Ich hab keine Lust mich mit nem FW-Update zu befassen. Es muss einfach nur laufen.
Der Server steht nicht hier und an der FW bastel ich nedd rum bzw. nur wenn ich vor Ort bin
Ich kann deine Haltung schon nachvollziehen, aber ehrlich gesagt kannst du dem Hersteller absolut keinen Vorwurf machen, wenn du dich aus diversen Gründen weigerst ein FW Update durchzuführen. Das entsprechende "Werkzeug" wird dem Kunden bereitgestellt, weil man es für nötig erachtet hat bestimmte Fehler zu beheben. Natürlich sollte es eigentlich so sein, dass eine Komponente ohne FW Update direkt beim Kauf problemlos läuft. Klappt aber nicht immer. Das ist insofern ein bisschen entschuldbar, wenn Updates nachgeliefert werden.
Es ist sicherlich ärgerlich, wenn man sich für ein Produkt entscheidet und dann feststellt, dass es für den Anwendungsbereich nicht taugt oder sonstwie Probleme macht. Aber man muss sich auch die Zeit nehmen, sich intensiv damit zu befassen und unter Umständen verschiedene Produkte ausprobieren bzw mit einer Problembehebung an die Sache heran gehen. Oder das Produkt einfach einschicken und umtauschen lassen. Aber nichts tun und sich (vorab) beschweren ist ein bisschen scheinheilig (ganz allgemein, ohne direkten Bezug auf einen User)
Ich will hier wirklich keinem zu Nahe treten und es hat sicherlich jeder mindestens eine Handvoll Gründe, warum er/sie entsprechende Erfahrungen mit diverser Hardware gemacht hat bzw sich entsprechend darüber auslässt - das ist alles legitim, in der Regel bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar und vor allem das Recht eines jeden Einzelnen, sich zu verhalten und zu äußern, wie man es für angebracht hält.
Was mir aber in den letzten Jahren aufgefallen ist, ist der Umstand, dass sich immer weniger User wirklich für ein Produkt interessieren und sich vor dem Kauf kaum noch ernsthaft mit den Eigenheiten usw. befassen. Vielmehr gibt es die Erwartung, beim Kauf ein Produkt in der Hand halten zu müssen, was bis zur nächsten Generation einwandfrei läuft und alle Erwartungen erfüllt, die man selbst hat. Vllt bin ich da einfach etwas anders, weil ich in einer Zeit aufgewachsen bin in der es normal war, dass Technik nicht zu 100% funktioniert hat und man oft selbst basteln musste, um dort hin zu kommen, wo man hin wollte.
Bei PC-Hardware kann man natürlich nicht wirklich viel basteln. Aber man kann sich mit der Technologie vertraut machen und vieles hinterfragen, was auf den Markt kommt.
Natürlich haben wir mittlerweile ein Zeitalter erreicht, welches vor allem technisch nicht nur viel ermöglicht, sondern auch in Bezug auf Qualität viel leisten kann/könnte. Dass dem nicht immer so ist, ist kein Geheimnis. Trotzdem erwarten wir stets das perfekte Produkt und sind unglaublich erbost, wenn es dann kaputt geht. Die Frage ist, ob wir nicht grundsätzlich viel zu hohe Erwartungen haben und ob wir zusätzlich dazu nicht noch aufs Marketing herein fallen, indem wir entweder blind kaufen und/oder den geschriebenen Pferdemist in verschiedenen Rezensionen und Herstellerangaben für Gold halten. Letzten Endes will doch jeder hören, was gut funktioniert und was ein Produkt alles kann. Schwächen werden gezielt schön geredet und weitestgehend ignoriert. Unter anderem hat das Apple in den letzten Jahren erfolgreich gemacht. Kritiken sind momentan so wohlwollend objetkiv geworden, dass sie fast schon wieder subjektiv sind. Teilweise sucht man krampfhaft nach Unterschieden zwischen Produkten und nennt manch Belanglosigkeit als Nachteil. Damit tut man aber niemandem einen Gefallen, nicht mal der Industrie. Es fehlt an ernsthaftem und konstruktivem Feedback, es mangelt aber auch an Leuten bei den Herstellern, die diese wahrnehmen und weiterleiten. Kundschaft und Hersteller waren noch nie so weit voneinander entfernt wie heute. Das ist schon verwunderlich, ist die Kommunikation doch mittlerweile viel einfacher geworden.
