[Sammelthread] Thermalfins X-Radiatoren

Nein...ich habe es auch nicht als "Angriff" verstanden...absolut nicht.
Für mich ist wichtig, daß ich ein Produkt verkaufe das "passt"...und daran arbeite ich.

viele Grüße
Tom / Thermalfins
 
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Alles Gut, die wollen nur nen klasse Radiator und sind deshalb ein wenig besorgt. Und der Weg zum fertigen Erstling ist halt immer ein wenig holpriger.

Zum Leistungs"problem":

Ich hab das Teil noch nicht in Aktion gesehen, aber es gibt eigentlich nur 2 Faktoren, warum ein Radiator schlecht performt:
1.zu wenig Fläche
2.zu viel Luftwiderstand und damit extrem wenig Luftstrom

An Punkt 1 wurde ja schon gearbeitet, bei Punkt 2 kann man sicher noch tricksen, da sollte man aber erstmal überprüfen, wieviel die Rohrkonstruktion bremst und wieviel die Lamellenkonstruktion.
 
Und du hast auch einen sehr guten Weg eingeschlagen, offen mit der Community zusammenarbeiten bringt am Ende oft ein Produkt, dass auch gekauft wird.

Andere Firmen entwickeln etwas und wundern sich später, warum es keiner kauft.
 
Der neue Prototyp ist heute wie angekündigt in meinem Bastellabor per Express eingetroffen :) Ich teste bereits seit einigen Stunden und es lässt sich tatsächlich eine Verbesserung verzeichnen, ABER die Leistung ist immer noch meilenweit von den "gängigen" 420er Radis entfernt ! Kupferrohre würden sicher etwas bringen, wenn ich es richtig verstanden habe, stehen die wohl aber derzeit nicht zur Verfügung.

img_3787k5xv.jpg
 
wir müssen helfen.. das kann doch nicht sein. Grummel.. wäre ja blöd, wenn der Thermalfins es nicht in die erste Liga schafft. Er muss ja nicht gegen die Top-Netzradis gewinnen, aber in der Nähe wäre schon gut.

Woran kann es liegen? Immer noch zu viel Staudruck?
Sind die Rohre "zu eng" beieinander?
Was meinen die Spezialisten dazu? VDC? King? Bundy? ;)

Danke für den schnellen Test Andi..
 
wie gesagt, rein rechnerisch bietet der Rohrradiator dem Wasser eine Metallfläche von ca. 3100cm² an, ein 360er Netzradiator (4cm Dick in der Mitte) bietet schon mehr Fläche -> ca. 3400cm².
Die Fläche Metall -> Luft habe ich noch nicht betrachtet. Es muss aber erstmal an der Übergangsfläche vom Wasser zum Metall gearbeitet werden.

Wie bekommt man diese größer:
- Mehr Rohre, dafür kleinere Durchmesser, evtl mehrere Rohre parallel nutzen für, um nicht zu sehr zu bremsen.
- ovale bzw. flachgedrückte Rohre

Ein Rohr bietet maximales Volumen zu minimaler Overfläche.
Verändert man diese Form steigt die Oberfläche bzw. das Volumen sinkt.

Problem:
Wie bekommt man diese Aufgabe gelöst, ohne das gelungene Design zu verlieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja - es sieht ja so aus, als ob der Mittelteil der entscheidende Bereich ist, da müsste man ja variieren können.
Kupfer wäre ja ein Vorteil - der hier nicht geht, ergo müssen alle anderen Ideen auf den Tisch.
Wer will den Feser lachen sehen?!?
 
wie gesagt, rein rechnerisch bietet der Rohrradiator dem Wasser eine Metallfläche von ca. 3100cm² an, ein 360er Netzradiator (4cm Dick in der Mitte) bietet schon mehr Fläche -> ca. 3400cm²

Ja, damit du nen kleinen Anhaltspunkt hast, um welchen Leistungsabstand es hier derzeit leider noch geht: Selbst der eher schlechte Koolance 360er Radi ist im gesamten Drehzahlbereich mit seinen PL2 120er Lüftern SEHR deutlich besser als der Thermalfins mit 3x NB PK2 140mm Lüftern ! :fresse: :(

Ich denke, an den Seiten wird immer noch zu viel Potenzial verschenkt, da wäre Platz für weitere Rohre und Kupfer statt Stahl würde sicher auch nen Stückweit etwas ausmachen.
 
Oder zumindest Messing, nicht ganz so teuer, aber leitet besser als Stahl.
Die ganzen Netzradis sind doch aus Messing.

