Ich muss sagen, Gamesound hat sowohl über KH als auch über Speaker seinen Reiz. LS punkten bei der Weitläufigkeit des Sounds. Durch Schall-Reflexionen im Hörraum und dem Überlagern der LS Abstrahlung entsteht ein diffuses Soundfeld bei dem z.B. Wind oder Regen sehr weitläufig dargestellt werden. Das kommt dann schon sehr gut rüber. Zudem lässt sich - entsprechende Subwoofer vorausgesetzt - beim Bass ordentlich Druck machen.
Gleichzeitig leidet durch das diffuse Schallfeld jedoch etwas die Präzision bei der Ortung und Mikrodetails gehen hier und da etwas unter oder werden gar verschluckt, weil die meisten Hörräume nun mal auch Wohnräume sind, die nicht schallmäßig optimiert sind und weil sich die einzelnen Schallquellen überlagern bis sie das Ohr erreichen (Thema Stereodreieck, dessen Prinzip auch bei mehr als nur 2 Lautsprechern greift).
Hier wiederum punkten Kopfhörer. Ein guter KH ist ein absolutes Präzisionswerkzeug das jeden noch so kleinen Soundfetzen sauber separiert und hörbar macht. Separierung ist dabei die Stärke von Kopfhörern, weil diese nun mal kein diffuses Schallfeld erzeugen.
Nicht zuletzt auch ist Gamesound tendenziell eher auf Kopfhörer abgestimmt. Das trifft vor allem natürlich auf kompetitive Games zu. Die werden halt nun mal üblicherweise, z.B. auf esports Events, mit KH gespielt. Und Sonys Tempest Audio wurde auch primär für Kopfhörer entwickelt.
Bei Musik und vor allem Filmton ist das anders. Die sind primär für die Wiedergabe mit Lautsprechern abgestimmt. So gibt es dann durchaus Liebhaber des klassischen Stereodreiecks denen der Superstereo-Effekt von Kopfhörern bei der Musikwiedergabe nicht zusagt.
Seitdem ich seinerzeit Hellblade Senua‘s Sacrifice mit KH gespielt hatte, war es um mich geschehen. Alleine schon wie die imaginären Stimmen einem um den Kopf herumschwirrten war Weltklasse. Seitdem zocke ich deutlich lieber mit KH. Und die Klicker aus TLoU direkt am Ohr zu haben, sorgt schon für ordentlich Grusel