Wie steht Ihr zum Thema Arbeitslosigkeit?

Hugiman2000

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Wenn ich Reportagen sehe wie diese hier:

In meiner Familie arbeitet niemand - 1/4 - Zweite Generation Hartz IV - YouTube

O-Ton einer jungen Hartz4 Empfängerin: "Warum sollen Leute die Arbeiten gehen, sag ich mal Leuten die nicht Arbeiten gehen den Arsch retten?".

Mir ist klar, dass gerade bei Reportagen bei den Privatsendern der Wahrheitsgehalt nicht so hoch ist. Aber es gibt euch Dokus und Reportagen von anderen Sendern die das gleiche Bild zeigen. Ich muss vorne Weg sagen, ich war nie Arbeitslos habe bis jetzt jeden Tag nach meinem Schulabschluss gearbeitet. Ich bin nicht generell gegen Arbeitslosengeld und Hartz4 und vergleichbaren Sozialleistungen, aber halt nur als temporäre Überbrückungsmaßnahme. Hier halte ich einen Zeitraum von 3-6 Monaten für ausreichend. Wo bitte steht geschrieben, dass Arbeit Spaß machen muss? Aber so lange es dem Arbeitslosen nicht weh tut Arbeitslos zu sein, wird er sich auch nicht aufraffen unbequeme Arbeit zu leisten.

Wir sind das einzige Land, was Sozialleistungen in diesem Umfang und mit so wenig Kontrollen und Auflagen leistet. Es ist kein Geld da für Schulen, Kindergärten oder andere öffentliche Einrichtungen, die Straßen sehen aus wie Flickenteppiche und der Staat will lieber eine PKW Maut einführen, als das Arbeitslosengeld deutlich zu verkürzen. Zieht den Arbeitenden noch mehr das Geld aus der Tasche, macht Arbeiten noch unattraktiver.

Wenn du einen Finanzberater ins Haus holst, dann schaut er sich immer die Ausgaben an und die Einnahmen an. Bei den meisten Firmen und Privatpersonen handelt es sich bei den Einnahmen um eine feste Summe. Daher schaut man auf die Ausgaben und wo man das meiste Einsparpotenzial hat. Hier wäre ganz klar das Arbeitslosengeld und vergleichbare Sozialleistungen zu nennen. Wenn wir schon einmal beim Thema sind, niemand hat mich gefragt ob wir Griechenland retten sollen. Auch hier ein Land wie eine Firma behandeln. Wie viel Importiert Griechenland von uns? wie Gewinn geht uns verloren wenn Griechenland nicht mehr in der EU ist. Wie hoch ist das Rettungspaket? Wenn Rettungspaket größer als Gewinn dann Tschüss Griechenland.

Jede Bank arbeitet so, wenn man dort einen Kredit haben möchte. Man wird durchleuchtet und es wird ausgerechnet ob sich die Investition lohnt. Aber nein man hat Angst, dass die ganze EU zusammen bricht und liefert zeitgleich den Freifahrtschein für alle anderen schwachen EU Länder (ach Deutschland und Co retten uns schon).

Zurück zum Arbeitslosengeld. Die Arbeitslosen haben Zigaretten, einen Fernseher, einen Computer, Internet und Co. Sorry aber die Arbeitslosigkeit soll weh tun und nicht Urlaub sein. 10-20 Jahre Arbeitslos warum zahlt der Staat hier? Man hat doch mehr als deutlich gezeigt, dass man an eine Reintegration in den Arbeitsmarkt nicht interessiert ist. Ein faires System wäre, wenn man von den Aktuellen Sätzen nur 50% zahlt. Somit steigert man erst einmal die Kaufkraft der arbeitenden Gesellschaftsschicht. Diese können mehr kaufen und schaffen mehr Nachfrage und mehr Arbeitsplätze. Die anderen 50% wandern in einen Topf nur für diesen Arbeitnehmer. Sagen wir mal ich arbeite 5 Jahre lang und werde Arbeitslos, dann habe ich soviel in meinen Topf eingezahlt, dass dieser mich 6-18 Monate versorgen kann. Diese Zeitspanne habe ich nun Zeit um eine neue Arbeitsstelle zu finden. Um so schneller ich das schaffe um so mehr ist von meinem Topf noch übrig für eine eventuelle zweite Arbeitslosigkeit. Sollte ich niemals mehr Arbeitslos werden so steht mir die Summe aus dem Topf später als Rente zur Verfügung. Die Zinsen kann von mir aus der Staat haben und damit Löcher stopfen und Soziale Einrichtungen unterhalten.

Wenn ich aber in den Reportagen sehe, dass die sich mit 15-18 schon schwängern lassen (und dann die Schule abbrechen [hier fängt ja schon das Problem an]) und dann die teils minderjährigen Mütter und Väter jeweils Ihre eigene Wohnung erhalten (der Jugendliche im Beitrag hat alleine eine 63qm² Wohnung!), dann falle ich vom Glauben ab. Ich wohne auch Alleine und habe 37qm². Klar hätte ich auch gerne 63qm² aber ich muss meine Wohnung aus eigener Tasche bezahlen.

