Vergleichstest: Systemplatten

Arcticfox

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Festplattentests und -benchmarks gibt es wie Sand am Meer, aber die meisten davon beschränken sich auf Messungen von Dauerübertragungsrate und Zugriffszeiten. Wie schließt man von diesen eher theoretischen Messwerten auf die tatsächliche Leistung einer Platte? Was ist wichtiger: Übertragungsrate oder Zugriffszeit? In diesem Test soll dieser Frage im Hinblick auf die Leistung als Systemfestplatte nachgegangen und verschiedenen SATA-Platten auf den Zahn gefühlt werden. Die Testkandidaten sind:
  • Hitachi T7K500 250 GB (HDT725025VLA380)
  • Hitachi T7K500 320 GB (HDT725032VLA360)
  • Samsung HD250HJ 250 GB
  • Seagate Barracuda ES.2 250 GB (ST3250310NS) neu
  • Seagate Barracuda 7200.10 250 GB (ST3250410AS)
  • Western Digital Raptor 150 GB (WD1500ADFD)

Einführung
Die Leistung einer Festplatte kann im wesentlichen an zwei Parametern festgemacht werden: der Übertragungsrate und der Zugriffszeit. Die Übertragungsrate gibt an, wie viele MB/s die Festplatte lesen bzw. schreiben kann. Festplatten speichern Daten in einzelnen Spuren auf ihren Magnetscheiben, die sich unter den Schreib-/Leseköpfen drehen. Somit gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten, die Übertragungsleistung zu steigern: Entweder man erhöht die Anzahl der Umdrehungen pro Minute, oder man steigert die Datendichte. In beiden Fällen passieren mehr Daten pro Zeiteinheit die Köpfe und die Übertragungsrate steigt. An der Umdrehungszahl ändern Plattenhersteller jedoch in der Regel wenig: Bei Desktop-Platten sind schon seit einigen Jahren 7.200 U/min üblich. Die Datendichte steigt jedoch beständig: Die Hersteller sind ständig bemüht, immer mehr Daten auf einer Scheibe unterzubringen, und somit bietet jede neue Festplattengeneration neben der gestiegenen Speicherkapazität auch höhere Übertragungsraten. Zur Angabe der Speicherdichte nennt man üblicherweise die Kapazität einer beidseitig beschriebenen Magnetscheibe: Aktuelle Festplatten bringen 250 GB auf einer Scheibe unter.

Die Übertragungsrate allein genügt aber nicht, um die Leistung einer Festplatte zu charakterisieren. Im Praxisbetrieb werden Daten nicht unbedingt linear von der Platte gelesen; meist sind diese mehr oder weniger willkürlich über die Plattenoberfläche verteilt. Bei solchen wahlfreien Zugriffen kommt die Zugriffszeit der Platte ins Spiel: Die Festplatte muss den Schreib-/Lesekopf zunächst über der gewünschten Spur positionieren und dann solange warten, bis die Plattenoberfläche sich so weit gedreht hat, dass die Daten die Köpfe
passieren. Diese zusätzliche Wartezeit nach der Kopfpositionierung bezeichnet man als Latenzzeit. Im Durchschnitt muss eine halbe Umdrehung gewartet werden; somit beträgt diese Latenzzeit bei 7.200 U/min genau 4,16 ms. Hinzu kommt noch ein wenig Overhead-Zeit für die Übertragung des Lese- bzw. Schreibbefehls an die Platte. Die mit einem Benchmark-Programm gemessene Zugriffszeit ist die Summe aus allen drei Zeiten. Beim Vergleich der Messwerte mit den Angaben in den Datenblätternn der Hersteller muss man beachten, dass die Hersteller in der Regel die Zeiten für die Kopfpositionierung und die Latenzzeit getrennt angeben und den Overhead vernachlässigen.

