Conan, die Neuverfilmung von 2011... gemischte Gefuehle, einerseits war mir von Anfang an klar, Jason Momoa hat keine Chance gegen die ikonenhafte Darstellung Arnold Schwarzeneggers im kultigen Original von 1981 als Inbegriff DES Barbaren ueberhaupt, andererseits habe ich versucht den Film einfach vorurteilsfrei auf mich wirken zu lassen...
Den Anfang mit Conans Geburt ("Born on the Battlefield" darf in seiner fast Nietz'schen Ueberhoehung durchaus ernst genommen werden) und der Mannwerdung des jungen Conans gefaellt mit der Chuzpe des Jungdarstellers, flankiert von Ron Perlmans lakonischem Zuspiel als Dorfhaeuptling und Conans Vater/Lehrmeister...
Natuerlich darf auch hier, wie im Original auch, die mystische Verbundenheit zum Stahl nicht uebergangen werden - in einer Welt, die keine Gefangenen macht, entfaltet sich die Zuneigung nun mal in Form martialischer Obsession...
Zu Jason Momoa als neuen Conan: sicherlich kein Vergleich zur steirischen Eiche, aber auf seine Art und Weise hat er mir wider Erwartens doch besser als gedacht gefallen, andererseits sind die Fussstapfen Arnolds einfach zu gross, denn der neue Conan wirkt einfach nicht wie ein "junger Gott in einer Welt voller Leid, Schmerzen und Tod", sondern mehr wie ein etwas zu breit geratenes Model... sicherlich, Arnold himself war noch nie ein Schoenling, aber seine markanten Zuege sind einfach unverwechselbar...
Ganz grosser Minuspunkt: absolut keine erkennbaren Melodien, wo im Original noch eine majestaetische Symphonie die andere zu uebertreffen sucht, bekommt man hier nur schnell vergessbaren Fantasy Einheitsbrei - wer hat keine wohligen Schauer gespuert, wenn im Original Conan von 1981 die sonore Einleitungsstimme in den wohl pompoesesten Score aller Zeiten ("Anvil Of Crom") ueberleitet...
Leidlich unterhaltsam sind die Kaempfe, sprudelt doch stets CGI-Blut in Massen, leider hat dies aber nichts mit "Haerte" zu tun, aber dafuer haben mir die vielen Schauplatzwechsel doch ganz gut gefallen, da kam so ein wenig der Geist des ersten Conan Films durch, wo Arnie auch stets in Bewegung ist...
Was die Hintergrundgeschichte angeht, also despotischer Kriegsherr und Zauberer sucht Fragmente einer magischen Totenmaske, um seine vom Mob verbrannte Frau (ultrafiese Hexe) wieder zum Leben zu erwecken, um Land und Leute unterjochen zu koennen... na jaaaaaa, nicht Fisch noch Fleisch, denn der Fiesepampel zaubert ja mal gar kein Brimborium herbei (nur sein grenzdebiles Toechterchen), sondern verlaesst sich lieber auf den Stahl (sic!), und beim Final Fight setzt er sich zum Leben erweckte Totenmaske auf (Facehugger galore Moment) und es passiert... nichts?
"Neither I fear Pain nor Death!"
"Before you wield it you have to learn its secrets!"
"When a Cimmerian is thirsty it's the thirst for blood!"
Ich vergebe versoehnliche 6/10 Punkte.
Fuers Original natuerlich 11 von 10 Punkte.