@ Gorsi
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Was mich kekst, ist, dass Arbeitnehmer, die sich krank zur Arbeit schleppen, weil sie Angst vor Repressalien haben, auch von ihren Kollegen erwarten, dass sie arbeiten gehen, wenn sie krank sind. Viele Menschen scheinen sich nicht eingestehen zu wollen, dass sie fremdbestimmt werden. Es ist einfacher, sich einzureden, dass man trotz Krankheit arbeiten geht, weil man hart im Nehmen ist. Damit wertet man sich selbst auf. Die Konsequenz ist, dass Arbeitgeber im Grunde gar nicht viel tun müssen, damit Arbeitnehmer spuren. Einfach die Schraube etwas anziehen, und die Arbeitnehmer geben den Druck aneinander weiter. Und das ist dann nicht nur rücksichtslos, sondern auch dumm. Wenn Arbeitnehmer nach unten statt nach oben treten, kommen sie auch nicht aus prekären Beschäftigungsverhältnissen heraus. Mit Zeitverträgen, die halbjährlich verlängert werden, und das über Jahre, untergraben Arbeitgeber die Solidarität der Arbeitnehmer. Ich habe jahrelang für ein Unternehmen gearbeitet, in dem das so ablief. Und ich bin zu dem Schluss gekommen: Die Arbeitnehmer sind einfach zu doof, um zu verstehen, dass das Schlechteste, was sie machen können, ist, sich selbst zu belügen, den Druck von oben an Kollegen weiterzugeben, ihren Frust auf Flüchtlinge zu projezieren, die Macht einer solidarischen Gemeinschaft zu unterschätzen, Streiks zu brechen oder Streikbruch zu tolerieren u. s. w.
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