[User-Review] Testbericht Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD 500GB (in älteren Systemen)

Zocker_Nr_1

Enthusiast
Thread Starter
Mitglied seit
08.03.2009
Beiträge
3.453
Ort
Westhofen (Rh.)/Mainz
In diesem Thread möchte ich euch mein Review zur Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD mit 500GB vorstellen.
Diese SSD hatte ich im Rahmen des "Testers-Keepers"-Programms von Mindfactory erhalten. Da ich im Rahmen des Tests sowieso ein Review im Mindfactory-Forum verfassen musste (was mir aber ehrlich gesagt Spaß gemacht hat), dachte ich mir, dass ich das Review auch in meinem Lieblings-Forum hochladen kann.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und freue mich über (konstruktives) Feedback.

Mein Produkttest beschäftigt sich mit der zentralen Frage, ob es sich für Besitzer älterer Mainboards lohnt, auf eine PCIe x4-SSD aufzurüsten, auch wenn man noch gar kein Board mit PCIe x4 (also AMD X570 mit einem Ryzen der 3. Gen.) besitzt.
Ich habe mit einem relativ High-End-System (Ryzen Threadripper 1. Gen), einem aktuellen Mittelklasse-System (Ryzen 5 1600 auf X370) und einem älteren Mittelklasse-System (Xeon E3-1240 v3 auf Intel Z97) versucht zu evaluieren.
Getestet wurde mit 3 NVMe-SSDs aus verschiedenen Generationen und 2 SATA-SSDs.


Mein Produkttest wird 3-teilig sein.

Im Rahmen des Reviews werde ich mich erst einmal mit dem Produkt an sich beschäftigen. Dabei gehe ich unter anderem auf die technischen Daten, die Verarbeitung und die Unboxing-Experience ein.
Im zweiten Teil stelle ich dann die 3 verwendeten Testsysteme vor. Weiterhin die andere SSDs, welche zum Vergleich herangezogen wurden. Ebenso werde ich auf die Test-Systematik eingehen. Diese bestehen überwiegend aus synthetischen Benchmarks, einem Kopiertest und einem Test mit Spiel-Ladezeiten. Wichtig ist hierbei anzumerken (wie bereits erwähnt), dass ich kein Mainboard mit PCI-Express 4.0 besitze.
Im letzten Schritt werde ich noch ein Fazit über die Qualitäten der AORUS-SSD im Vergleich mit meinen aktuell genutzten SSDs ziehen.

1. Unboxing, Verarbeitungsqualität, technische Daten

Die AORUS erreichte mich in einer kleinen, rechteckigen Box, welche etwas schmaler und kürzer, dafür aber etwas höher als bspw. die Verpackungen von Samsung sind.
Die Box ist mattschwarz und in Folie verschweißt. Beim ersten Hochheben merkt man direkt das überraschend hohe Gewicht. Mehr dazu später. Die Vorderseite ist sehr minimalistisch mit einem silbernen AORUS-Logo. Die Rückseite ist dann etwas umfangreicher mit aller Art von hilfreichen Informationen zum Produkt sowie den Barcodes und Seriennummern, etc…
Nach dem Entfernen der Folie stellt sich heraus, dass Vorder- und Rückseite Teil eines Schobers sind. Der eigentlichen Karton ist wie ein Schuhkarton aufgebaut. Er ist ebenfalls mattschwarz und komplett frei von Beschriftungen. Nach dem Lüften des Deckels findet man endlich die eigentliche SSD. Sie ist eingebettet in Schaumstoff, was den Premiumanspruch des Produktes unterstreicht und gleichzeitig einen guten Schutz bieten sollte.
Die SSD selbst besteht vor allem aus dem Kühler. Dieser ist in Kupfer ausgeführt und umschließt die komplette SSD. Die Vorderseite ist geriffelt und extrem dick mit fast einem Zentimeter. Die SSD setzt die Formensprache der Verpackung fort. Auf der Vorderseite befindet sich ein silbernes AORUS-Logo, sonst nichts. Die Rückseite enthält dann alle wichtigen Informationen zu dem Laufwerk wie Modell, Kapazität und Seriennummer. Die Daten sind mit weißer Schrift auf einem silbernen Sticker zusammengefasst, welche sich in einer Einfassung befindet.
Alles in allem sehr elegant, die Verarbeitungsqualität ist absolut untadelig. Für einen Newcomer im Bereich der SSDs ist Gigabyte hier definitiv direkt in die Vollen gegangen. Der massive Kühler lässt vermuten, dass es sich hier um einen kleinen Hitzkopf handelt. Weiterhin fällt das Fehlen einer RGB-Beleuchtung auf. Diese ist bei den Vorgängern mit PCIe-x4 3.0 noch präsent. Allerdings hat Gigabyte der Kühlung eine höhere Priorität als dem Stylefaktor eingeräumt. Grundsätzlich zu begrüßen, aber es wird nicht jedem gefallen.