Die ständig steigenden Datendichten wirken sich übrigens meist negativ auf die Zugriffszeiten aus, da auch die Spurdichte zunimmt und somit die Abstände zwischen den Spuren immer kleiner werden und die Köpfe immer genauer positioniert werden müssen. Die Platte kämpft hierbei mit der Physik der Massenträgheit, denn der Trägerarm und die daran befindlichen Köpfe besitzen eine Masse, die beschleunigt und abgebremst werden muss. Bis sich der Kopf exakt über einer Spur "eingependelt" hat, ist kein fehlerfreier Zugriff möglich, was beim Schreiben kritischer ist als beim Lesen: Bei einem Schreibzugriff kann die Platte, auch wenn die Positionierung noch nicht hundertprozentig stimmt, mit dem Lesevorgang beginnen; unterläuft ihr dabei ein Fehler, muss sie lediglich eine Umdrehung warten und kann dann einen neuen Versuch unternehmen. Beim Schreiben hingegen bestünde die Gefahr, in benachbarte Spuren zu geraten und die darin befindlichen Daten zu zerstören.
Aus diesem Grunde fallen die Schreibzugriffszeiten in der Regel etwas langsamer aus als Zugriffszeiten beim Lesen.

Testmethode
Im Testsystem kommt ein Athlon 64 X2 4200+ auf einem Asus A8N-SLI Premium zum Einsatz; die Platten wurden am in den nForce-4-Chipsatz integrierten SATA2-Hostadapter betrieben. Im Test werden zum einen die Low-Level-Werte abgefragt, d.h. Übertragungsraten und Zugriffszeiten, zum anderen wird eine High-Level-Messung durchgeführt.

Für die Low-Level-Messung der Übertragungsraten und Zugriffszeiten kam h2benchw der Zeitschrift c't zum Einsatz, wobei eine Besonderheit zu beachten ist: Moderne Festplatten verfügen über einen großen Cache-Speicher von 8 MB oder mehr. Die zur Messung der Zugriffszeit durchgeführten Schreibzugriffe werden in nicht unerheblichem Maße von diesem Cache abgefangen; ohne weitere Maßnahmen wäre die Messung der Schreibzugriffszeit also eher eine Messung der Cache-Effizienz, was bei einer Low-Level-Messung ausdrücklich nicht erwünscht ist. Zur Ermittelung der Zugriffszeiten wurde daher der Schreibcache der Platten abgeschaltet. Die gemessenen Zugriffszeiten fallen daher deutlich schlechter aus als bei Tests mit eingeschaltetem Cache; insbesondere sind die hier gemessenen Werte nicht mit den Ergebnissen in den Testberichten der c't ("Festplatten-Karussell") vergleichbar.

Bei der High-Level-Messung stellt sich die Frage nach dem passenden Benchmark: In diesem Test soll vor allem geklärt werden, wie gut sich die einzelnen Kandidaten als Systemplatten eignen. Als Praxistest wurde daher gemessen, wie lang die Boot-Zeiten von Windows-XP ausfallen. Diese können mit Microsoft Bootvis recht genau ermittelt werden und dürften so weit repräsentativ sein, dass man von der hierbei erzielten Leistung auf die Leistung bei anderen relevanten Aufgaben wie etwa das Starten von Anwendungsprogrammen schließen darf.

Zum Test wurde die Windows-XP-Installation aus dem Rechner des Autors verwendet; diese befindet sich seit einiger Zeit im Alltagsgebrauch mit den gängigen Treibern und Hilfsprogrammen wie z.B. Virenscannern und anderen Tools, die beim Start bzw. Einloggen gestartet werden und im Hintergrund ihren Dienst versehen.

Die Installation wurde mit dem Seagate Disc Wizard, einer OEM-Version von Acronis True Image auf die Testkandidaten geklont, so dass für alle Kandidaten die gleichen Ausgangsbedingungen gegeben waren. Gemessen wurde die für den Windows-Bootvorgang und das Einloggen eines Users benötigte Zeit; hierzu wurde die Autologon-Funktion mit Hilfe von TweakUI aus den PowerToys für XP verwendet. Das System bootet "in einem Rutsch" automatisch bis direkt in den Desktop, ohne dass manuell eingegriffen werden muss oder Benutzereingaben erforderlich sind. Als Messwert wird der Startzeitpunkt des letzten Prozesses herangezogen. Der Bootvorgang ist an dieser Stelle zwar noch nicht vollständig beendet (die Festplatte läuft noch ein paar Sekunden nach), eine anderer Zeitpunkt ließe sich jedoch nicht mehr derart eindeutig bestimmen. Um leichte Abweichungen auszugleichen, wurden jeweils zehn Bootvorgänge durchgeführt und der Mittelwert bestimmt.