Du kannst ja mal die Finnen zählen und die Fläche ausrechnen, wenn man dann einen Vergleich zu einem normalen Radiator zieht, kommt auch etwas Klarheit auf.
Bietet der Thermalfins dort mehr Fläche, so muss da weniger dran gearbeitet werden.


Edit:
So, habe mal nachgezählt, mein 360er Radiator bietet zwischen den Finnen 150 Lamellen, etwas über 0,6cm lang, 4cm hoch, macht ca 4700cm² Fläche Metall -> Luft.
Allerdings sind diese Lamellen nicht glatt, sondern gezackt und gelöchert, wie ganz viele kleine Risse. Eine einfache glatte Fläche ist nicht so effizient.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aluminium würde auch etwas bringen und das ganze als positiven nebeneffekt nicht so schwer machen. Ich denke mal Ovale Rohre würden deutlich was bringen wie Arikus vorgeschlagen hat, allerdings wirds dann Fertigungstechnisch wohl sehr aufwändig. Ich denke mal mehrere parallel laufende schmale Rohre bringen mehr und vor allem sollte die Fläche voll genutzt werden.
 
Aluminium würde vor allem Unverkäuflichkeit bringen (Stichwort Korrosion) ;).

Das Problem liegt mit ziemlicher Sicherheit auf der Luftseite. Wie Tom schon richtig erkannt hat, liegt da bei Radiatoren allgemein die kritische Stelle. Das ist aber nicht, wie er sagte, dem Unterschied bei der Wärmeleitfähigkeit (Wasser leitet Wärme auch nicht grad toll), sondern dem erheblichen Unterschied bei der Wärmekapazität (Wasser hat eine der höchsten überhaupt und Luft einen äußerst magere) geschuldet ;).
Auf jeden Fall ist aber es richtig sich auf die Luftseite zu konzentrieren. Die Wasserseite ist bei Radiatoren allgemein nicht so kritisch (mal von Materialfragen bezüglich Korrosion oder reinigungstechnischen Problemen abgesehen).

Was auf der Luftseite aber auf jeden Fall beachtet werden muss, ist aber auch der Wärmeübergang von Festkörper zu Festkörper zwischen Rohr und Lamelle. Solange die Wärme nicht vernünftig an die Lamellen übertragen wird, kann man da viel am Luftstrom optimieren, wird aber kaum Verbesserungen erreichen. Könnte mir deshalb gut vorstellen, dass mitunter da der Hund begraben liegt. Haben die Lamellen am Rohrkragen nur Linienkontakt oder gar nur Punktkontakte kann das allein bereits die Performance so empfindlich beeinflussen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen...
ich danke Euch für die entgegengebrachte Unterstüzung...ich danke Euch wirklich sehr !
könnte zur Zeit einen "Moralischen" bekommen... :-)
Also...gehen wir 'mal ins "Eingemachte":
1.) Der Radiator hat noch genügend Platz für weitere Rohre...
2.) Die Werkzeuge für die Lamellen sind schon dafür ausgelegt, mehr Rohre einzusetzen.
3.) Ich wollte zuerst die für TFC vorgefertigten Blechteile verbrauchen, um hier die Kosten einigermaßen zu reduzieren...werde aber jetzt aber neue Teile produzieren.
4.) Luftströmung wurde bereits geändert...
5.) was haltet Ihr von parallelem Durchfluss...?
@ VJoe2max
Du liegst garantiert richtig ...ich vermute auch, daß der "dickste Hund" die Kontaktstelle Rohr/Lamelle darstellt...

viele Grüße...und vielen Dank (!)
Tom / Thermalfins
 
Siehste, da war doch was. Wollte dir grad mit eloxieren kommen, aber das vermindert wieder die Wärmeleitfähigkeit :)

:confused:

Ich glaube ja nicht. Aluminium bildet an Luft immer eine schützende Oxidschicht. Durch das Eloxieren verstärkt man diesen Effekt nur. Zudem ist die Schicht hauchdünn. Eine Verschlechterung der Wärmeleitfähigkeit ist damit so gut wie nicht gegeben.

Das Problem ist nur, dass man den passenden Zusatz wie innovatek Protect für eloxiertes Aluminium braucht. Da jedoch ein Großteil der Nutzer vor einiger Zeit farbige Suppe mit unzureichendem Korrosionsschutz bei Einsatz verschiedener Metalle benutzte, kam es zu so vielen Schadensfällen und die Hersteller haben reagiert und Aluminium einfach nicht mehr als Material verwendet.