Doch nun zu den technischen Daten:
Die Gigabyte nutzt den Phison PS5016-E16-Controller. Dies ist der SSD-Controller, welcher mit PCIe-x4 umgehen kann. Weiterhin wird 3D-TLC-NAND mit 96 Layern von Toshiba verwendet. Diese Kombination verwenden aktuell fast alle erhältlichen PCI-Express 4.0-SSDs. Es ist also eine relativ vergleichbare Performance zur bspw. der Corsair MP600 zu erwarten. Etwas sauer stößt auf, dass Gigabyte diese beiden Informationen nicht auf seiner Homepage auflistet. Mindfactory ist hier deutlich transparenter. Zudem verfügt die SSD über 512 MB DRAM-Cache. Alle wichtigen SSD- und NVMe-Protokolle sind natürlich auch dabei.
- Wear Leveling, Over-Provision technologies
- TRIM & S.M.A.R.T Support
- NVMe-Protokoll Ver. 1.3

Im Folgenden alle verfügbaren technischen Daten in tabellarischer Form (direkt von der Gigabyte-Homepage):
• Interface
PCI-Express 4.0x4, NVMe 1.3
• Form Factor
M.2 2280
• Total Capacity
500GB
• Warranty
Limited 5-years or 850TBW
• NAND
3D TLC Toshiba BiCS4
• External DDR Cache
DDR4 512MB
• Sequential Read speed
Up to 5000 MB/s
• Sequential Write speed
Up to 2500 MB/s
• Random Read IOPS
up to 400k
• Random Write IOPS
up to 550k
• Dimension
80.5 x 11.4 x 23.5 mm
• Mean time between failure (MTBF)
1.77 million hours
• Power Consumption (Active)
Average: R : 5.9W; W : 4.5W
• Power Consumption (Idle)
13.21mW
• Temperature (Operating)
0°C to 70°C
• Temperature (Storage)
-40°C to 85°C
• Note
* Test system configuration: configuration may vary by models, we will choose the latest platform for verification.
* Performance may vary based on SSD's firmware version and system hardware & configuration. Sequential performance measurements based on CrystalDiskMark v.5.1.2 and I0meter 1.1.0.
* Speeds based on internal testing. Actual performance may vary.
* TBW (Terabyte Written):Terabytes Written" is the total amount of data that can be written into an SSD before it is likely to fail.
* 1GB = 1 billion bytes. Actual useable capacity may vary.
* 5 years or 850TBW, whichever comes first.


Positiv fällt auf, dass Gigabyte noch volle 5 Jahre Garantie auf seine SSD gewährt. Ein feiner Zug in einer Zeit mit immer kürzer werdenden Garantiezeiten.
Die Software SSD Toolbox von Gigabyte bietet Standardkost:
- Alle relevanten Heath-Informationen
- Firmware-Update
- Secure Erase
- Optionen für Over-Provisioning
Die Software unterscheidet sich nicht großartig von Samsungs Magician oder SanDisks SSD Dashboard. Es wird alles Nötige geboten. Sie ist übersichtlich und leicht zu bedienen. Mehr gibt es hier nicht zu sagen.


