Neon Demon
On-the-fly, kein Gedanke wird bei dieser Rezension vorab 3x hin und her geschliffen.
Inhaltsangabe: Only the strong survive. Dies muss reichen.
Landpomeranze, die sich selbst als talentfrei bezeichnet, aber sich ihrer Schönheit (grübel, noch mehr grübel) bewusst ist, will ganz groß im Modelbusiness heraus kommen.
Zuerst einmal: Elle Fanning mit ihrem Porzellanpüppigesicht wurde wohl auf den Punkt gecastet. Diese Mischung aus naiv, berechnend und eiskalt bringt sie perfekt herüber. Wäre ich ihr Vater, wäre ich nach dem Schauen des Films mittelschwer verstört, mindestens.
Der Film erinnert mehr als einmal an die ganz großen Zeiten von Dario Argento, es wird einem mal wieder bewusst ins Gedächtnis gerufen, Film ist in erster Linie ein audiovisuelles Medium, weniger eines der vielen Worte.
Unzählige Metaphern kann der dafür geneigte Zuschauer erblicken, sofern er etwas Lebenserfahrung mit bringt, machmal mit dem Holzhammer, manchmal subtil.
Ich glaube, in letzter Konsequenz geht es nicht um die stinklangweilige Schicki Micki Modelszene, ich glaube vielmehr, es geht darum, was in uns allen innewohnt, dieses Verlangen und Begehren nach Aufmerksamkeit, nach Erfolg und Befriedigung auf jeder Ebene. Wir wollen alle "Wer" sein, aber die meisten von uns spielen keine Rolle - egal, was wir dafür alles machen würden.
Der Soundtrack trieb mir teils die Tränen in die Augen - so schön sind die Klänge. Ihr solltet eventuell dazu wissen, für mich ist Musik die reinste Form der Freude, daher reagiere ich da sehr intensiv drauf...
Tut dies gut, neben all dem unterhaltsamen, aber substanzlosen Superhelden- und Riesenroboter Ramba Zamba und sonstigen Quatsch.