Klar leben wir in einem Sozialstaat, aber die Sozialleistungen dürfen doch nicht so attraktiv sein, dass Sie Ihr Ziel verfehlen (und zwar die Überbrückung der Arbeitslosigkeit). Fast jedes Land in der EU hat eine Forum des Arbeitslosengelds, was die BRD aber unterscheidet ist vor allem der Zeitraum der Zahlungen und was dem Suchenden für Arbeit zugemutet werden kann.
 
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Leute die nie in so einer Situation gewesen sind können eigentlich garnicht mitreden.
 
Gegendarstellung:
SWR2 Tandem: Jobcenter - SWR2 :: Programm :: Sendungen A-Z :: Tandem | SWR.de
Oben rechts der Audiobeitrag.

Klar leben wir in einem Sozialstaat, aber die Sozialleistungen dürfen doch nicht so attraktiv sein, dass Sie Ihr Ziel verfehlen (und zwar die Überbrückung der Arbeitslosigkeit). Fast jedes Land in der EU hat eine Forum des Arbeitslosengelds, was die BRD aber unterscheidet ist vor allem der Zeitraum der Zahlungen und was dem Suchenden für Arbeit zugemutet werden kann.

Andersherum wird ein Schuh draus. Seit der einführung der Hartzgesetzgebung wird das Lohnniveau stetig gedrückt "um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten".
Weiterhin werden die Regelsätze nach unten gedrückt, weil ja ein Abstand bestehen muss. Statt also zu Meckern dass die Sozialhilfeempfänger zu viel haben wäre es richtig dafür zu sorgen, dass Normalarbeitnehmer einen Studenlohn bekommen, der ein selbstständiges Leben ermöglichen ohne weiter Stütze zu beziehen.

Staatlich finanziertes und politisch forciertes Lohndumping ist das Problem, nicht die Sozialhilfeempfänger. Dabei ist mir vollkommen klar dass es einfacher ist auf den noch schlechter gestellten rumzuhacken welche man andauernd in geskripteten "Reality Soaps" vorgetischt bekommt anstatt sich mit Gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen zu beschäftigen und sich selbst eine Meinung zu entwickeln.

Es wurde ein System geschaffen, das Angst und sozialen Abstieg schürt, damit die Mittelschicht im Lohn gedrückt werden kann. Gleichzeitig gibt es das Problem, dass schlicht nicht genug Arbeitsplätze vorhanden sind und die Vorhandenen von 1€ Jobbern, 400€ Jobbern, Tagelöhnern, Ich AGs, usw. blockiert werden und dieses eben über das Instrument "Aufstocker" auch noch vom Staat subventioniert wird.

PS: Treppenwitz in diesem Zusammenhang:
Garnicht arbeiten ist steuerlich bevorteilt gegenüber einem Normalarbeitsverhältnis mit einem mittleren Einkommen. Wer Kohle hat und von den Zinsen leben kann zahlt pauschal 25% Steuer auf Kapitalerträge, während die Lohnsteuer aktuell bis 42% hoch geht. Wie du es auch drehst und wendest - es ist eine politisch gewollte Umverteilung von denen die nichts oder wenig haben zu denen die viel oder Alles haben. Das ganze Drumherum dient nur zur Augenwischerei, zur Verwirrung und dazu, dass sich in den unteren Bevölkerungsschichten nicht solidarisiert wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leute die nie in so einer Situation gewesen sind können eigentlich garnicht mitreden.
+1
Hatte selbst knappe 3 Jahre den Genuss, ALG2 zu beziehen. Bewerben kann man sich viel, es bringt nur nichts, wenn keine Antworten kommen. Irgendwann fällt man dann in ein Loch, aus dem man nur schwer wieder hinaus kommt.
 
Ansätze gibts genug um das Arbeitslos-sein so unattraktiv wie möglich zu machen.
Einfach den Geldhahn zudrehen geht aber nicht. Dann gebt halt Wertmarken aus und ein Taschengeld in Bar. Anschaffungen über 100 Euro müssen genehmigt werden, usw usw.
 
@FB07

Stammtischparole? Dann dürfte man ja zu so wenig ein Meinung haben, weil man es selber noch nicht erlebt hat. Das ist einfach nur eine billige Argumentation.

@2k5lexi

Kann deiner Argumentation leider nicht folgen. Wenn also jetzt jeder mehr Lohn bekommen würde, dann wären die Sozialschmarotzer nicht mehr so schlimm? In meinen Augen hat man es als ALG2 "Kunde" noch zu gut und selbst das wäre kein Problem für mich wenn es nur temporär wäre. Man investiert doch etwas, weil man später davon etwas haben will. Ich zahle jemanden Arbeitslosengeld, damit er nicht in ein tiefes Loch fällt und nach kurzer Zeit wieder Arbeiten geht (und somit Steuern zahlt). Es gibt einen Unterschied zwischen einem Sozialstaat und einer Wohlfahrt. Ein Sozialstaat muss wirtschaftlich denken ansonsten zieht man das ganze Land ins verderben. Eine Wohlfahrt erhält Geld von extern und kann daher geben ohne etwas zu verlangen.

Der Staat denkt natürlich, der Arbeitssuchende von Heute kann der Arbeitnehmer und Steuerzahler von Morgen sein. Vollkommen richtig, aber wie viel Zeit will oder sollte man dem Arbeitssuchenden geben? Am Anfang ist es Ihm peinlich das er Arbeitslos ist und er gerät vielleicht auch in einen Gewissenskonflikt weil er Geld annimmt was Ihm nicht gehört. Aber mit der Zeit freundet er sich doch immer mehr mit der Situation an. Irgendwo muss doch mal ein Cut gemacht werden.