2. Produktest

Im Folgenden möchte ich nun endlich zum Kern meines Tests kommen. Wie schlägt sich die AORUS im Vergleich mit anderen SSDs in Systemen mit PCIe 3.0 x4 oder gar 2.0 x2.
Zum Testen habe ich die folgenden Benchmarktools verwendet:
- Crystal Disk Mark V7.0
- AS SSD
- ATTO
Darüber hinaus wurden die Ladezeiten eines Savegames in der Singleplayer-Kampagne vom neuen Call of Duty Modern Warfare getestet. Dieses Game ist bekannt für lange Ladezeiten. Um es simpel zu halten wurde direkt das Savegame aus dem ersten Level direkt nach dem Intro genommen.
Die Testsysteme und Ergebnisse

Verwendete SSDs:
Im Folgenden eine Auflistung, welche SSDs für die Benchmarks verwendet wurden. Zudem in welchen Systemen und mit welcher Bandbreite/PCIe-Revision. Die Tests mit Crystal Disk, AS SSD und ATTO hänge ich jeweils direkt an. Zudem die erwähnten Ladezeiten.

- Samsung 970 Pro 512 GB
- Samsung 960 Pro 512 GB
- Samsung 950 Pro 256 GB
- Samsung 850 Pro 512 GB
- Samsung 850 Evo 500 GB
- Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD
Auf allen SSDs wurde die zum Testzeitraum aktuellste Firmware aufgespielt.



1. Das Beast:

CPU: AMD Ryzen Threadripper 1920X @4,0 GHz,
CPU-Kühler: Custom-Wasserkühlung
RAM: G-Skill Trident Z RGB 4x 8 GB DDR4-3200
Mainboard: ASUS ROG Zenith Extreme
GPU: MSI RTX 2080 TI Ventus
CASE: Corsair Obsidian 900D
OS: Windows 10 Pro x64 1903

Hierbei handelt es sich um mein Hauptsystem, welches bei mir daheim steht und für alles Mögliche von Gaming über (amateurhafte) Fotobearbeitung und (ebenso amateurhafte) Videobearbeitung genutzt wird. Daneben wird hier auch öfters an Projekten für die Uni gearbeitet. Das System ist wassergekühlt. Nun aber zu den getesteten SSDs. Diese waren entweder fest unter dem PCH-Heatspreader verbaut (im Falle der 970 Pro) oder wurden mithilfe des DIMM.2-Adapters des Zenith Extreme. Ich wollte wissen, ob die sonstige verwendete Hardware einen messbaren Einfluss auf die Performance der SSDs hat. Und dieser PC ist der schnellste in meinem Besitz.

- Samsung 970 Pro 512 GB (PCIe x4 3.0)
Die 970 Pro ist das primäre Windows-Laufwerk in diesem System. Sie ist unter dem Heatspreader des ASUS Zenith Extreme verbaut. Da es die schnellste SSD in meinem Arsenal ist, war ich gespannt, ob und wenn ja, wie stark die AORUS sie schlagen würde. Zumal sie in meinem schnellsten System verbaut ist.

Ladezeiten Call of Duty: Modern Warfare (2019): 00:45:22

- Samsung 850 PRO 512 GB (SATA 3.0)
Hierbei handelt es sich um meine alte System-SSD, die inzwischen als reines Game-Laufwerk genutzt wird. Diese ist ganz herkömmlich über ein SATA 3.0/ 6 GB/s-Interface direkt an den PCH angebunden.

Ladezeiten Call of Duty: Modern Warfare (2019): 00:45:22

- Samsung 950 Pro 256 GB (PCIe x4 3.0)
Diese SSD ist eigentlich nicht Teil des PCs, sie diente nur als Vergleichswert. Schließlich handelt es sich hier um eine der ersten NVMe-SSDs auf dem Markt. Wie schlägt sie sich gegen die moderne Konkurrenz?

