Lennert schrieb:
oder auch an "REICHTUMbesteuern"
Man muss echt mal deren Wahlmethoden Analysieren..
Gerne, nur sollte man dann auch die Methoden der CDU mal analysieren.
Z. B. dieses mit der Deutschlandfahne unterlegte "Wir":
Zum einen suggeriert es ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit dem Leser des Plakates, zum anderen wird die CDU so dargestellt, als wäre sie Deutschland. Man kann sich selbst bei dem "wir" mit einschließen oder nicht, je nach politischer Richtung. Wenn man sich nicht miteinschließt (und somit mit der CDU (EDIT: NICHT) indentifiziert), gehört man auch nicht zu Deutschland dazu.
Meiner Meinung nach ein ziemlich billiger Trick.
Dann der überaus vielsagende Spruch "Wir haben die Kraft."
Ah ja... die Kraft zu WAS bitte?!?
Und zu den Plakaten der Linken kann man geteilter Meinug sein. "Nur ein armer Millionär ist ein guter Millionär" ist natürlich dämlich, ganz klar. Soll die Wähler ansprechen, die den Millionären ihr Geld nicht gönnen.
Was aber z. B. an "Reichtum besteuern" so schlimm sein soll, bekäme ich gerne mal erkärt. Es steht ja nicht da, dass die Linke dann den reichen Leuten alles wegnimmt bis sie bettelarm sind und das haben sie auch nicht in ihrem Programm stehen (höchstens, dass sie den Spitzensteuersatz anheben, aber das ist ja legitim). Es geht letztendlich auch darum, dass Unternehmen, die hohe Gewinne einfahren (=Reichtum), auch stärker besteuert werden. Was daran schlimm sein soll, kommt mir jetzt grad nicht in den Sinn. Und der Kommunismus würde deswegen auch nicht über uns hereinbrechen. Die Unternehmen bekommen ja auch was für ihre Steuern, ist ja nicht so, dass sich Infrastruktur und Bildung für die späteren Arbeitskräfte von selbst bezahlt. Und mit mehr Geld kann man in diesen Bereichen auch mehr machen, was letzendlich die Gegenleistung für die von den Unternehmen gezahlten Steuern sind und ihnen zu gute kommt.
Das Populismusargument ist auch wieder mal typisch. Im Grunde bedeutet der Vorwuf ja, dass die Linke ausschließlich Dinge fordern würde, die sich zwar für den Wähler toll anhören, die aber angeblich nie und nimmer durchführbar sind. Wenn man also behauptet, die Linke seien mit all ihren Forderungen (bei ein paar würde ich sogar zustimmen, ein Mindestlohn von 7,50€ würde imho auch erstmal reichen, 10€ müssens nicht sein; imho ist Frankreich mit seinen ~8€ eher mit uns vergleichbar als Luxemburg) bloß populistisch und es sei nichts dahinter, dann muss man das auch belegen, nicht wahr?
Wenn man das nämlich nicht tut, dann leitet sich die Behauptung, eine bestimmte Forderung sei populistisch nur daraus her, dass der gemeine Wähler sie gut findet oder sie ihm zugute kommt. Das allein kann aber niemals ein Beleg für die Undurchführbarkeit einer Forderung sein. Die muss man schon immer noch sachlich begründen, bevor man den Vorwurf des Populismus erhebt. Würde man den Gedanken zu Ende denken, wären ja nur Forderungen auch realistisch, die der gemeine Wähler nicht gut findet oder befürwortet. Das führt dann zu folgendem:
Politik: "Wir müssen die Mehrwehrtsteur auf 25% erhöhen."
Wähler: "Ja genau, endlich ist mal einer mutig und spricht die bittere Wahrheit aus, toll, das ist wenigstens ehrlich."
Politik: "Wir erhöhen die Mehrwertsteuer nicht, sondern erhöhen die Unternehmenssteuer und führen die Vermögenssteuer nach englischem Vorbild ein."
Wähler: "Pfui, das würde uns ja weniger belasten als der andere Vorschlag, wie populistisch; sowas ist doch undurchführbar".
Diese Denkweise führt dazu, dass die Wähler ihre eigenen Interessen prinzipiell schon deshalb als undurchführbar und populistisch ansehen, weil sie ihnen zugute kommt. Nur Maßnahmen, die sie stärker belasten und ihnen "schaden", sind nicht populistisch und durchführbar.
Schon geschickt gemacht von den neoliberalen Parteien...