So, ich versuche mich nun auch einem kurzen Bericht. Der Text wiederspielt meine eigene Meinung. Als Basis dient ein im Handel erworbenes Exemplar des Hörers.
So, nachdem der Kopfhörer diese Woche zumindest kurz bei mir war, möchte ich auch ein paar Worte schreiben.
Bitte beachtet, dass ich den Hörer nur von Freitag Abend bis Samstag Morgen testen konnte. 5eshalb werde ich mich auch eher kurz fassen.
Zuerst zum Testsetup, ich verwendete meine "üblichen" Ketten. Mit einem Test an einer typisch mobilen Quelle kann ich nicht dienen, da ich meinen ipod Touch im Büro liegen gelassen habe.
Verwendete Geräte:
Naim Uniti --> Violectric V200
Ibasso dx100
Kopfhörer zum vergleich:
- Beyerdynamic MMX-300
- Revox 3100
- Sennheiser HD650
Der Hörer hat einen vergleichsweise guten Wirkungsgrad. Ich vermute, dass er auch am ipod genug laut gewesen wäre.
Zur Optik möchte ich nicht viel sagen. Mir gefällt die Variante komplett in schwarz. Obwohl er nicht wirklich kleiner ist als andere Beyerdynamic Bügelkopfhörer, wirkt er so. Die Editionmodelle wirken einfach deutlich wuchtiger.
Verarbeitung
Der Hörer ist meiner Meinung nach gut verarbeitet. Wer andere Hörer von Beyerdynamic kennt, wird keine Überraschung erleben. Der Hörer besteht zu einem grossen Teil aus Kunstoff, Metall wurde in erster Linie da verwendet wo es Funktion notwendig scheint. In Vergleich zu meinen andernen Beyern ist er ein gutes Stück leichter, ein Hinweis das wohl weniger Material verbaut ist. Jedoch finde ich die Haptik angenehm und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl ein "billiges" Produkt in den Händen zu halten.
Im Vergleich zu anderen Beyerdynamic Hörern hat der Custom zwei Besonderheiten. Zu einem ist dies das Steckbare Kabel, zu andenem der "Slider" mit dem der Bass reguliert werden kann.
Das Steckbare Kabel wurde über einen 3,5mm Stecker realisiert. Der Stecker am Hörer hat eine einfache Verriegelung, damit das Kabel nicht zu leicht aus dem Hörer gezogen werden kann. Da die Buchse nicht allzuweit nach innen versetzt wird und die Verriegelung nicht sehr viel Platz beansprucht, können auch ander Kabel als das Original verdendet werden. Voraussetzung ist das der Stecker nicht allzu dick ist. Mir persönlich gefallen die MMCX-Stecker wie sie Shure am SRH-1840 verbaut besser. Der Entscheid für 3,5mm Stecker macht hingegen eine einseitige Kabelführung möglich und senkt die Kosten für ein Ersatzkabel.
Zum Slider gibt es nicht viel zu sagen. Er hat 4 Stufen und eine gute Rasterung. Die Stufen lassen sich auch wenn der Hörer auf den Kopf sitzt problemlos verstellen. In diesem Sinne alles richtig gemacht.
Jedoch finden sich auch kleinere Mängel. Was mir negativ aufgefallen ist, sind die Ohrpolster. Diese sind innen unsauber verklebt, sodas es dort eine unschöne "Kante" hat. Sicher nichts schlimmes, jedoch ist es mir beim absetzen des KH aufgefallen. Eine kurze Gegenkontrolle zeigte, das dies bei neueren DT-880 Polstern ebenso ist (jedoch etwas schwächer ausgeprägt). Insgesamt Schade, da meine ältern Polster dies nicht zeigen.
Bei der Grössenverstellung wird das bewärte System von Beyer eingesetzt. Deren typische Schwächen sind folglich wieder mit von der Partie. Wieder nichts schlimmes aber trotzdem verbesserungswürdig.
Was aus meiner Sicht jedoch nicht gut gelungen ist das Kabel. Diese versagt meiner Meinung nach komplett.
Zu einen überträgt das Kabel Kabelgeräusche sehr stark. Was bei einem KH für staionäre Verwendung kein Problem ist, stört im mobilen Einstz doch deutlich. Es ist schade, das an diesen Punkt nichts gemacht wurde, den das Problem zieht sich wie ein roter Faden durch das Portfolio der geschlossenen Heilbronner. Egal ob MMX-300, DT-770, DT-1350 oder jetzt der Custom One Pro alle leider mehr oder weniger stark darunter.
Das zweite Ärgernis ist dessen Länge. Normalerweise haben KH für eine stationäre Nutzung eine Kabellänge von 2,5 - 3m, während bei Hörern für eine mobile Verwendung 1,2m üblich sind. Diese Wert finden sich auch bei anderen Modellen im Beyerportfolio.