Die Testkandidaten
Hitachi HDT725025VLA380
Hitachi HDT725032VLA360

Getestet wurden zwei Platten stammen aus der Deskstar T7K500-Serie, die sich schon seit längerer Zeit auf dem Markt befindet: Das 250-GB-Modell mit 8 MB Cache und das 320-GB-Modell mit 16 MB Cache. Eigentlich sollte man erwarten, dass sich die einzelnen Modelle einer Serie nur in der Kapazität unterscheiden, ansonsten aber die gleichen Leistungsdaten haben. Ein Blick in das Datenblatt schürt aber erste Zweifel: Beide Modelle arbeiten laut Herstellerangabe mit 2 Magnetscheiben und 4 Köpfen. Damit gäbe es deutliche Unterschiede bei der Speicherdichte, die wie oben erläutert direkten Einfluss auf die Leistung hat. Die 250-GB-Version hätte demnach 125 GB pro Scheibe, die größere 320-GB-Platte 160 GB. Das ist ein deutlicher Unterschied, der sich auch direkt in den Messwerten bemerkbar macht. Die 320er Platte erreicht bis zu 77 MB/s im Lesebtrieb, die kleinere 250er nur 63,2 MB/s. Bei den Zugriffszeiten sind sie mit 12,9 ms zu 12,8 ms dagegen gleichauf. Die höhere Übertragungsrate - und vielleicht auch der größere Cache - verhelfen der 320er Platte zu einem deutlichen Vorsprung: Sie benötigt für den Boot-Vorgang nur 41,4 Sekunden statt 47,9 s.

Samsung HD250HJ
Relativ neu auf dem Markt teilt sich die Samsung-Platte mit der Seagate ST3250410AS den ersten Platz bei der Datendichte: Beide Platten kommen mit einer einzelnen Magnetscheibe aus um ihre 250 GB unterzubringen. Wie erwartet, wird diese Dichte auch mit den höchsten Übertragungsraten belohnt: Die Samsung liegt mit 100,5 MB/s im Lesebetrieb vor der 410AS, muss sich aber der neu getesteten 310NS geschlagen geben. Die Zugriffszeiten fallen hingegen etwas schlechter aus als bei den Hitachis: mit 13,9 ms lesend ist sie eine gute Millisekunde langsamer. Auf den Boot-Test hat dies anscheinend einen deutlichen Einfluss: Mit 44,8 s liegt sie ein gutes Stück hinter der 320er Hitachi.

Seagate ST3250310NS
Die Barracuda-ES.2-Serie wird von Seagate im Serversegment positioniert, wenn es vor allem auf hohe Speicherkapazität und geringe Kosten ankommt statt auf höchste Leistung, die weiterhin SAS-Platten vorbehalten ist. Die Leistung kann sich aber durchaus sehen lassen: Mit Spitzenübertragungsraten von 107,3 MB/s setzt sie sich in dieser Disziplin an die Spitze des Testfeldes. Bei den Zugriffszeiten merkt man deutlich, dass die Platte auf den Servermarkt zielt: Mit 12,43 ms lesend ist sie deutlich schneller als die Consumer-Platten aus dem gleichen Hause und überholt sogar die Hitachis. Die Gesamtleistung im Boot-Test bestätigt die Low-Level-Benchmarks: Mit 38,3 s ist sie nicht viel langsamer als die Raptor.

Seagate ST3250410AS
Diese Platte speichert ihre 250 GB wie die Samsung HD250HJ auf einer einzigen Magnetscheibe. Damit entspricht die Technik dieser Fesplatte eigentlich Seagates neuester SATA-Serie Barracuda 7200.11. Vermutlich hat sich Seagate aus Marketinggründen dazu entschieden, die kleinste Platte mit dieser Technik unter der Flagge der eigentlich älteren Serie 7200.10 segeln zu lassen. Der Leistung tut das keinen Abbruch: Mit 94,8 MB/s lesend liegt sie nur knapp hinter der Samsung. Bei der Zugriffszeit leistet sie sich aber einen richtigen Schnitzer: Mit 15,3 ms lesend stellt sie mit Abstand das Schlusslicht in diesem Test dar und beweist so eindrucksvoll, dass hohe Übertragungsraten für eine Systemplatte nicht ausschlaggebend sind: Obwohl sie eine 50% höhere Übertragungsrate als die 250er Hitachi hat, kann sie sich mit 47,6 s nur ganz knapp vor dieser positionieren.

Western Digital WD1500ADFD
Die Raptor von Western Digital ist schon eine geraume Zeit auf dem Markt, aber immer noch einzigartig: Als einzige SATA-Platte arbeitet sie mit 10.000 U/min. Diese verhelfen ihr immer noch zu konkurrenzfähigen Übertragungsraten von über 80 MB/s, obwohl sie im Punkt Datendichte mittlerweile eigentlich abgeschlagen sein dürfte. Überragend fallen hingegen die Zugriffszeiten aus: Mit 8,3 ms liegt sie deutlich vor der Konkurrenz, und was sich beim Test der ST3250814AS angedeutet hat - die Zugriffszeit ist für eine Systemplatte wichtiger als die Übertragungsrate - wird hier eindrucksvoll bestätigt: mit 33,8 s steht sie einsam an der Spitze.

Testergebnisse im Detail
h2benchw
<TABLE><TR><TD></TD><TD>Lesen (MB/s)<br/>min/mittel/max</TD><TD>Schreiben (MB/s)<br/>min/mittel/max</TD><TD>Zugriff (ms)<br/>lesend</TD><TD>Zugriff (ms)<br/>schreibend</TD><TD>Windows<br/>Boot (s)</TD></TR>
<TR><TD>HDT725025VLA380</TD><TD>33,1/50,0/63,2</TD><TD>32,8/49,8/63,2</TD><TD>12,9</TD><TD>13,6</TD><TD>47,9</TD></TR>
<TR><TD>mit AAM</TD><TD></TD><TD></TD><TD>17,8</TD><TD>18,0</TD><TD>53,9</TD></TR>
<TR><TD>HDT725032VLA360</TD><TD>34,9/60,8/77,0</TD><TD>35,1/60,7/77,8</TD><TD>12,8</TD><TD>13,4</TD><TD>41,4</TD></TR>
<TR><TD>mit AAM</TD><TD></TD><TD></TD><TD>17,6</TD><TD>17,8</TD><TD>44,4</TD></TR>
<TR><TD>HD250HJ</TD><TD>50,0/79,7/100,5</TD><TD>49,7/78,1/96,8</TD><TD>13,9</TD><TD>14,5</TD><TD>44,8</TD></TR>
<TR><TD>mit AAM</TD><TD></TD><TD></TD><TD>16,0</TD><TD>16,9</TD><TD>46,1</TD></TR>
<TR><TD>ST3250410AS</TD><TD>51,3/77,2/94,8</TD><TD>50,9/77,2/96,8</TD><TD>15,3</TD><TD>16,1</TD><TD>47,6</TD></TR>
<TR><TD>WD1500ADFD</TD><TD>50,3/70,5/83,3</TD><TD>48,1/69,5/89,9</TD><TD>8,3</TD><TD>9,2</TD><TD>33,8</TD></TR>
</TABLE>

Zusammenfassung
Die Messergebnisse zeigen deutlich, dass eine gute Systemplatte nicht unbedingt die höchsten Übertragungsraten braucht, um eine gute Leistung zu erbringen: Je langsamer die Zugriffszeit ausfällt, desto länger dauert der Boot-Vorgang. Das zeigen insbesondere die Vergleichsmessungen der Platten bei aktiviertem Akustik-Management. Lange Zugriffszeiten auszugleichen fällt schwer wie man am Beispiel der Seagate ST3250410AS sieht, die trotz der zweithöchsten Übertragungsrate nur knapp am letzten Platz im Boot-Test vorbeischrammt.

Insgesamt präsentiert die Raptor von Western Digital die mit Abstand beste Leistung in diesem Test. Ihre Speicherkapazität ist aber nicht mehr unbedingt zeitgemäß, und auch der hohe Preis mag so manchen User abschrecken. Die Barracuda ES.2 von Seagate bietet ein weit besseres Preis-/Leistungsverhältnis, und auch im direkten Vergleich mit der Raptor macht sie keine wirklich schlechte Figur. Auch die 320 GB Hitachi dürfte für viele einen annehmbaren Kompromiss darstellen, wenn es an die Frage der Systemplatte geht.

Leistungsmäßig abgeschlagen sind dagegen die aktuellen Kapazitätswunder: Die aktuellen Consumer-Serien von Seagate und Samsung mit 250 GB pro Scheibe eignen sich eher als Datengräber und für die Speicherung von Daten, mit denen man nicht unbedingt ständig arbeitet.

Fazit
"Mit kleinen Zahlen lässt sich schlecht werben." So oder ähnlich könnte das Fazit dieses Tests lauten. Während die immer größeren Festplattenkapazitäten und die damit steigenden Übertragungsraten große Beachtung finden, scheinen die Festplattenhersteller die Übertragungszeit zu vernachlässigen. Dabei ist es genau dieser Parameter, der flottes Arbeiten ermöglicht. Es wäre wünschenswert, dass noch mehr Hersteller auf den Zug aufspringen, den Western Digital mit der Raptor fährt, um etwas Vielfalt und belebende Konkurrenz in den Markt der schnellen Desktop-Platten zu bringen. Auch WD selbst dürfte ruhig einmal nachlegen und einen Nachfolger der Raptor präsentieren, mit zeitgemäßer Kapazität und dadurch noch einmal gesteigerter Leistung.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Echt super geschrieben, dafür bekommst du ein "Danke" von mir ;)

Dir ist aber ein kleiner Fehler unterlaufen bei der Benennung der Seagate. An zwei Stellen steht nämlich ST3250814AS statt ST3250410AS.

Ansonsten :bigok:
 
Hey, cooler Test! Hab die WD1500ADFD seit ca. 2 monate, gute und schnele platte, bin glücklich mit wd raptor, mich interesiert ob und wann der neue raptor 300gb rauskommt!?!
 
Von mir auch ein Danke für deinen Test.

Aber kannst du nicht auch noch mal mit eingeschaltetem Cache prüfen oder wirkt sich das beim Booten überhaupt nicht aus?
Letztlich ist ja auch die Effizenz des Caches wichtig für die Gesamtperformance oder anders gesagt: Im alltäglichen Betrieb ist der Cache ja immer an und wenn eine Platte dank ihres Caches schneller ist als eine andere, dann ist mir das letztlich egal... Hauptsache schneller ;-)

Gruß
Celldweller
 
Der Schreibcache war nur bei der Messung der Zugriffszeiten abgeschaltet, da er die Messung des Schreibzugriffes verfälscht hätte. Bei den übrigen Benchmarks waren die Caches selbstverständlich eingeschaltet.
 
Rein aus Interresse noch eine Frage: Hast du dir die Platten alle gekauft?
 
Wirklich ein sehr schöner Test. Mich würde jetzt noch interessieren, wie aktuelle SCSI und SAS Platten abschneiden. Allerdings würde das schon ziemlich teuer werden, wenn das einer alleine machen würde.

MfG

Fragman
 
Guter Beitrag, danke für deine Mühen !

Das Ergebnis kann ich nur bestätigen, ich hatte einige Zeit lang die Raptor Platte nicht im Betrieb und statt dessen eine Barracuda 7200.10 als Systemplatte eingesetzt - der Unterschied ist gewaltig. Mit der Raptor als Systemplatte ist das ganze System subjektiv dermaßen viel zackiger, man könnte meinen man hat gerade die RAM Menge verdoppelt und noch ne kräftigere CPU spendiert, dabei ists "nur" eine schnellere Platte.
 
wenn noch Zeit (und Platten) hast könntest ja auch noch als RAID0 testen, um die ganzen Befürworter endlich zu widerlegen ;)

war auch erst skeptisch wegen der Raptor, aber nun möchte ich sie nicht mehr hergeben :d


wird aber Zeit dass andere Hersteller 10k SATA Platten rausbringen, dann sinkt auch der Preis.
 
Kleine Fehler, die Hitachi heißen HDT, nicht HTD ;)

Dein wirklich guter und informativer Test bestätigt auch meine eigene Erfahrung. Setze seit langem immer vorzugsweise Hitachi als Systemplatten ein, habe derzeit auch die T7K500 mit 320GB im Einsatz.

Vielleicht schenkt mir jetzt hier der ein oder andere mehr Glauben, immerhin ist die T7K500 hier schon seit Monaten meine klare Empfehlung für den Einsatz als Systemplatte.

Aber die P7K500 ist im Kommen, die wahrscheinlich meine nächste Sys-Platte wird :)

Schade das die WD 3200AAKS nicht dabei ist, die brauchte bei mir ca. 46 s für Windowsstart, 2 s mehr als die Hitachi, was aber immer noch ein guter Wert ist
 
@Arcticfox
Da hast du dir ja richtig Mühe gegeben. Klasse! :bigok:

Auch die Erläuterung zu der Leistung von Festplatten hast du sehr schön geschrieben. Allerdings kommt es nicht nur auf die sequenzielle Transferrate und die Zugriffszeit an, sondern, wie Celldweller bereits geschrieben hat, u.a. auch auf die Cache-Algorithmen und andere Firmware-Optimierungen. Da beim Booten hauptsächlich sehr kleine Dateien gelesen werden, kann man dein Ergebnis nicht direkt auf die ansonstige Praxisleistung, wie z.B. das Starten von Anwendungen oder das Kopieren von Daten, übertragen. Je nach Anwendungssituation kann es anders ausgehen. Aber da du hier nur die Leistung der Platten als Systemplatte ermitteln wolltest, passt das schon einigermaßen.

Auf jeden Fall ist mir dein Beitrag ein Danke und ein Sticky wert. :)
 
Auch von mir danke für deinen Test.
Die Samsung und Seagate sind von ct in der Ausgabe 23 getestet worden.
Die Transferraten hat ct ähnlich gemessen wir du.
Allerdings sind die Zugriffszeiten deutlich besser als bei dir:
10,7 bzw. 11,9 sek (mit AAM) für die Samsung,
11,7 sek für die Seagate. Hast du dafür eine Erklärung?

ct testet dann noch mit dem IOmeter und bei dem daraus folgenden IOMix schneidet die Seagate mit 127 besser ab als die Samsung mit 118 bzw. 120.
Eine von beiden werde ich mir bald als Systemplatte kaufen, nur welche? Preislich ziemlich gleichwertig, also muß die Performance entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wirklich ein sehr schöner Test. Mich würde jetzt noch interessieren, wie aktuelle SCSI und SAS Platten abschneiden.
Dieser Vergleich würde mich auch noch interessieren. Leider habe ich derzeit keine Möglichkeit, ihn durchzuführen - aber das muss ja nicht so bleiben. ;)

wenn noch Zeit (und Platten) hast könntest ja auch noch als RAID0 testen, um die ganzen Befürworter endlich zu widerlegen ;)
Einen solchen Vergleich hätte ich auch gern gemacht; ich habe sogar noch zwei Seagate Barracuda 7200.9, die ich dafür gerne genommen hätte, aber leider lassen die sich nicht am SiI 3114 meines Boards betreiben. Beim Betrieb am nForce4 zeigten sie auch Auffälligkeiten wie extrem hohe Schreibzugriffszeiten und schwankende Schreibgeschwindigkeit, weswegen sie auch nicht als Einzelplatte im Vergleich sind. Ich werde dem Seagate-Support schreiben - vielleicht gibt es ja ein Firmware-Update oder so...

wird aber Zeit dass andere Hersteller 10k SATA Platten rausbringen, dann sinkt auch der Preis.
Das hoffe ich ebenfalls, ich halte stark sinkende Preise aber nicht für realistisch. Der Markt ist derzeit ziemlich gut aufgeteilt in billige, aber dafür auch langsame SATA-Platten und schnelle, aber dafür teure SAS-Platten. Letzten Endes sind die Zugriffszeiten der Grund aus dem man zu SAS-Platten greift, wenn man den entsprechenden Bedarf im Serverbereich hat. Schnelle und preiswerte SATA-Platten würden diesen hochpreisigen Markt gefährden, und daran dürfte kaum ein Hersteller Interesse haben.

Allerdings kommt es nicht nur auf die sequenzielle Transferrate und die Zugriffszeit an, sondern, wie Celldweller bereits geschrieben hat, u.a. auch auf die Cache-Algorithmen und andere Firmware-Optimierungen. Da beim Booten hauptsächlich sehr kleine Dateien gelesen werden, kann man dein Ergebnis nicht direkt auf die ansonstige Praxisleistung, wie z.B. das Starten von Anwendungen oder das Kopieren von Daten, übertragen. Je nach Anwendungssituation kann es anders ausgehen.
Es ist richtig, dass noch weitere Faktoren zur Gesamtleistung einer Platte beitragen - noch weiter auszuholen hätte meiner Meinung nach aber den Rahmen einer kleinen Einführung gesprengt. Das sollte ja kein kompletter Grundlagenartikel werden. ;)
Und natürlich hast Du auch recht, dass die Rangfolge der Testkandidaten in einer anderen Anwendungssituation schon wieder anders ausfallen kann; mit dem Problem hat jeder Benchmark zu kämpfen. Trotzdem glaube ich nicht, dass sich die Verhältnisse total umkehren würden: Anwendungen werden mehr und mehr aus Komponenten zusammengebaut, bei vielen Programmen kann man sogar beim Starten mitverfolgen, dass sie fast nur noch ein Rahmen um Plugins sind, die einzeln geladen werden. In der Folge starten solche Anwendungen nach meiner Erfahrung auch auf den Platten schneller, die meinem Boot-Test besser abschneiden. Leider lassen sich diese Zeiten nicht so gut messen, weil es an den entsprechenden Tools fehlt.

Auch von mir danke für deinen Test.
Die Samsung und Seagate sind von ct in der Ausgabe 23 getestet worden.
Die Transferraten hat ct ähnlich gemessen wir du.
Allerdings sind die Zugriffszeiten deutlich besser als bei dir:
10,7 bzw. 11,9 sek (mit AAM) für die Samsung,
11,7 sek für die Seagate. Hast du dafür eine Erklärung?
Die Erklärung steht bereits im Text. :) Die c't-Redaktion gibt in ihren Testberichten den Mittelwert aus Lese- und Schreibzugriffszeit an, wobei die Messung bei eingeschaltetem Cache durchgeführt wird. Von dieser Testmethode halte ich nicht viel, da man auf diese Weise vor allem die Cache-Effizienz misst, nicht aber die Zugriffszeit, die man eigentlich ermitteln wollte. Aus diesem Grund hatte ich den Cache bei den Messungen der Zugriffszeit abgeschaltet, um realistische Werte zu erhalten.

ct testet dann noch mit dem IOmeter und bei dem daraus folgenden IOMix schneidet die Seagate mit 127 besser ab als die Samsung mit 118 bzw. 120.
Eine von beiden werde ich mir bald als Systemplatte kaufen, nur welche? Preislich ziemlich gleichwertig, also muß die Performance entscheiden.
Beide Platten fühlen sich bei der Arbeit mit dem Rechner ähnlich langsam an. Ich würde keine der beiden als Systemplatte empfehlen und verweise noch einmal auf mein Fazit. Die Samsung fiel mir zusätzlich durch brummende Störgeräusche auf, die ständig zu- und abnahmen und vermutlich durch Vibrationen und Gehäuseresonanzen verursacht wurden. Die Seagate zeigte in dieser Hinsicht keine Auffälligkeiten; anderen Foren-User haben aber von einem störenden Pfeifen berichtet.
 
