Moin Leutz !
Hier mal mein erster Langzeitbericht aus Azeroth. Inzwischen habe ich mich als Zwergen-Krieger auf Lvl45 hochgekämpft und allerlei Abenteuer erlebt. Neben einfachen Sammel- und ausgedehnteren Erkundungsquests habe ich mich auch in diversen Instanzen herumgetrieben. Was bleibt nach dieser ersten Zeit als Zwischenresumee zu sagen ... ?
Ganz einfach - das Spiel ist immer noch absolut motivierend und fordernd, wenn auch - zugegebenermaßen - wiederkehrende Muster im Spiel zu erkennen sind, die manchmal ermüden oder schlichtweg nerven; was aber dem Bedienkomfort, der eleganten Spielbarkeit und der damit verbundenen Motivation keinen Abbruch tut.
Als ich mit WOW anfing, ahnte ich nicht, auf was ich mich da einlasse. Ich wusste nicht, das die kommenden Wochen so aussehen würden, das ich es manchmal für wichtiger hielt, mich virtuell in Azeroth aufzuhalten, als mich unter der Woche mal auf einen Kaffee mit Freunden zu treffen. Dort liegt ganz klar die grosse Gefahr des Spiels und hier bin ich dem Spiel auf den Leim gegangen. Doch wenn man alleine das öffentliche Interesse in den Medien verfolgt und sieht, wieviele dieses Spiel spielen, weiss man, das man nicht alleine ist.
Die Veränderungen im Spiel und in der Story kommen nur sehr langsam und fast unmerklich. Ist man zu Beginn mehr oder weniger auf sich alleine gestellt und erhält man viele Quests, die man auch bequem solo spielen kann, so wird in weiterem Verlauf der (im Hintergrund vorhandenen) Story zunehmend Wert auf das Gruppenspiel gelegt. Inzwischen sieht mein Quest-Log so aus, das ich fast nur noch Dungeon-Quests (also in Instanzen) habe, welche nur sehr schwer alleine zu bewältigen sind. Man wird zunehmend hineingezogen in den schwelenden Konflikt zwischen den beiden Parteien Horde und Allianz und ich persönlich kann es kaum erwarten, wie es mit der Story um die Forscherliga und die Argentumdämmerung weitergeht ...
Auch in der Community trennt sich die Spreu vom Weizen. Überwiegend habe ich nur nette, höfliche und hilfsbereite Mitspieler gefunden. Diejenigen aber, denen das Element des Gruppenspiels offensichtlich fremd ist und andere Spieler beleidigen werden mit zunehmenden Levelaufstieg immer weniger
ohne ins Klischee zu verfallen - viele dieser Spieler spielen CS (aus Interesse selber nachgefragt) und sind es nicht gewöhnt sich etwas langfristig zu erarbeiten. Man wird angesprochen: "Uih - dolle Axt, Alder ... habenwill, kannst mir die net schenken ?" Wenn man dann dem recht frischen Lvl11-Mage erklärt, das er a) als Mage keine Axt tragen kann und b) selbst als Krieger bis Lvl38 warten muss, bis er ein solches Teil sein Eigen nennen kann, bekommt man als Antwort "Willst du mich ver@*#& ? Was is´n das für´n Sch@*#&-Spiel ?" Jeder, der das hier liest, wird wohl zustimmend nicken, da es ihm auf die ein oder andere Weise mal genauso gegangen ist.
Interessant ist der Aspekt, das man trotz hohen Levels immer wieder Spieler findet, die bei gleichem Level für mehrere Quests in einer Instanz keine Zeit mitbringen. So ging es mir gestern abend. Ziel war Uldaman und ich begann um 17.15 Uhr mich vor dem Versammlungsstein aufzustellen. Die Quests wurden beendet um 01.00 Uhr heute morgen. Zwischenzeitlich hatte die Gruppe dreimal gewechselt, weil permanent jemand aus Frust über seinen Tod absprang (ja, man stirbt auch mal in WOW) oder jemandem nach 20 Minuten einfiel: "Mensch, ich muss gleich gehen". Schliesslich fand sich doch noch eine tolle Truppe und die hat bis zum Schluss durchgehalten - und genau dort hat man wieder die Stärke des Spiels gespürt. Wenn die Stimmung gut ist und die Truppe zusammenhält, dann kann die Motivation, die Quest zu beenden durch nichts aufgehalten werden
Als Bergbauer und Schmied habe ich meinen Skill inzwischen beträchtlich steigern können. Es geht mir persönlich weniger darum, enorme Profite durch meinen Beruf zu erwirtschaften (was allein durch die zum Teil desaströsen Preise im AH verhindert wird), als vielmehr darum, eines Tages die ultimative Rüstung oder Waffe zu schmieden.
Insofern macht der Charakter auch hier eine Entwicklung durch, dem zusätzlich durch das neue Ehren-System Rechnung getragen wird. Es wird viel darüber diskutiert - Pro und Contra - doch finde ich es schon motivierend, mir auf absehbare Zeit einen Ruf auf "meinem" Realm zu erkämpfen und auch noch dafür belohnt zu werden. Ein nettes Gimmick von Blizzard. Die Implementierung der bald freigeschalteten Stormpike-Garde sowie der Battlegrounds macht mich schon ganz gespannt.
Es gibt bis Lvl60 noch viel zu entdecken. Weder habe ich die Brennende Steppe noch den Inneren Kern oder andere heiss diskutierte Zonen betreten und freue mich schon mächtig darauf. Und ich bin mir ziemlich sicher, das ich nach Abschluss dieses Charakters bis Herbst eine Pause einlegen werde, nur um dann auf Seiten der Horde die Wintermonate zu überdauern.
In meiner Gilde fühle ich mich sehr wohl - sie beinhaltet sowohl Hardcore- als auch Gelegenheitsspieler. Wir sind an die 20 Gildenspieler, von denen ein harter Kern um die 8 Personen umfasst, die sehr häufig online sind. Echte Streitereien gibt es wirklich nicht. Manchmal ist die Stimmung aber getrübt, wenn a) nicht alle Mitglieder in die Gildenkasse einzahlen können oder wollen oder b) seit einigen Wochen so gar nicht mehr online waren. Aber ich sehe das entspannt - niemand ist verpflichtet und es gibt auch noch ein Real-Life
Kleine Schleichwerbung am Rande: Gilde "Die Jäger von Ironforge" auf dem Realm "Nozdormu" - Kontakt über mich (Khazodar) oder an den Gildensprecher (Sensual).
Damit wäre mein erstes Bewertungspotential an seinem vorläufigen Ende. Was sind eure Eindrücke nach gut 2 Monaten WOW ? Lasst es mich wissen. Erzählt eure Anekdoten über Quests, NPC´s oder Mitspieler (vor allem die tollen und lustigen Sachen) ...
... mein bisheriger Höhepunkt war unbestritten, das ich die Quest "Erdbeben" im Ödland direkt beim ersten Anlauf (aber hauchdünn mit 67 Lebenspunkten) geschafft habe. Als Belohnung für die beiden Grossdrachen gab es eine Plattenrüstung, die jeden neidisch macht.
...
... ebenso wie mein bisher lustigstes Erlebnis: SERVO, der Gnomen-Hilfsroboter im Ödland, der permanent herumzappelt und sich für Pinnochio hält; Zit.: "Eines Tages werde ich ein richtiger Junge sein"
Viele Grüsse
El Pastore