Ladezeiten Call of Duty: Modern Warfare (2019): 00:41:73

- Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD 500 GB (PCIe x4 3.0)
Nun kommt sie endlich zum Star der Show, der von Mindfactory und Gigabyte zur Verfügung gestellten AORUS Gen4. Wird dieses PCIe Gen.4-Laufwerk auch bei einem älteren PC glänzen können?

Ladezeiten Call of Duty: Modern Warfare (2019): 00:37:15

Zwischenfazit Beast:
Die AORUS ist definitive nochmal ein Stück schneller als selbst Samsung aktuelles Flaggschiff, die 970 Pro. Die alte 950 Pro wird deutlich überholt und die SATA-SSD extrem in die Schranken gewiesen.
Wie werden sich die SSDs in den anderen Systemen im Vergleich schlagen?


2. Studi-PC
CPU: AMD Ryzen 5 1600 @3,8 GHz
CPU-Kühler: Thermalright Ultra 120 Extreme + 2x 120mm Noiseblocker Blacknoise
RAM: Crucial Value RAM 2x 8 GB DDR4-2400 @ 2666
Mainboard: ASUS ROG Strix X370-F Gaming
GPU: Zotac RTX 2080 Twin Fan
CASE: Corsair Obsidian 750D
OS: Windows 10 Pro x64 1903
Mein Zweit-System, welches sich in meinem Zimmer im Studentenwohnheim befindet. Wird fast ausschließlich für Gaming und die Uni verwendet. Dieser PC ist ein klassisches Mittelklasse-System, würde das im Vergleich zum High-End-System einen Einfluss auf die Overall-Performance haben?

- Samsung 960 Pro 512 GB (PCIe x4 3.0)
Diese SSD ist das Systemlaufwerk in diesem Rechner. Daher auch eigentlich immer im einzigen M.2-Slot des Boards.

Ladezeiten Call of Duty: Modern Warfare (2019): 00:43:03

- Samsung 850 Evo 500 GB (SATA 3/6 GB/s)
Das primäre Game-Laufwerk dieses PCs.

Ladezeiten Call of Duty: Modern Warfare (2019): 00:47:34

- Samsung 950 Pro 256 GB (PCIe x4 3.0)
Diese SSD, die schon aus dem anderen PC bekannt ist, wurde extra zum Testen eingebaut. Sie befindet sich normalerweise nicht in diesem Rechner.

Ladezeiten Call of Duty: Modern Warfare (2019): 00:42:48

- Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD 500 GB (PCIe x4 3.0)
Und auch hier kommt wieder unser Star auf die Teststrecke. Kann das brandneue Laufwerk einen Vorsprung herausfahren?

Ladezeiten Call of Duty: Modern Warfare (2019): 00:35:87

Zwischenfazit Studi-PC:
Auch hier kann die AORUS sich wieder die Spitzenposition sichern. Alle anderen SSDs werden geschlagen, teilweise mehr oder weniger deutlich.
Allerdings ist im Vergleich zu dem Highend-System kein allgemeiner Performance-Unterschied feststellbar.


3. Test-PC:
CPU: Intel Xeon E3-1240 v3
CPU-Kühler: Scythe Shuriken Rev. B
RAM: G.Skill ARES 2x 4 GB DDR3-1866 @ 1600 + Crucial Ballistix 2x 4GB DDR3-1600
Mainboard: Gigabyte Z97X-UD3H
GPU: ASUS GTX 780 TI MATRIX
CASE: Cooler Master ATCS 840
OS: Windows 10 Pro x64