Klar ist es fragwürdig, dass teilweise Arbeitnehmer nur wenig mehr verdienen als ein vergleichbarer ALG2 Empfänger. Hier ist sicherlich eine Anpassung in Form eines gesetzlichen Mindestlohns notwendig. Aber der Kampf muss ja an zwei Fronten geführt werden. Zum einen muss ich Arbeiten attraktiver machen und Zeitgleich Arbeitslosigkeit unattraktiv (und das ist in Ländern wie den USA der Fall da hat man 3 Jobs um sich über Wasser zu halten und nicht in die Obdachlosigkeit zu rutschen) machen. Wir hatten vor einigen Wochen jemanden bei uns im Bewerbungsgespräch, der hat ganz klipp und klar gesagt er hat kein Bock zu arbeiten und ist nur gekommen um das Arbeitsamt vom Hals zu haben. Da kommt natürlich die Frage auf ob es den ALG2 Empfängern zu gut geht.

Aber du kannst mir ja sicherlich sagen, warum der Jugendliche eine 63qm² Wohnung bezahlt bekommt und ich in 37qm² leben muss (und ich werde gut bezahlt, den Grund des Niedriglohns zieht hier also nicht). Was hält mich davon ab nicht auch arbeitslos zu werden? Die 4-5 Bewerbungen im Monat bekomme ich auch gefakt. Was sagst du das Geld und die Freiheit die damit kommt wenn es einen Mindestlohn gibt? Mhh aber vielleicht will ich gar keinen tollen PC, ein schönes Auto oder andere Luxusartikel! Vielleicht will ich einfach nur ausschlafen, Privatfernsehen schauen und rumsurfen! Vielleicht sind meine Ambitionen nicht so hoch.

Tja und da geht dein Super Duperlohn als Argument schon dahin. So lange rumharzen in Ordnung ist, wird es immer Soziale Ungerechtigkeit geben und zwar für die Arbeitnehmer!

@sidewonderxii

Keine Ahnung was in deinem Fall vorgefallen ist, daher kann ich dazu nicht viel sagen. Aber ich kann auch 10 Jahre Arbeitslos sein wenn ich auf den goldenen Job warte. Ich kann die Anforderungen an einen neuen Job immer weiter hoch schrauben, so dass ich sicherlich nicht mehr vermittelt werde und diesen Luxus darf es einfach nicht mehr geben. Und ja ich spreche hier aus Erfahrung. Jemand aus meinem Bekanntenkreis ist fast schon 10 Jahre Arbeitssuchend und will zu den gleichen Konditionen eingestellt werden wie bei seinem letzten Job. So lange das nicht passiert harzt er lieber rum.
 
1up, so gut ist das Leben mit ALG2 nicht. Man kann sich nichts ausser der Reihe leisten. Am Wochenende mal ausgehen ist nicht drinn. Das Geld was dafür in den Regelsatz eingerechnet wurde, reicht nichtmals für ein Glas Wasser.
Ich/wir haben lange genug den Regelsatz für eine BG bekommen das waren da noch 311€ pro Person plus die Miete, da warm Wasser über einen Durchlauferhitzer kam, ging vom Regelsatz ein dicker Batzen für Strom drauf. Dann will man ja auch mal ins Internet(alleine schon wegen Stellenangebote) und natürlich was essen. Da war nicht mehr viel über.
Musste ich zum Jobcenter, brauchte ich ein Tiket für die U-Bahn, weil ich seit der Umstrukturierung der Arge hier in Essen in ein anderes Stadtteil musste. Das Jobcenter hier im Stadtteil war Hirnrissigerweise nicht mehr für mich zuständig, allerdings war ich in 5 Minuten zu Fuß dort.
@Hugi,
nach meiner Ausbildung hatte ich einen Arbeitsunfall, weswegen ich meinen gelernten Job an den Nagel hängen konnte. Danach hab ich zwei Jahre bei Daimler am Band gearbeitet, bis meine Befristung auslief. Nachdem ich da ausgeschieden bin, war ich aufgrund meines Rückens zwei Jahre arbeitslos und hab dann eine Umschulung gemacht (für die ich kämpfen musste). Nach der Umschulung hab ich bei einem Geschenkartikelversand gearbeitet, der mich nach der Befristung (saisonarbeit) auch wieder gehen lassen hat. Da hatte ich dann die 3 Jahre ALG2 wo ich über 600 Bewerbungen geschrieben habe. Zu 90% habe ich nie eine Antwort erhalten, einmal wurde mir gesagt, ich sei zu alt (halloo da war ich 30).
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwieriges Thema, es gibt die Verlierer, die Schmarotzer und die Schlauen. Mich stört es nicht das dort mein Steuergeld hinfließt es gibt soooooooviel schlimmere Sachen wo das Geld ungefragt ins Bodenlose Fass gepumpt wird. Was ist eigentlich Demokratie....?
Traurig ist eher das es Leute gibt die für weniger als Hartz4 Vollzeit arbeiten gehen. Mich würde es nicht wundern wenn es nie zu einer ordentlichen Regelung für Mindestlohn kommen würde.