Das hoffe ich ebenfalls, ich halte stark sinkende Preise aber nicht für realistisch. Der Markt ist derzeit ziemlich gut aufgeteilt in billige, aber dafür auch langsame SATA-Platten und schnelle, aber dafür teure SAS-Platten. Letzten Endes sind die Zugriffszeiten der Grund aus dem man zu SAS-Platten greift, wenn man den entsprechenden Bedarf im Serverbereich hat. Schnelle und preiswerte SATA-Platten würden diesen hochpreisigen Markt gefährden, und daran dürfte kaum ein Hersteller Interesse haben.
im Serversegment putzen die SAS Platten die Raptor locker weg, zumindest in Multiuser Umgebungen, von daher sehe ich die Gefahr die 10k SATA für den Profiserver Markt darstellen soll nicht so wirklich.
 
Absolute Höchstleistungen sind nicht überall gefragt; schnellere SATA-Platten wären für viele Server ausreichend, bei denen man heute noch zu SAS-Platten greifen muss. Demzufolge würden sie den Markt für hochpreisige und gewinnträchtige SAS-Produkte weiter verkleinern. Daran kann kein Hersteller Interesse haben.

Die Raptor ist in dieser Hinsicht ein echtes Nischenprodukt, das sich vor allem für den Einsatz in Desktop-Rechnern und Workstations empfiehlt: Wer höhere Plattenleistung will ohne gleich mehrere hundert Euro für einen SAS-Hostadapter ausgeben zu müssen, greift eben zur Raptor. In Server-Systemen sind die passenden Hostadapter dagegen sowieso schon vorhanden oder fallen angesichts des Gesamtpreises kaum ins Gewicht - da lohnen sich die Raptoren auch nicht mehr, weil sie ohnehin kaum billiger sind als 10k-SAS-Platten.
 
Schöner Test und meine neue Raptoren sind schon unterwegs um die alten abzulösen.

gruß
truli
;)
 
well done;)
echt super dass hier mal sich jemand so viel mühe macht!!

thx xymon
 
moin moin, super test erstmal, ich wollte mal fragen ob man die bootzeiten und die allgemeine arbeitsgeschwindigkeit von windows z.B. mit einem raid 0 aus 2 platten noch verbessern kann,wenn man windows darauf installieren würde? und wenn ja, wie groß wäre der unterschied? habe bis jetzt noch nie ein raid system gehabt deshalb stell ich hier einfach mal die frage.

mfg Morp
 
RAID0 verschlechtert die Bootzeit und allgemeine Arbeitsgeschwindigkeit (bis auf Spezialfälle)
 
wieso hast du die anwendungsindices, die der h2wbench ausgibt, nicht berücksichtigt? das würde sicher ein ausgewogeneres bild abgeben als 10 verschiedene lese/schreibraten und die boot-zeit.
 
RAID0 muss vor Windows noch einen Treiber laden, deswegen wird die Bootzeit langsamer

RAID0 erhöht den sequentiellen Transfer (also große nicht fragmentierte Dateien), verschlechtert hingegen die Zugriffszeit (wenngleich geringfügig), das ist dann bei kleinen Dateien nachteilig.
praktisch jedes normale Windows besteht aus vielen kleinen Dateien, ebenso wie die Spiele.
 
also hilfen generell nur platten mit schnellen zugriffszeiten damit die bootzeit sich in grenzen hält. thx für die hilfe
 
ziemlich interessant :) die leistung ist natürlich echt geil aber leider atm noch net erschwinglich ;) in ein paar jahren vllt ^^
 
Ist es eigentlich normal das eine Seagate Barracuda 7200.10 250 GB (ST3250410AS) so leise ist das man sie fast gar nicht hört?
Hab eine drinn und frage mich manchmal echt ob die überhaupt arbeitet:xmas:

Hab auch noch eine Samsung SpinPoint T166 320GB 16MB SATA II (HD321KJ), die ist im Vergleich zu der Seagate echt extrem laut.

Ich weiss das gehört hier nicht unbedingt rein, woltle aber nicht extra einen thread dazu öffnen.

Grüße
 
Ist es eigentlich normal das eine Seagate Barracuda 7200.10 250 GB (ST3250410AS) so leise ist das man sie fast gar nicht hört?

Sagen wir mal, es steht 50:50 in diesem Fall

Manche sollen überdurchschnittlich laut sein, die anderen ünhörbar, von Platte zu Platte verschieden
 
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