scythe-Lüfter schon sehr gut ist. Nur minimale Schleifgeräusche stören den sonst ruhigen Eindruck. Ich würde ihn qualitativ zwischen dem Darkblue und dem Sflex einordnen.
Montage:
Die Montage des Kühlers war wirklich kinderleicht. Das schwerste war das Suchen nach den Schrauben, um das Retentionmodul wieder am Mainboard zu befestigen
Um den Kühler zu befestigen muss man lediglich das Richtige Montageset am Kühler befestigen, den Kühler auf die mit WLP bestrichene CPU setzen und die Klips umlegen. Einfacher gehts glaub ich nichtmehr
. Auch wenn ich eher der Typ bin, der seine Kühler festschraubt, insbesonder solche "schweren" Kühler. Aber solange es hält, hab ich nix gegen solch einfache Montage =)
Durch die Grösse des Infinitys könnte es in engen HTPC Gehäusen zu Komplikationen mit dem Netzteil kommen. Aber ich glaube der Kühler wurde eher für übertaktungsfreudige Silencer gebaut
Testsystem:
Unser Testsystem ist schon auf leisen Betrieb ausgelegt, aber dennoch sind mehr als genug Lüfter verbaut.
Hier eine kurze zusammenfassung des Testsystems:
AMD Opteron 144
DFI LANparty Nforce 4 ultra D
XFX 7800GT
2x 1GB UCCC DDR500
Samsung SpinPoint P80 250GB, 8MB Cache
LianLi PC7SE-B
Tagan Easycon 480W mit Scythe Sflex @ 800rpm
CPUkühler-Lüfter: Revoltec Darkblue @ 5V ||| beim zweiten Test ein Scythe @ 5V
Gehäuselüfter: Aerocool Turbine @ 450rpm ||| beim zweiten Test ein Darkblue @ 650rpm
Durch die niedrige Entlüftung soll gewährleistet sein, dass es nur gute Kühler schaffen, hier wirklich gute Ergebnisse zu erbringen.
Testablauf:
In diesem Test ist nur die CPU-Temperatur von Bedeutung. Deshalb beschränke ich mich nur auf einen ca. 30minütigen Test per prime small FFT.
Es wird einmal passiv bei 2,5GHz mit 1,375V und zweimal aktiv bei 2,5GHz mit 1,375V und 2,7GHz mit 1,55V. Bei letzterem wird sich die Spreu vom Weizen trennen und eine Skalierbarkeit mit der Durchlüftung wird sichtbar werden, denn hier verbraucht der Opteron mehr Strom als ein Dualcoreprozessor. Somit ist auch ein Urteil über die Dualcoretauglichkeit möglich. Deshalb wurd beim letzten Test auch einmal mit 5V und einmal mit 12V Belüftung durch den DarkBlue.
Testkandidaten sind der Scythe Infinity und der Thermaltake SonicTower, also die creme de la creme der Aktiven Luftkülung.
Beim passiven Test des SonicTowers gab es ein Problem. Aufgrund der sehr hohen Erwärmung beim passiven Betrieb ist die Elektronenemittation so hoch, dass die CPU in prime FFT Fehler verursacht. Auch eine Vcore Erhöhung brachte keine Verbesserung. Es wird hier also die höchste erreichte Temperatur nach 3 prime Anläufen gewertet.
Testwerte:
Logfiles siehe Anhang
Screenshots:
http://img237.imageshack.us/img237/623/infinity135vhp3.jpg
http://img237.imageshack.us/img237/5788/infinity155v5vfy5.jpg
http://img237.imageshack.us/img237/6909/infinity155v12vjj6.jpg
http://img237.imageshack.us/img237/6855/sonictower135vpassivho7.jpg
http://img237.imageshack.us/img237/8546/sonictower135ved9.jpg
http://img237.imageshack.us/img237/8100/sonictower155v5vrl8.jpg
http://img237.imageshack.us/img237/7389/sonictower155v12vvp4.jpg
Passive Testwerte vom Infinity werden bei Gelegenheit nachgereicht... die Halteklammern gehn so schwer ab bei laufendem Rechner
Es ist auchnoch zu bemerken, dass die PWM temp etwas angestiegen ist, da jetzt direkt der Lüfter darüber ist. Die Temperaturerhöhung liegt aber zwischen 1-3K und die PWMs bleiben trotzdem immer unter 55°C. Desweiters passt der 60mm lüfter nichtmehr vor den Chipsatz, der läuft jetzt passiv. Aber mit dem Infinity passiv ist kühler als mit dem SonicTower passiv.
Fazit:
Nach einem nochmaligen und sorgfältigen Montieren hat sich der Infinity dann doch aufgerappelt und den SonicTower in Grund und Boden gekühlt
Nicht nur in der Kühlleistung, sondern auch in der Verarbeitung konnte er überzeugen.
Ich vergebe für diesen super CPU-Kühler den goldenen Luxx:
versuche noch nen Luchs im Wald zu finden und zu picsen... ein schier unmögliches vorhaben