Ich arbeite unter anderem in der KFZ-Branche. KFZ-Mechatroniker werden hier (Berlin & Umgebung) nach der Ausbildung in ihrem Ausbildungsbetrieb stellenweise für ~900€ Netto beschäftigt. Das ist krank.
 
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Wo bitte steht geschrieben, dass Arbeit Spaß machen muss? Aber so lange es dem Arbeitslosen nicht weh tut Arbeitslos zu sein, wird er sich auch nicht aufraffen unbequeme Arbeit zu leisten.
Nirgendwo, aber wo willst du da die Grenze ziehen und vor allem wo willst du die ganzen Jobs herzaubern, für Geringqualifizierte gibt es faktisch nicht genug Jobs. Aber klar man kann sie auch zwingen diese ganzen Minijobs anzunehmen, da Zahlt der Staat aber auch noch ordentlich drauf, bringt also garnichts, außer das noch mehr richtige Jobs abgebaut werden, da die Menschen ja neuerdings verpflichtet sind zu arbeiten.
Ein faires System wäre, wenn man von den Aktuellen Sätzen nur 50% zahlt. Somit steigert man erst einmal die Kaufkraft der arbeitenden Gesellschaftsschicht. Diese können mehr kaufen und schaffen mehr Nachfrage und mehr Arbeitsplätze.
Jetzt lies den Satz nochmal und finde den Logikfehler ;)

Allgemein kann ich aber nur 2k5lexi zustimmen und dir raten dich mal näher mit dem Thema zu beschäftigen und dabei auf Seriöse Quellen zurückzugreifen, auch auf den öffentlich rechtlichen läuft oft der gleiche Mist wie auf den Privaten, das ist eine Mischung aus Meinungsmache und Unterhaltung, hat mit der Realität aber reichlich wenig zu tun ;)
 
Am Anfang ist es Ihm peinlich das er Arbeitslos ist und er gerät vielleicht auch in einen Gewissenskonflikt weil er Geld annimmt was Ihm nicht gehört. Aber mit der Zeit freundet er sich doch immer mehr mit der Situation an. Irgendwo muss doch mal ein Cut gemacht werden.
Das ist doch Murks. Warum gibts die vielen Minijobber, Leiharbeiter, Werksverträgler usw. und warum werden es immer mehr? Sicher nicht weil die gezwungen werden arbeiten zu gehen und um ALG2 nicht gestrichen zu bekommen, sondern anders herum - weil sie arbeiten wollen. Das größete Problem für die ALG2 Bezieher die arbeiten (welche real existieren und nicht nur zur Manipulation im Fernsehen gezeigt werden) ist, dass diese keine ordentlichen Jobs angeboten bekommen weil es schlicht keine ordentlichen Jobs gibt. Die müssen Aufstocken, weil die Stundensätze von 3€ schlicht nicht zum leben ausreichen. Wenn ein Unternehmen seinem Azubi vor der Abschlussprüfung sagt: "Sorry, wir können dich nicht in der Produktion übernehmen, auch wenn du dort 3 Jahre gearbeitet hast, aber wir geben dir gerne den Kontakt von unserem Leiharbeitspartner" dann ist doch was ganz schön falsch, oder meinst du nicht?

Wir hatten vor einigen Wochen jemanden bei uns im Bewerbungsgespräch, der hat ganz klipp und klar gesagt er hat kein Bock zu arbeiten und ist nur gekommen um das Arbeitsamt vom Hals zu haben. Da kommt natürlich die Frage auf ob es den ALG2 Empfängern zu gut geht.
Was hält mich davon ab nicht auch arbeitslos zu werden? Die 4-5 Bewerbungen im Monat bekomme ich auch gefakt. Was sagst du das Geld und die Freiheit die damit kommt wenn es einen Mindestlohn gibt?
Hast du gefragt warum er nicht arbeiten will? Ich kann es durchaus nachvollziehen - wenn ich mich 10h am Tag abplacken muss und sich trotzdem nichts für mich ändert - warum sollte ich dann arbeiten gehen und nicht den ganzen Tag am See sitzen und Angeln oder Enten füttern? Warum sollte ich Kohle für jemand anderen erwirtschaften wenn ich selber immernoch auf ALG2 angewiesen bin?

Ich lebe auch auf 36qm und sehe keinen Grund daran etwas zu ändern. Ich hab ein winziges altes Auto, aber ich bekomme - wenn ich dieses bescheidene 3€/h Praktikum hinter mir habe auch einen Stundensatz der etwa 10x so hoch ist. Und trotzdem habe ich keine Lust mir eine größere Wohnung zu suchen oder ein anderes Auto zu kaufen. Ich spare mir lieber die Kohle, fahre 3 Wochen im Jahr in den Skiurlaub und ausserdem noch 3 Wochen im Jahr im Sommer an die Costa del sol. Und verheize den Rest der Kohle bei Rockkonzerten, gutem Essen und Trinken udn teurer Kleidung. Soll doch jeder machen wie er es mag. Eines ist jedoch sicher: Alles das was ich in den letzten 2 Sätzen beschrieben habe ist für die ALG2ler nicht möglich.


