Guten Morgen.
Ein wunderbar subjektives Thema, bei dem man mitnichten alle und alles über einen Kamm scheren kann. Die Zauberformel lautet: Individuelle Zeitauflösung in Bezug auf audiovisuelle Erlebniswahrnehmung/Informationsverarbeitung und persönliche Reaktionsfähigkeit. Dieses Thema ist für weit über 98% der Bevölkerung -- wie sich in Tests für medizinische Physik und Biophysik herausgestellt hat -- wenig schmeichelhaft. Ich möchte an dieser Stelle nicht, trotz der hier herrschenden relativen Anonymität, mit meinem medizinischen Befund prahlen, denn ich kann ja nichts dafür. Es ist halt jedem so gegeben. Anstatt dessen habe ich wahrscheinlich und sicherlich andere (und ich meine jetzt keine optischen) Defizite -- leider. Wäre ja auch zu schön, wenn nicht.
Um nicht zu viel Ärgerniss zu erregen, bringe ich mal als Beispiel die Altersschwerhörigkeit: Es bringt nichts oder kaum etwas, dem Opa oder Uropa laut ins Ohr zu schreien, weil er etwas nicht versteht. Es sei denn, er hat vor Stalingrad direkt an einem 205 mm Geschütz "gelauscht" -- dann kann man aber auch nicht wirklich von Altersschwerhörigkeit sprechen. Es bringt sehr viel mehr l-a-n-g-s-a-m und d-e-u-t-l-i-c-h zu sprechen, denn dessen Ohr kann einfach nicht mehr genügend Informationen pro Zeiteinheit verarbeiten.
Nun, man kann sich denken, worauf ich hinaus will: Es gibt (sehr viele) Leute, denen 75 Hz Bildwiederholfrequenz bei einem CRT als ruhiges Bild erscheint. Es gibt (wenige) Leute, denen es echt auf die (Seh-) Nerven geht. Beide Gruppen können einander wenig verstehen. Jeder hält die jeweils andere für Spinner. Genau diese beiden Gruppen kratzen sich bei der TFT-Frage am Kopf, wenn die einen sagen, sie würden kein Nachleuchten oder keine Schlieren und Schatten sehen, während die anderen behaupten, dies alles wäre selbst bei den 2 ms TFTs da. So etwas kennen doch bestimmt viele aus der Schule: Da ist jemand, der muß sich bis zum Abitur NULL anstrengen, um in Mathe, Physik und Fremdsprachen et cetera mehr als gut zu sein. Es läuft einfach, ohne das derjenige auch nur eine müde Minute Zeit dafür aufwenden müßte. Andere können selbst bei einem Arbeitsaufwand von achtzehn Stunden am Tag nur davon träumen, in dessen Nähe zu kommen und sind froh, ihr Abitur zu schaffen. Na klar, warum nicht? Sie haben ja auch hart dafür gearbeitet. Der andere ist glücklich, weil er nicht dafür arbeiten mußte und sogar noch einen besseren Schnitt hat. Egal.
Fazit:
Ich denke, für den "Mainstream" sind die jetzt erhältlichen TFTs bestimmt prima geeignet. Für eine andere Gruppe sind sie gegenüber guten CRTs, zumindest wenn es ans Spielen geht, leider nicht mehr als Elektronikschrott. Das kann man auch einfach mal so wort- und kommentarlos hinnehmen und akzeptieren. Aber dies wäre ja langweilig, oder?
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