Allerdings verzichte ich troz der Verwendung von innovatek Protect auch gern auf Alu.
 
@VJoe2max

Man müsste mal die Temperatur der Finnen am Ende messen.
Haben die Finnen am Ende Raumtemperatur, kommt nicht genug Wärme vom Wasser zum Metall. Dann kann man die Fläche Wasser -> Material erhöhen.
Sind die Finnen deutlich wärmer, so ist der Übergang Wasser -> Metall ok und es muss am Übergang Metall -> Luft gearbeitet werden.
 
@ neurosphere
Hi...
eloxieren würde auch nicht ohne weiteres funktionieren...das heißt, ein Rohr mit einer Länge von 400mm wäre bei dem konventionellen Eloxalverfahren nur bis zu einer Länge von ca...120mm (je Kopfseite) innen eloxiert...der Rest wäre im "roh-blank" Der Innenbereich kann nur mit einer Innenanode eloxiert werden und leider kann man auch dabei keine gleichmäßige Schichtstärke garantieren.
Nebenbei ist dieses Verfahren mit Innenanode auch sehr teuer und aufwendig.

@VJoe2max
danke für das Telefonat!

viele Grüße
Tom / Thermalfins

---------- Beitrag hinzugefügt um 10:01 ---------- Vorheriger Beitrag war um 09:57 ----------

@all
hier laufen jetzt gerade Versuche btr. des Wärmeüberganges Rohr/Lamellen.
Hier könnte der "dickste Hund" liegen ! ...nee...nicht könnte...hier wird er wohl tatsächlich sein !
 
ich zolle hiermit mein höchste Respekt an dich Tom das du hier in Forum so öffentlich über dein, optisch schon ein Augenschmaus, Produkt redest und auch das die Kritik und Ideen nicht dazu führen, das du einfach dicht machst und nichts weiter schreibst.
Für mich ist jedenfalls klar das nicht nur die pure Leistung entscheidend ist was ich kaufe, sonder auch der Einsatz des Hersteller und natürlich die Optik
 
Schonmal was durchgerechnet?

Vielleicht solltest du dich mal mit grundlegenden Themen des Wärmeübergangs und -durchgangs beschäftigen.
Stichworte hierbei sind die Reynoldszahl, der Wärmeübergangskoeffizient und die Wärmeleitfähigkeit.
In der Reynoldszahl steckt denke ich der erste Ansatz drin um zu prüfen ob deine Strömung turbulent ist, was eine gute Voraussetzung ist für einen hohen Wärmeübergang an den Grenzen Wasser-Rohr und Rohr-Luft.

Ein weiterer Ansatz ist noch der Druckverlust über die Länge des Radiators, den könnte man auch mal abschätzen, um zu überschlagen, ob der Wärmeübergang über das gesamte Rohr zum Ende hin nicht vielleicht schon zu schlecht ist.
ich verstehe das nämlich so, dass du alle Rohre parallel anströmst. Das ist bei konstantem Durchfluss mit einem sehr geringen Durchfluss pro Rohr verbunden und somit auch mit einer geringen Strömungsgeschwindigkeit

Wenn ich mir die Bilder anschaue, denke ich, dass die Abstände der Lamellen zu gering sind, was dazu führt, dass die Luftströmung eher laminar ist und die Luft schnell warm wird und dann kaum noch Wärme abtransportiert.
Hinzu kommt, dass der Widerstand sehr groß wird.

Der Wärmeübergang Rohr-Lamelle ist durch Wärmeleitung bestimmt, ist dort wenig Material, so wird das relativ schnell gehen, zumal die Bleche auch sehr dünn aussehen.


Frag doch mal bei deiner nähstgelegenen Uni im Fachbereich Energietechnik oder was ähnliches, ob das nicht ein Student mal als Bachelorarbeit durchrechnen und optimieren will.
Da kann man nämlich sehr viel an Optimierungsarbeit reinstecken und es wird auch sehr schnell klar, warum es keinen Super-Duper Radiator gibt, der für alle Betriebsbedingungen optimale Leistung bietet.


Vielleicht ist der Ansatz trial and error eher kontraproduktiv und nicht umbedingt zielführend, weil es sehr viele sich bedingende Variablen gibt bei so einer Auslegung.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich verstehe das nämlich so, dass du alle Rohre parallel anströmst. Das ist bei konstantem Durchfluss mit einem sehr geringen Durchfluss pro Rohr verbunden und somit auch mit einer geringen Strömungsgeschwindigkeit

Was für die Wärmeübertragung ein positiver Effekt ist.