Noch mal zurück auf die Wohnung: Abgesehen davon, dass du nichts über den Zustand oder die Bewohnbarkeit der Wohnung verloren hast: Wenn du ALG2 mit sämtlichen Zuschlägen aufsummierst (für eine Einzelperson) kommst du auf einen Gegenwert von etwa 1000€ (Schwankungen je nach Wohnort usw.) Um die 1000€ Netto auch sicher zu haben brauchst du auf eine 40h Woche~=160h im Monat etwa einen Stundensatz von 9€. Und dann hast du das Niveau eines ALG2lers, mit dem Unterschied, dass dein Arbeitgeber nicht mehr seinen Dumpinglohn vom Staat bzw. der AA mit 385?€ ALG2 subventioniert bekommt, sondern für seinen Arbeitnehmer komplett selber zahlen muss.

Und jetzt frage ich nochmal: Wer nutzt hier wen aus? Der ALG2 Bezieher, welcher sagt, dass er einen (im zweifelsfall schlecht bezahlten) Job nicht haben will oder der Unternehmer, welcher Arbeiter zu einem Stundenlohn einstellt dass dieser zusätzlich auf ALG2 angewiesen ist?

PS: Du solltest dir dringend mal den in #2 verlinkten Audiobeitrag anhören.

PPS: Weil es grade aktuell ist:
Minijobber ohne Rechte: Arbeitnehmer zweiter Klasse | Wirtschaft*- Frankfurter Rundschau
Niedriglohnsektor:
Und um zu sehen, dass es zu wenige Arbeitsstellen gibt muss nichtmal die Statistik bemüht werden. Das kann man in nackten Zahlen von der AA bekommen:
3.084.449 Bewerberprofile bei 725.029 Stellen und 254.794 Ausbildungsstellen (Stand: 20.03.2013) – Bundesagentur für Arbeit
 
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Gegendarstellung:
SWR2 Tandem: Jobcenter - SWR2 :: Programm :: Sendungen A-Z :: Tandem | SWR.de
Oben rechts der Audiobeitrag.



Andersherum wird ein Schuh draus. Seit der einführung der Hartzgesetzgebung wird das Lohnniveau stetig gedrückt "um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten".
Weiterhin werden die Regelsätze nach unten gedrückt, weil ja ein Abstand bestehen muss. Statt also zu Meckern dass die Sozialhilfeempfänger zu viel haben wäre es richtig dafür zu sorgen, dass Normalarbeitnehmer einen Studenlohn bekommen, der ein selbstständiges Leben ermöglichen ohne weiter Stütze zu beziehen.

Staatlich finanziertes und politisch forciertes Lohndumping ist das Problem, nicht die Sozialhilfeempfänger. Dabei ist mir vollkommen klar dass es einfacher ist auf den noch schlechter gestellten rumzuhacken welche man andauernd in geskripteten "Reality Soaps" vorgetischt bekommt anstatt sich mit Gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen zu beschäftigen und sich selbst eine Meinung zu entwickeln.

Es wurde ein System geschaffen, das Angst und sozialen Abstieg schürt, damit die Mittelschicht im Lohn gedrückt werden kann. Gleichzeitig gibt es das Problem, dass schlicht nicht genug Arbeitsplätze vorhanden sind und die Vorhandenen von 1€ Jobbern, 400€ Jobbern, Tagelöhnern, Ich AGs, usw. blockiert werden und dieses eben über das Instrument "Aufstocker" auch noch vom Staat subventioniert wird.

PS: Treppenwitz in diesem Zusammenhang:
Garnicht arbeiten ist steuerlich bevorteilt gegenüber einem Normalarbeitsverhältnis mit einem mittleren Einkommen. Wer Kohle hat und von den Zinsen leben kann zahlt pauschal 25% Steuer auf Kapitalerträge, während die Lohnsteuer aktuell bis 42% hoch geht. Wie du es auch drehst und wendest - es ist eine politisch gewollte Umverteilung von denen die nichts oder wenig haben zu denen die viel oder Alles haben. Das ganze Drumherum dient nur zur Augenwischerei, zur Verwirrung und dazu, dass sich in den unteren Bevölkerungsschichten nicht solidarisiert wird.

Ich bin ja keiner, der nur "+1" unter einen Beitrag setzt, aber dieser Post ist der treffendste, den je jemand in diesen Thread schreiben könnte. In diesem Sinne: +1
 
Meine Freundin bekommt alg2 (kann auch nicht arbeiten gehen wegen einem kleinen Kind, nicht meins) wir würden gerne zusammen ziehen, aber dann wird mein Gehalt mit angerechnet und sie bekommt dann NULL€ ALG2. Ich selbst habe 2200€ netto. Wäre ich auch arbeitslos hätten wir zusammen mehr Geld in der Tasche.

Gesendet von meinem Galaxy Nexus mit der Hardwareluxx App
 
Kann da auch nicht mitreden, aber ich denke mal es gibt solche und solche Arbeitslose. Die einen denen alles am Arsch vorbei geht und die sich nicht mal bemühen eine Arbeit zu finden. Und die anderen die wirklich eine Arbeit suchen, aber keine finden. Und dazu kommt dann die Unternehmenspolitik, die Löhne zu drücken bis zum Gehtnichtmehr. Damit stellt sich dann der eine oder andere die Frage: wozu arbeiten wenn mir mehr überbleibt, wenn ich daheim auf Staatskosten rumhänge?
 
