Zum einen: Der größte Batzen aus dem EU Subventionstopf sind Agrar-Subventionen (450 Milliarden). Das ist ja nicht ohne Grund so.
Der nächste Punkt: Kein Milchbauer kann mit Einnahmen von 30-35 Cent je Liter Milch in der Vollkostenrechnung ksotendeckend wirtschaften. die müssen Subventionen erhalten.
Das generell. Hier kannst du auch sehen, wer wieviel bekommt:
https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche PLZ oder Namen eingeben und dann siehst du, wer wieivel für was bekommen hat.
Durchschnittlich erhalten Vollzeit Bauern ca. 47k im JAhr (stand 2021/2022, davor 35k wohl auch Corona Einfluss, obs so bleibt wird man sehen) Subventionen. Klein und Nebenerwerbsbauern 17k (2021/2022, davor 15k).
Im Wirtschaftsjahr 2022/23 lagen die Subventionen für landwirtschaftliche Betriebe insgesamt bei durchschnittlich 43.268 Euro je Unternehmen.
de.statista.com
Die Bauern die ich kenne bekommen Geld, wenn Sie Teile ihrer Felder unbewirtschaftet lassen und Blumen drauf wachsen lassen. Ausgleichsflächen oder so nennt sich das. Die bekommen dann sprichwörtlich Geld allein dafür, das sie Land haben, ohne was drauf zu tun. Sie bekommen Geld, wenn die Ernte fürn Arsch ist (dann zu teilen aus VErsicherung), die bekommen Geld, wenn aus welchen Gründen auch immer die Preise gefallen sind, müssen aber nichts abgegeben, wenn die Schwankungen zu hohen VErkaufspreisen führen (das Geld wird dann "verprasst", zurücklegen muss man ja aus vorab genannten Gründen kaum etwas). Etc pp.
Wenns das alles so Kacke wäre könnte jeder Bauer sofort aufhören. Die Restwerte an Maschinenpark, Wirtschafts- und Anbaufläche allein ist oft soviel Wert bei Verkauf, dass die Bauern bei einigermaßen moderatem Lebenstil nichts mehr schaffen müssten. Sie wollen nicht. Und Käufer gebs genug. Auch landwirtschaft skaliert mit Größe gut. ISt auch son Problem. Die BAuzern heute sind an sich oft "zu klein".
Auch wenns natürlich hart sein kann (die Arbeitszeiten sind schon viel und teils stark schwankend und unangenehmen Zeiten, das Wetter gibt oft vor, wann was gemacht werden muss etc.), das auskommen ist deutlich besser in der Regel als die Alternativen. Das wissen die Bauern. Die wissen aber auch, dass sie ne gewaltig starke Lobby haben und erpressen können. Sieh dir Söder an wie er applaudierte als die Bauern jetzt "demonstrierten" mit Blockaden und Sachbeschädigungen...
Zumindest nicht so provokant wie du es formuliert hast.
Natürlich nicht. Wie soviele Priviligierte lassen sich auch Bauern nur höchst ungern in die Karten schauen und regieren allergisch darauf, wenn man ihre Privilegien in Frage stellt. Ist ja logisch... wenn jeder wüsste, was da an Geldern fließt, gäbs wesentlich weniger Zuspruch und Verständnis und entsprechend weniger Lobbyeinfluss. Different Name, same shit...
PS: Und natürlich heißt all das nicht, dass es auch Beispiele gibt, die wirklich am Hungertuch nagen. Da kommt wieder die Größe der Betriebe ins Spiel...