Wenn ich mir die Bilder anschaue, denke ich, dass die Abstände der Lamellen zu gering sind, was dazu führt, dass die Luftströmung eher laminar ist und die Luft schnell warm wird und dann kaum noch Wärme abtransportiert.
Hinzu kommt, dass der Widerstand sehr groß wird.

Wenn die Luft warm wird ist der Radiator ja erfolgreich ;). Die Energie wurde ja eben dann vom Wasser auf die Luft übertragen.

Frag doch mal bei deiner nähstgelegenen Uni im Fachbereich Energietechnik oder was ähnliches, ob das nicht ein Student mal als Bachelorarbeit durchrechnen und optimieren will.
Da kann man nämlich sehr viel an Optimierungsarbeit reinstecken und es wird auch sehr schnell klar, warum es keinen Super-Duper Radiator gibt, der für alle Betriebsbedingungen optimale Leistung bietet.

Das ist wirklich ne gute Idee. Tom, wenn ihr das ausschreibt als Arbeit könnt ihr "günstig" kompetente Hilfe bekommen ohne das euch irgednwas in der Entwicklung flöten geht. Allerdings ist es natürlich immer schade wenn man das Schwert aus der Hand geben soll.
 
Was für die Wärmeübertragung ein positiver Effekt ist.
Andersrum wird ein Schuh draus ;). Hohe Strömungsgeschwindigkeiten führen sowohl bei Luft als auch bei Wasser, in Abhängigkeit vom durchströmten Querschnitt zu einer höheren Reynoldszahl und damit zu einer turbulenteren Strömung (sofern der laminar-turbulent-Übergangsbereich bereits überschritten ist), was wiederum den Wärmeübergangskoeffizienten verbessert.
Besonders langsame Strömung verringert den Wärmeübergangskoeffizienten. Wenn das Medium nur noch lamiar strömt ist der Wärmeübergang deshalb besonders schlecht.

@isSo: Im Übrigen kann jeder leicht anhand der Bilder erkennen, dass die Rohre keineswegs parallel sondern seriell (leider aber nicht komplett im sog. Kreuzgegenstrom - nicht mit echtem Gegenstrom verwechseln!) angeströmt werden ;).


isSo schrieb:
Wenn ich mir die Bilder anschaue, denke ich, dass die Abstände der Lamellen zu gering sind, was dazu führt, dass die Luftströmung eher laminar ist und die Luft schnell warm wird und dann kaum noch Wärme abtransportiert.
Hinzu kommt, dass der Widerstand sehr groß wird.

Das Gegenteil ist auch hier der Fall. Für Wasser und Luft gelten da trotz des Kompressibilitätsunterschiedes keine anderen Gesetze. Enge Querschnitte füren prinzipiell erst mal zur Erhöhung der Strömungeschwindigkeit und damit zu einem turbulenteren Strömungszustand als mit großen Querschnitten. Jedoch wirkt der Druckverlust durch die erhöhte Reibung diesem Effekt entgegen, was sich syptomatisch durch erhöhten Staudruck äußerst. Man muss hier genau wie bei Wasserkühlern auf der Wasserseite ein Optimum zwischen Strömungswiderstand und Beschleunigungswirkung (bzw. Turbulenzgrad) finden. Aufgrund der Kompressibilität von Luft und der verhältnismäßig geringen "Luftbeschleunigungsleistung" leiser Lüfter, könnten hier etwas größere Lamelleanabstände von Vorteil sein. Das Ziel muss der höchstmögliche Turbulenzgrad in der Strömung, möglichst über die gesamte Wärmeübertragungsfläche sein. Eine schwierige Aufgabe die viel Fingerspitzengefühl erfordert. Ein Bachelorstudent wäre mit der soliden Berechnung eines solchen Problems in begrenzter Zeit überfordert - das kann ich dir fast garantieren.

Das ist wirklich ne gute Idee. Tom, wenn ihr das ausschreibt als Arbeit könnt ihr "günstig" kompetente Hilfe bekommen ohne das euch irgednwas in der Entwicklung flöten geht. Allerdings ist es natürlich immer schade wenn man das Schwert aus der Hand geben soll.