Das System ist eine Techbench, welche in ein Gehäuse montiert wurde. Wird zudem für ältere Software verwendet, da sich als weitere Betriebssysteme noch Windows 7 und XP auf dem Rechner finden. Und zum Zocken, wenn Freunde vorbeikommen.
Dieses System war sehr spannend, da man die SSDs sowohl mit voller Bandbreite bei PCIe x4 3.0 über eine M.2 auf PCIe-Steckkarte von ASUS als auch direkt auf dem Board an einem M.2-Anschluss mit PCIe-x2 2.0 testen konnte. Hier finden sich tatsächlich nur 2 SSDs, die AORUS und die Samsung 950 Pro.
Ich hatte ihn mit in den Test aufgenommen, um zweierlei Dinge zu testen.
1. Wie schlagen sich die SSDs mit dieser schon recht alten Hardware im Vergleich zu den anderen Systemen? Immerhin war Haswell die erste Plattform, die NVMe überhaupt unterstützte.
2. Wie stark beeinflusst die geringe Bandbreite von PCIe x2 2.0 die Performance? Zuerst werden beide SSDs auf dem M.2 zu PCIe-Adapter mit voller Geschwindigkeit getestet. Danach im internen M.2-Slot, welcher nur mit 2 Lanes mit PCIe 2.0 angebunden ist.

- Samsung 950 Pro 256 GB (PCIe x4 3.0 via ASUS M.2 zu PCIe-Adapter)

Ladezeiten Call of Duty: Modern Warfare (2019): 00:41:53

- Samsung 950 Pro 256 (PCIe x2 2.0 im internen M.2-Anschluss)

Ladezeiten Call of Duty: Modern Warfare (2019): 00:49:42

- AORUS NVMe Gen4 SSD 500 GB (PCIe x4 3.0 via ASUS M.2 zu PCIe-Adapter)

Ladezeiten Call of Duty: Modern Warfare (2019): 00:39:35

- AORUS NVMe Gen4 SSD 500 GB (PCIe x2 im internen M.2-Anschluss)

Ladezeiten Call of Duty: Modern Warfare (2019): 00:42:31

Zwischenfazit Test-PC:
Das Fazit für diesen PC fällt sehr interessant aus. Mit PCIe x4 3.0 (Steckkarte) ist die AORUS tatsächlich schneller unterwegs als die Samsung 950 Pro. Dies verwundert nicht. Schließlich haben diese die vorherigen Tests schon gezeigt.
Die Überraschung war aber, dass die Gigabyte mit stark reduzierter Bandbreite unter PCIe x2 2.0 stark einbrach. Hier war die 950 Pro tatsächlich im Schnitt schneller.


Fazit:
Ich ging mit der Grundfrage in diesen Test, ob sich die Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD 500 GB auch für Nutzer „älterer Systeme“ als Upgrade lohnt. Als älter bezeichne ich hier alles ohne PCIe Gen. 4, also alle Chipsätze außer X570.
Die Antwort ist recht klar, wird aber erst nach einer abschließenden Betrachtung der Testwerte gegeben. Zuerst einmal muss einem klar sein, dass sich ein Upgrade von SATA-SSD auf NVMe nicht so krass auswirkt wie von HDD auf SSD. Dies muss jedem klar sein. Wenn man allerdings den allgemeinen Preisunterschied zwischen NVMe und SATA sieht, lohnt sich beim Neukauf immer NVMe.
Aber lohnt sich dieses NVMe-Laufwerk?
Für Nutzer von X570 sicher. Für alle anderen?
Die AORUS war schneller als alle anderen Laufwerke im Test und dies konsistent. Allerdings sprechen wir hier von maximal 5% Leistungsplus gegenüber den anderen NVMe-SSDs. Und wenn man bedenkt, dass es eine Samsung 970 EVO Plus mit 500 GB bei Mindfactory schon für unter 100 € gibt, muss man wirklich überlegen.
Im Alltag habe ich den zusätzlichen Speed nicht gespürt. Und da liegt das große Problem der Gigabyte. Sie ist, meiner Meinung nach, für die gebotene Leistung einfach noch zu teuer. 50 % Aufschlag gegenüber einer Samsung 970 EVO Plus sind heftig.
Außerdem hatte ich noch 1 anderes Problem. Der massive Heatspreader sieht cool aus, ist wertig und sicher auch nötig. Allerdings erschwerte er in fast jedem Fall unnötig den Einbau der SSD.
Auf der DIMM.2 des Zenith Extreme im Beast kollidierte die SSD auf einer Seite mit dem RAM (G.Skill Trident Z). Zur Nutzung des dritten M.2-Anschlusses unter dem PCH-Kühler müsste man den Heatspreader abnehmen und würde damit wohl die Garantie verlieren…
Im Studi-PC gab es keinen M.2-Kühler. Allerdings ist der Heatspreader so hoch, dass die AORUS fast meine ASUS-Soundkarte berührt hätte.
Im Test-PC kam sie im internen M.2-Anschluss dem CPU-Kühler gefährlich nahe.