Es ist alles ein bisschen OT geworden, aber das sind mMn grundlegende Dinge, die genau das herbeiführen, was wir wahrnehmen, beobachten und erfahren. Der eine hat massive Probleme mit seiner SSD und lässt sich darüber in fast jedem seiner Beiträge aus, anstatt mal mit dem Hersteller Kontakt aufzunehmen und einen ernsthaften Diskurs zu führen. Das gleiche gilt für zig andere User in diversen Foren, die immer nur jammern und am Ende dann doch zugreifen oder vermeintliche Alternativen konsumieren. Die ganzen "Ich kaufe nie wieder XYZ"-Beiträge sind fürn Arsch. Wen interessiert das? Stattdessen sollte man geschlossen auf den Hersteller zugehen und konstruktive Dialoge führen. Man pocht auf dem Recht, man können ja frei wählen was man kauft und verhält sich dementsprechend zickig, geht beleidigt zur Konkurrenz und schreibt überall "Kauft nicht diesen Schmuh! Das macht nur Ärger!". Klar wissen die Hersteller, wo die Probleme sind. Manchmal weiß man sogar, dass man absichtlich Mist verkauft, um blöde Konsumenten zu verarschen. Das passiert aber auch nur, weil der Hersteller sich ebenfalls an der gleichen Schlange anstellt um Geld zu kassieren, anstatt die Technologie weiter zu fördern, indem man Innovation mit dem neusten Stand der Technik verknüpft.
Es gibt also eine Unwissenheit, was der Kunde wirklich will. Zum einen dank fragwürdiger Marktanalysen, die voraussagen, dass Konsumenten gern X und Y hätten, aber nicht Z. Zum anderen durch mangelnde Rückmeldung der Konsumenten. Beide Seiten haben noch immer nicht begriffen welches Potential sie entfachen könnten, wenn sie gemeinsam Produkte entwerfen würden. So lange da aber der Geiz regiert und die Ansicht, man müsse jeden Wunsch von den Augen abgelesen bekommen, wird sich da nichts tun, außer dass der Markt weiterhin mit nutzlosem Krempel überschwemmt wird und sich die Foren weiterhin mit Beschwerden füllen.
Es ist alles die eigene Bequemlichkeit und Erwartungshaltung, die dazu führt, dass man zum einen nicht mit den Produkten zufrieden ist die es zu kaufen gibt und zum anderen eben nur diese Produkte konsumieren kann, da keine Alternativen hergestellt werden, da alle davon ausgehen, dass sie nicht benötigt werden, weil niemand etwas sagt.
Wie funktioniert denn Konsum? Der Hersteller stellt ein Produkt her, dass seiner Meinung nach benötigt wird und verkauft es. Verkauft es sich gut, geht er davon aus, dass es benötigt wird. Verkauft es sich nicht gut, sorgt er dafür dass es benötigt wird. Der Konsument sieht ein Produkt und kauft es. Entweder weil er es benötigt oder weil er glaubt, dass er es benötigt. Entweder ist er selbst auf die Idee gekommen, dass er es benötigt oder er wurde dazu gebracht, darüber nachzudenken und sich dafür zu entscheiden, dass er es benötigt.