Ich war auch noch nie Arbeitslos, aber ehrlich gesagt, kann ich einige von ihnen gut verstehen...

Ich meine WER geht Arbeiten, steht dafür jeden morgen auf und verplempert den ganzen Tag, wenn er vom Geld her (fast) das gleiche hat und dazu noch den ganzen Tag Zeit für Familie, Hobbies, Haushalt etc.
Genauso dieses "Aufhestocke"... wenn jemand eine feste Arbeit hat (40h) Woche, MUSS der Arbeitgeber doch wenigstens so viel zahlen, dass sich der Angestellte wenigstens seinen Lebensunterhalt selbst finanzieren kann, ohne noch unterstützung vom Amt bekommen zu müssen...

In so einem Fall, sollte m. M. nach der Staat einen Riegel vor schieben und diese Lohndrückerei durch das "aufgestocke" nicht noch unterstützten!

Bestes Beispiel ist die Firma in der meine Freundin gerade noch ihre Ausbildung macht...
Sie macht die Ausbildung als Gärtnerin (klar nicht der bestbezahlteste Job) aber so eine Abzocke geht echt überhaupt nicht...
Wenn sie ausgelernt ist, würde sie in dem Betrieb, als Festangestellte Fachkraft unglaubliche 6,11/h Brutto bekommen...

und das ist das Aufstehen dann doch nicht wert :wink:


Viele Grüße
 
Warum stehen dann Friseure auf für 6xx Euro brutto? Weil man seinen gewissen stolz hat, selbst das bisschen zu erwirtschaften...
Wer hier behauptet, Arbeitslose oder alg2 Empfänger kann sich nix außer der Reihe leisten oder samstag weggehen, der hat keinen plan...
 
Flatsch,
tschuldige aber du redest Bullshit. Ich habe 3 Jahre von ALG2 gelebt, besser gesagt überlebt. Ohne an anderen Dingen (gesunde, ausgewogene Ernährung z.B.) zu sparen, sind keine Dinge ausser der Reihe drin. Wer was anderes behauptet (du) hat keinen plan.
 
Warum stehen dann Friseure auf für 6xx Euro brutto? Weil man seinen gewissen stolz hat, selbst das bisschen zu erwirtschaften...
Wer hier behauptet, Arbeitslose oder alg2 Empfänger kann sich nix außer der Reihe leisten oder samstag weggehen, der hat keinen plan...

:hmm: was hat das bitte mit Stolz zu tun?
Andersrum wird doch eher ein Schuh draus... man steht eben nicht für 6€ Brutto auf, WEIL man eben einen gewissen Stolz hat und sich nicht unter Wert verkauft!
 
1up, so gut ist das Leben mit ALG2 nicht. Man kann sich nichts ausser der Reihe leisten. Am Wochenende mal ausgehen ist nicht drinn. Das Geld was dafür in den Regelsatz eingerechnet wurde, reicht nichtmals für ein Glas Wasser.
Ich/wir haben lange genug den Regelsatz für eine BG bekommen das waren da noch 311€ pro Person plus die Miete, da warm Wasser über einen Durchlauferhitzer kam, ging vom Regelsatz ein dicker Batzen für Strom drauf.

Ich hatte als student erheblich weniger ! Ich darf jetzt sogar jahrelang BAföG zurückzahlen. Sry das ist wirklich jammern auf hohem Niveau.

Gesendet von meinem GT-I9100 mit der Hardwareluxx App
 
Ich war noch nie Arbeitslos und kann auch nicht verstehen wie man da hinnein gerät. Selbst wenn ich mein Job verliere, gibt hängen hier überall Schilder wo nach Aushilfen etc. gesucht wird.. Irgendwas gibt es immer!
 
ich war zwar mal 1,5 jahre arbeitslos, hab aber keine leistungen erhalten, die irgendwie vom staat gekommen wären. ich musste meinem vater auf der tasche liegen, weil es nicht anders ging. arbeitslose, die gerne arbeiten wollen und einfach nix finden oder aufgrund von chronischen krankheiten eingeschränkt sind, ist leider eine ziemlich schicksalhafte wahrheit. mich regen nur die auf, die garnicht arbeiten wollen.

während meiner arbeitslosigkeit hat sich meine depression ausgebaut, für mich ist sowas also mal garnicht gut. :rolleyes:
 
Reaver,
als Student hast du eine menge Vergünstigungen, die du als Arbeitsloser nicht bekommst. Bahnfahren ist z.B. für Studenten erheblich günstiger wie für Arbeitslose. Was kostet ein Semestertiket in Hannover und was kostet ein normales Monatstiket? Als Artbeitsloser, bekommst du kein vergünstigtes Monatstiket, sondern musst den vollen Preis zahlen (hier in Essen wären das für das Stadtgebiet etwa 70€/monat).
Als Student, darfst du ohne Abzüge nebenher arbeiten gehen und das auch mehr wie 16h/woche. Als Student, hast du dir diesen Weg ausgesucht und hast anspruch auf finanzielle Förderungen, ein Arbeitsloser hat weder die Wahl ob er es sein möchte noch die ansprüche. Bekommt ein Student von seinen Eltern finanzielle Unterstützung ist das kein problem. Bekommt ein Arbeitsloser finanzielle Unterstützung, muss er dies dem Jobcenter melden und es wird als Einkommen angerechnet. Tut er das nicht und das Jobcenter erfährt davon, hat er noch eine Anzeige wegen Sozialbetrugs am Arsch. Aber das man als ALG2 bezieher auf hohem Niveau jammert ist ja leicht gesagt.
 
