Ich persönlich habe ohnehin die meistgenutzten Programme an meine Taskleiste festgepinnt. Daher brauche ich den Startknopf in Win7 respektive das Metro starten ohnehin sehr selten.
Und wo ich anfangs auch den Kopf geschüttelt habe, muss ich mitlerweile sagen, dass die "Kacheln" doch sehr praktisch sind. Vor allem in dem Startbereich. Dort kann man verschiedene Gruppen anlegen und sich seine Programme (ich weigere mich sie Apps zu nennen) so organisieren wie man möchte. Man braucht also quasi kaum bis garnicht mehr die "Alle Programme anzeigen" Übersicht zu nutzen.
Ist stimme dem eigentlich voll und ganz zu... Aber ich frage mich, wofür brauch ich dann Metro auf dem Desktop/Notebook?
In der aktuellen Form ist Metro in meinen Augen einfach nur ein Desktop mit ausgeblendeter Taskbar und größeren Icons... Mehr ist es aktuell nicht. Achso man kann scrollen.
Nur braucht man sowas?
Wenn man etwas schnell verfügbar machen will, pint man es ans Startmenü/die Taskleiste (was teilweise sogar schon seit Win95 geht) oder noch viel einfacher, man legt sich Buttons auf dem Desktop ab.
In der aktuellen Form (Win95-7) ist der Desktop eine Art Fileablage mit Daueranzeigefunktion. Mit Metro entsteht irgendwie nur ein übergeblendetes Menü für die Startmöglichkeiten von Apps/Programmen, dazu entfällt die Möglichkeit der Fileablage nahezu gänzlich.
In meinen Augen hätte man auch die Metro UI so einbauen können, das diese den Desktop ersetzt und man aber die Möglichkeiten der Taskleiste behält (welche immer sichtbar ist und bei bedarf eben ausgeblendet werden kann)
Was mich beim Testen auch gestört hat, Win8 ist in der aktuellen Form absolut ungeeingnet für den Einsatz in einer VM oder im Einsatz in einer Multimonitorumgebung. Einfach aus dem Grund. Durch Metro wird man gezwungen mit den Eckes des Monitors zu interagieren. Nur in ner VM gibts diese harte Abgrenzung nicht. Ebenso in ner Multimonitorumgebung. Wo man einfach die Maus auf den nächsten Schirm schiebt. Hier muss nachgeholt werden.
Irgendwie hab ich so bisschen das Gefühl, MS will an der Stelle zu viel. Ein auch als Tablet Version angelehntes Gesamtpaket ist sicher nciht verkehrt bei zunehmender Abzahl an Tablet/Touchgeräten. Nur überwiegen einfach die Nachteile eines Tablets bei Metro. Ein Tablet ist nicht dafür gedacht, wirklich mit mehreren Anwendungen gleichzeitig zu arbeiten. Aber genau diese Funktion ist ein riesiger Vorteil eines PCs.
Ich habe probiert einfach mal meinen typtischen Arbeitsalltag auf Win8 durchzuführen. Das ganze ist ein Graus sondersgleichen... Das Wechseln der Tools bzw. das Switchen zwischen den Tools ist deutlich umständlicher als ohne Metro (mit Win7)
Und schlimmer noch, zwingt man sich einfach mal wirklich mit Metro zu arbeiten, sprich nutzt man beispielsweise mal die in Metro integrierten Standard Apps ala Browser oder auch Dokumenten/Image/Videoviewer, ist ein Switchen zwischen den Apps so ohne weiteres gar nicht machbar...
Jemand auf nem Tablet hat dort zweifelsfrei gar nicht die Ambitionen viele Tools gleichzeitig zu nutzen, nur als PC User ist das ein Schritt in die komplett andere Richtung und somit ein riesiger Schritt zu den Anfängen vor dem Thema Multitasking
PS: was auch ziemlich ungünstig gelöst ist. MS hat scheinbar eine Art Rückfallebene für die Anwendungen erstellt. Sprich Tools, welche sich normal ins Startmenü einbinden beim Install, landen automatisch Icon seitig auf der Metro Oberfläche...
Ich hab einfach mal ein Office 2010 Prof., ein Visual Studio 2010 Ultimate und noch ein paar andere kleinere Tools, welche ich auf meinem Arbeitsnotebook installiert habe, auf Win8 installiert.
Die Oberfläche war ohne Aufräumen nicht zu gebrauchen
Einfach weil dort dann hunderte Buttons ziemlich unaufgeräumt drauf geklatscht wurden...
Mir fehlte des weiteren die Möglichkeit das ganze in Gruppen zusammen zu fassen, wie es eben Ordner im Startmenü bieten. Ich brauch nicht auf den ersten Blick alle Verknüpfungen von Office/Visual Studio 2010 auf einem Blick, aber ganz weglassen ist auch Mist, weil man doch hin und wieder mal ran muss...
Im Unternehmenseinsatz, wo teilweise riesige Softwaresuiten im Einsatz sind, ist Metro irgendwie ein Produktivitätskiller ohne Ende