Allein das nötige FEM-Modell korrekt aufzubauen erfordert einiges an Erfahrung und Support von Profis - die Interpretation der Ergebnisse noch weit mehr. Für einfache mechanische Aufgaben kann man so vorgehen, aber für solche doch eher komplexen thermodynamischen Aufgaben, noch dazu mit unterschiedlichen Medien, wird das entweder sehr teuer oder hilft nicht wirklich weiter. Im Ingenieurwesen sind numerische Berechnungen keineswegs immer das probate Mittel, um zum besten Ergebnis zu kommen. So etwas ist meist nur für sehr begrenzte Probleme und zur Optimierung dieser hilfreich. Komplexe Geometrien und viele unbekannte Einflussgrößen machen Simulationstools bei solchen Aufgabenstellungen, wie einem kompletten Radiator, in aller Regel zu recht undiffernzierten Spielzeugen, die bunte viele Bildchen ausspucken - aber nicht zu schlagkräftigen Entwicklungswerkzeugen. Ich spreche da aus einschlägiger Erfahrung ;).


Tom geht die Sache schon genau richtig an :). Er versucht die Probleme schrittweise und von der Verständnisseite her zu identifizieren, abzsutellen und dann zu optimieren. Etwas zu rechnen, ohne zunächst das Problem eindeutig zu erkennen, wäre hingegen reichlich sinnlos.
Der neue Ansatz, den er jetzt verfolgt ist sehr erfolgversprechend, wenn es zunächst darum geht, die Performance-Lücke zu den anderen Radiatoren zu schließen.
Der Wärmeübergang von den Rohren zu den Lamellen ist eine sehr kritische Stelle und offenbar auch praktisch ein identifizierbarer Ansatzpunkt zur Verbesserung. Optimierte Lamellengeometrien und -abstände könnten der nächste wichtige Schritt sein, da sie auf der kritischen Seite des Radiators ansetzen. Veränderte Wasserströmung kann hier voraussichtlich nur Effekte zweiter Größenordnung beisteuern. Die hohe Wärmekapazität des Wassers und die sowieso schon eher auf Turbulenz angelegte Wasserführung, machen diese Seite eher unwichtig. Das ist dann eher was für´s Feintuning (auch wenn´s da i. d. R. kaum noch um Messbares geht) ;).
Bei der Wärmeleitfähigkeit des Rohrmaterials liegt da vermutlich noch mehr Potential, aber das kommt, wenn ich es recht verstanden habe, derzeit sowieso noch nicht in Frage und ist imo daher eher was für zukünftige Optimierungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Andersrum wird ein Schuh draus ;). Hohe Strömungsgeschwindigkeiten führen sowohl bei Luft als auch bei Wasser, in Abhängigkeit vom durchströmten Querschnitt zu einer höheren Reynoldszahl und damit zu einer turbulenteren Strömung (sofern der laminar-turbulent-Übergangsbereich bereits überschritten ist), was wiederum den Wärmeübergangskoeffizienten verbessert.
Besonders langsame Strömung verringert den Wärmeübergangskoeffizienten. Wenn das Medium nur noch lamiar strömt ist der Wärmeübergang deshalb besonders schlecht.

Hab das grad mit isSo per PN durchgerechnet. Bei Röhren mit 10mm ID bräuchstest du pro Röhre dafür nen Durchfluss von 130 l/h, das dürfte schwierig werden.

Eine langsame Strömung im Radi ist deshalb von Vorteil, weil das Wasser mehr Zeit hat die Wärme abzugeben.


Allein das nötige FEM-Modell korrekt aufzubauen erfordert einiges an Erfahrung und Support von Profis - die Interpretation der Ergebnisse noch weit mehr. Für einfache mechanische Aufgaben kann man so vorgehen, aber für solche doch eher komplexen thermodynamischen Aufgaben, noch dazu mit unterschiedlichen Medien, wird das entweder sehr teuer oder hilft nicht wirklich weiter. Im Ingenieurwesen sind numerische Berechnungen keineswegs immer das probate Mittel, um zum besten Ergebnis zu kommen. So etwas ist meist nur für sehr begrenzte Probleme und zur Optimierung dieser hilfreich. Komplexe Geometrien und viele unbekannte Einflussgrößen machen Simulationstools bei solchen Aufgabenstellungen, wie einem kompletten Radiator, in aller Regel zu recht undiffernzierten Spielzeugen, die bunte viele Bildchen ausspucken - aber nicht zu schlagkräftigen Entwicklungswerkzeugen. Ich spreche da aus einschlägiger Erfahrung ;).

Ist auch nicht das non Plus ultra (isSo und ich hätten das doch alles hier schreiben sollen :fresse2:) aber es lässt sich in Zeiten von Cartia und co doch recht viel auf Simulationsebene machen. Irgendwann übersteigt natürlich der theoretische Aufwand wieder den praktischen und Versuche muss ich sowieso durchführen, aber ich kann viele Optionen von vornerein verwerfen.
 
Eine langsame Strömung im Radi ist deshalb von Vorteil, weil das Wasser mehr Zeit hat die Wärme abzugeben.

Ich bin nun nicht der Physik Spezi - aber ich meine, mit meinem Halbwissen, dass diese These - wenn überhaupt - nur theoretisch zutrifft.
Wenn das Wasser langsamer durch den Radi fließt, fließt es auch langsamer über die zu kühlenden Teile (CPU, GPU) und dadurch erhitzt sich das Wasser dort mehr, als wenn es schneller fließen würde.
Damit hebt sich der Effekt im Radi wieder auf.
 
Ich bin nun nicht der Physik Spezi - aber ich meine, mit meinem Halbwissen, dass diese These - wenn überhaupt - nur theoretisch zutrifft.
Wenn das Wasser langsamer durch den Radi fließt, fließt es auch langsamer über die zu kühlenden Teile (CPU, GPU) und dadurch erhitzt sich das Wasser dort mehr, als wenn es schneller fließen würde.
Damit hebt sich der Effekt im Radi wieder auf.

nicht ganz, es geht hier nur um den Radiator:
- Seriell = schneller Durchfluss
- parallel = langsamer Durchfluss

Aber: Seriell = wesentlich längerer Weg und dadurch mehr Fläche
Parallel = wesentlich kürzerer Weg und dadurch weniger Fläche.

Die Strömungs und Verwirbelungsunterschiede kenne ich nicht, sowas habe ich nie gelernt / studiert.
 
Ach so, hab ich falsch verstanden - ok - bin schon wieder still und lass das die Fachleute hier ausfechten. ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, musst noch bissl was arbeiten...

Hab das grad mit isSo per PN durchgerechnet. Bei Röhren mit 10mm ID bräuchstest du pro Röhre dafür nen Durchfluss von 130 l/h, das dürfte schwierig werden.

Ich sag´s ja nur ungern, aber ihr habt falsch gerechnet ;).
Ich nehme mal an ihr habt versucht den Volumenstrom für die kritische Reynoldszahl bei Rohrstörmungen (~2300) zu errechnen. Da müsstet ihr bei einem ID von 10mm und reinem Wasser bei RT auf ca. 57l/h kommen. Ansonsten läuft was schief ;)

Für diesen Fall lautet die Formel:

V.=(Rekrit*A*eta)/(roh*d)

V. = Volumenstrom in m³/s
Rekrit = 2300 ( die Reynoldszahl ist dimensionslos)
A = durchströmte Fläche (Pi*r²) in m²
eta = dynamische Viskosität des Wassers bei RT in kg/ms
roh = Dichte des Wassers bei RT in kg/m³
d = Durchmesser de Rohrquerschnitts in m

Richtig umgerechnet muss bei 10mm Durchmesser und 25°C RT je nach Quelle für eta ungefähr obiges Ergebnis herauskommen.

Eine langsame Strömung im Radi ist deshalb von Vorteil, weil das Wasser mehr Zeit hat die Wärme abzugeben.

Nein! Glauben viele, wird dadurch aber nicht richtiger ;).

Sagt euch der Begriff stationärer Zustand etwas? Wenn ja, müsstest ihr erkennen wo der Denkfehler liegt. Wäre die Kühlleistung eines Radiators zeitabhängig - sprich instationär, würde er ständig heißer, bis das Wasser verdampft. Dass dem nicht so ist leuchtet wohl jedem ein.

Ein Radiator erreicht je nach zugeführter Wärme, Effektivität der Wärmeübertragung und Temperaturdifferenz zum Kühlmedium (in dem Fall der Luft) eine bestimmte maximale Temperatur. Ab diesem Zeitpunkt ist er im stationären Zustand. Nur dann kann man mit einigermaßen übersichtlichen Rechnungen ans Werk gehen und messen (das gilt im Übrigen auch für Kühler). Die Wärmeübertragung ist demnach zeitunabhängig. Ob das Wasser schnell oder langsam fließt hat aber dennoch einen Einfluss, nämlich den auf die Effektivität des Wärmeübergangs - ergo auf den Wärmeübergangskoeffizienten.
Dieser ist bekanntermaßen abhängig vom Turbulenzgrad der Strömung also (pauschal gesagt) von der Reynoldzahl. Diese steigt mit der Strömungsgeschwindigkeit und somit verbessert sich der Wärmeübergang mit schnellerer Strömung.

Da aber beim Radiator aus oben erwähnten Gründen die Wasserseite nicht kritisch für die Wärmeübertragung ist. Grund ist, wie erwähnt, die hohe Wärmekapazität des Wassers und die damit verbundene Fähigkeit auf kleiner Fläche viel Wärme pro Zeiteinheit zu übertragen. Beim Radiator zeigt sich die Abhängigkeit der Kühlleistung von der Strömungsgeschwindigkeit daher vor allem auf der "schwachen Seite", also der Luftseite. Wie jeder weiß verbessert sich die Kühlleistung eines Radiator recht deutlich mit der Drehzahl, sprich dem Durchsatz bzw. dem Staudruck, der Lüfter. Dies passiert aufgrund der erhöhten Strömungsgeschwindigkeit der Luft durch die Lamellen und dem damit einhergehend erhöhten Turbulenzgrad bzw. dem verbessertem Wärmeübergangskoeffizienten. Eine erhöhte Strömungsgeschwindigkeit der Luft verbessert also die Kühlleistung. Eine geringe Strömungsgeschwindigkeit der Luft verringert hingegen die Kühlleistung. Das kann jeder mit einfachsten Mittel nachmessen.

Eine erhöhte Strömungsgeschwindigkeit auf der Wasserseite macht sich bei Radiatoren dagegen kaum bis gar nicht bemerkbar, sofern man sich oberhalb des laminar-turbulent-Übergangsbereichs befindet. Das ist ab 60l/h in jedem Querschnitt bis zu einem kreisförmigen Querschnitt von 10mm Durchmesser gegeben ist. Da die Luftseite zumindest bei allen Lüftern die nicht unmittelbare Gehörschäden verursachen den Wärmeabtransport im Radiator limitiert, bringt es nichts Messbares den Wärmeübergang auf der Wasserseite zu tunen. Es kann nur so viel Wärme pro Zeiteinheit abgeführt werden wie an den Lamellen an die Luft übertragen wird - selbst wenn der Turbulenzgrad und damit der Wärmeübergang vom Wasser ans Rohr dem in CPU-Kühlern gleichen würde. Bei schlechter Wärmeübertragung an die Luft wird der Radiator und damit auch das Wasser aber einfach wärmer.

Im instationären Zustand, also während der Aufheizphase, kann man btw. weder etwas messen noch mit einfachen Mitteln etwas berechnen. Diese Phase ist im Übrigen für die Bestimmung der Kühlleistung eines Radiators irrelevant und kann allenfalls etwas über dessen Trägheit verraten. Nur während dieser Zeit besteht eine Zeitabhängigkeit, was btw. entsprechende Berechnungen thermodynamischer Systeme in instationären Zuständen wesentlich komplexer macht.


Ist auch nicht das non Plus ultra (isSo und ich hätten das doch alles hier schreiben sollen :fresse2:) aber es lässt sich in Zeiten von Cartia und co doch recht viel auf Simulationsebene machen. Irgendwann übersteigt natürlich der theoretische Aufwand wieder den praktischen und Versuche muss ich sowieso durchführen, aber ich kann viele Optionen von vornerein verwerfen.
Mit Catia kann man Mechanik ganz gut simulieren. Für thermodynamische Probleme gibt wesentlich geeignetere Software ;). Aber auch die hat die gleichen Grenzen wie jede andere Simulationssoftware. Derjenige der sie bedient muss im Prinzip bereits wissen wie das Ergebnis aussieht und dessen Größenordnung korrekt abschätzen. Wirklich nutzbar ist jede Simulation erst dann wenn sich das Ergebnis mittels Versuch nachweisen lässt - was in Anbetracht der Komplexität der häufig numerisch berechneten Probleme oft nicht oder nur punktuell möglich ist. In vielen Fällen ist es deshalb wirklich nur eine grobe und fehleranfällige Schätzhilfe, sowie ein Visualisierungstool für Vorgänge und Größen die schwer sichtbar zu machen sind (z.B. Kräfte, Dehnungen, Spannungen, Temperaturen). Leider neigen viele Leute dazu bunten FEM-Bildchen per se viel Vertrauen entgegen zu bringen - frei nach dem Motto: "Da hat sich einer aber Arbeit gemacht - das muss ja stimmen". Dass er sich viel Arbeit gemacht hat das Programm dazu zu bringen Bilder auszuwerfen, die Irgendwas irgendwie Erklärbares zeigen, stimmt zwar in der Regel, aber es bedeutet nicht, dass er alles bedacht, noch dass er es richtig umgesetzt oder richtig interpretiert hat.
Simulationen sollte man daher immer äußerst kritisch sehen. Nur wenn alles handfest belegt werden kann, oder vernünftige Thesen dahinter stecken kann man sie einigermaßen nutzen.

But let´s go back to topic!
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Wert von 130l/h hat Neurosphere ausgerechnet. Hab das nicht geprüft. Bei 10 Röhren mit 5mm Innendurchmesser hab ich jetzt 41,4l/h an Durchfluss bestimmt.
Muss nicht stimmen, ist schon spät.
Wollte auch nur darauf hinweisen, dass man sich bei so einer Auslegung vielleicht doch ein paar Gedanken machen sollte.
 
Guten Morgen @ All
Wir kommen der Lösung schon sehr nah... das "Problem" liegt tatsächlich
am thermischen Übergang Rohr/Lamelle (!)
Hierzu werden heute die erforderlichen Werkzeugänderungen besprochen
und auch schon begonnen. In diesem Zuge wird auch die Lamellengeometrie
verbessert...

wünsche Euch einen schönen Tag
Viele Grüße,
Tom / Thermalfins
 
Den Wert von 130l/h hat Neurosphere ausgerechnet. Hab das nicht geprüft. Bei 10 Röhren mit 5mm Innendurchmesser hab ich jetzt 41,4l/h an Durchfluss bestimmt.
Muss nicht stimmen, ist schon spät.
Wollte auch nur darauf hinweisen, dass man sich bei so einer Auslegung vielleicht doch ein paar Gedanken machen sollte.

Kann den Wert zwar jetzt nicht nachvollziehen, aber je kleiner der ID desto weniger Durchfluss wird natürlich benötigt, um turbulente Zustände zu erreichen. Da die Röhren afaik nicht parallel geschaltet sind, muss man auch nicht mehrere Querschnitte addieren.
Die Auslegung der Rohre, ist aber wie gesagt nicht so fürchterlich interessant. Bei jeweils zur Hälfte parallel durchströmten Flachrohren in Netzradiatoren haste z.B. größere Querschnitte. Die Geometrie der Flachrohre trägt zwar auch etwas zum Turbulenzgrad bei (aber nicht sehr viel bei den üblichen Geometrien), aber letztlich sind die größeren Gesamtquerschnitte mit der Grund warum Netzradiatoren meist weniger Durchflusswiderstand haben. Das nimmt sich von daher nichts. Ob das Wasser etwas schneller strömt bzw. turbulenter oder etwas langsamer strömt, ist nicht so fürchterlich relevant, weil eben die Luftseite limitierend ist. Zwar haben Flachrohre gewisse Vorteile, aber wie man an der engen Konkurrenz zwischen etablierten Rohr- und Netzradis sieht, macht die Wasserführung allgemein keine großen Unterscheide, selbst wenn die Luftseite vergleichbare Flächen und Lamellenabstände hat. Bei Details wie den den freien Wärmeleitstrecken haben die Netzradis zwar meist die Nase vorn, aber solche Tricks wie die Kanalisierung der Luft bei den Thermalfins könnten das durchaus kompensieren. Bin jedenfalls zuversichtlich, dass Tom da am Ende Erfolg hat und die Radiatoren mit der Konkurrenz aufschließen können.

Wie er schon bestätigt hat, liegt das Hauptproblem offensichtlich am Kontakt Lamelle-Rohr und genau das löst er zusammen mit seiner Werkzeugbautruppe gerade ;).

Mit der nächsten Entwicklungsstufe sieht´s auf der Performanceseite dann denke ich schon ganz anders aus. Bin schon sehr gespannt und freue mich sehr, dass hier so eine Community-nahe Entwicklung stattfindet :).
So was gibt´s äußerst selten, aber immer wenn es geschah, hat es am Ende eigentlich hervorragend funktioniert. Man erinnere sich an die Anfänge der EK-Mainboard-Kühler, wo hier im Forum die Entwicklung für bestimmte Boards begleitet und konkret dazu beigetragen wurde, oder an die Noisblocker-Lüfter die in enger Zusammenarbeit mit der Community zu einem Wakü-spezifischen Paket hin entwickelt wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
jetzt werdet mal nicht zu offenherzig hier, sonst kann das später jeder Depp (z. B. aus Hemer statt Iserlohn) nachbauen ;) :lol:
 
Wenn das so weiter geht, wird ein 240er für mich durchaus noch interessant. Und sei es nur, um diese ganze Entwiklung hier zu unterstützen!

:) Weiter so! :)
 
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