An sich mag ich gute Kühlung. Aber wenn diese meine anderen Komponenten gefährdet, sehe ich dies eher kritisch.


Abschließend kann ich die AORUS trotzdem allen X570-Nutzern empfehlen. Alle anderen sollten nur zugreifen, wenn sie unbedingt die höchste Performance haben wollen und auch bereit sind, dafür zu bezahlen.


Ich danke Dank an alle, die dieses doch recht lange Review bis zum Ende gelesen haben. ;)
Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Danke für den Test. Die synthetischen Benchmarks haettest du auf einen - CDM oder ATTO - reduzieren können. AS-SSD sollte man nicht mehr verwenden, da dessen Messung bei schnelleren PCIe-SSD signifikant fehlerhaft ist. Die 970 Pro scheint leider aufgrund der Verwendung als OS-Laufwerk und der wahrscheinlich vorliegenden höheren Fragmentierung deutlich eingebremst zu werden. Die Ladesequenz von diesem SSD dürfte keinesfalls genau so lange dauern wie vom SATA-SDD 850 Pro. Infolgedessen wird wahrscheinlich auch der Leistungsvorteil des Gigabyte SSD deutlich überzeichnet. Der einzige Vorteil dieses SSD gegenüber besseren PCIe-3.0-SSD liegt, wie bisherige synthetische Tests zeigen, bei den sequenziellen Zugriffen. Da dieser Vorteil hier aufgrund der PCIe-3.0-Limitierung der Testplattform nicht zu Geltung kommt, sind schnellere Ladesequenzen als bei einer 970 pro wenig plausibel.
 
AS-SSD sollte man nicht mehr verwenden, da dessen Messung bei schnelleren PCIe-SSD signifikant fehlerhaft ist.
Nein, ich glaube nicht das die Messung fehlerhaft ist, sondern AS-SSD mit ist mit nur einem Zugriff über 16MB einfach nicht in der Lage aus so schnellen SSDs die beworbenen Transferraten zu kitzeln. Dafür braucht man nämlich einige parallele und lange oder noch mehr parallele und weniger lange Zugriffe. CrystalDiskMark hat in den 6er Versionen 32 parallele Zugriffe über ja 128k gemacht, in der neuen 7er sind es 8 parallele Zugriffe über ja 1MB.
 
Ich danke euch für die Rückmeldung, auch wenn ich nur die Hälfte von Holts Aussage verstanden habe. Allerdings gehe ich davon aus, dass eure Aussagen (vor allem die von Holt) Hand und Fuß haben.

Bei der Auswahl der Tools habe ich mich an größeren Publikationen orientiert.
Ich hätte auch gerne noch mehr Games und einen Kopiertest inkludiert. Allerdings hatte ich da ein Zeitproblem (das ganze Testen hat deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen ursprünglich angenommen). Zudem gab es besonders bei der 950 Pro ein Platzproblem. Mehr Games hätten gar nicht draufgepasst.
Kopiertest war relativ sinnlos, da hier sowieso immer das langsamere Laufwerke limitierte. Ich hatte dann versucht eine RAM-Disk zu erstellen, aber gerade bei den Systemen mit 16 GB Systemspeicher hatte ich dann wieder Performance-Probleme, weil den Rechnern der verfügbare RAM ausging....

War eben mein erster Test. Hoffe, dass es trotzdem in Ordnung war.
 
Vielen Dank für den ausführlichen Test, kommt auch noch ein update mit Ergebnissen auf eine PCIe 4.0 Umgebung?
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh