Man könnte meinen, das Familien-Drama rund um den Idiot-Plot hätte sein Ende gefunden. Ich pick das mal aus dem Thema von über einem Jahr...
Ich hatte ja schon ausgeführt, dass meine Schwägerin gerne arbeiten würde und ich ihr einen Job herausgesucht habe etc. Sie würde mit Handkuss genommen. Aktuell sieht es danach aus, als würde sie wieder ablehnen. Was ist passiert? Ihr Mann versucht händeringend, sie davon abzubringen. Seine Top-Priorität im Leben sind seine nicht-existenten Fische und seine 19 Semester Studium.
Das Ergebnis des ganze ist übrigens, dass meine Schwägerin seit einem Jahr arbeitet (hat viel Überzeugungsarbeit gekostet), ihr Mann ist aus dem Master geflogen (kein Wunder wenn man sein Studium nicht innerhalb von 10 Jahren auf die Reihe bekommt). Seine "reguläre" Arbeitsstelle mit irgendwas zwischen 25-30h/Woche hat ihn abgemahnt, dass er bitteschön auch seine Stunden erfüllen muss. Das Fischgeschäft ist aufgelöst ohne dass jemals ein Fisch verkauft wurde oder eine Website existiert hätte, die beiden sitzen jetzt auf einem Schuldenberg in einer oberen fünfstelligen Höhe. Fischgeschäft #2 ist am Start und unter hohem Zeitaufwand werden jetzt Fische im zehnerpack für ein paar Duzend Euro vertickt. Dagegen ist sogar Crypto noch ein lohnenswertes und sicheres Geschäftsmodell, aber gut.
Könnte mir das am Arsch vorbei gehen? Na absolut.
Warum geht es mir dennoch auf den Keks? Weil sich über die letzten Tage herausgestellt hat, gibt es ganz offensichtlich gerade ein Gerechtigkeitsproblem, und zwar ein gewaltiges. Nachdem der Typ morgens meine Schwägerin zur Arbeit fahren "muss" (sie wäre da schneller mit dem Rad), die Kinder zu KiTa und Tagesmutter "fehlen" ihm leider die Arbeitsstunden. Meine Schwägerin hat einen 40h-Vertrag (als Großverdienerin des Hauses). Die Lösung ist: Meine Schwiegereltern müssen Arbeitszeit reduzieren + Kindersitze anschaffen um dann an zwei Tagen die Woche die Kinder abzuholen und auf sie aufzupassen. Das hat dann die Auswirkung, dass sie entweder keine Zeit haben uns zu unterstützen oder einfach krank sind aufgrund der KiTa-Seuche.
Meine Frau hat dazu beschlossen, dass es zwischen den Großelternpaaren unseres Nachwuchses "fair" zu gehen soll, was bedeutet dass meine Eltern sich auch nicht kümmern können/dürfen weil die anderen sich keine Zeit nehmen. Das Ergebnis war, dass Freunde von uns ihr heute ganz massiv ins Gewissen geredet haben, darüber nachzudenken ob das wirklich "fair" ist.
Am Ende bekommen wir keine Unterstützung weil ihre Schwester ihr Leben nicht auf die Reihe bekommt. Ich mein, nicht dass es jemals anders gewesen wäre. Ich verstehe auch die Schwiegereltern, die nicht wollen dass ihre Enkel in selbstverschuldeter Armut aufwachsen. Ich finde das irgendwo auch FAIR denjenigen die Unterstützung brauchen auch Unterstützung zukommen zu lassen, dennoch möchte ich halt nicht, dass wir (bzw. unser Nachwuchs) am Ende komplett hinten runter fallen.
Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen: Die Schwieger-Großeltern wollen ihr Auto los werden. Opa möchte den Führerschein abgeben. Wer bekommt das Auto? Die Schwägerin, deren Kinder zwei Ecken weiter in die KiTa gehen und seit anderthalb Jahren nicht mehr hat blicken lassen. Ihr Mann kommt dann das Auto abholen. Nix Kontakt mit Ihr, mit den Urenkeln...so wie ich gemeinsame Zeit als höchstes bewerte ist das ein richtiger Schlag ins Gesicht.