Ich war noch nie Arbeitslos und kann auch nicht verstehen wie man da hinnein gerät. Selbst wenn ich mein Job verliere, gibt hängen hier überall Schilder wo nach Aushilfen etc. gesucht wird.. Irgendwas gibt es immer!

Öh, wie? Puh, weiß nicht. Man verliert seinen Job und findet keine neuen? Ich glaub das war's!

Und Aushilfen, eh, für 6-7 €/h? Und wie lange? Bis der Vertrag ausläuft, oder noch nichtmal?

Werd mal mit 40 Jahren Arbeitslos und finde auf die schnelle einen neuen Job. ;)
 
Stichwort "Aufstocken":
Das ist bloß eine besonders perfide Form der Subvention:
Die Arbeitgeber von Menschen, die ihren Lebensunterhalt von ihrem Lohn nicht bestreiten können werden gefördert, indem das Überleben derselben vom Staat gesichert wird. Je weniger der Arbeitgeber zahlt, desto mehr "Förderung" gibst vom Staat. Und das Beste: Die Mitarbeiter kümmern sich in ihrer Freizeit um den Papierkram, die Firma spart den Verwaltungsaufwand. Das ist (leider) der komplett widersinnige ist-Zustand. Wer Vollzeit arbeitet, MUSS davon leben können. Hier ist der Gesetzgeber gefragt - egal, welche Farbe er hat.
 
Wie im Thread schon angeklungen ist, ist das eigentliche Problem, dass sich, so platt es auch klingen mag, Arbeit oft nicht lohnt. Nicht die H4-Sätze sind zu hoch, sondern die Löhne, insbesondere am 'unteren' Ende sind viel zu niedrig.
 
Reaver,
als Student hast du eine menge Vergünstigungen, die du als Arbeitsloser nicht bekommst. Bahnfahren ist z.B. für Studenten erheblich günstiger wie für Arbeitslose. Was kostet ein Semestertiket in Hannover und was kostet ein normales Monatstiket? Als Artbeitsloser, bekommst du kein vergünstigtes Monatstiket, sondern musst den vollen Preis zahlen (hier in Essen wären das für das Stadtgebiet etwa 70€/monat).
Als Student, darfst du ohne Abzüge nebenher arbeiten gehen und das auch mehr wie 16h/woche. Als Student, hast du dir diesen Weg ausgesucht und hast anspruch auf finanzielle Förderungen, ein Arbeitsloser hat weder die Wahl ob er es sein möchte noch die ansprüche. Bekommt ein Student von seinen Eltern finanzielle Unterstützung ist das kein problem. Bekommt ein Arbeitsloser finanzielle Unterstützung, muss er dies dem Jobcenter melden und es wird als Einkommen angerechnet. Tut er das nicht und das Jobcenter erfährt davon, hat er noch eine Anzeige wegen Sozialbetrugs am Arsch. Aber das man als ALG2 bezieher auf hohem Niveau jammert ist ja leicht gesagt.

ganz zu schweigen von 500EUR Studiengebühren.
 
500€ pro Semester, die sich ein Student leicht verdienen kann und darf. Verdiene mal als ALG2 Empfänger 500€ dazu, dir würden die Ohren schlackern.
Zum Thema Aufstocker,
das ist die größte Sauerei. Nach meiner Arbeitslosigkeit, war ich 6 Monate aufstocker. Das Jobcenter hatte eine Kopie meines Arbeitsvertrages, in dem mein Gehalt als Festgehalt vermerkt war. Dennoch wollte das Jobcenter, daß ich jeden Monat meine Lohnabrechnung einreiche. Welcher Arbeitnehmer hat die Zeit, jeden Monat einmal zwischen 8 und 12 Uhr beim Jobcenter zu sitzen? Jetzt komm mir bloß keiner, das es ja auch per Post geht. Das ist das Dümmste was man beim Jobcenter machen kann. Wird ein Dokument beim Jobcenter verschlampt, ist immer der Kunde (sprich der Antragsteller) schuld. Daher sollte man sich dort, alles was man einreicht quittieren lassen. Das machen die äusserst ungern aber mit ausreichender Hartnäckigkeit tun sie es. Wenn dann etwas verschwindet, hat man was in der Hand, das man es termingerecht eingereicht hat.
 
Es gibt Leute die sagen man/n findet immer einen Job aber meistens sind es genau die, die so gesehen noch nie Arbeitslos waren und von diesem Thema keinen Plan haben. Von meiner Ex der Vater war genauso
(Ich bekam zu der Zeit HartzIV) er wollte nicht wissen was ich vorher gemacht habe oder sonstwas, nein er sagte wort wörtlich "Man findet immer einen Job egal wie/-wo" und konnte mich deswegen nicht leiden.
Ich habe einige Bewerbungen geschrieben und es kam fast nie etwas zurück.