Dabei wird jedes Produkt so verkauft, als wäre es derzeit die beste Option einen Nutzen zu gewährleisten oder ein Problem damit zu lösen. Und der Konsument hinterfragt das selten. Der kauft, weil er denkt es gibt nur dieses Produkt. Im Grunde ist es sogar ein bisschen paradoxer, denn in der Regel glaubt der Konsument, er hätte in Anbetracht der schierlosen Möglichkeiten eine riesige Auswahl an Produkten. Er kann ganz alleine entscheiden, was er kauft. Im Grunde hat aber schon das Unternehmen vorab selektiert. Es hat durch seine Produktpalette und mit den Eigenschaften der Produkte bereits festgelegt, was der Konsument kaufen kann. Es wurde also schon vorab ausgesucht, was man verkauft. Alle anderen Dinge, die es nicht in die Regale geschafft haben, sind potentielle Produkte, die aber nicht produziert wurden. Sie schlummern in Schubladen oder in Hallen in Form von Zeichnungen oder Prototypen und werden vllt noch realisiert, umgebaut und für neue Produktgenerationen ausgeschlachtet oder weggesperrt, weil man keinen Nutzen darin sieht. Das bedeutet: als Kunde bekommt man eine Endauswahl. Davor gab es diverse Prozesse die bereits analysiert haben, was der Kunde möchte. Am Ende gibt es also ein finales Sortiment, aus dem sich der Kunde aussuchen kann, was er haben möchte.
Auch wenn wirtschafts- und marketingtechnisch behauptet wird, dass Kundenwünsche usw bereits berücksichtigt wurden und auch wirklich das auf den Markt kommt, was sich der Kunde wünscht, so bezweifle ich doch sehr, dass irgendwelche Analysen und Statistiken das wirklich wiedergeben können, was der Kunde will. Kickstarter zeigt, dass es viele gute Ideen gibt die bisher nicht realisiert werden konnten, weil das Geld gefehlt hat. Das Geld hat gefehlt, weil es keine Investoren gab. Und die gab es nicht, weil irgendwelche Leute behauptet haben, dass sich die Investition nicht lohnt, weil niemand das Produkt haben will. Also wurde es bis dato nicht hergestellt. Gleichzeitig muss man sich Kundschaft sichern durch neue Produktzyklen. Die Generationen werden kurzlebiger, es werden immer mehr Nichtigkeiten als Features verkauft. Der Kunde macht es mit. Ich frag mich wie lange. Der Weg ist aber auch verständlich. Größere Änderungen sind heute nicht mehr erwünscht. Wer etwas wagt wird oft ausgepfiffen. Hersteller passen sich eben an. Früher kam vllt nach 2-3 Jahren eine neue Generation mit komplett neuer Aufmachung und neuen Funktionen. Das wäre heute undenkbar. Die Fanboys würden Sturm laufen. Entweder zu Recht, denn es gibt keine Garantie dafür, dass die Änderungen gut sind. Oder oft auch zu Unrecht, einfach weil man nicht möchte, dass etwas Neues kommt, das radikal etwas ändert. Beides kommt aber wiederum auch nur daher, weil Unternehmen nicht mit Kunden kommunizieren. Designer denken sich aus was gut ankommt. Wen fragen die? Mich hat keiner gefragt. Man "fragt" Trends und Verkaufszahlen. Wenn das mal keine Pseudowissenschaft ist.
Wenn man gute Produkte haben will, die etwas leisten und qualitativ hochwertig sind, dann sollte man langsam mal anfangen die Technologien ernst zu nehmen, anstatt sie nur zu benutzen, weil es grad so schön ist das Neuste vom Neusten zu besitzen. Wenn ein Hersteller kein Interesse an einem Dialog hat, sucht man sich eben einen anderen. Es gibt genug, die ein ernsthaftes Interesse daran haben, Kunden durch Qualität zu binden - und nicht durch inhaltsleere Slogans gepaart mit mäßigen Produkten, die alle 6-12 Monate durch neue Geräte abgelöst werden.
Nicht der Hersteller sollte die Produktauswahl bereit stellen, weil er denkt, das würde sich gut verkaufen, sondern der Kunde sollte entscheiden, was er braucht, damit der Hersteller entsprechend produzieren kann. Aber genau das ist der Knackpunkt. Der Kunde weiß nicht was er will (sonst würden meine Fragen, was man eigentlich vom Hersteller erwartet, nicht immer unbeantwortet bleiben). Und er ist froh, wenn ihm diese Entscheidung abgenommen wird, sei es durch eine bereits vorab selektierte Auswahl oder durch Werbeslogans. Sad but true.