So Leute, das war ein sehr kurzer Benchtag.
Ich hab heute mit dem Megahalems angefangen zu benchen. Der sollte ja eeeiiiiiigentlich außer Konkurrenz starten, weil er nur durch Ausbeulen des Deckels ins Sugo passt. Und tatsächlich läuft er außer Konkurrenz, aber leider aus einem ganz anderen Grund. Zu den Details:
Testsystem:
- Sugo 06 geschlossen (ausgebeulter Deckel)
- kein Gehäuselüfter
- DFI MI P55-T36
- Intel Core i7-870 @ BCLK 149
- Megahalems @ Scythe Slipstream (~1500 RPM)
- ATI 4870
- Samsung F (1,5TB)
- Seasonic X-650 (extern)
- Windows 7 RC (build 7100)
- CPU-Z (1.53.1)
- HW-Monitor (1.15.0)
- SpeedFan (4.40)
- Prime95 x64 (25.11 build 2)
Kurz zu den Hintergründen, warum das Testsystem so gestartet wurde:
Der BCLK wurde auf Anraten von DFI so gewählt. Es soll bei einem
i7-870 ein maximaler Takt von
150 gewählt werden, da die Spannungswandler sonst Probleme bereiten. Genauere Infos zur Problematik
gibt es hier bzw.
hier. Ich werde weiter unten auch nochmal gesondert auf die Problematik eingehen. An der CPU waren sämtliche Features wie Speedstep, SMT und Turbo eingeschaltet. Mit diesem Takt (+ Turbo) lässt sich also ein maximaler realer Takt von knapp über
4GHz auf einem Kern erreichen. Bei 4 Kernen sind es dank Turbo dann noch etwas über 3,5GHz. Obwohl ich die VCore im BIOS manuell auf 1,15V gesetzt hatte, ignoriert die CPU das und regelt den Wert nach Bedarf. Das resultiert unter maximaler Prime Belastung bei mir in
~1,17V, kann aber laut HW-Monitor auch schonmal Spitzen bis
1,26V geben. Reproduzieren kann ich den Wert allerdings durch kein Szenario. Möglicherweise ein Auslesefehler von HW-Monitor. Selbst im Idle und Turbo (+4GHz) zeigt CPU-Z (und auch HW-Monitor) nur
~0,85V an. Das System läuft auch nach einer Stunde Prime, sowie 3DMark 06 & 3DMark Vantage (beides mit maximum Settings) stabil. Nochmal zurück zur VCore. Wer die Werte selber bestimmen möchte muss Speedstep und Turbo deaktivieren. Dann hat man allerdings das Problem, dass man mit dem Standard Multi von 22 fahren muss. Eine Erhöhung ist nicht möglich. Weiterhin wird die Spannung im Idle nicht mehr reduziert.
Da ich ja eigentlich noch weitere Tower testen wollte musste der Scythe Slipstream herhalten. Scythe gibt ihn mit maximal 1300 Umdrehungen an, SpeedFan hat aber über 1500 ausgelesen. Warum ausgerechnet der Lüfter? Weil ich sonst nur Noisblocker Multiframes (S2) da hab, welche nicht an der Nordwand von EKL halten würden. Dort werden Lüfter bekanntlich mit so Gumminoppen befestigt, welche ein zweigeteiltes Schraubenloch am Lüfter voraussetzen. Da die Bedingungen für alle Kandidaten gleich sein sollten: Slipstream.
Warum nun kein Gehäuselüfter? Wer sich einen Tower installieren will, muss sich zwangsweise einen neuen Platz fürs Netzteil suchen. Den gibt es nur dort wo sonst der Gehäuselüfter sitzt. Daher flog er raus.
Im Benchbetrieb, habe ich das Seasonic noch außerhalb gehabt, weil daran noch einige Veränderungen nötig sind, bevor ich es im Gehäuse in Betrieb nehmen kann. Ich hätte zwar noch ein Enermax Modu gehabt, welches derzeit aber auch total zerlegt und funktionsuntüchtig ist.
Zum Ablauf:
Das System wird gestartet und es werden nacheinander 3DMark Vantage (Extreme Settings) und 3DMark 06 (1920x1200, 8xAA, 16xAF) ausgeführt um das System etwas zu erwärmen. Dann folgt ein 30 minütiger Prime95 Stresstest (SmallFFTs).
Der erschütternde Ergebnis:
Nach nicht einmal
8 Minuten musste ich den Test abbrechen. Die Spannungswandler (vermutlich an der Unterseite des Boards) wurden in der kurzen Zeit
102°C heiß. Tendenz steigend. Ich musste mich schon überwinden überhaupt solange laufen zu lassen. Alles Wichtige gibts im Screenshot grün unterlegt.
Da vom Tuniq Tower Extreme und von der Nordwand kaum bessere Ergebnisse zu erwarten sind, habe ich mich dazu entschieden keinen weiteren Tower zu testen.
Edit:
Da es einige bestimmt interessieren wird, hier mal ein paar Bilder, wie weit ein i7-Prozessor auf den Kühlern aufliegt. V.l.n.r.: Megahalems, Nordwand, Tuniq
Edit 2:
Ich wollte ja nochmal auf die Spannungswandler-Problematik eingehen. Diese lässt sich relativ einfach erklären. Auf dem Board sitzen mehrere digitale Spannungswandler (PWM), ein paar oben auf und ein paar auf der Unterseite. Verwendet man nun einen Towerkühler, gelangt logischer Weise schon kaum ein Luftzug auf das Board. Das ist aber noch nicht so tragisch. Im gezeigten Screenshot werden die Spannungswandler auf der Oberseite "nur" 65 Grad warm (TMPIN2). Der Chipsatz bringt es immerhin schon auf 67 Grad (TMPIN0). Auf der Unterseite staut sich allerdings die Hitze. Abtransportiert wird sie durch den Towerkühler auch nicht, dafür sitzt der Lüfter einfach viel zu hoch. Abhilfe wird hier nur ein Topblower schaffen, der die Luft entweder aus den Ritzen zieht oder von oben aufs Board bläst.