Wohnungssuche bei HartzIV: Die reine Hölle, man wird selbst am Telefon als Asozial bezeichnet, wenn man dann noch Kinder hat ist man faul. Es kam auch schon die aussage (Für eine 3-4 Zimmer Wohnung)
"Nein für 3 Personen ist die Wohnung nichts, nur für Singles. Sowas Asoziales wie HartzIV Bezieher möchten wir auch nicht haben". Ganz ehrlich so Leute wöllte ich am liebsten sofort niederstrecken.

Ich habe einige Sachen hinter mir, HartzIV den 1€ Job (ca. 1 Jahr Freiwillig!) und auf der Straße gelebt habe ich auch schon. Heute habe ich mich wieder Hochgearbeitet und mir gehts
soweit eigentlich sehr gut, ich muss von ca. 1200-1300€ Miete Zahlen und eine Familie ernähren das ist nicht leicht. Bei HartzIV hätten wir ohne KinderGeld inkl. Miete 14xx€ zur verfügung.

Einglück das ich soweit raus bin aus der Sache, zuletzt haben wir für uns drei nur 368€ (Ohne Miete) bekommen für den rest des monats, nach den Fixkosten (Ohne Einkauf) blieben nur
noch 70€ und davon soll man dann noch für 3 Personen einkaufen ist Klaaar ^^.

Für leute die sowas nicht kennen: Ich ziehe hier keinen über eine Leiste, wenn man aber z.b Noch nie HartzIV hatte und niemals in so einer Lage war sollte man
besser nicht mitreden wenn nur Müll dabei rauskommt. Es gibt genug leute die unberechtigt auf HartzIV bezieher rumhacken. Klar es gibt welche die sind einfach
Faul und haben keinen bock, die anderen wollen nur Partys/-Kinder haben^^. Aber Bitte vorher denken dann schreiben.
 
War leider auch mal 2 Jahre Arbeitslos weil ich nach meiner Ausbildung nicht direkt einen Job gefunden habe.
Ausbildung habe ich in einer Lehrwerkstatt gemacht ohne Übernahme Chance.

Auf der suche nach einem neuen Job hat man schnell festgestellt das man entweder wegen zu wenig berufserfahrung garnicht genommen wird oder erstmal ein 1 Jährigers Kostenloses Praktikum machen soll......

Wer sagt das er mit ALG2 große sprünge machen kann lebt anscheind nur von Toast und Salamie vom Aldi oderso weil wenn man ausgewogen essen möchte reichen die tollen 364€ zum leben nicht aus.
Wenn mal eine neuanschaffung ansteht oder etwas kaputt geht brauch man lange um etwaiges geld zusammen zu bekommen.

Man wird wenn man will evtl. immer einen Job in der Zeitarbeit ect. finden wo man sich für wenig geld abfertigen lassen muss aber ist das erfüllend?
40h und mehr die Woche arbeiten für 900€ wo man ja schon im schnitt gute 750€ ALG2 bekommt inkl. Miete.

Wenn man nicht aufpasst fällt man ganz schnell in ein loch wo man schwer wieder raus kommt.

Ich habe glücklicherweise über die Zeitarbeit einen Facharbeiter job bekommen und habe nun 15.20€ Stundenlohn und evtl. in einem Jahr übernahme in der Firma wo ich arbeite aber das glück haben die wenigsten.

Weiss nicht ob mein Beitrag anspruch findet aber ich wollte nur mal meine Situation mit ALG2 und co. schildern.

Achja Jobcenter......meine Beraterinn kannte sich in der IT Branche überhaupt nicht aus und ich musste ihr erstmal erklären um was es in meinem job geht....ihre job angebote habe ich meist ehr als witz empfunden weil innerhalb von 2 Jahren knapp 6 vorschläge und davon 4 die mit IT nix zutun hatten waren schon lächerlich.
Bewerbungs trainings und irgendwelche Einstufungen meiner Fähigkeiten durfte ich haufenweise machen die mir alle nix brachten aber den Staat wahrscheinlich einen haufen geld gekostet haben.....

Ich bin froh "zurzeit" kein ALG2 zu beziehen und hoffe es auch nie wieder zu müssen aber davor bewart ist man nie und es kann jedem passieren.
Wünschen tut man es keinem.

Natürlich gibt es viele die das ausnutzen aber auch viele die es nicht machen.
kurzes bspl. ehmaliger Arbeitskollege 6 kinder und als leiharbeiter für 8,10€ die Stunde unterwegs, Frau trägt zeitung aus und kümmert sich um haushalt ect.
er würde als ALG2 empfänger gute 800€ mehr bekommen will es aber nicht weil er keine lust auf das Theater mit den Behörden hat und deren Anträge.

Das Thema ALG2 und co. ist so umfangreich das man Seiten mit vollschreiben könnte wenn man ALG2 Empfänger war es aber nicht wollte und alles versucht hat aus dem Sumpf wieder raus zu kommen.

So und nun gut soviel zu meinem geschrieben Chaos.....
 
Ja Deutschland ist das Land für Dumpinglöhne. Dabei will Merkel ja so Sparen. Lieber mal bei den Politikern die "Fetten" Autos ausstauschen was die an Steuern kosten. Dazu
kommt noch das die Politiker fast komplett von der Steuer befreit sind (Je nach Arbeitsgrad/-Stand). Es läuft vieles falsch aber was will man machen, die meisten wollen was
ändern und machen es am ende doch nicht.
 
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