St. Vincent (USA 2014)
Ich weiß nicht, ob der Film großartig bekannt ist, aber eines weiß ich genau: Ich empfehle ihn weiter, da er einfach nur großartig ist.
Worum geht es? Stets miesgelaunter, zynisch kommentierender Kotzbrocken, der seine Umgebung nervt, säuft, hurt und zockt, bekommt durch einen Zufall wieder den Glauben ans Gute im Leben zurück... Klingt kitschig, nicht wahr?
Vielleicht ein bisschen, aber der Weg dahin ist einfach super. Bill Murray ist schlicht und ergreifend ein absolutes Ass, ein Vollblutschauspieler, dessen saufreche Chuzpe ja schon seit Ghostbusters Zeiten überzeugt - so auch hier wieder.
Ich will gar nicht allzu viel verraten, aber er und der kleine Junge, der eine Schlüsselrolle spielt, sind greifbare Charaktere - keine Übermenschen, die nie Probleme haben, immer gut ausschauen und Designersex haben.
Diese Tragikomödie wirkt wie aus dem echten Leben gegriffen, kein Char wirkt "out of Space", irgendwo haben wir so was wohl alle schon mal gesehen, mit unterschiedlichen Ausprägungen.
Der Film gewinnt aber nicht allein durch Bill Murrays superbes Spiel, sondern alle anderen Schauspieler sind ebenfalls top notch - vor allen Dingen Melissa McCarthy ist hier mal wirklich, wirklich gut - es wirkt direkt anders, wenn sie nicht immer die "lustige, vorlaute Dicke vom Dienst" geben muss.
Und ich will nicht zu viel verraten, aber Bill als Großmaul mit Prinzipien gewinnt die Herzen der Zuschauer, je länger der Film läuft. Nein, nicht nur wegen seiner ganzen Art und Attitüde, sondern weil wir im Kern alle Menschen sind. Ich sage nur: Seine Frau, der Herzinfarkt und der Schluss.
Wer mal wieder Abwechslung vom Getöse haben möchte, wer nicht alle 5 Min. Krachbumm benötigt: Anschauen.