Nun beim Custom One Pro hat man sich für ein 1,5m langes Kabel entschieden. Keine Ahnung aus welchen Gründen. Sollte es sich um einen Versuch handeln eine mobile und eine stationäre Nutzung unter einen Hut zu bringen, dann ist der auf jeden Fall schiefgegangen. Selbst bei grossen Personen ist das Kabel unterwegs 20-30cm zu lang. Zusammen mit dessen Beschaffenheit lassen sich dieser Überhang auch nicht besonders gut versorung. Zuhause habe ich mir jedoch unverzüglich mindesten einen halben Meter mehr gewünscht, so konnte ich meine Gewohnte Hörpostion nur durch verschieben des KHV erreichen.
Tragekomfort
Nach der Kritik wieder zu etwas gutem. Der Custom trägt sich wie ein typischer Beyer, also sehr gut. Der Anpressdruck passt und es gibt keine unangenehmen Druckstellen.
Unter den Kunstlederpolstern wird es etwas warm, während meiner kurzen Testzeit blieb es aber stehts erträglich. Ich vermute, dass sich nicht wenige Velourpolster wünschen würden, jedoch konnte ich aus Zeitgründen nicht testen ob sich die DT-880 Velour mit den One vertragen.
Mobile Verwendung
Der Hörer wird auch für eine mobile Verwendung angeprisen. Ein Versprechen, welches er meiner Meinung nach nur teilweise halten kann.
Zwar dürfte er durch den guten Wirlungsgrad kein Problem für die Player darstellen, jedoch dämpft er meiner Meinung nach nicht gut genug gegen aussen ab.
Wer mit normaler Lautstärke hört, kann den Custom One Pro problemlos draussen verwenden. Wer jedoch gerne Laut (eher sehr laut) hört, für den dämpft der Custom zu schlecht gegen aussen ab.
Klang
Das wichtigste an einem Kopfhörer ist, für mich, aber immer noch sein Klang. Leider muss ich mich hier etwas kurz fassen, da ich nicht genung Zeit hatte um alles zu testen und auszuprobieren.
Erst einmal etwas voraus, die Einstellung des Basses funktioniert erfreulich gut. Von Stufe zu Stufe wird der Bass hörbar mehr und erreicht zum Ende eine sehr hohe Quantität. Die Abstufung ist für mich gut gelungen, eine zusätzliche Stufe oder einen Zwischenschritt habe ich nicht vermisst. Am Besten hat mir der Hörer auf der Stufe 2 gefallen (Stufe 1 Bassport zu, Stufe 4 maximal geöffnet).
Was beim hören auffällt, ist das der neue Beyer nicht den typischen Höhenpeak hat. Für mich ist das Klangbild dadurch deutlich angenehmer. Jedoch kann Ihm dadurch auch ein Mangel an Klarheit oder Auflösung vorgeworfen werden. Meiner Meinung nach liegt die Auflösung allenfalls minimal schlechter ls beim MMX-300. Ich glaube jedoch das der Unterschied höchsten durch die Abstimmung bedingt ist. Ein etwas betagter DT-880 (Revox 3100, Baujahr ca. 1985) hat der Custom problemlos im Griff.
Durch den verstellbaren Bass ist der Hörer scheinbar flexibler als die Konkurrenz. Meiner Meinung nach kann er dieses Versprechen jedoch nicht ganz einhalten. Die Qualität des Bass nimmt bei steigender Stufe ab. Bereits bei Sufe 3 sind deutliche Schwächen zu erkennen. Bei Stufe 4 spielt der Custom One definitiv nicht mehr in der 150€ Klasse. Der Bass kommt langsam und wummernd. Von der Stufe 4 würde ich die Finger lassen, diese kostet meiner Meinung nach zu viel von der eigentlich vorhandenen Qualität.
Die Stufen 1 und 2 gefallen mir jedoch gut. In Stufe 1 wird ein vergleichsweise neutrales Klangbild erreicht. Während auf Stufe 2 der Hörer bereits einen angenehmen Punch verleit und damit durchaus zu gefallen weis.
Fazit
Mit den Custom One hat Beyerdynamic einen sehr intessanten Kopfhörer vorgestellt. In der Summe seiner Eigenschaften hat dieser wohl zurzeit keine Konkurrenz.
Jedoch erkauft er seine Vielseitigkeit bis zu einem gewissen Punkt. Bei den höheren Basstufen verliert er deutlich an Qualität und auch ansonsten kann er nicht ganz mit gleichteurern Konsorten mithalten.
Dennoch kann ich den Custom One Pro weiterempfehlen. Gerade für Personen welche "ihren" Klang noch nicht gefundn habe stellt er eine gute Wahl dar.
Text auf dem BB geschrieben, wer Fehler findet darf diese behalten.